Hautentzündung

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 9. Dezember 2018
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Von einer Hautentzündung ist die Rede, wenn es zu einer entzündlichen Erkrankung der Hautoberfläche kommt. Nicht selten werden auch die angrenzenden Nägel und Haare in Mitleidenschaft gezogen. Oftmals sind allergische Reaktionen oder unzureichende Hygiene für eine Entzündung der Haut verantwortlich.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Hautentzündung?

In der Medizin wird eine Hautentzündung auch allgemein als Dermatitis bezeichnet. Der griechische Begriff setzt sich aus „Dermis“ (Haut oder Lederhaut) und „itis“ (Entzündung) zusammen. Normalerweise gebrauchen die Ärzte zusätzlich zu der Bezeichnung Dermatitis noch einen weiteren Fachbegriff, um die Form der Hautentzündung genauer zu definieren. Mitunter wird auch von einem Ekzem gesprochen.

Unterteilen lässt sich die Hautentzündung in verschiedene Formen. So gibt es allergische Erkrankungen wie die Seborrhoische Dermatitis oder die Windeldermatitis, Atopien wie eine Neurodermitis, bakterielle Erkrankungen wie das Lyell-Syndrom, Akne wie die periorale Dermatitis, blasenbildende Erkrankungen wie die Dermatitis herpetiformis oder Hauterkrankungen, die eine physikalische Ursache haben, wie Sonnenbrand oder Strahlendermatitis.

Ursachen

Hautentzündungen können aus den unterschiedlichsten Ursachen entstehen. In den meisten Fällen haben sie miteinander gemeinsam, dass eine Schwächung des Immunsystems vorliegt. So kann zum Beispiel eine ungesunde Ernährungsweise der Dermatitis Vorschub leisten. Gleiches gilt für den Konsum von Alkohol und Nikotin.

Oftmals werden die Hautentzündungen von Viren, Bakterien oder Pilzen verursacht. Diese dringen zumeist über Hautwunden tiefer in diese ein und lösen eine Entzündung aus. Ebenfalls zu den Erregern zählen Parasiten wie Läuse, Flöhe oder Milben. Durch ihr Einnisten in den Körper kommt es zu Ausscheidungen und die Abgabe von Eiern, wodurch unter der Haut Keime übertragen werden. Zumeist ist eine unzureichende Hygiene für diese Art der Hautentzündung verantwortlich. Ebenso kann jedoch auch ein Übermaß an Hygiene Entzündungen der Haut nach sich ziehen. So schwächt sie den natürlichen Hautschutzmantel, wodurch Keime leichter vordringen können.

Als weitere denkbare Gründe für eine Hautentzündung kommen intensive Wärme oder Kälte, eine ausgeprägte Talgbildung oder Hautreibungen infrage. Zum Beispiel droht durch zu langen Sonneneinfluss ein Sonnenbrand. Bei manchen Menschen rufen wiederum Insektenstiche oder Hautunverträglichkeiten entzündliche Prozesse der Haut hervor.

Ursachen und Symptome allergischer Hautentzündungen.

Viele Hautentzündungen werden durch allergische Reaktionen verursacht. Dazu gehört u. a. das Kontaktekzem, das durch eine Hautunverträglichkeit gegen bestimmte Stoffe wie zum Beispiel Nickel entsteht. Aber auch ein Hautkontakt mit Giftstoffen kann eine Entzündung hervorrufen. Dazu gehören chemische Stoffe wie ätzende Substanzen, Säuren oder Laugen.

Hautentzündungen (Kontaktdermatitis) an der Hand werden häufig durch Kontakt mit reizenden Substanzen ausgelöst.

Symptome und Verlauf

Die Symptome und das Ausmaß einer Hautentzündung hängen davon ab, wie schwer die Schädigung der Haut ausfällt. Als typisches Merkmal gilt das Röten der Haut. Im weiteren Verlauf kann sie jucken, brennen, anschwellen, nässen und Schmerzen bereiten. Dies gilt besonders dann, wenn sie berührt wird.

Ein weiteres charakteristisches Anzeichen der Dermatitis ist Hautausschlag. Er zeigt sich in unterschiedlichen Formen und Ausprägungen. So bilden sich mitunter erst Flecken, die anschließend in kleine Bläschen übergehen. Nicht selten sammelt sich innerhalb der Bläschen Flüssigkeit an. Schreitet die Hautentzündung weiter voran, besteht das Risiko, dass Fisteln, Geschwüre oder Zysten entstehen.

Nicht immer beschränken sich die Symptome einer Hautentzündung auf die Haut. Gelegentlich leiden die betroffenen Personen auch unter allgemeinen Beschwerden wie Schüttelfrost, Fieber, Bewegungseinschränkungen oder Gliederschmerzen. In schweren Fällen sind zudem Übelkeit und Erbrechen möglich. Ebenso kann sich Eiter ansammeln.

Wird eine Hautentzündung nicht angemessen behandelt, besteht die Gefahr, dass sie wiederholt auftritt. Durch einen chronischen Verlauf kommt es nicht selten zu Beeinträchtigungen der Psyche.

Wann zum Arzt?

Bildet sich die Hautentzündung nach einigen Tagen nicht wieder zurück, ist es ratsam, einen Hautarzt (Dermatologen) zu kontaktieren. Vor allem, wenn große Hautflächen von der Entzündung betroffen sind, sollte rasch ein Arztbesuch erfolgen. Gleiches gilt bei der Ablösung von Blasen oder Ekzemen an den Augen.

Diagnose

Den ersten Schritt einer ärztlichen Untersuchung bei einer Hautentzündung bildet das Erfassen der Anamnese (Krankengeschichte). Im Anschluss daran nimmt der Hautarzt eine gründliche körperliche Untersuchung vor. Beim Gespräch mit dem Patienten erkundigt sich der Mediziner nach den Symptomen und ob in der Familie des Patienten gehäuft Hauterkrankungen vorkommen. Von Interesse sind zudem mögliche Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien sowie die Darreichung bestimmter Arzneimittel.

Im Rahmen der körperlichen Untersuchung reicht zumeist schon Blickkontakt aus, damit der Hautarzt eine Diagnose stellen kann. Dabei werden die Hautveränderungen gründlich begutachtet. Bei manchen Patienten sind allerdings weitere Untersuchungen nötig. Dabei kann es sich um spezielle Hauttests oder Blutanalysen handeln. Während die Hauttests die Reaktion des Patienten auf bestimmte Stoffe überprüfen, werden mithilfe der Blutuntersuchung spezielle Antikörper ermittelt.

Komplikationen

Ob es durch eine Hautentzündung zu Komplikationen kommt, richtet sich nach der Form der Dermatitis und wie intensiv sie ausgeprägt ist. Folgeerscheinungen zeigen sich häufig bei einer Neurodermitis. So kann sie Störungen der Hautflora hervorrufen. Nicht selten neigen die Patienten bei einer Hautentzündung dazu, die betroffenen Stellen aufzukratzen. Dadurch drohen jedoch Blutungen, Nässen sowie eine bakterielle Superinfektion, die zumeist durch Staphylokokken entsteht. Auch Hefepilze oder Dermatophyten können weitere Entzündungen der Haut verursachen. Ebenso möglich ist eine Herpesinfektion. Aufgrund der optischen Beeinträchtigungen der Dermatitis leiden die Patienten oft auch unter psychischen Problemen.

Behandlung und Therapie

Die Therapie einer Hautentzündung hängt von der jeweiligen Ursache der Erkrankung ab. So gilt es, unterschiedliche Beschwerden und Krankheitsverläufe zu behandeln. Darüber hinaus muss der Patient oft viel Geduld bis zur Abheilung aufbringen.

Ist die Entzündung der Haut auf eine Allergie zurückzuführen, muss der Patient die auslösenden Stoffe konsequent meiden, um auf lange Sicht weitere Entzündungsreaktionen zu verhindern. So wird durch den Kontakt mit dem Allergen erneut eine Dermatitis hervorgerufen.

In manchen Fällen ist die Gabe von Medikamenten wie Antihistaminika oder Kortisonpräparaten, die sowohl äußerlich als auch innerlich zur Anwendung gelangen können, sinnvoll. Bei äußerlicher Anwendung werden in der Regel Salben oder Cremes auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen. Kortison kommt jedoch nur in besonders hartnäckigen Fällen zum Einsatz.

Sind Bakterien die Ursache für die Hautentzündung, erfolgt zumeist die Darreichung von Antibiotika. Diese hemmen die Verbreitung der Erreger oder töten sie ab. Eine andere Behandlungsoption stellt die Lichttherapie dar, die zur langsamen Erholung der Haut dient. Mitunter kann auch eine Umstellung der Ernährung oder der Lebensweise des Patienten nötig sein. Weil eine Hautentzündung häufig durch Stress gefördert wird, empfehlen sich zudem Entspannungstechniken.


Aussicht und Prognose

Die Prognose einer Hautentzündung fällt überaus unterschiedlich aus und hängt von der jeweiligen Dermatitis-Form ab. In der Regel lässt sich die Erkrankung jedoch gut behandeln.

Vorbeugung

Um einer entzündeten Haut vorzubeugen, ist es wichtig, auslösende Faktoren wie Allergene oder chemische Substanzen zu meiden. Eine bedeutende Rolle spielt zudem eine angemessene Pflege der Haut. Auch dauerhafte Stresssituationen sollten vermieden werden.

Quellen

  • Dirschka, T., Hartwig, R., Oster-Schmidt, C. (Hrsg.): Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2010
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
  • Abeck, D. & Cremer, H.: Häufige Hautkrankheiten im Kindesalter: Klinik - Diagnose - Therapie, Springer Verlag, 3. Auflage, 2006

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
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