Fieber beim Baby

Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 8. Oktober 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Fieber beim Baby kann unterschiedlichste Ursachen haben, ist allerdings in den seltensten Fällen problematisch. Hausmittel und leichte Medikamente reichen zur Behandlung meist aus. Auch vorbeugen lässt sich Fieber beim Baby.
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Was ist Fieber beim Baby?
Fieber beim Baby ist eine Erkrankung, die meist in Folge einer Erkältung oder einer Grippe auftritt. Sie äußert sich durch eindeutige Symptome wie trockene Haut und Abgeschlagenheit und ist mit Hausmitteln und Medikamenten zu behandeln. Auch vorbeugen lässt sich die Erkrankung, indem das Immunsystem des Babys durch viel Bewegung und eine ausgewogene, gesunde Ernährung gestärkt wird.
Ursachen
Krankheiten
- Grippe beim Baby
Wann zum Arzt?
Es gibt einige Situationen, in denen es im Falle von Fieber beim Baby unbedingt ratsam ist, einen Arzt aufzusuchen. Ist das Baby noch nicht älter als 3 Monate, ist ein Arztbesuch im Falle eines Ausbruchs von Fieber unerlässlich, egal wie hoch dieses ist.
Bei älteren Babys ist dies erst nötig, wenn das Fieber noch von weiteren Symptomen begleitet wird. Treten etwa neben dem Fieber noch weitere Krankheitserscheinungen wie beispielsweise starkes Erbrechen, Kopfschmerzen, ein steifer Nacken oder eine verhärtete Bauchdecke auf, kann dies ein Anzeichen für eine schwerwiegende Erkrankung sein, die auf jeden Fall von einem Arzt untersucht werden sollte.
Auch im Falle von Fieberkrämpfen, die sich durch starke Zuckungen, verdrehte Augen und eventuelle Bewusstlosigkeit äußern, bitte sofort zum Arzt. Wird das Fieber beim Baby ferner von einem ungewöhnlichen Verhalten des Kindes wie ständigem Weinen und tiefem Schlafen begleitet oder will das Baby nicht mehr trinken und reagiert kaum, ist dies ein klares Warnsignal, das von einem Kinderarzt abgeklärt werden sollte.
Ist das Fieber darüber hinaus sehr hoch - also beträgt die gemessene Temperatur mehr als 40 °C - und hält mehr als drei Tage ohne sichtliche Besserung an, sollte auch dies immer von einem Mediziner überprüft werden.
Diagnose und Verlauf
Fieber beim Baby wird zumeist von den Eltern diagnostiziert. Diese können anhand typischer Symptome feststellen, ob das Kind Fieber hat. Üblicherweise fühlen sich erkrankte Babys abgeschlagen und apathisch, haben Schmerzen in den Gliedern und keinen Appetit. Auch Verstopfung, eine beschleunigte Atemfrequenz und Unruhe sowie Verwirrtheit gehören zu den häufigen Symptomen.
Ebenso ist Fieber an Schüttelfrost, einer heißen Stirn und Frösteln zu erkennen. Trockene Haut und glänzende Augen treten mit dem Fortschreiten des Fiebers ebenfalls auf. Ein starkes Durstgefühl und Schweißausbrüche sind Auffälligkeiten, die auch berücksichtigt werden sollten. Können erwähnte Symptome festgestellt werden, ist eine Untersuchung und Behandlung durch einen Arzt unerlässlich. Dieser führt zunächst ein umfassendes Gespräch mit der Mutter durch, um zu ermitteln wie stark die Beschwerden ausfallen, seit wann sie auftreten und ob das Baby generell anfällig für Erkrankungen ist.
Hierzu wird auch die Krankenakte genutzt, welcher der Arzt weitere Informationen zu dem Kind entnimmt. Zuletzt erfragt der Arzt, ob Kontakt zu möglicherweise erkrankten Tieren besteht, ob Allergien vorliegen und ob dem Kind Medikamente verabreicht wurden. Nach der Anamnese führt der Arzt eine körperliche Untersuchung durch. Dazu gehört eine rektale Temperaturmessung ebenso wie eine Untersuchung von Hals, Nase und Ohren. Der Arzt hört zudem Herz und Lungen ab und tastet Lymphknoten und Bauch ab, um Auffälligkeiten feststellen zu können.
Darüber hinaus wird eine Blutuntersuchung durchgeführt. Die Entzündungswerte geben Aufschluss darüber, welche Erreger vorliegen und wie schwerwiegend die Erkrankung ist. Je nachdem, wie die Diagnose nach diesen Untersuchungen ausfällt, werden weitere Untersuchungen veranlasst. So wird unter Umständen ein Urintest vorgenommen und der Stuhl untersucht. Weitere Untersuchungsmethoden, die häufig angewandt werden, sind immunologische Tests, Röntgenaufnahmen und Ultraschalluntersuchungen.
Fieber beim Baby verläuft im Normalfall ohne bleibende Schäden. Nachdem die notwendigen Gegenmaßnahmen eingeleitet wurden, dauert es meist nur einige Tage, bis das Kind wieder vollkommen genesen ist. Es kann allerdings auch zu Komplikationen kommen, wenn der Auslöser nicht festgestellt werden kann und das Fieber immer weiter steigt. Eine gefährliche Grunderkrankung ist etwa das Reye-Syndrom. Diese Leber-Hirn-Erkrankung löst starkes Fieber aus, äußert sich jedoch nur durch wenige eindeutige Symptome, was eine Diagnose schwierig macht. Kommt es in Folge dieser oder anderer Erkrankungen zu hohem Fieber, kann dies im schlimmsten Fall tödlich enden. Die Grenze, ab der es für das Baby riskant wird, liegt bei 41 Grad.
Komplikationen
Fieber beim Baby entsteht meistens aufgrund von Infektionskrankheiten. Meist können diese gut behandelt werden und heilen ohne jegliche Komplikationen wieder ab. Selten kommt es so zum Beispiel beim Dreitagefieber zu weiteren Komplikationen. In einigen Fällen kann es beim Kind zu sogenannten Fieberkrämpfen kommen. Diese können mit einem epileptischen Anfall verwechselt werden und werden deswegen als bedrohlich angesehen, jedoch verschwinden die Krämpfe wieder und tragen keine weiteren Komplikationen mit sich.
Nicht selten kann es bei infektiösen Erkrankung zu einer Superinfektion kommen. Ein ursprünglicher Erreger schwächt dabei das Immunsystem des Betroffenen und der Körper steckt sich mit einem zusätzlichen Erreger an. Dies ist dementsprechend schwerer zu heilen. Bei Infektionen kommt es im schlimmsten Falle zu einer Ausbreitung des Erregers über den gesamten Körper, was zu einer Sepsis führt. Dieser Zustand ist für den Betroffenen lebensgefährlich und muss sofort behandelt werden.
Außerdem geht durch das Fieber eine hohe Menge an Flüssigkeit verloren, welche wieder aufgenommen werden muss. Dadurch kommt es zu einer Erniedrigung des Blutdrucks (Hypotonie), was zu einer verminderten Durchblutung von wichtigen Organen kommen kann und so zu einem Schock führt. Zusätzlich kommt es aufgrund des Fiebers zu einem starken Gewichtsverlust. Ist das Fieber zu hoch, fangen Eiweiße in dem Körper an zu zerstören und lebenswichtige Prozesse können nicht mehr gewährleistet werden.
Behandlung und Therapie
Fieber beim Baby kann in den meisten Fällen durch Hausmittel behandelt werden. So werden wärmeentziehende Wickel angelegt und spezielle Tees verabreicht. Auch Kräuter wie Petersilie oder Fliederblüten sind sehr effektiv und reduzieren das Fieber. Davon ab werden fiebersenkende Medikamente verschrieben, die in Form von Zäpfchen, Brausegranulat oder Saft verabreicht werden. Bei Babys bieten sich vor allem Säfte an, da diese einfach zu dosieren und gut bekömmlich sind.
Aussicht und Prognose
Fieber beim Baby ist grundsätzlich nichts Ungewöhnliches und hat eine gute Prognose, wenn das Fieber im Zusammenhang mit einem normalen Erkältungsinfekt steht. Die meisten Babys und Kleinkinder durchleben in ihren ersten Jahren zahlreiche Infekte harmloser Natur, die nötig sind, um das Immunsystem zu trainieren.
Fieber zeigt an, dass die körpereigene Immunabwehr auf Hochtouren arbeitet und klingt mit dem eigentlichen Infekt dann auch von selbst wieder ab. Solange das Fieber nur einige Tage andauert und kritische Werte von etwa 40 Grad nicht überschreitet, hat Fieber eine gute Prognose und sollte folgenlos wieder zur Ruhe kommen.
Eine unklare Prognose besteht, wenn hohes Fieber über Tage hinweg nicht mehr sinkt, sich auch unter Medikation nicht senken lässt oder Episoden von Fieber in einer atypischen Häufung immer wieder vorkommen. In diesem Fall sollte das Fieber vom Baby durch weiterführende Diagnostik wie beispielsweise Überprüfung einiger Blutwerte ärztlich abgeklärt werden. Fieber kann nämlich auch im Zusammenhang mit potentiell bedrohlichen Grunderkrankungen wie Leukämie oder schweren Entzündungen im Körper wie beispielsweise einer Sepsis stehen. Hierbei handelt es sich um potentiell lebensbedrohliche Erkrankungen mit eher ungünstiger Prognose, falls nicht zeitnah eine intensivmedizinische Behandlung eingeleitet wird.
Vorbeugung
Quellen
- Deutsche Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie: DGPI Handbuch: Infektionen bei Kindern und Jugendlichen, 6. Auflage, Georg Thieme Verlag, 2013
- Schellenberg, I. et al.: Kinderkrankheiten von A-Z: Wo Naturheilverfahren wirken - wann Schulmedizin nötig ist, 2. Auflage, TRIAS, 2012
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013

Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 8. Oktober 2024
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