Rippenfellentzündung (Brustfellentzündung)
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Rippenfellentzündung bzw. Brustfellentzündung (Pleuritis) bezeichnet die Entzündung von dünnen Gewebehäuten des Rippen- und Brustfells (Pleura) im Innern des Brustraums. Das Brust- bzw. Rippenfell kleidet die Brusthöhle von innen aus und ist verantwortlich für die Atembewegungen. Eine Rippenfellentzündung kann daher zu starken Schmerzen beim Atmen führen.
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Was ist eine Rippenfellentzündung?
Die Pleura, welche sich aus dem Rippen- und dem Brustfell zusammensetzt, ist eine dünne Gewebsschicht, die den Brustkorb innerlich auskleidet und die Lunge bedeckt.
Dabei ist das Rippenfell die innere Auskleidung des Brustkorbes und die Abdeckung des Herzbeutels sowie des Zwerchfells.
Beide Bestandteile der Pleura, das Brust- und das Rippenfell, liegen übereinander und sorgen mit Hilfe einer dünnen Feuchtigkeitsschicht dafür, dass die Lunge sich an den Brustkorb anschmiegen kann, aber dennoch beweglich bleibt.
Es wird in eine trockene und eine feuchte Rippenfellentzündung unterschieden. Die trockene Rippenfellentzündung führt zu einem Reiben der Lunge am Brustkorb. Bei der feuchten Variante sammelt sich zwischen Lunge und Rippen Flüssigkeit an.
Ursachen
Die vorangegangene Infektions-Erkrankung kann sowohl durch Bakterien, in seltenen Fällen auch durch Viren (Herpes) oder Pilze verursacht worden sein.
Des Weiteren kann eine Rippenfellentzündung aber auch nicht infektiöse Ursachen haben. Einerseits können verschiedene Tumorerkrankungen zu einer Rippenfellentzündung führen. Beispielhaft genannt sollen hier das Bronchialkarzinom und ein Tumor des Rippenfells sein.
Ferner können auch rheumatische Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen (Lupus erythematodes) oder eine Lungenembolie eine Rippenfellentzündung verursachen.
Symptome und Verlauf
Primäres Symptom einer trockenen Rippenfellentzündung ist der schmerzende Brustkorb, der im Zusammenhang mit der Atmung auftritt. Dabei können diese Schmerzen nicht nur an beiden Seiten des Brustkorbs auftreten, sondern auch auf der Vorder- oder Rückseite.
Ein weiteres typisches Zeichen für eine trockene Rippenfellentzündung ist das bei der Atmung auftretende sogenannte Lederknarren der aufeinander reibenden Rippen- und Brustfelle. Des Weiteren kommt es zu einem auswurfarmen Reizhusten. Eine feuchte Rippenfellentzündung zeichnet sich durch ein Druckgefühl auf der Brust aus. Die Stärke dieses Gefühls ist dabei abhängig von der Menge der angesammelten Flüssigkeit. Dieses kann sogar zur Atemnot führen.
Ein weiteren Symptom einer feuchten Rippenfellentzündung können Schulterschmerzen sein. Diese werden durch die Reizung des Zwerchfellnervs durch den Erguss verursacht. Wird die Rippenfellentzündung frühzeitig behandelt, kann mit einer baldigen Heilung gerechnet werden.
In schwereren Fällen kann es bei einer Rippenfellentzündung jedoch zu verschiedenen Komplikationen kommen. Besonders schwerwiegend ist das Zusammenwachsen des Lungen- mit dem Rippelfell. Dadurch wird die Lunge fest mit dem Brustkorb verbunden und kann sich nicht mehr frei entfalten. Die Atmung wird durch diese Komplikation stark eingeschränkt und der Betroffene bekommt nicht mehr ausreichend Luft.
Diagnose
Eine Rippenfellentzündung kann verschiedene Ursachen haben, deshalb erfolgt die Diagnose in mehreren Schritten. Im Rahmen der Anamnese fragt der Arzt nach vorangegangen Krankheiten wie Lungenentzündung oder Tuberkulose und welche Behandlung erfolgte. Zudem lässt er sich die Beschwerden schildern, die sich in Schmerzen bei der Atmung oder Atemnot äußern können.
Oft ist an der Körperhaltung des Patienten erkennbar, dass etwas nicht in Ordnung ist. Im Rahmen der körperlichen Untersuchung horcht er den Patienten ab. Bei Vorliegen einer Rippenfellentzündung ist ein knarrendes Geräusch hörbar. Anschließend wird der Brustkorb abgeklopft.
Zur Diagnosestellung ist eine Röntgenuntersuchung unerlässlich. Ist die Rippenfellentzündung trocken, ist das Röntgenbild unauffällig. Geht es darum Ansammlungen von Flüssigkeit sichtbar zu machen, kann eine Ultraschalluntersuchung oder eine Computertomografie hilfreich zur Diagnosestellung sein. Die bildgebenden Diagnoseverfahren geben gleichzeitig Hinweise auf die Ursache der Rippenfellentzündung.
Um festzustellen, ob bestimmte Erreger Ursache für die Entzündung sind, kann der Arzt mithilfe einer Punktionsnadel eine Probe der Flüssigkeit im Pleuraspalt entnehmen. Die entnommene Flüssigkeit wird einer Laboruntersuchung zugeführt, um Hinweise auf den Erreger der Krankheit zu finden. Manchmal kann eine Thorakoskopie sinnvoll sein. Bei dieser Untersuchung führt der Arzt durch ein kleines Loch in der Brustwand ein Endoskop ein. So kann er die Brusthöhle von innen ansehen.
Behandlung und Therapie
Des Weiteren ist es wichtig, dass der Betroffene weiterhin tief atmet und seine Lunge dadurch bewegt, um ein Verwachsen des Brustfells zu verhindern. Dies kann durch eine besondere Atemgymnastik geschehen. Aber auch Schmerzmittel, die das Atmen erleichtern, unterstützen eine tiefe Atmung.
Gegen den schmerzhaften trockenen Hustenreiz der trockenen Rippenfellentzündung können Medikamente, die den Hustenreiz hemmen, eingesetzt werden.
Kam es bereits zu einer Verwachsung der Pleura, kann ein operativer Eingriff nötig sein, um die Beweglichkeit der Lunge wieder herzustellen. Bei einer feuchten Rippenfellentzündung kann die Flüssigkeit abgezogen werden. Auch eine antibiotische Spülung des Rippenfells kann die Heilung erleichtern.
Vorbeugung
Es gibt keine direkten Vorbeugungsmaßnahmen, um eine Rippenfellentzündung zu verhindern. Jedoch kann eine Stärkung des Immunsystems, gesunde Ernährung und Bewegung an frischer Luft bei der Verhinderung einer Rippenfellentzündung hilfreich sein. Des Weiteren sollten Atemwegsinfekte möglichst vermieden werden, damit diese nicht auf das Rippenfell übergreifen können. Weitere Möglichkeiten oder eine Impfung zur Verhinderung einer Rippenfellentzündung gibt es nicht.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
- Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013
- Trautmann, A.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme, Stuttgart 2013
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
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