Fieber
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 8. Oktober 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Fieber ist ein Zustand erhöhter Körpertemperatur. Bei einer rektal gemessenen Temperatur bis 38 Grad spricht man von erhöhter Temperatur, bis 39 Grad Celsius definiert man mäßiges Fieber und bei über 39 Grad Körpertemperatur wird von hohem Fieber gesprochen.
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Was ist Fieber?
Die normale Körpertemperatur des Menschen liegt zwischen 36 und 37 Grad Celsius. Der Organismus ist bestrebt, diese Temperatur unter den verschiedensten äußeren Bedingungen, im Sommer wie im Winter, beizubehalten. Das ist sehr wichtig, denn unter diesen Bedingungen laufen alle biologischen und chemischen Vorgänge in den Zellen unseres Körpers optimal ab.
Es ist dabei zu erwähnen, dass die rektal gemessene Temperatur um etwa 0,4 Grad höher liegt, als die unter der Achsel gemessene und damit die Rektalmessung bei Fieber den exakteren Wert liefert. Erkältungskrankheiten wie Grippe werden häufig von einer erhöhten Körpertemperatur oder Fieber begleitet.
Ursachen
Durch das Fieber können die biochemischen Prozesse, die zur Abwehr nötig sind, schneller ablaufen. Das bedeutet auch, dass alle anderen Vorgänge zurückstehen müssen. Deshalb hat man keinen Appetit, ist abgeschlagen und müde, weil alle Kräfte auf das Immunsystem konzentriert werden. Das bedeutet also auch, dass auftretendes Fieber ein Anzeichen für eine Infektion ist und der Organismus die Abwehr eingeleitet hat.
Wann zum Arzt?
Fieber sollte von einem Arzt abgeklärt werden, wenn es länger als 48 Stunden anhält und Begleiterscheinungen wie Durchfall, eitriger Auswurf oder Kopfschmerzen hinzukommen. Steigt das Fieber über 38,5°C an, ist dies ebenfalls ein Warnzeichen. Womöglich liegt eine bakterielle Infektion vor, welche mit Antibiotika behandelt werden muss.
Fieber in Folge einer Tropenreise kann auf eine bakterielle Virenerkrankung hindeuten, die in jedem Fall fachärztlich behandelt werden muss. Generell gilt: Fieber, dessen Ursache nicht bekannt ist oder welches mit ungewöhnlichen oder besonders intensiven Begleiterscheinungen einhergeht, bedarf einer ärztlichen Abklärung.
Bei Vorerkrankungen des Immunsystems oder des Herz-Kreislaufsystems sollte aufgrund der möglichen Komplikationen der Rettungsdienst alarmiert werden. Selbiges gilt, wenn es sich bei dem Patienten um ein Kind oder einen älteren Menschen handelt. In beiden Fällen kann bereits leicht erhöhtes Fieber zu einem Kreislaufkollaps und anderen Komplikationen führen. Fieber im Rahmen einer Erkältung oder Grippe bedarf keiner ärztlichen Abklärung, muss allerdings regelmäßig kontrolliert werden.
↳ Weitere Informationen: Hausmittel gegen Fieber
Diagnose und Verlauf
Meist tritt Fieber als Symptom einer bakteriellen oder viralen Infektion auf. An den Begleiterscheinungen, wie Husten, Hals- oder Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen oder Ohrenschmerzen sowie dem Verlauf des Fiebers, kann der Arzt eine Diagnose stellen. Allerdings kann Fieber auch eine Begleiterscheinung bei nichtinfektiösen Erkrankungen, wie Entzündungen, Hitzschlag oder Vergiftungen sein. Der Arzt befragt den Patienten nach möglichen Vorerkrankungen, Auslandsaufenthalten, Kontakt zu ebenfalls Betroffenen sowie den allgemeinen Lebensgewohnheiten. Anschließend erfolgt die gründliche körperliche Untersuchung durch den Arzt. Als weitere Untersuchungsmethode kann ein Blutbild sowie eine Urin- und/oder Stuhluntersuchung herangezogen werden. Zur genauern Diagnostik können auch bildgebende Verfahren (Röntgen, Ultraschall) zum Einsatz kommen.
Komplikationen
Fieber entsteht meistens im Rahmen einer infektiösen Erkrankung und hilft eigentlich diese zu bekämpfen, jedoch kann bei Übersteigen einer bestimmten Temperatur auch gefährliche Komplikationen entstehen. Normalerweise kommt Fieber für ein bis drei Tage und verschwindet dann wieder ohne Folgen zu hinterlassen. Bei einigen Infektionen reicht der Fieber jedoch beispielsweise nicht aus, um den Krankheitserreger zu bekämpfen und es kann zu einer Superinfektion kommen, die noch schwerer zu behandeln ist. Dabei infiziert sich der Körper zusätzlich mit einem weiteren Krankheitserreger.
Zudem kommt es beim Fieber zu einem erhöhten Bedarf an Wasser. Wird dieser nicht versorgt, so kann es zu einem erniedrigten Blutdruck kommen und einer starken Erhöhung der Herzfrequenz. Dies kann bis hin in ein Schockgeschehen enden, welcher lebensgefährlich sein kann. Daneben beginnen ab ca 41° C an die Proteine in unserem Körper zu gerinnen, diese können ihrer Aufgabe nicht mehr nachgehen und es kann zu schwerwiegenden Folgen führen.
Da bei Fieber sehr viel Energie verbraucht wird, kommt es häufig zu ungewollten Gewichtsverlusten, so dass der Körper zusätzlich geschwächt wird. Selten kann es auch vor allem bei Kindern zu einem Fieberkrampf kommen, der einem epileptischen Anfall sehr ähnelt und deswegen als gefährlich empfunden wird, dieser aber keine weiteren Folgen mit sich trägt und schnell wieder abklingt.
Behandlung und Therapie
Wenn der Körper bei Fieber die Temperatur erhöht, um bessere Abwehrbedingungen zu schaffen, dann ist es auch nicht ratsam, bereits bei erhöhter Temperatur mit fiebersenkenden Maßnahmen zu beginnen.
Auch wenn das Fieber über 38 Grad steigt, sollten zuerst einfache fiebersenkende Maßnahmen, wie Wadenwickel und kühle, feuchte Tücher auf Handgelenk und Stirn ergriffen werden. Diese senken in der Regel das Fieber sehr wirkungsvoll und ersetzen die Einnahme von Medikamenten.
Zeigt sich allerdings durch die regelmäßige Messung der Körpertemperatur, dass das Fieber trotzdem in die Nähe der 39-Grad-Grenze oder darüber steigt, dann ist eine Konsultation des Arztes unbedingt nötig.
Es ist sehr wichtig zu erwähnen, dass auftretendes Fieber bei Babys unter drei Monaten immer sofort durch einen Arzt behandelt werden muss. Auch bei Kleinkindern ist ein Arztbesuch immer besser, als der Versuch mit eigenen Mitteln das Fieber zu senken.
Aussicht und Prognose
In der Regel stellt Fieber nur ein Begleitsymptom bei sehr vielen verschiedenen Krankheiten dar. Aus diesem Grund hängt der weitere Verlauf des Fiebers stark von der Grunderkrankung und von ihrer Behandlung ab. In den meisten Fällen verschwindet das Fieber allerdings schnell, wenn die Grunderkrankung überwunden wurde. Im Falle einer gewöhnlichen Grippe oder Erkältung stellt das Fieber ein gewöhnliches Symptom dar. Mit Hilfe von Medikamenten oder durch Bettruhe kann die Beschwerde eingeschränkt werden und das Fieber verschwindet in der Regel nach einigen Tagen wieder.
Auch bei verschiedenen Entzündungen oder Infekten kommt es zu Fieber, wobei dieses schnell wieder abklingt. In schwerwiegenden Fällen kann das Fieber auch sehr hoch sein und dabei zu einem lebensgefährlichen Zustand führen. Dabei hängt die Behandlung allerdings von der zugrundeliegenden Krankheit ab. In der Regel lindern fiebersenkende Medikamente die Beschwerden relativ gut und führen nicht zu weiteren Komplikationen oder Beschwerden. Der Betroffene kann allerdings erneut an Fieber leiden, wenn eine andere Grunderkrankung auftritt. In der Regel wird die Lebenserwartung des Patienten durch Fieber nicht beeinträchtigt oder verringert.
Vorbeugung
Vorbeugende Maßnahmen gegen das Auftreten von Fieber können im Rahmen des Infektionsschutzes vorgenommen werden. Ausreichend Hygiene vermindert die Möglichkeit der Aufnahme von Krankheitserregern. Auch eine der Witterung angepasste Kleidung oder ein gut trainiertes Immunsystem kann Infektionskrankheiten und damit das Auftreten von Fieber vermeiden.
Längerer Aufenthalt im Freien, Saunabesuche und Sport stärken die Abwehrkräfte des Organismus und beugen Infektionskrankheiten vor, weil das Immunsystem leistungsfähiger und schneller auf Krankheitserreger reagieren kann.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
- Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013
- Suttorp, N. et al.: Infektionskrankheiten: verstehen, erkennen, behandeln, Georg Thieme Verlag, 1. Auflage, 2003
- Probst, R.: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Thieme, Stuttgart 2008
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 8. Oktober 2024
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