Intervallartige Magenschmerzen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Intervallartige Magenschmerzen kennen die meisten. Es ist nicht unüblich, dass schon Kinder mit Magenschmerzen in Kontakt kommen. Die Beschwerden treten in unterschiedlichen Formen, wie beispielsweise intervallartig oder krampfhaft auf.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die intervallartigen Schmerzen sind meistens im Oberbauch zu spüren. Verantwortlich für die Schmerzen ist meistens die in ihrer Zusammensetzung veränderte Magensäure.

Intervallartige Magenschmerzen sind keine eigenständige Erkrankung, sondern sie machen auf eine andere vorliegende Krankheit aufmerksam. In den meisten Fällen treten die Beschwerden über einen begrenzten, relativ kurzen Zeitraum auf, gleichzeitig ist es jedoch auch möglich, dass die Schmerzen mehr Zeit beanspruchen. Nicht selten werden Magenschmerzen von anderen Symptomen begleitet. Zu diesen gehören vor allem Erbrechen, Übelkeit und Aufstoßen.

Viele Menschen lokalisieren die Beschwerden im mittleren Oberbauch, die Schmerzen müssen jedoch nicht unbedingt vom Magen kommen. Es ist nicht auszuschließen, dass andere umliegende Organe oder das Herz hinter den Schmerzen stecken, auch deshalb ist eine genaue Diagnose unter Umständen ausschlaggebend. Meistens handelt es sich um harmlose Ursachen, dennoch sollte ein Arzt zur Hilfe gezogen werden, wenn die Schmerzen über einen längeren Zeitraum nicht nachlassen.

Ursachen

Magenschmerzen haben vielfältige Ursachen, die meisten von ihnen sind jedoch harmlos. Oft treten sie beispielsweise nach dem Essen auf, wenn die Mahlzeit zu groß oder fettig war. Machen sich diese Beschwerden nur selten bemerkbar, weisen sie lediglich daraufhin, dass die Nahrung schwer verdaulich war. Wichtig sind auch die genauen Lebensmittel, welche verzehrt wurden. Kohlarten und Hülsenfrüchte beispielsweise verfügen über blähende Eigenschaften, die intervallartige Magenschmerzen auslösen können.

Häufig ist ebenfalls eine durch Viren ausgelöste Magen-Darm-Grippe schuld, in deren Rahmen der Körper versucht, die Toxine durch Erbrechen oder Durchfall aus dem Magen-Darm-Trakt zu befördern. In diesem Prozess treten auch intervallartige Magenschmerzen auf. Neben physischen Ursachen können psychische Hintergründe zu den Magenschmerzen führen. Hier spielt insbesondere Stress eine Rolle, in dessen Folge viele Menschen zudem dazu neigen, zu hastig zu essen und die Nahrung nicht ausreichend durch die Zähne zerkleinern.

Ein intervallartiges Auftreten weist darüber hinaus auf einen Reizmagen oder eine Magenschleimhautentzündung hin. Geschwüre, Darmentzündungen oder eine Lebensmittelallergie sind weitere mögliche Faktoren, denen durch eine fachgerechte Diagnose auf den Grund gegangen werden sollte.

Krankheiten

Wann zum Arzt?

Bei einem Vorhandensein von intervallartigen Magenschmerzen ist ein Arzt aufzusuchen, sobald diese über mehrere Tage anhalten oder an Intensität zunehmen. Es besteht die Gefahr einer ernsthaften Erkrankung, die untersucht und behandelt werden muss. Da sich die Krankheitserreger weiter ausbreiten können, ist ein Arzt zu konsultieren, wenn sich die betroffene Region vergrößert und die Schmerzen weiter in den Unterleib ziehen. Treten weitere Beschwerden wie Erbrechen, Durchfall oder Störungen des Kreislaufs ein, ist ein Arzt aufzusuchen.

Intervallartige Magenschmerzen können ein Hinweis auf psychische Probleme sein. Angst, Trauer, Stress oder Überlastungen sind vorhanden. Ein Arztbesuch ist notwendig, sobald der Betroffene das Gefühl hat, auf eine seelische Unterstützung angewiesen zu sein. Sieht er sich hingegen in der Lage, die Ursache der Schmerzen selbst bewältigen zu können, entwickelt er im Normalfall eigene hilfreiche Strategien. Häufig sind anschließend die Beschwerden verschwunden.

Wiederkehrende intervallartige Magenschmerzen sollten näher von einem Arzt untersucht werden. Es besteht das Risiko, dass sich ein Geschwür oder ein Tumor gebildet hat, der an Wachstum zunimmt und den Gesundheitszustand kontinuierlich verschlechtern wird. Treten die Magenschmerzen nach der Zufuhr von Lebensmitteln auf, besteht eine Unverträglichkeit. Ein Arzt ist aufzusuchen, damit die Substanzen ermittelt werden, die ursächlich für die Schmerzen verantwortlich sind.

Diagnose und Verlauf

Vor einer physischen Untersuchung steht zunächst ein ausführliches Gespräch mit dem behandelnden Arzt. Hier sollten Patienten ihre Beschwerden genau beschreiben. Dauer, Art des Schmerzes und eine ungefähre Lokalisierung sind wichtige erste Hinweise. Bestehen zudem andere Symptome wie Erbrechen oder Durchfall, können Ärzte in der Regel bereits einige Ursachen ausschließen. Die physische Untersuchung besteht zunächst aus dem Abtasten und Abklopfen des Bauches.

Durch ein Ultraschallbild lassen sich Bewegungen im Darm und der Zustand umliegender Organe erkennen. Konnten harmlosere Ursachen wie eine Grippe ausgeschlossen werden, ist unter Umständen eine Magenspiegelung notwendig. Dies ist insbesondere der Fall, wenn die intervallartigen Magenschmerzen seit längerer Zeit bestehen. Der Verlauf der Beschwerden ist sehr unterschiedlich und hängt letztendlich davon ab, welche Ursache vorliegt.

Der Konsum von Zigaretten, Alkohol, fettiger, schlecht verdaulicher Nahrung und Stress begünstigen die Schmerzen jedoch und können diese intensivieren. Liegen Viren oder Bakterien vor, benötigen diese eine ungefähre Inkubationszeit von 4 bis 48 Stunden, ehe die ersten Symptome auftreten. Auf Appetitlosigkeit, Schwäche und Müdigkeit folgen meist Fieber, Erbrechen und Durchfall. Eine Magen-Darm-Grippe ist in vielen Fällen die Ursache der Beschwerden.

Komplikationen

In den meisten Fällen handelt es sich bei intervallartigen Magenschmerzen nicht um eine schwerwiegende Krankheit. Diese treten häufig mit Infektionen oder dem Verzehr von schlechten Produkten auf und verschwinden innerhalb von wenigen Stunden oder wenigen Tagen auch wieder. Oft erscheinen die Magenschmerzen bei einem Magen-Darm Infekt als Symptom und müssen nicht direkt behandelt werde. Hier muss der Magen geschont werden und der Betroffene muss viel Flüssigkeit zu sich nehmen. In einigen Fällen kann sich das Infekt zu einer Entzündung oder zu einem Geschwür entwickeln. Sollten die Magenschmerzen mehrere Tage lang anhalten und sehr stark sein, so ist ein Arzt auf jeden Fall aufzusuchen.

Werden die Magenschmerzen nicht direkt behandelt, so kann dies zur Ausbreitung des Infektes in andere Regionen des Körpers führen. So können sich die Magenschmerzen auch bis in den Unterleib ziehen. Nicht selten werden sie mit Erbrechen oder Durchfall begleitet. Häufig treten solche Magenschmerzen auch dann auf, wenn der Patient unter psychischen Problemen und Belastungen leidet. In diesen Fällen muss ein Psychologe aufgesucht werden. Sollten die Schmerzen immer wiederkehren, so besteht die Gefahr auf einen Tumor. In diesem Fall muss ein Arzt konsultiert werden. Die Magenschmerzen können auch bei bestimmten Lebensmitteln auftreten. Diese müssen gemieden werden, um dem Magen keinen Schaden zuzufügen.

Behandlung und Therapie

Sobald die Diagnose gestellt wurde, kommen unterschiedliche Behandlungsmethoden in Frage. Eine Magen-Darm-Grippe benötigt nur selten eine weitere Therapie. Meistens reichen Ruhe, Schonung, Wärme und Tees aus. Besonders geeignet sind Anis-, Kümmel-, Fenchel- oder Kamillentees. Je nachdem, in welchem Maß die Grippe durch Erbrechen und Durchfall begleitet wird, sollten Betroffene auf ihren Flüssigkeitshaushalt achten. Elektrolyte lassen sich durch etwas Zucker und Salz im Wasser ausgleichen.

Sind die Schmerzen zu stark, können schmerzstillende Medikamente Linderung verschaffen. Diese Maßnahmen gelten ebenfalls für durch Stress oder verdorbene Nahrung ausgelöste Magenbeschwerden. Auch bei einer Magenschleimhautentzündung ist zunächst Geduld geboten. Meistens klingen die Beschwerden von alleine ab. Ist dies nicht der Fall, greifen Ärzte oft zu Medikamenten, welche die Produktion der Magensäure hemmen.

Wenn die Entzündung durch Bakterien verursacht wurde, helfen Antibiotika. Die Therapie eines Reizmagens hängt von den individuellen Beschwerden ab. So lindern manche Medikamente Sodbrennen, andere gehen gegen Völlegefühl und Blähungen vor. Meistens steht die Hemmung der Produktion von Magensäure zudem im Mittelpunkt. Aber auch freiverkäufliche Mittel können hier bei unerwarteten Schüben erste Abhilfe verschaffen.


Aussicht und Prognose

Für intervallartige Magenschmerzen gibt es aufgrund der unterschiedlichen Krankheitsursachen keine einheitliche Prognose. Der Verlauf und die Genesung der Beschwerden müssen individuell bewertet werden. Liegt eine Lebensmittel- oder Medikamentenunverträglichkeit vor, kann innerhalb kurzer Zeit eine umfassende Beschwerdefreiheit erreicht werden. Die auslösende Substanz wird über einen Allergietest ermittelt. Anschließend muss die Aufnahme des Stoffes auch in kleinen Mengen dauerhaft vermieden werden.

Werden die Schmerzen durch Stress, emotionaler Überforderung oder körperlicher Überanstrengung ausgelöst, genügt es häufig, wenn eine Umstrukturierung stattfindet. Neben Ruhe, Entspannungstechniken und Schonung ist das Erlernen von Bewältigungsmechanismen für die erfolgreiche Überwindung des Ereignisses hilfreich. Bei einer erfolgreichen Umsetzung der Techniken können die Magenschmerzen schnell und dauerhaft heilen.

Die Prognose bei einer Grippe oder einem bakteriellen Infekt ist gut. Durch eine medikamentöse Behandlung kann innerhalb weniger Tage oder Wochen bereits eine vollständige Genesung erreicht werden. Je gestärkter dabei das Immunsystem ist, desto schneller findet die Heilung statt. Bei einem Geschwür oder Tumor hilft oftmals ein operativer Eingriff mit der Entfernung des veränderten Gewebes. Der Weg der Heilung ist bei einer psychosomatischen Grunderkrankung als problematisch einzustufen. Es vergehen häufig Jahre von der Stellung der Diagnose, der Krankheitseinsicht bis zu der Inanspruchnahme einer wirksamen Therapie.

Vorbeugung

Intervallartige Magenschmerzen können aufgrund unterschiedlichster Ursachen auftreten. Die meisten lassen sich bis zu einem gewissen Grad vorbeugen. Zur Prävention gehört insbesondere eine gesunde Ernährung mit wenig Fett und Fleisch. Stattdessen sollte ausreichend frisches Obst und Gemüse konsumiert und während der Mahlzeit vor allem langsam gegessen werden. Um den Magen in seiner Arbeit zu unterstützen, ist es sinnvoll, die Nahrung im Mundraum soweit wie möglich zu zerkleinern. Darüber hinaus wirkt sich auch regelmäßige Bewegung und die größtmögliche Vermeidung von Stress positiv auf die allgemeine Gesundheit sowie den Magen aus.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013
  • Siewert, J., Rothmund, M., Schumpelick, V.: Praxis der Viszeralchirurgie: Gastroenterologische Chirurgie. Springer, Berlin 2011

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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