Dreitagefieber
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 2. Oktober 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Das Dreitagefieber ist eine Kinderkrankheit, die durch Herpes-Viren hervorgerufen wird. Meist erkranken Kinder im Alter von sechs Monaten bis zu drei Jahren. Fast alle Kinder kommen mit dem Virus in Kontakt und werden infiziert.
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Was ist das Dreitagefieber?
Das Dreitagefieber ist eine harmlose Infektionskrankheit, die fast ausschließlich Babys und Kleinkindern betrifft. Es wird auch Exanthema subitum, Roseola infantum oder Sechste Krankheit genannt.
Der Verlauf ist zwar häufig sehr heftig und manchmal verbunden mit Fieberkrämpfen, aber meist treten keine Komplikationen auf. Erreger des Dreitagefiebers sind die sogenannten Humanen Herpesviren 6 (HHV-6) bzw. 7 (HHV-7).
Ursachen
Das Dreitagefieber ist eine harmlose Erkrankung, die so gut wie jedes Kind betrifft, denn es ist fast unmöglich, nicht mit diesem Virus in Kontakt zu kommen. Die beiden Humanen Herpesviren sind zwar mit dem Herpes simplex Virus verwandt, rufen aber andere Symptome hervor. Ebenso wie bei Herpes simplex persistieren sie das ganze Leben lang im Körper und können bei Immunsuppression Symptome hervorrufen. Es bildet sich ein lebenslanger Immunschutz aus.
Bei immungeschwächten Patienten kann es jedoch in seltenen Fällen im Erwachsenenalter zu einer Zweitinfektion mit dem Dreitagefieber kommen, wobei die Erkrankung dann jedoch meist sehr mild verläuft.
Wann zum Arzt?
Bei einem Dreitagefieber sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch wenn es sich um eine bekannte und weit verbreitete Erkrankung handelt, die mit typischen Symptomen einhergeht, ist ein Arzt zu konsultieren. In den meisten Fällen handelt es sich bei dem Arztbesuch um eine reine Vorsichtsmaßnahme. Dennoch ist eine Rücksprache mit einem Mediziner zu empfehlen.
Dieser gibt hilfreiche Tipps zu dem richtigen Umgang mit dem hohen Fieber und dem auftretenden Ausschlag. Zusätzlich klärt er über weitere Nebenwirkungen, wie die hohe Ansteckungsgefahr, auf. Halten die Beschwerden länger als drei Tage an, ist ein erneuter Kontakt zum Arzt notwendig. Treten weitere Symptome auf, ist ebenfalls der erneuter Rat des Arztes einzuholen.
Erkrankt ein erwachsener Mensch an dem Dreitagefieber, ist unverzüglich ein Arzt zu konsultieren. Dies geschieht recht selten, da es sich bei der Erkrankung um eine typische Kinderkrankheit handelt. Leidet dennoch ein Erwachsener an den Symptomen, hat er häufig ein sehr geschwächtes Immunsystem.
Meist sind Menschen betroffen, die sich einer Chemotherapie unterzogen haben. Der Betroffene benötigt dringend eine medizinische Unterstützung, damit der Organismus gestärkt wird. Für Schwangere und das ungeborene Kind besteht kein besonderes Risiko, auch wenn ein Kind im nahen Umfeld an dem Dreitagefieber erkrankt ist. Ein Arztbesuch ist nicht nötig.
Symptome und Verlauf
Typische Symptome des Dreitagefiebers:
Trotz seines oft heftigen Verlaufes ist das Dreitagefieber harmlos und heilt in der Regel ohne Nachwirkungen aus. Nach einer Inkubationszeit von fünf bis fünfzehn Tagen beginnt die Erkrankung typischerweise mit einem drei bis acht Tage lang anhaltendem hohen Fieber. Relativ häufig, zu durchschnittlich fünf bis zehn Prozent, kommt es sogar zu Fieberkrämpfen, die sich in einem plötzlichen Bewusstseinsverlust und rhythmischen Zuckungen der Muskeln äußern.
Dieses Symptom wird zwar als lebensbedrohend empfunden, besitzt aber eine sehr günstige Prognose. Es bleiben keine körperlichen und geistigen Schäden zurück. Man hat festgestellt, dass die Fieberkrämpfe häufiger bei der Infektion mit HHV-7 als bei HHV-6 auftreten. Nach dem Abklingen des Fiebers bildet sich ein kleinfleckiger, blassroter Hautausschlag aus.
Das Exanthem kann außer dem Gesicht den ganzen Körper umfassen. Nach ungefähr drei Tagen verschwindet der Hautausschlag wieder. Selten kommt es beim Dreitagefieber zu Komplikationen. Es können neben Fieberkrämpfen Erbrechen, Durchfall, Husten, geschwollene Lymphknoten und Mittelohrentzündungen auftreten. Extrem selten führt ein Dreitagefieber auch zu einer Gehirnentzündung (Enzephalitis).
Diagnose
Das Dreitagefieber ist ziemlich leicht zu diagnostizieren. Die Diagnose kann meist ohne weitere Untersuchungen anhand des typischen Verlaufs der Erkrankung gestellt werden. Charakteristisch sind der plötzliche Temperaturanstieg und das nachfolgende typische Exanthem.
Wenn der Fall jedoch nicht so eindeutig ist, können durch eine Blutuntersuchung die Antikörper der Herpesviren bestimmt werden. Allerdings sind diese Untersuchungen sehr aufwendig und haben meist nur wissenschaftliche Bedeutung. Das Dreitagefieber kann aber in einigen wenigen Fällen ganz unbemerkt bleiben, wenn es fast symptomlos bleibt.
Komplikationen
Beim Dreitagefieber ist die Prognose günstig. Die Erkrankung ist zumeist innerhalb weniger Tage auskuriert und bleibt in der Regel ohne Langzeitfolgen. Oft tritt das Dreitagefieber lediglich in einer abgeschwächten Form auf und oder bleibt sogar unbemerkt. Problematisch ist lediglich ein möglicher Fieberkrampf, ausgelöst durch die Begleiterscheinungen des hohen Fiebers. Betroffene empfinden einen solchen Fieberkrampf oft als lebensbedrohlich und können bei gehäuftem Auftreten psychische Störungen entwickeln. Tritt das Dreitagefieber als Folge einer Organtransplantation auf, besteht unter Umständen Lebensgefahr für den Patienten.
In der Regel verläuft das Dreitagefieber jedoch ohne schwerwiegende Komplikationen. Betroffene Kinder erholen sich auch von Begleiterscheinungen wie Krämpfen, Magen-Darm-Problemen und Erschöpfung schnell wieder und überwinden durch die Einnahme leichter Medikamente und diätische Maßnahmen auch das geschwächte Immunsystem.
Da gegen das Dreitagefieber nicht geimpft werden kann, bleibt immer ein gewisses Restrisiko bestehen, dass die Viruserkrankung unerkannt auftritt und bestehende Erkrankungen verstärkt. Es empfiehlt sich deshalb in jedem Fall eine rasche Diagnose.
Behandlung und Therapie
Meist erfordert das Dreitagefieber keine Therapie, denn es heilt nach relativ kurzer Zeit von alleine aus. Es gibt auch keine spezifische Therapie, die gegen das Virus wirkt. Allerdings erfolgt eine symptomatische Behandlung zur Senkung des Fiebers. Dazu werden fiebersenkende Mittel, wie z. B. Paracetamol, verabreicht.
Das Reye-Syndrom kann unter Umständen zu Leber- und Hirnschäden führen. Bei Fieberkrämpfen müssen spezielle krampflösende Medikamente verabreicht werden. Mit diesen Maßnahmen erschöpft sich die Therapie des Dreitagefiebers, weil das Immunsystem des Kindes meist von alleine in der Lage ist, diese Erkrankung zu bekämpfen und eine lebenslange Immunität zu erzeugen.
Aussicht und Prognose
In den meisten Fällen kommt es durch das Dreitagefieber nicht zu besonderen Komplikationen und die Krankheit heilt dabei vollständig ab. Auch Folgeschäden müssen bei dieser Fiebererkrankung nicht befürchtet werden. Mit Hilfe von Medikamenten können die Beschwerden und Symptome des Dreitagefiebers relativ gut eingeschränkt werden und es kommt stets zu einem positiven Krankheitsverlauf. Allerdings leiden die Betroffenen durch das sehr hohe Fieber an einer starken Dehydration und sind damit auf eine erhöhte Zufuhr an Flüssigkeit angewiesen. Ebenso müssen in der Regel Medikamente eingenommen werden, die das Fieber senken und Fieberkrämpfe lösen oder verhindern.
Eine Untersuchung beim Kinderarzt ist zwar ratsam, eine Behandlung ist allerdings nicht notwendig, da die Beschwerden auch mit einfachen häuslichen Mitteln eingeschränkt werden können. Auch ein gesunder Lebensstil und eine gesunde Ernährung beschleunigen die Heilung deutlich.
In einigen schwerwiegenden Fällen kann es durch das Dreitagefieber auch zu Entzündungen in den Ohren oder an den Mandeln kommen. In diesen Fällen ist dann eine Behandlung durch einen Kinderarzt notwendig, damit es nicht zu Folgeschäden oder anderen Komplikationen kommt. Aber auch hier ist nach einer Behandlung eine vollständige Heilung in Sicht.
Vorbeugung
Nahezu jeder Mensch wird mit diesem Virus infiziert. Da das Dreitagefieber in der Regel sehr schnell ausheilt und meist trotz gelegentlicher Fieberkrämpfe komplikationslos verläuft, ist eine Vorbeugung durch Isolierung des Kindes auch nicht notwendig.
Quellen
- Deutsche Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie: DGPI Handbuch: Infektionen bei Kindern und Jugendlichen, 6. Auflage, Georg Thieme Verlag, 2013
- Schellenberg, I. et al.: Kinderkrankheiten von A-Z: Wo Naturheilverfahren wirken - wann Schulmedizin nötig ist, 2. Auflage, TRIAS, 2012
- Stauber, M., Weyerstahl, T.: Duale Reihe Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2013
- Herold, G: Innere Medizin. Eigenverlag, Köln 2014
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 2. Oktober 2024
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