Gerste
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Gerste zählt zu den wichtigsten Getreidesorten und wird seit mehreren tausend Jahren angebaut. Gerste ist ein wertvoller Energielieferant und versorgt den Körper mit Vitaminen und Mineralstoffen. Für Menschen mit Glutenunvertäglichkeit ist der Verzehr von Gerste allerdings nicht empfehlenswert.
Inhaltsverzeichnis |
Wissenswertes über Gerste
Die Gerste gehört zur Familie der Süßgräßer. Die Gerste ist eine der wichtigsten Getreidesorten und kann eine Wuchshöhe von bis zu 1,2 Metern erreichen. Das Getreide ist ein einjähriges, glattes unbehaartes Gras. Charakteristisch für die Gerste sind ährige Blütenstände. Die Gerste kann in zwei Sorten unterschieden werden. Es werden zwei- oder mehrzeilige Ährenstände kultiviert.
Zweizeilige Ähren besitzen nur ein kräftiges Korn. Diese Form der Gerste wird häufig für die Herstellung von Bier verwendet. Vier- und sechszeilige Gersten sind hauptsächlich Wintersorten, wohingegen die zweizeiligen Formen meist Sommersorten sind. Ursprünglich kommt die Gerste aus Vorderasien und den östlichen Balkanstaaten. Bereits 15.000 Jahre vor Christus wurde die Gerste verwendet. In europäischen Breitengraden geht die Verwendung bereits auf 5500 Jahre vor Christus zurück.
Neben Emmer und Einkorn zählt das Getreide zu den Ersten, die gezielt von Menschen angebaut wurden. Unterarten der Gerste sind mitunter die Sorten Kulturgerste und Wildgerste. Die Gerste stellt keine besonderen Ansprüche an ihr Anbaugebiet und kann in unterschiedlichen Höhenlagen sowie Klimazonen kultiviert werden. Gerste wird hauptsächlich zur Bierherstellung und als Viehfutter verwendet.
Bedeutung für die Gesundheit
Gerste enthält kein Cholesterin und einen mittleren Gehalt an Ballaststoffen. Ballaststoffe wirken verdauungsfördernd und können Beschwerden wie Völlegefühl und Blähungen entgegenwirken. Weiterhin hat sie positive Wirkung auf den Cholesterinspiegel und kann Krankheiten, die durch dauerhaft schlechte Cholesterinwerte verursacht werden, vorbeugen.
Der relativ hohe Gehalt an Zink, Mangan und Eisen wirkt sich ebenso positiv auf die Gesundheit aus. Zink benötigt der Körper für einen gesunden Aufbau von Haut, Nägeln und Haaren.
Durch ein intaktes Hautbild ist der Körper besser vor Bakterien und Keimen geschützt, da diese durch verletzte Hautstellen leichter in den Organismus gelangen können. Mangan ist an wichtigen Funktionen im menschlichen Körper beteiligt und muss dem Körper regelmäßig zugeführt werden. Eisen ist unter anderem für den Sauerstofftransport zuständig.
Inhaltsstoffe & Nährwerte
100 Gramm essbare Gerste enthalten im Durschnitt 9,8 Gramm Eiweiß, 2,1 Gramm Fett und 63,3 Gramm Kohlenhydrate. Weiterhin bestehen 12,7 Gramm aus Wasser. Gerste enthält 9,8 Gramm Ballaststoffe sowie 2,3 Gramm Mineralstoffe. Enthaltene Mineralstoffe sind neben Selen ferner Phosphor, Zink, Eisen, Kupfer, Kalzium, Kalium, Mangan, Natrium und Magnesium. Das Getreide enthält zudem Vitamine der B-Gruppe sowie Vitamin E und das Spurenelement Folsäure. Gerste liefert essenzielle sowie semi-essenzielle Aminosäuren wie Lysin, Leucin und Histidin. 100 Gramm Gerste enthalten etwa 320 Kilokalorien.
Kalorien und Nährstoffe (pro 100g) | ||
Kilokalorien/ Kilojoule | 320 kcal/ 1338 kj | |
Eiweiß | 9,8 g | |
Kohlenhydrate | 63,3 g | |
Fett | 2,1 g | |
Wasser | 12,7 g | |
Ballaststoffe | 9,8 g | |
Vitamin B3 | 4800 µg |
Unverträglichkeiten
Getreidesorten wie Hafer, Weizen, Roggen und die Gerste enthalten das Klebereiweiß Gluten. Menschen die an einer Glutenunverträglichkeit leiden, sollten daher diese Getreidesorten und die Produkte daraus aus ihrem Speiseplan streichen.
Die Glutenunverträglichkeit, auch Zöliakie genannt, ist eine relativ häufige immunologische Erkrankung der Dünndarmschleimwand. Bestimmte, aufgenommene Nährstoffe können durch eine entzündliche Veränderung nicht mehr über die Darmschleimwand aufgenommen werden.
Die Krankheit kann sich durch Symptome wie Bauchschmerzen, Gewichtsabnahme, Müdigkeit und Gelenkschmerzen äußern. Menschen die an Zöliakie leiden, müssen ein Leben lang auf diverse Getreideprodukte verzichten. Andernfalls kann es zu irreversiblen Schädigungen im Dünndarm kommen. Als Alternative bieten sich glutenfreie Produkte wie Reis oder Mais an.
Einkaufs- und Küchentipps
Zubereitungstipps
Aus Gerste wird Bier und Whiskey hergestellt. Die inhaltlichen Komponenten der Gerste charakterisieren sich durch einen hohen Stärke- und einem niedrigen Eiweißgehalt. Dieser Umstand schafft die Grundlage für Malz. Malz ist für die Bierherstellung essenziell.
In Asien wird die Gerste für die Herstellung eines nahrhaften Tees verwendet. Gerste kann zu Grütze, Mehl oder Graupen weiterverarbeitet werden. Weiterhin kann das Getreide geröstet als koffeinfreier Kaffeeersatz dienen. Gerste kann vielseitig für Eintöpfe und Suppen verwendet werden. Sie eignet sich auch gut als Beilage zu Hauptgerichten.
Quellen
- Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
- Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
- Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
- Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.
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