Oregano

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Oregano ist bei uns hauptsächlich als Küchenkraut bekannt und beliebt. Jeder kennt den herb-würzigen Duft und den Geschmack. Die Küche des Südens, im Speziellen die Italiens, wäre ohne Oregano unvorstellbar.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeiner Überblick

Oregano ist ein bekanntes Gewürz, wirkt aber auch heilsam bei z.B. Anämie, Arterioskleose, Osteoporose und Atemwegserkrankungen.

Dabei hat Oregano viele Inhaltsstoffe, die ihn auch als Heilmittel für den Menschen auszeichnen. Wenn möglich sollte aus diesem Grund Oregano, wie auch alle anderen Kräuter, in Bio-Qualität bevorzugt werden, um Schadstoffen und Pestiziden aus der Umwelt auszuweichen. Oregano ist wie Basilikum, Salbei oder Lavendel ein Lippenblütler. Er ist auch unter verschiedenen anderen Namen bekannt, wie beispielsweise Dost, Wohlgemut oder Wilder Majoran. Ursprünglich stammt er aus dem Mittelmeerraum.

Vorkommen und Anbau

Die mehrjährige Pflanze wird bis zu einem halben Meter hoch, hat kleine spitze Blätter, und blüht mit rosa- bis purpurfarbenen Blüten von Juli bis September. Die Blütenbüschel sind bei Schmetterlingen und anderen Insekten sehr beliebt. Oregano wächst wild in warmen Gegenden Europas, besonders auf kalkhaltigen Böden. Angebaut wird er fast überall, wo er die zum guten Wachstum notwendige Sonne und Wärme bekommt, damit all seine wichtigen Inhaltsstoffe für den Menschen bereitgestellt werden können.

Der in der Küche sehr beliebte Oregano kann getrocknet und frisch verwendet werden. Die getrockneten Blättchen sind besonders aromaintensiv. Zu sommerlichen Gerichten aus Gemüse wie Zucchini, Tomaten, Paprika, Auberginen, Bohnen oder Kartoffeln passt Oregano perfekt. Fisch- und Lammgerichte werden durch Beigabe von Oregano ebenfalls besonders schmackhaft und gesund. Um Oregano immer frisch in der Küche zu haben, muss man kein Gartenbesitzer sein. Dieses Küchen- und Heilkraut wächst auch in einem Blumentopf an einer sonnigen Stelle am Balkon oder auf der Fensterbank.

Anwendung und Wirkung

Das Heilkraut Oregano tötet Keime und Viren ab. Er gilt als natürliches Antibiotikum und wirkt desinifizierend. Den Appetit anregenden "Pizzaduft" kennt jeder aus eigener Erfahrung. Der Geruch ist herb und aromatisch. Die Vitamine A, C, E und K sind wichtige Inhaltsstoffe. Die Vitamine B1, B2, B3, B5 sowie Folsäure helfen Nahrungsmittel besser zu verstoffwechseln. Dem Menschen stehen dadurch mehr Energien zur Verfügung.

Außer den Vitaminen kommen die Mineralstoffe Calcium, Magnesium, Mangan, Kalium, Eisen und Kupfer im Oregano vor. Bitterstoffe, Gerbstoff, Flavonoide und die charakteristischen ätherischen Öle sind für die Gesundheit ebenfalls wichtig. Carotin, Luthein, Zeaxanthin, Cryptoxanthin, Thymol und Rosmarinsäure wirken als Radikalenfänger. Beim Schutz vor Hautalterung kommt diesen Inhaltsstoffen eine sehr große Bedeutung zu. Das Immunsystem des Menschen wird durch regelmäßige Verwendung gestärkt.

Auch gegen gefährliche Erkrankungen kann dadurch vorgebeugt werden. Calcium und Magnesium sind für den Knochenaufbau unbedingt notwendig. Für die Balance der Zellflüssigkeiten wird Kalium benötigt und es kann bei der Kontrolle von Herzfrequenz und Blutdruck behilflich sein. Zur Bildung der roten Blutkörperchen und zur Vermeidung einer Anämie wird Eisen benötigt. Für die Sauerstoffversorgung der Körperzellen wird das im Blut vorhandene Hämoglobin gebraucht. Die entzündungshemmende Substanz Beta-Caryophyllon kommt ebenfalls im Oregano vor, und kann bei Arteriosklerose, Osteoporose sowie dem metabolischen Syndrom hilfreich sein.

Wogegen hilft Oregano?

Bedeutung für die Gesundheit

Die Ballaststoffe aus dem Oregano gehen im menschlichen Darm eine Verbindung mit Gallensalzen und Toxinen ein. Über den Stuhl werden diese aus dem Körper entfernt. Dadurch, dass Gallensalze ausgeschwemmt werden, sinkt der Cholesterinwert und im Körper werden mehr Gallensalze gebildet. Die Gefahr, an Dickdarmkrebs zu erkranken, sinkt durch die ausgeschiedenen Toxine erheblich. Oregano hat auch eine gesunde, verdauungsfördernde Wirkung. Der positive Einfluss auf den Zuckerspiegel ist ebenfalls nicht zu unterschätzen.

Als ein bewährtes Hausmittel gegen verschiedene Infektionskrankheiten, zum Beispiel bei Atemwegserkrankungen, ist Oregano bekannt und beliebt. Oreganotee wirkt schleimlösend bei Husten und Erkältung, ähnlich wie der dafür bekannte Thymiantee. Oregano hat auch eine schweißreibende Wirkung, was bei Erkältungskrankheiten oft erwünscht ist. Auch für die krampflösende Wirkung und die Erleichterung bei Rheumaschmerzen ist dieses Heilkraut schon lange bekannt. Bei Harnwegsinfekten, die durch Bakterien verursacht werden, hilft es ebenfalls, Oreganotee zu trinken.

Oregano-Öl ist neben der frischen und getrockneten Form eine weitere Verwendngsmöglichkeit. Die besonderenen Wirkstoffe dieser Naturmedizin wirken bei manchen bakteriellen Infektionen oft besser als verschreibungspflichtige Medikamente. Beispielsweise beim Darmparasiten Amöbe Giardia, der eine Tropenkrankheit auslöst, erzielt man mit Oregano-Öl besonders gut Erfolge. Dieses Öl darf nur sparsam und verdünnt verwendet werden, da es hochprozentig ist.

Sogar bei Nagel- und Fußpilz kann Oregano-Öl helfen. Das Öl sollte aber nicht mit den Schleimhäuten in Berührung kommen, da es sehr leicht unangenehme Haureizungen auslösen könnte. Für Kinder unter drei Jahren sollte Oregano-Öl überhaupt nicht verwendet werden. Auch bei schwangeren Frauen ist es nicht empfehlenswert, da es zum Einsetzen einer vorzeitigen Wehentätigkeit kommen könnte.


Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.
 

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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