Lymphknoten
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Bei Lymphknoten handelt es sich um Organe im menschlichen Körper, die unter anderem für das Immunsystem von Bedeutung sind. Dabei machen sie meistens erst im Rahmen einer Erkrankung auf sich aufmerksam.
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Definition
Lymphknoten sind Teil des Lymphsystems. Das Lymphsystem setzt sich aus mehreren Organen zusammen und spielt bei der Abwehr des Immunsystems eine wichtige Rolle. Der gesamte Körper wird von Lymphgefäßen durchzogen. Meistens treten Lymphknoten in kleinen Gruppen auf.
Bei ihnen handelt es sich um Filtersysteme, welche Flüssigkeiten auf Krankheitserreger untersuchen. Sie beanspruchen eine Größe von etwa zwei Zentimetern und können von äußerlich ertastet werden. Bei Erkrankungen kommt es unter Umständen zu einer Schwellung von Lymphnoten. Als besonders spezifische Position gelten Hals, Achseln und Leisten.
Anatomie
Die Lymphnoten werden äußerlich von einer Bindegewebsschicht umgeben, wobei die Form an eine Bohne erinnert. Innerhalb der Bindegewebskapsel wird der Lymphknoten von Lymph- und Blutgefäßen durchkreuzt. Unter dem Mikroskop wird der Aufbau des Organs ersichtlich. Lymphnoten gliedern sich in drei Schichten: Rinde, parakortikale Zone und das innere Mark.
Die Schichten werden zum einen teilweise durch Ausbuchtungen der Bindegewebskapsel durchdrungen und zum anderen von den Lymphsinus. Diese stellen Räume dar, in denen die Lymphe in den Lymphknoten dringen und zu einem späteren Zeitpunkt verlassen kann. Die Schichten differenzieren sich des Weiteren durch ihre unterschiedlichen Zellen.
Während die Rinde teilweise aus B-Lymphozyten besteht, existieren innerhalb der parakortikalen Zone B-Lymphozyten. Im Mark können B-Lymphozyten und Makrophagen gefunden werden. Bei der Abwehr von Erregern spielen vor allem die Makrophagen eine wichtige Rolle. Die Vernetzung zwischen den Lymphknoten erfolgt über die Trabekel, welche gleichzeitig bis in das Innere des Organs hinein reichen. Über die Trabekel ist der Austausch von Flüssigkeiten zwischen den Elementen möglich.
Funktion
Lymphknoten übernehmen mehrere Aufgaben. Letztendlich beziehen sich ihre Funktionen zum größten Teil auf die Abwehr von Krankheitserregern. Dabei erfüllen sie diese Aufgabe auf unterschiedliche Weise. So sind sie beispielsweise für die B- und T-Lymphozyten verantwortlich. Bei diesen handelt es sich um Abwehrzellen, die innerhalb der Lymphknoten aktiviert, vermehrt und gespeichert werden.
Lymphknoten produzieren in ihrem Inneren Abwehrkörper gegen bestimmte Erreger. Nach der Aktivierung werden diese in die Blutbahn weitergeleitet, wo sie die Keime bekämpfen. Lymphknoten übernehmen die Funktion eines Filters. Sie untersuchen die Lymphflüssigkeit auf Krankheitserreger. Konnten Keime oder andere Eindringlinge identifiziert werden, sorgen die Organe dafür, dass diese eliminiert werden. Neben Krankheitserregern können hier ebenfalls Rußpartikel auf sich aufmerksam machen.
Anschließend kann das gereinigte Blut weiter zirkulieren. Bei der Säuberung arbeiten vor allem bestimmte Zellen: die Lymphozyten und Makrophagen. Letztendlich filtern Lymphknoten sämtliche Partikel aus der Lymphe. Sobald einzelne Elemente zu groß sind, bleiben sie innerhalb des Lymphknotens gefangen.
Anschließend werden unterschiedliche Zellen aktiviert, welche die Vernichtung der Partikel einleiten. Neben dem Abtöten von Krankheitserregern ist es den Organen ebenfalls möglich, Zellen von Tumoren zu erkennen und zu vernichten. Das gesamte Lymphsystem ist somit im Alltag von zentraler Bedeutung.
Erkrankungen
- Lymphknotentumor
- Lymphadenitis
Während ihrer Arbeit gegen Krankheitserreger ist es möglich, dass die Organe anschwellen. Dies geschieht besonders häufig während eines Infekts. Dabei handelt es sich jedoch weniger um einer Krankheit der Lymphknoten und mehr um ein Zeichen ihrer Aktivität gegen Keime.
Besonders bekannt sind Tumoren im Bereich der Lymphknoten. Diese entstehen vermehrt aus den Tochterzellen einer anderen Krebserkrankung im Körper. Sobald der Tumor streut, gelangen kleine Elemente in die Lymphnoten. Normalerweise ist es die Aufgabe der Organe, diese Zellen zu vernichten. Gleichzeitig kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass die Tumorzellen innerhalb des Lymphknotens verbleiben und an Größe zunehmen.
Bei einigen Patienten kann zudem eine Lymphadenitis diagnostiziert werden. Bei dieser handelt es sich um eine Entzündung der Lymphknoten. Im Rahmen der Erkrankung kommt es zu weiteren Schwellungen, die teilweise schmerzhaft sind. Es wird zwischen einem akuten und chronischen Verlauf differenziert. Dabei wird die Erkrankung oft von Müdigkeit und Abgeschlagenheit begleitet. Auslöser für die Entzündung sind normalerweise Viren oder Bakterien. Oft hat vor dem Eintreten einer solchen Entzündung eine andere Infektion vorgelegen.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2011
- Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
- Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013
- Arastéh, K., et al.: Duale Reihe. Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
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