Weizen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei Weizen handelt es sich um einen Sammelbegriff von Pflanzenarten, die zur Familie der Süßgräser (botanische Bezeichnung Poaceae) zählen. Dabei werden in erster Linie der Weichweizen sowie der Hartweizen als Getreide kultiviert. Die Bezeichnung 'Weizen' leitet sich von dem weißen Mehl des Getreides ab.

Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Weizen

Bekannte Vertreter aus der Gruppe der Weizen-Arten sind zum Beispiel auch Grünkern und Dinkel. Sämtliche Arten sind in getrockneter Form sehr lange haltbar und spielten dadurch in der Vergangenheit eine wichtige Rolle für die Ernährung der Menschen. In der Regel erreichen die Arten des Weizens Wuchshöhen zwischen einem halben und einem Meter.

Die Stängel weisen eine rundliche Form auf. Die Pflanze erscheint in den meisten Fällen in dunkelgrüner Farbe, während die Ähre einen gedrungenen Eindruck macht. Von der Gerste lässt sich Weizen dadurch unterscheiden, dass er über bewimperte, kurze Blattöhrchen verfügt. Bei der Gerste umfassen diese Öhrchen den Halm nicht.

Bei den Früchten handelt es sich um einsamige Schließfrüchte, sogenannte Karyopsen. Ihr Tausendkorngewicht liegt bei durchschnittlich 40 bis 65 Gramm.

Der Weizen ist im Hinblick auf Standort, Boden, Klima und Wasser deutlich anspruchsvoller als zahlreiche andere Arten von Getreide. Grundsätzlich ist Weizen besonders gut an warme, trockene Sommer angepasst. Jedoch existieren Kreuzungen zwischen Weizen und Roggen, die auch in kühleren Gebieten erfolgreich angebaut werden können.

Bedeutung für die Gesundheit

Die verschiedenen Arten des Weizens verfügen im Durchschnitt über 10 Prozent pflanzliches Protein sowie circa 70 Prozent Stärke. Dies macht sie zu enorm nahrhaften Lebensmitteln, weshalb sie zu den wichtigsten Nahrungsmitteln für das Überleben zu früheren Zeiten zählten.

Heutzutage sind in erster Linie die hohen Anteile an diversen Vitaminen aus der B-Gruppe sowie Ballaststoffe, die im vollen Korn enthalten sind, weitaus wichtiger. Diese sind bedeutsam für die Verdauung und können die Funktion des Darms unterstützen. Zudem enthalten sie wichtige Mineralstoffe.

Zunehmend werden robustere Sorten des Weizens angebaut, bei denen auf chemische Pflanzenschutzmittel zum Großteil verzichtet werden kann. Aus diesem Grund reduziert sich die Gefahr von Pestizid-Rückständen im Weizen, was aus gesundheitlicher Sicht sehr positiv zu sehen ist und den Weizen zu einem wertvollen Bestandteil einer ausgewogenen Ernährungsweise macht.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Eine Menge von 100 Gramm Weizen besitzt im Durchschnitt etwa 313 Kilokalorien und lediglich 2 bis 3 Gramm Fett. Dabei ist der Anteil an gesättigten Fettsäuren geringer als der Gehalt an ungesättigten Fettsäuren. Cholesterin ist im Weizen nicht enthalten, dafür jedoch 70 Gramm Kohlenhydrate und 12 Gramm hochwertiges pflanzliches Eiweiß.

Besonders hoch ist der Anteil an Kalium, ebenso ist Natrium enthalten. Auch verfügt Weizen über geringe Mengen an Eisen und Kalzium. Magnesium ist ebenso wie das Vitamin B6 in dem Getreidekorn enthalten.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 313 kcal/ 1310 kj
Eiweiß 11,73 g
Kohlenhydrate 60,97 g
Fett 2,00 g
Wasser 13,03 g
Ballaststoffe 10,30 g
Vitamin B6 440 µg
Vitamin E 1353 µg

Unverträglichkeiten

Allergische Reaktionen und Unverträglichkeiten können sich durch den Verzehr von Produkten aus Weizen ergeben. Zum einen kann eine Weizenallergie auftreten, von der die betroffenen Personen in der Regel wissen. Schon geringe Mengen an Weizen können ausreichen, um entsprechende Symptome auszulösen.

Ebenso können weizenähnliche Sorten wie zum Beispiel Einkorn und Dinkel die allergische Reaktion hervorrufen. In der Regel entsteht die Weizenallergie schon bei Säuglingen, lässt jedoch mit der Zeit nach.

Auch eine Zöliakie bzw. Glutenunverträglichkeit kann durch den Genuss von weizenhaltigen Nahrungsmitteln entstehen. Dabei kann es zu Symptomen wie Bauch- oder Kopfschmerzen kommen, die für die betroffenen Personen sehr unangenehm sein können.


Einkaufs- und Küchentipps

Weizen und die damit verwandten Arten sind Bestandteil einer Vielzahl von Lebensmitteln, die täglich oder zumindest regelmäßig konsumiert werden. Ob Brot, Nudeln oder Teigwaren, in allen sind in der Regel Weizenarten enthalten. Ein Blick auf die Zutatenliste bei verarbeiteten Lebensmitteln gibt Aufschluss über den Gehalt an Weizenmehl.

Der Weizen kann auch pur in der Form von Mehl erworben werden und eignet sich hervorragend zum Backen und Kochen. Bei der Lagerung des Weizenmehls ist zu beachten, dass das Mehl an einem trockenen Ort aufbewahrt werden muss. Andernfalls können sich gesundheitsschädliche Schimmelsporen ansiedeln. In einem luftdicht verschließbaren Gefäß ist Weizenmehl mehrere Monate lang haltbar.

Zubereitungstipps

Weizen bzw. das Weizenmehl kann in der Küche auf vielfältige Weise zum Einsatz kommen. Insbesondere zum Backen eignet sich das feine, weiße Mehl ideal, da es über einen neutralen Geschmack verfügt und das Aroma der anderen Zutaten voll zur Geltung bringt. Auch eine Mehlschwitze kann zum Verdicken von Soßen aus Weizenmehl zubereitet werden.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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