Vitamin A

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. Mai 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Vitamin A, auch bekannt unter dem Namen Retinol, ist eines der wichtigsten Vitamine und für den Menschen unentbehrlich. Vitamin A gehört ebenso wie die Vitamine D und Vitamin E zu den fettlöslichen Vitaminen. Gespeichert wird das Vitamin A in der Leber und von hier aus über das Blut in alle anderen wichtigen Körperorgane transportiert. Beta Carotin wiederum, welches über die Nahrung aufgenommen wird, wird im Dünndarm gespalten und hier zu Vitamin A umgewandelt.

Inhaltsverzeichnis

Überblick: Was ist Vitamin A?

Vitamin A, auch bekannt als Retinol, ist ein fettlösliches Vitamin, das eine entscheidende Rolle für die Gesundheit von Haut, Sehkraft, Immunsystem und Fortpflanzungsfähigkeit spielt. Es ist in verschiedenen Lebensmitteln sowie in Form von Nahrungsergänzungsmitteln erhältlich. Vitamin A kommt in zwei Formen vor: als Retinol aus tierischen Quellen und als Provitamin A Carotinoide aus pflanzlichen Quellen wie Karotten, Süßkartoffeln und Spinat.

Die wichtigste Funktion von Vitamin A ist die Erhaltung einer gesunden Sehkraft, insbesondere des Nachtsichtsvermögens. Es unterstützt die Bildung von Rhodopsin, einem Pigment in den Netzhautzellen, das bei der Umwandlung von Licht in elektrische Signale für das Gehirn eine wichtige Rolle spielt. Darüber hinaus trägt Vitamin A zur Aufrechterhaltung gesunder Haut und Schleimhäute bei, fördert die Zellregeneration, stärkt das Immunsystem und spielt eine Rolle bei der Zellentwicklung und -differenzierung.

Ein Mangel an Vitamin A kann zu einer Reihe von Gesundheitsproblemen führen, darunter Nachtblindheit, trockene Augen, Hautprobleme, erhöhte Infektanfälligkeit und Wachstumsstörungen bei Kindern. Ein Überschuss an Vitamin A kann jedoch toxische Effekte haben und zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Müdigkeit, Leberschäden und Knochenproblemen führen. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitamin-A-reichen Lebensmitteln ist, kann dazu beitragen, den Bedarf an diesem wichtigen Vitamin zu decken und die Gesundheit zu unterstützen.

Warum benötigt der Körper Vitamin A?

Ein Mangel an Vitamin A kann viele Folgen für den Körper haben. Sehstörungen sind häufig die ersten Anzeichen eines Vitamin-A-Mangels.

Das Vitamin A ist für eine Vielzahl wichtiger Funktionen im menschlichen Körper zuständig. Besonders bedeutend ist dieses Vitamin für die Sehkraft, denn Retinol ist ein Bestandteil der Seh-Pigmente in der Netzhaut. Auch für das Wachstum ist Vitamin A durchaus bedeutend, so sollten vor allem Kinder ausreichend Vitamin A zu sich nehmen.

Ebenso wichtig ist Retinol für die Entwicklung des Embryos - schwangere Frauen sollten daher ebenso auf eine gesunde Ernährung achten und eine ausreichende Menge dieses Vitamins zu sich nehmen.

Das körpereigene Abwehrsystem, das sogenannte Immunsystem, könnte ohne eine ausreichende Vitamin-A Zufuhr ebenfalls nicht richtig arbeiten. Das Beta Carotin wiederum kann dabei helfen, einer Vielzahl an Krebserkrankungen vorzubeugen - eine Eigenschaft übrigens, die auch den Vitaminen C und E zugeschrieben wird.

Ein Mangel an Vitamin A kann sich auf vielerlei Art und Weise ausdrücken. Degenerationen an der Hornhaut des Auges können ebenso eine Folge von Vitamin-A Mangel sein wie Verhornungen an Haut und Schleimhäuten. Im schlimmsten Fall kann sogar eine Nachtblindheit aufgrund des Vitamin-A Mangels entstehen.

Tagesbedarf an Vitamin A

Hier ist eine Übersicht über den geschätzten Tagesbedarf an Vitamin A nach Alter und Geschlecht für Männer und Frauen:

Säuglinge:

  • 0 bis 6 Monate: 400 Mikrogramm (mcg) pro Tag
  • 7 bis 12 Monate: 500 mcg pro Tag

Kinder:

  • 1 bis 3 Jahre: 300 mcg pro Tag
  • 4 bis 8 Jahre: 400 mcg pro Tag
  • 9 bis 13 Jahre: 600 mcg pro Tag

Jugendliche und Erwachsene:

  • Männer (14 Jahre und älter): 900 mcg pro Tag
  • Frauen (14 Jahre und älter): 700 mcg pro Tag

Schwangere Frauen:

  • 14 bis 18 Jahre: 750 mcg pro Tag
  • 19 Jahre und älter: 770 mcg pro Tag

Stillende Frauen:

  • 14 bis 18 Jahre: 1.200 mcg pro Tag
  • 19 Jahre und älter: 1.300 mcg pro Tag

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Werte Durchschnittswerte sind und individuelle Bedürfnisse je nach Gesundheitszustand, Schwangerschaft, Stillzeit und anderen Faktoren variieren können.

Vorkommen in Lebensmitteln

Besonderheit des Vitamins A ist, dass dieses nur in tierischen Nahrungsmitteln vorkommt. Der Bestandteil Carotinoide kommt jedoch auch in einigen Pflanzen vor - aus diesen kann der menschliche Körper das Vitamin A bilden. Carotinoide sind daher die Vorstufe des Vitamins A - bekanntestes Carotinoid ist das Beta Carotin.

Gelbe und orangefarbene Obst- und Gemüsesorten sind die Hauptlieferanten für das Vitamin A, hier an erster Stelle stehen die Karotten. Doch auch Aprikosen, Grapefruit, Paprika, Tomaten und Kirschen sind gute Vitamin A Lieferanten. Neben roten Früchten und Gemüse ist aber auch grünes Blattgemüse ein wichtiger Lieferant dieses Vitamins. Hier an erster Stelle zu nennen ist der Spinat, doch auch in Petersilie, Feldsalat, Brokkoli und Fenchel ist durchaus ausreichend Vitamin A vorhanden.

Doch auch Fleisch, Innereien, Milchprodukte und Eier decken den Vitamin-A Bedarf des Menschen - genauer gesagt werden etwa zwei Drittel des täglichen Bedarfs über diese Lebensmittel aufgenommen, während Obst und Gemüse nur etwa ein Drittel des Bedarfs abdecken.

Lebensmittel mit hohem Vitamin A Gehalt

Vitamin A ist ein fettlösliches Vitamin, das für die Sehkraft, das Immunsystem, die Hautgesundheit und die Zellentwicklung wichtig ist. Hier sind einige Lebensmittel mit dem höchsten Vitamin A-Gehalt:

Lebertran:

Lebertran ist eines der reichsten natürlichen Quellen für Vitamin A. Ein Esslöffel Lebertran kann den täglichen Vitamin A-Bedarf decken.

Rinderleber:

Rinderleber ist eine ausgezeichnete Quelle für Vitamin A. Eine Portion Rinderleber kann den täglichen Bedarf an Vitamin A erheblich decken.

Kürbis:

Kürbis ist reich an Beta-Carotin, einer Vorstufe von Vitamin A. Eine Tasse gekochter Kürbis liefert eine beträchtliche Menge an Vitamin A.

Süßkartoffeln:

Süßkartoffeln enthalten viel Beta-Carotin, was bedeutet, dass sie reich an Vitamin A sind. Eine mittelgroße Süßkartoffel kann einen erheblichen Teil des täglichen Vitamin A-Bedarfs liefern.

Karotten:

Karotten sind bekannt für ihren hohen Gehalt an Beta-Carotin, der im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird. Eine Tasse rohe Karottensticks liefert eine gute Menge an Vitamin A.

Mangos:

Mangos enthalten viel Beta-Carotin und sind daher reich an Vitamin A. Eine Tasse geschnittene Mangos kann einen beträchtlichen Beitrag zur Vitamin A-Aufnahme leisten.

Spinat:

Spinat ist reich an Beta-Carotin und anderen Antioxidantien, die für die Gesundheit der Augen und die Funktion des Immunsystems wichtig sind. Eine Tasse roher Spinat liefert eine beachtliche Menge an Vitamin A.

Brokkoli:

Brokkoli ist eine gute Quelle für Beta-Carotin und andere Nährstoffe. Eine Tasse gekochter Brokkoli liefert eine moderate Menge an Vitamin A.

Eigelb:

Eigelb enthält Vitamin A sowie andere wichtige Nährstoffe. Ein Ei kann einen gewissen Beitrag zur Vitamin A-Aufnahme leisten.

Butternusskürbis:

Butternusskürbis ist reich an Beta-Carotin und daher eine gute Quelle für Vitamin A. Eine Tasse gekochter Butternusskürbis liefert eine beträchtliche Menge an Vitamin A.

Durch den Verzehr dieser vitaminreichen Lebensmittel können Sie sicherstellen, dass Ihr Körper ausreichend mit Vitamin A versorgt ist, um die Gesundheit von Augen, Haut, Immunsystem und Zellen zu unterstützen.

Wie hoch ist der tägliche Vitamin A-Bedarf?

Der durchschnittliche tägliche Bedarf eines Erwachsenen am Vitamin A beträgt etwa 0,8 bis 1 Milligramm. Einen erhöhten Bedarf haben Kinder und Jugendliche sowie schwangere und stillende Frauen.

Während es für Jugendliche und Schwangere genügt, täglich etwa 1,1 Milligramm des Vitamins aufzunehmen, sollten stillende Frauen sogar 1,5 Milligramm Vitamin A über die Nahrung zu sich nehmen.

Wichtig vor allem für Schwangere ist es aber, nicht zu viel dieses Vitamins zu sich zu nehmen. Eine Überdosis nämlich kann dem Ungeborenen schaden - von einer Überdosis spricht man ab drei Milligramm.

Fehlt ihnen mal die Zeit für eine gesunde und ausgewogene Ernährung, dann hält der Markt eine Reihe von preiswerten und hochkonzentrierten Ersatzstoffen bzw. Nahrungsergänzungsmitteln bereit.

Worauf bei Vitamin-A-Präparaten achten

Die Einnahme von Vitamin A-Supplementen kann gesundheitliche Vorteile bieten, aber es ist wichtig, bestimmte Vorsichtsmaßnahmen zu beachten, um eine übermäßige Einnahme und mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden. Hier sind einige wichtige Punkte zu beachten:

Dosierungsempfehlungen beachten:

Die empfohlene Tagesdosis für Vitamin A beträgt für Erwachsene etwa 700-900 Mikrogramm (mcg) pro Tag für Männer und 600-700 mcg pro Tag für Frauen, abhängig von Alter und anderen Faktoren. Es ist wichtig, die Dosierungsempfehlungen auf dem Etikett des Nahrungsergänzungsmittels zu beachten und nicht mehr als die empfohlene Menge einzunehmen, es sei denn, ein Arzt empfiehlt dies ausdrücklich.

Art des Vitamin A beachten:

Es gibt zwei Hauptformen von Vitamin A: Retinol (präformales Vitamin A) und Beta-Carotin (Provitamin A). Retinol, das in tierischen Produkten wie Leber, Eiern und Milchprodukten vorkommt, kann in hohen Dosen toxisch sein. Beta-Carotin, das in pflanzlichen Lebensmitteln wie Karotten, Süßkartoffeln und Spinat vorkommt, wird im Körper in Vitamin A umgewandelt und ist in der Regel sicherer.

Quellen für Vitamin A-Supplemente überprüfen:

Vitamin A-Supplemente können in Form von Retinol, Beta-Carotin oder einer Kombination beider Formen erhältlich sein. Bei der Auswahl eines Nahrungsergänzungsmittels ist es wichtig, die Inhaltsstoffe zu überprüfen und sicherzustellen, dass die Dosierung dem Bedarf entspricht und keine übermäßige Menge an Vitamin A enthält.

Risikogruppen berücksichtigen:

Schwangere Frauen sollten besonders vorsichtig sein, wenn es um die Einnahme von Vitamin A-Supplementen geht, da eine übermäßige Einnahme das Risiko von Geburtsfehlern erhöhen kann. Menschen mit Lebererkrankungen, Gelbsucht oder anderen Gesundheitsproblemen sollten ebenfalls mit einem Arzt sprechen, bevor sie Vitamin A-Supplemente einnehmen.

Nebenwirkungen beachten:

Übermäßige Mengen an Vitamin A können zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Hautveränderungen und in schweren Fällen sogar zu Leberschäden führen. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, brechen Sie die Einnahme des Nahrungsergänzungsmittels ab und suchen Sie ärztlichen Rat.

Folgen von Vitamin A Überschuss

Ein Überschuss an Vitamin A, auch als Hypervitaminose A bekannt, kann verschiedene unerwünschte Symptome und sogar schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen. Hier sind einige mögliche Anzeichen und Symptome eines Vitamin-A-Überschusses:

Magen-Darm-Beschwerden:

Zu den häufigsten Symptomen gehören Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall.

Kopfschmerzen:

Ein Überschuss an Vitamin A kann Kopfschmerzen und Schwindel verursachen.

Müdigkeit:

Ein Gefühl der Müdigkeit und allgemeine Schwäche kann auftreten.

Hautveränderungen:

Eine Überdosierung von Vitamin A kann zu trockener, schuppiger Haut, Juckreiz, Haarausfall und spröden Nägeln führen.

Knochen- und Gelenkbeschwerden:

Langfristiger Vitamin-A-Überschuss kann zu Knochen- und Gelenkschmerzen sowie zu Osteoporose führen.

Leberprobleme:

Da die Leber für die Speicherung von Vitamin A verantwortlich ist, kann ein Überschuss zu Leberschäden führen, einschließlich Hepatitis und Leberzirrhose.

Zentralnervensystem:

In schweren Fällen kann ein Vitamin-A-Überschuss neurologische Symptome wie Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Verwirrtheit, Reizbarkeit und sogar Krampfanfälle verursachen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Symptome einer Vitamin-A-Überdosierung je nach Schweregrad variieren können. Ein akuter Überschuss kann schnell auftreten und schwerwiegende Symptome verursachen, während ein chronischer Überschuss im Laufe der Zeit zu langfristigen gesundheitlichen Problemen führen kann.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013
  • Siewert, J., Rothmund, M., Schumpelick, V.: Praxis der Viszeralchirurgie: Gastroenterologische Chirurgie. Springer, Berlin 2011

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 16. Mai 2024

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