Kamille

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei der Kamille handelt es sich um eine vielfältige Heilpflanze. Ihre Wirkung ist schon seit langer Zeit bekannt und beliebt. Schließlich gehört Kamillentee wahrscheinlich in fast jeden Haushalt.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeiner Überblick

Gesundheitliche Beschwerden können nicht nur durch herkömmliche Mittel gelindert werden. Auch Heilpflanzen bieten nützliche Fähigkeiten an. Die Kamille gehört zur Familie der Korbblüter. Sie kommt insbesondere bei Symptomen im Bereich von Magen und Darm zum Einsatz sowie bei Entzündungen.

Besonders häufig wird sie als Tee gereicht. Der Erfolg der Kamille findet sich sogar in Preisverleihungen wider, wie zum Beispiel in jener zur Heilpflanze des Jahres 2002.

Die Kamille ist als Heilpflanze äußerst bekannt und wird als Tee bei Erkältungen und Bauchschmerzen verabreicht.

Vorkommen und Anbau

Ursprünglich stammt die Kamille aus Süd-Osteuropa. Mittlerweile kann sie jedoch flächendeckend in jedem europäischen Land gefunden werden. Abseits unseres Kontinents profitieren Menschen in Australien, Vorderasien und Nordamerika von der Pflanze. Diese bevorzugt Äcker und Ödland und mag Böden mit vielen Nährstoffen und Lehm. Die Kamille kann in Höhen von bis zu 1300 Metern gefunden werden, wie zum Beispiel in Tirol. Es handelt sich um eine krautartige, einjährige Pflanze mit einer Größe von 15 bis 50 Zentimetern.

Im unteren Teil ist der Stängel eher kahl, je weiter er voranschreitet, desto mehr Verzweigungen bildet er. Von der gesamten Pflanze geht ein Geruch aus, der typischerweise der Kamille zugeordnet wird. Insgesamt ähnelt die Kamille dem Gänseblümchen. Eine Blüte der Kamille weist einen Umfang von etwa 18 Millimetern bis 25 Millimetern auf. Wer Kamillen anpflanzen möchte, benötigt einen sonnigen Platz und einen geschützten Standort. Zur Erde kann etwas Kompost beigemischt werden. Eine Aufzucht ist nicht notwendig, stattdessen werden die Samen direkt im Garten eingepflanzt. Bestenfalls werden die Saaten zwischen Ende August und Mitte September über die Erde gestreut. Damit die Samen sich entwickeln können, sollten sie nicht mit Erde bedeckt werden. Kamillen gehören nämlich zu den Lichtkeimern.

Anwendung und Wirkung

Die Kamille kann innerlich und äußerlich angewendet werden. Besonders bekannt ist der Kamillentee. Dafür eignen sich Teebeutel oder loser Tee genauso gut wie selbst gesammelte Blätter der Pflanze. Diese sollten jedoch vor der Verwendung getrocknet werden. Anschließend werden 3 Gramm der Blüten mit 150 Milliliter heißem Wasser übergossen und insgesamt 10 Minuten stehen gelassen. Dafür empfiehlt sich zum Beispiel ein Teeei für eine leichtere Entfernung der Rückstände.

Am besten wird der Tee ungefähr 3 bis 4 mal täglich getrunken. Äußerlich kann die Kamille zum Gurgeln, für Bäder oder zum Inhalieren genutzt werden. Gegurgelt wird mit einem etwas stärkeren Tee: Auf 100 Milliliter Wasser kommen 3 bis 10 Gramm Kamillenblüten. Für ein Erkältungsbad werden ungefähr 50 Gramm der Blüten verwendet. Für eine leichtere Anwendung werden die Blüten in ein kleineres Gefäß gegeben und anschließend in die Badewanne gegossen. Zum Inhalieren eignet sich vor allem Kamillenöl.

Weil es sich bei Kamillenöl um ein ätherisches Öl handelt, sollte es niemals unverdünnt mit Schleimhäuten oder anderen Häuten in Kontakt kommen. Ansonsten drohen Rötungen und Reizungen. Stattdessen wird das Öl mit heißem Wasser vermischt und die Dämpfe eingeatmet. Für besonders effizientes Inhalieren sollte der Topf mit einem Handtuch abgedeckt werden. Die Kamille wirkt beruhigend, fördert die Wundheilung, hilft bei Infektionen, Frauenleiden und Magen-Darm-Beschwerden. Damit stellt die Kamille ein vielseitiges Heilmittel dar.

Wogegen hilft Kamille?

Bedeutung für die Gesundheit

Die Kamille beschleunigt die Wundheilung, indem ihre Schleimstoffe eine entzündungshemmende Wirkung aufweisen. Darüber hinaus vermindern die Inhaltsstoffe die Vermehrung von Bakterien und anderen Keimen. Das Immunsystem kann durch die Anwendung von Kamille gestärkt werden. Damit geht die Pflanze auf unterschiedliche Weise gegen Verletzungen vor. Versuche haben zudem ergeben, dass die Blüten der Kamille Angstzustände lösen.

Kamillentee enthält nämlich GABA, einen bestimmten Neurotransmitter. Dieser wirkt dämpfend und spielt bei Stress und Angst eine wichtige Rolle. Die beruhigende Wirkung der Kamille ist schon lange bekannt. Dementsprechend wird sie häufig zum Schlafen genutzt. Bauchschmerzen entstehen oftmals dann, wenn sich die Muskulatur verkrampft. Die Kamille löst Krämpfe im Bereich der Darmmuskulatur. Damit kann sie kolikartige Bauchschmerzen mildern.

Darüber hinaus trägt die Pflanze zur Verheilung von Magengeschwüren bei, indem sie die Magensäuresekretion reduziert. Homöopathische Praxen verwenden die Kamille auch gegen Erbrechen und Durchfall. Weil die Kamille krampflösend wirkt, eignet sie sich ebenfalls bei bestehenden Menstruationsschmerzen.

Weiterhin sollen Sitzbäder zu einem gesunden Scheidenmilieu beitragen. Auf diese Weise können zum Beispiel Pilzinfektionen verhindert werden. Ausschlaggebend für die Wirkung der Kamille sind vor allem ihre Inhaltsstoffe. Zu diesen gehören unter anderem ätherische Öle, Polyine, Flavonoide und Polysaccharide. Die Kamille kann somit als eine wirkungsvolle Heilpflanze angesehen werden.

 

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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