Buchweizen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Buchweizen ist ein Pseudo-Getreide und wird heute vor allem in der Vollwertküche zum Kochen, Backen und Braten verwendet. Außerdem eignet es sich gut für schnelle Gerichte. Die Körner und Keimlinge werden als Superfood bezeichnet, da sie viele leicht verdauliche Proteine und lebenswichtige Vital-Stoffe und Mineralien enthalten.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Buchweizen wissen:

Beim Buchweizen handelt es sich um ein sogenanntes Pseudogetreide.

Echter Buchweizen (Fagopyrum esculentum) gehört botanisch zur Familie der Knöterich-Gewächse. Die bekannteste Buchweizen-Art ist der Echte Buchweizen. Das Pseudo-Getreide wächst als ein- oder mehrjährige Pflanze und auch als Zwergstrauch. Es hat eine Pfahlwurzel und wird meist 20 bis 60 cm hoch.

Die unteren Laubblätter sind gestielt und wechselständig angeordnet. Sie können bis zu 8 cm lang werden und laufen oft spitz zu. Die Buchweizen Blütenstände stehen Trauben oder Schirm-förmig. Die Früchte ähneln Bucheckern. Die alte Kulturpflanze verträgt keine Temperaturen unter 10 °C. Ihre Samen und Keimlinge schmecken leicht nussig.

Das Kraut der "Arzneipflanze des Jahres 1999" wird zur Tee-Zubereitung genutzt und von Juni bis August gepflückt. Die Samen werden in den Monaten September bis November geerntet. Die Pflanze stammt aus China, wo sie seit etwa 4600 Jahren angebaut wird. Heute kommt der Buchweizen in etwa 16 Arten in Europa, dem westlichen Teil Asiens und Ostafrika vor. In Mitteleuropa bevorzugt der Echte Buchweizen sandigen, lockeren und sauren Boden. Er wächst auch auf Heide und Moorboden.

Bedeutung für die Gesundheit

Da der Echte Buchweizen kein Gluten enthält, eignet er sich auch für Menschen mit Zöliakie (Sprue). Als Bestandteil basischer oder Basen überschüssiger Ernährung verhindert er Erkrankungen, die durch eine Übersäuerung des Körpers entstehen. Buchweizen Produkte senken wegen ihres hohen Gehalts an Chiro-Inositol den hohen Blutzuckerspiegel und können daher zur Behandlung von Diabetes eingesetzt werden.

Die essentielle Aminosäure Lysin stärkt die Knochensubstanz. Der hohe Gehalt an Kieselsäure macht Haut und Haare gesünder und schöner. Das im Buchweizen enthaltene Rutin senkt krankhaft erhöhten Blutdruck und reduziert dank seiner anti-oxidativen Wirkung das Arteriosklerose-Risiko. Es fördert die Durchblutung und lindert Beschwerden bei Krampfadern und Venenschwäche.

Insbesondere der Tee aus Buchweizen Kraut eignet sich gut für dieses Anwendungsgebiet. Die in dem wohlschmeckenden Pseudo-Getreide enthaltenen Ballaststoffe und sein hoher Lezithin-Gehalt wirken Cholesterin senkend. Darüber hinaus hat das Lezithin einen Leber schützenden Effekt. Da Lezithin Phospholipide enthält, optimiert gekeimter Buchweizen noch zusätzlich die Gehirnleistung.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Buchweizen Produkte haben höherwertige Inhaltsstoffe als herkömmliches Getreide. Sie enthalten Eiweiße, Flavonoidglykoside, Fagopyrin, Gerbstoffe, Fette, Kaffeesäuren, Hyperosid, Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Rutin, Naphthodianthron, Phenolcarbonsäuren, Quercitrin, Salicylsäure und Tryptophan. 100 g geschälter Buchweizen hat 71 g Kohlenhydrate, 9,8 g Proteine, 1,8 g Fette, 12,8 g Feuchtigkeit, 4 g Ballaststoffe, 2,2 g Mineralstoffe und 340 kcal (1421 kJ, 5,9 BE)

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 340 kcal/ 1421 kj
Eiweiß 2.38 g
Kohlenhydrate 71 g
Fett 1,8 g
Wasser 12,8 mg
Ballaststoffe 4 g
Mineralstoffe 2,2 mg
Vitamin E 844.00 µg

Unverträglichkeiten

Das das Samenkorn umgebende rötliche Häutchen kann bei empfindlichen Menschen Allergien verursachen. Unter dem Einfluss von UV-Licht kann es zum Auftreten von Ekzemen und - bei Kindern - Entzündungen kommen. Um das zu vermeiden, empfiehlt es sich, den Buchweizen nur in geschälter Form zu verzehren. Bei einigen Menschen kann der Verzehr von Buchweizen auch Nesselsucht, Asthma bronchiale, Bindehautentzündung und Schnupfen auslösen (Typ I-Nahrungsmittelallergien, Reaktionen des systemischen IgE-Soforttyps).


Einkaufs- und Küchentipps

Buchweizen Produkte sind in Reformhäusern, Naturkost-Läden und gut sortierten Supermärkten erhältlich. Der Kunde kann sie als Buchweizen Mehl, Grütze, Flocken und ganzes geschältes Korn kaufen. Buchweizen Keimlinge findet er im Bio-Fachmarkt.

Es empfiehlt sich, die erworbene Ware nicht lange aufzubewahren, da Buchweizen schnell ranzig wird. Buchweizen sollte unbedingt licht-geschützt gelagert werden. Besonders wertvoll für den menschlichen Körper sind Buchweizen Keimlinge. Sie haben noch den vollen Vital-Stoff-Gehalt.

Der Nutzer kann sie sogar zuhause keimen lassen. Dazu schüttet er eine kleine Tasse Buchweizen Samen in ein flaches Gefäß und gießt sie mit der 2- bis 3-fachen Menge Wasser auf. Nach dem Umrühren müssen die Samen 1 Stunde lang einweichen. Dann wird das Wasser abgegossen. Die nächsten 2 Tage werden die Samen 2-mal täglich mit kaltem Wasser abgespült. Aus den braunen Pünktchen entwickelt sich dann einige Zeit später der Keimling.

Zubereitungstipps

Wer intensiveren Buchweizen Geschmack genießen möchte, sollte statt des deutschen Buchweizen den russischen kaufen. Er kann sofort zubereitet werden. Buchweizen wird im Verhältnis 1:2 mit Wasser vermischt. Zum Kochen sollten nur gut schließende Töpfe verwendet werden, da kein Dampf austreten darf. Außerdem wird der Buchweizen am besten nicht so lange gekocht, da er sonst seinen nussigen Geschmack einbüßt. Wer Buchweizen Brot backen möchte, sollte das Mehl im Verhältnis 1:2 mit anderen Mehlsorten (Roggen, Weizen) mischen.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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