Schmerzen beim Atmen
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Schmerzen beim Atmen können Ausdruck verschiedenster Erkrankungen sein. Ebenso vielfältig sind die Behandlungsmöglichkeiten bei entsprechender Schmerzen. Vorbeugen lässt sich ihnen nur begrenzt.
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Was sind Schmerzen beim Atmen?
Unter Schmerzen beim Atmen versteht man meist stechende Schmerzen, die hauptsächlich beim Ein- und Ausatmen auftreten. Sie sind die Folge unterschiedlichster Erkrankungen und können deshalb auf vielen Wegen behandelt werden.
Auch der Verlauf sowie die vorbeugenden Maßnahmen hängen von der Grunderkrankung ab, weshalb es sinnvoll ist, die Diagnose frühzeitig stellen zu lassen und im Anschluss daran eine umfassende Behandlung einzuleiten.
Ursachen
Auch Rheumatismus kann Atemschmerzen auslösen, was in diesem Fall auf eine Entzündung der Zwischenrippenmuskeln zurückzuführen ist. Die Lungen sind bei erwähnten Ursachen nicht mit einbezogen. Treten die Atemschmerzen einseitig auf, kann eine Durchblutungsstörung des Herzmuskels zugrunde liegen. Da die Nerven hier mit einbezogen sind, gehen viele Patienten allerdings davon aus, dass die Beschwerden tatsächlich von den Atmungsorganen ausgehen.
Weitere Ursachen für Atemschmerzen können Entzündungen des Rippenfells als Grundlage haben. Ebenso kann die Gürtelrose bis zu den Atmungsorganen ausstrahlen und dort starke Schmerzen verursachen.
Zuletzt können Atemschmerzen auch von klassischen Lungenbeschwerden wie etwa einer Lungenentzündung oder einer herrühren. Es gibt also eine Vielzahl unterschiedlicher Ursachen, die meist jedoch nicht direkt mit der Lunge zu tun haben. Die Behandlung konzentriert sich dementsprechend auf die Behebung der eigentlichen Auslöser im Brustbereich.
Krankheiten
- Lungentuberkulose
Wann zum Arzt?
Schmerzen beim Atmen sind als ungewöhnlich und besorgniserregend einzustufen. Ein Arzt ist daher aufzusuchen, sobald die Schmerzen über mehrere Stunden oder Tage anhalten. Haben die Schmerzen einen zunehmenden Charakter, sollte schnellst möglich ein Arzt konsultiert werden. Kommt es durch die Beschwerden zu einer verminderten Atmung, müssen ärztliche Untersuchungen durchgeführt werden.
Tritt über mehrere Stunden oder Tage ein Herzrasen auf, wird der Herzmuskel dauerhaft belastet. Damit steigt das Risiko eines Herzinfarktes. Bei einer Unterversorgung des Organismus mit Sauerstoff droht dem Betroffenen ein Ausfall einzelner Organe oder Funktionsstörungen verschiedener Systeme. Treten Bewusstseinsstörungen, Schmerzen in anderen Regionen des Körpers oder Probleme beim Sehen oder Sprechen auf, ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen.
Die Schmerzen beim Atmen können zu Angst- oder Panikattacken führen. Die Angst vor dem Ersticken tritt häufig ein. Daher sollten die Symptome mit einem Arzt besprochen werden.
Treten die Schmerzen beim Atmen nach einem Unfall oder Sturz auf, muss ein Arzt aufgesucht werden. Nach einer schweren körperlichen Anstrengung durch Sport oder berufliche Aktivitäten, können sich die Schmerzen aufgrund der Überlastung einstellen. Der Betroffene sollte sich für einige Zeit ausruhen und seine körperliche Reaktion beobachten. Verschwinden die Schmerzen innerhalb der kommenden Stunden, ist kein Arztbesuch nötig.
Diagnose
Schmerzen beim Atmen werden mit Hilfe verschiedener Untersuchungen diagnostiziert. Da es eine Vielzahl an Symptomen gibt, die als Auslöser in Frage kommen, führt der Arzt zunächst eine Anamnese durch. Innerhalb dieser grenzt er die möglichen Auslöser durch Fragen zur Schmerzintensität, zu Begleiterscheinungen, zu eventuellen Vorerkrankungen und zum allgemeinen Gesundheitszustand ein.
Im Anschluss daran wird die körperliche Untersuchung durchgeführt. Je nachdem, welchen Verdacht der Arzt hat, wird dann die Lunge abgehört oder eine Röntgenaufnahme des Brustbereichs gemacht. Oftmals ist es auch notwendig, Blut oder Urin abzunehmen, um die Entzündungswerte zu messen.
Liegt nach diesen Untersuchungen noch kein konkreter Verdacht vor, muss unter Umständen eine CT durchgeführt werden. Dabei wird der Patient komplett durchleuchtet, wodurch Verletzungen, Entzündungen oder Tumore in Lunge, Rachen oder Brust festgestellt werden können.
Je nachdem, welche Grunderkrankung den Atemschmerzen zugrunde liegt, kann der Verlauf ganz unterschiedlich sein. Eine Entzündung beispielsweise, kann schwerwiegende Folgen haben, während Husten und leichte Bronchitis durch eine entsprechende Behandlung positiv verlaufen.
Komplikationen
In den meisten Fällen treten die Schmerzen beim Atmen als Symptom bei einer Erkältung oder einer Grippe auf. Sie führen auch oft zu Brustschmerzen. Sollten die Schmerzen sehr stark sein, kann es sich um eine Entzündung der Lunge handeln. Diese muss von einem Arzt schnellstmöglich behandelt werden. Bei solch einer Entzündung kommt es nicht selten zu blutigen Ausstößen beim Husten. Durch die Schmerzen beim Atmen kommt es in der Regel auch zum Schnupfen und Husten. Falls diese Symptome neben einer gewöhnlichen Grippe auftreten, müssen sie nicht behandelt werden und verschwinden wieder von alleine. Hier kommt es zu keinen weiteren Komplikationen.
Chronische Schmerzen beim Atmen können auf einen Herzinfarkt hindeuten oder auf Kreislaufprobleme zeigen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn diese Schmerzen nach einem Unfall entstehen. Der Arzt kann in schwerwiegenden Fällen eine Operation durchführen. Ihr Erfolg und die damit verbundenen Komplikationen hängen stark von der Ursache der Schmerzen beim Atmen ab. Bei gewöhnlichen Krankheiten können die Schmerzen allerdings ohne Komplikationen beseitigt werden. Schwere Fälle, wie zum Beispiel ein Herzinfarkt können dabei zu weiteren Einschränkungen der Gesundheit führen.
Behandlung und Therapie
Schmerzen beim Atmen werden je nach Ursache behandelt. Liegt ihnen eine Infektionskrankheit zugrunde, müssen entsprechende Antibiotika verabreicht werden, wobei auch Bettruhe und eine Schonung der Atemwege sinnvoll ist.
Atemschmerzen, die auf Durchblutungsstörungen des Herzmuskels zurückzuführen sind, werden behandelt, indem Medikamente eingesetzt werden. Zudem wird das Präparat Heparin verabreicht, welches das Blut verdünnt und somit auch den Durchblutungsstörungen entgegenwirkt. Darüber hinaus ist es notwendig, die Risikofaktoren wie etwa Diabetes mellitus zu behandeln und die Fließeigenschaften des Blutes durch verschiedene Medikamente wie Buflomedil oder Naftidrofuryl zu verbessern.
Begleitend sollte eine Atemgymnastik durchgeführt werden. Sind die Beschwerden schwerwiegend, kommt neben der Einnahme von Antibiotika auch eine Punktion des Brustfells in Frage.
Ist eine Lungenentzündung die Ursache, werden ebenfalls Antibiotika verschrieben. Zudem werden hustendämpfende Medikamente mit dem Wirkstoff Codein verschrieben.
Eine Atemtherapie hilft dabei, die Schmerzen zu verringern und die Gesundheit der Lunge wieder herzustellen. Je nachdem, wie schwerwiegend die Beschwerden sind, kann es auch notwendig sein, Expektorantien und andere Schleimlöser zu nutzen.
Zuletzt können Schmerzen beim Atmen auch von Verspannungen herrühren. Ist das der Fall, kann eine Atemgymnastik sinnvoll sein. In Verbindung mit schmerzstillenden Mitteln kann auch das Atemvolumen schnell wieder gesteigert werden. Anderweitige Erkrankungen, die Atemschmerzen als Begleiterscheinung haben, müssen individuell und je nach Schwere der Symptome behandelt werden. Da es unterschiedlichste Auslöser geben kann, ist es sinnvoll, frühzeitig einen Arzt aufzusuchen.
Vorbeugung
Schmerzen beim Atmen lässt sich in manchen Fällen vorbeugen. Bei einer Lungenentzündung beispielsweise, kann durch die zeitnahe Gabe von Schmerzmitteln verhindert werden, dass es zu Schmerzen kommt. Auch bei Entzündungen und anderen Auslösern hilft diese Maßnahme. Natürlich kann auch den einzelnen Erkrankungen vorgebeugt werden. Ein gesunder Lebensstil ist hier in jedem Fall ein unterstützender Faktor. Ausreichend Bewegung ist ebenso wichtig wie eine ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf Alkohol, Nikotin oder Drogen.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
- Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013
- Trautmann, A.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme, Stuttgart 2013
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
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