Wiesen-Sauerampfer

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Wiesen-Sauerampfer ist schon seit dem Altertum bekannt, aber leider ist er sehr in Vergessenheit geraten. Doch als Speise- und Heilpflanze wurde er wiederentdeckt und gewinnt mehr und mehr an Bedeutung.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeiner Überblick

Der Wiesen-Sauerampfer wirkt immunstärkend und beugt Erkältungen vor. Zudem hilft er gegen Akne.

Der Wiesen-Sauerampfer ist in West- und Mitteleuropa beheimatet und gilt als Wildkraut. Es sind rund 120 Arten von Sauerampfer bekannt, aber der Wiesen-Sauerampfer ist wohl am Bekanntesten. Es ist eine wildwachsende Pflanze, die nährstoffreiche Wiesen bevorzugt. Wiesen-Sauerampfer ist aber auch am Wegesrand zu finden, er stellt keine hohen Ansprüche an den Boden. Wiesen-Sauerampfer wird den Knöterich-Gewächsen zugeordnet, genau wie der Rhabarber oder der Buchweizen.

Der Wiesen-Sauerampfer hat einen hohen Bedarf an Nährstoffen, ist winterhart und wächst mehrere Jahre. Der Wiesen-Sauerampfer wird durchschnittlich dreißig Zentimeter hoch und seine pfeilförmigen Blätter erinnern an Spinat. Die Blüten dieser Pflanze sind eher unscheinbar und die Blätter haben eine dunkelgrüne oder rote Farbe. Der Wiesen-Sauerampfer wird im April geerntet, allerdings sollte dies Arbeit bis zum 24. Juni fertig sein. Denn spätesten jetzt steigt der Gehalt der Oxalsäure und das verleiht dem Wiesen-Sauerampfer einen wirklich unangenehmen, bitteren Geschmack.

Vorkommen und Anbau

Auch als Heilpflanze darf der Wiesen-Sauerampfer nicht unterschätzt werden, er hat eine blutreinigende und harntreibende Wirkung. Der Wiesen-Sauerampfer enthält sehr viel Vitamin A und C und ist mit verschiedenen Gerbstoffen ausgerüstet. Schon im Mittelalter wurde er zur Heilung verschiedener Krankheiten eingesetzt, Fieber sollte gesenkt werden und Verstopfungen aufgelöst. Der Wiesen-Sauerampfer sollte auch bei Zahn- und Ohrenschmerzen helfen und Juckreiz lindern.

Heute wird der Wiesen-Sauerampfer eingesetzt, um Erkältungen vorzubeugen und das Immunsystem zu stärken. Wiesen-Sauerampfer hilft auch gegen Müdigkeit und Erschöpfungszuständen, der hohe Eisengehalt bringt den gesamten Körper in Schwung. Im Wiesen-Sauerampfer sind auch viele Bitter- und Gerbstoffe zu finden, diese helfen bei Magen-Darm-Erkrankungen und regen die Produktion von Verdauungssäften an. Recht deftige Speisen sind somit leichter verdaulich und das Völlegefühl wird wesentlich reduziert.

Im Wiesen-Sauerampfer sind auch viele Gerbstoffe vorhanden, sie wirken entzündungshemmend und können sogar Gifte erfolgreich auflösen. Auch eine antibakterielle Wirkung wird dem Wiesen-Sauerampfer nachgesagt, Akne, Pickel und andere Verunreinigungen der Haut werden erfolgreich behandelt. Zur Zubereitung eines Tees ist der Wiesen-Sauerampfer ebenfalls geeignet, hierzu werden einfach die Blätter mit heißem Wasser übergossen und in etwa für zehn Minuten stehengelassen. Jetzt ist der Tee fertig und kann entweder getrunken werden oder man taucht einen Wattebausch hinein, um damit die Haut zu reinigen.

Anwendung und Wirkung

Hauptsächlich enthält der Wiesen-Sauerampfer Eisen, Magnesium, Kalium, die Vitamine A und C und die Oxalsäure. Diese Inhaltsstoffe wirken entzündungshemmend, schleimlösend und vermehren die Abwehrkräfte des Körpers. Wiesen-Sauerampfer wird deshalb auch in vielen Tabletten verwendet, die gegen Erkrankungen der oberen Atemwege und der Nebenhöhlen eingesetzt werden.

Übrigens, frische und zerdrückte Blätter sind eine sehr wirkungsvolle Auflage bei Abszessen und frischen Wunden. Schwangere, Kinder und Jugendlich sollten Wiesen-Sauerampfer aber nur in geringen Mengen konsumieren, bei dieser Risiko-Gruppe könnten Vergiftungserscheinungen auftreten.

Allerdings können die Inhaltsstoffe stark reduziert werden, die Blätter müssen einfach ausgekocht werden. Der Wiesen-Sauerampfer darf aber nicht mit dem „Krausen Ampfer“ oder dem „Kleinen Sauerampfer“ verwechselt werden, denn bei diesen Arten sind Unverträglichkeiten vorprogrammiert. Für Menschen mit Nierenproblem wird auch von Wiesen-Sauerampfer abgeraten, diese Pflanze fördert in diesem Fall die Bildung von Nierensteinen. Leute mit Eisenmangel sollten Wiesen-Sauerampfer auch nur spärlich zu sich nehmen, die Oxalsäure verhindert nämlich die Aufnahme von Eisen aus tierischen oder pflanzlichen Produkten.

Wogegen hilft Wiesen-Sauerampfer?

Bedeutung für die Gesundheit

Der Wiesen-Sauerampfer wird aber nicht nur in der Medizin verwendet, er hat auch in der Küche seine Berechtigung. Wiesen-Sauerampfer verträgt sich sehr gut mit anderen Gemüsesorten, er kann deshalb leicht als Salat zubereitet werden. Der Wiesen-Sauerampfer kann natürlich auch wie Spinat zubereitet werden und er ist eine beliebte Beigabe bei der berühmten „Frankfurter Soße“.

Für Kräuterquark oder der Herstellung von Kräuterbutter ist Wiesen-Sauerampfer bestens geeignet und für Suppen ist er wie gemacht. Zwar verliert er bei der Herstellung von Suppen seine grüne Farbe, aber dem Geschmack tut das keinen Abbruch. Salat kann man ganz leicht herstellen, Wiesen-Sauerampfer wird genauso behandelt, wie jede andere Salat-Pflanze. Dazu werden die Blätter gut abgespült und in mundgerechte Stücke zerkleinert. Natürlich werden vorher die harten Stängel entfernt. Wiesen-Sauerampfer darf aber nicht mit Aluminium oder Eisen in Berührung kommen, diese Pflanze nimmt sofort den Geschmack an und kann nicht mehr gegessen werden.

Diese Pflanze kann zwar getrocknet werden, aber der Geschmack und die Wirkung geht weitgehend verloren. Es ist besser, den Wiesen-Sauerampfer in Öl einzulegen. Wenn Wiesen-Sauerampfer gesammelt wird, sollte unbedingt auf nicht mit Pestiziden behandelte Wiesen geachtet werden, damit diese Schadstoffe nicht in den menschlichen Organismus kommen.

Auch auf die Farbe der Blätter ist zu achten, nur junge Blätter sind zum Verzehr geeignet. Haben sich die Blätter schon rot gefärbt, ist das ein Zeichen für sehr viel Oxalsäure, die nur noch bitter schmeckt. Selbstverständlich kann Wiesen-Sauerampfer in diesem Zusammenhang auch im Garten angebaut werden, aber auch hier ist der 24. Juni als letzter Erntetermin einzuhalten.

 

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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