Kortison

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 4. Juni 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Begriff Kortison oder Cortison leitet sich ab von der lateinischen Bezeichnung 'cortex', was im Deutschen 'Rinde' bedeutet: Hormone wie das Kortison werden vom menschlichen Körper in der Nebennierenrinde produziert und übernehmen wichtige Aufgaben im Körperhaushalt - beispielsweise für Zentrales Nervensystem, Muskulatur, Knochen und Herz-Kreislauf-System.

Inhaltsverzeichnis

Überblick: Was ist Kortison?

Kortison wirkt entzündungshemmend und immunsuppressiv, indem es die Produktion entzündungsfördernder Substanzen hemmt und die Aktivität des Immunsystems reduziert.

In der Medizin wird Kortison häufig als Medikament eingesetzt, um entzündliche Erkrankungen zu behandeln. Es kann oral, intravenös, intramuskulär oder topisch verabreicht werden, je nach Art und Schwere der Erkrankung. Zu den häufigen Indikationen für die Kortisontherapie gehören Allergien, Asthma, rheumatoide Arthritis, entzündliche Darmerkrankungen und verschiedene Hauterkrankungen wie Ekzeme und Psoriasis.

Die entzündungshemmende Wirkung von Kortison beruht darauf, dass es die Produktion von entzündungsfördernden Substanzen im Körper hemmt und die Funktion der weißen Blutkörperchen, die an der Entzündungsreaktion beteiligt sind, reduziert. Dies führt zu einer Verringerung von Schwellungen, Rötungen und Schmerzen.

Obwohl Kortison ein wirksames Medikament ist, kann seine langfristige Anwendung Nebenwirkungen verursachen. Dazu gehören unter anderem Gewichtszunahme, Bluthochdruck, Osteoporose, erhöhter Blutzuckerspiegel und ein erhöhtes Infektionsrisiko. Daher sollte die Anwendung von Kortison sorgfältig überwacht und auf die kleinstmögliche wirksame Dosis beschränkt werden.

Insgesamt ist Kortison ein unverzichtbares Medikament in der modernen Medizin, das bei richtiger Anwendung eine bedeutende Linderung von Symptomen und eine Verbesserung der Lebensqualität für viele Patienten bieten kann.

Anwendungsgebiete

Die Bezeichnung Kortison wird umgangssprachlich verwendet für eine Gruppe körpereigener Hormone, der sogenannten Glucocorticoide - und auch medikamentös verabreichte Formen dieser Hormone werden häufig als Kortison bezeichnet.

Beim gesunden Menschen findet einmal täglich eine Kortison-Produktion statt - würde das Hormon fehlen, bestünde die Gefahr von Schockzuständen oder Zusammenbrüchen des Kreislaufsystems.

Kortison wird in vielen Bereichen der Medizin therapeutisch angewendet: Vor allem hat Kortison einen hemmenden Einfluss auf entzündliche Prozesse im Körper. Bei überschießenden Körperreaktionen wie beispielsweise Allergien kann Kortison dazu dienen, die körpereigene Abwehr einzudämmen und so allergische Schocks zu vermeiden.

Auf diese Weise findet Kortison beispielsweise seinen Einsatz im Kampf gegen Hauterkrankungen wie Neurodermitis, von denen allergische Grundlagen angenommen werden - in der Regel wird Kortison dabei in Form von Cremes oder Gels auf betroffene Stellen aufgetragen.

Auch in der Behandlung von Asthma ist Kortison ein wichtiger Therapiebaustein - verabreicht wird das Kortison hierbei häufig über Nasensprays oder Inhalatoren. Das Kortison führt hierbei dazu, entzündliche Vorgänge in der Lunge zu verhindern und mindert eine übermäßige Schleimproduktion.

Bei sogenannten systemischen Erkrankungen wie Rheuma findet eine Kortison-Behandlung in der Regel nicht lokal, sondern in Form von Injektionen oder Tablettengabe statt - häufig wird das Kortison hier kurzzeitig genutzt, um akute Krankheitsschübe zu lindern.

Wie wirkt Kortison?

Die Wirkung von Kortison kann je nach Art der Anwendung, Dosierung und der spezifischen Erkrankung variieren. Hier ist ein Überblick über die Wirkung von Kortison, die Geschwindigkeit des Wirkungseintritts, die Dauer der Wirkung und den Abbau im Körper:

Wirkungseintritt

Die Geschwindigkeit, mit der Kortison wirkt, hängt von der Art der Verabreichung ab:

Oral (Tabletten):

  • Die Wirkung von oral eingenommenem Kortison beginnt normalerweise innerhalb von ein bis zwei Stunden nach der Einnahme. Bei akuten Zuständen kann eine Verbesserung der Symptome innerhalb weniger Tage beobachtet werden

Intravenös (IV):

  • Die intravenöse Verabreichung von Kortison führt zu einem sehr schnellen Wirkungseintritt, oft innerhalb von Minuten. Diese Methode wird häufig in Notfallsituationen verwendet, wie bei schweren allergischen Reaktionen oder Asthmaanfällen.

Topisch (Salben, Cremes):

  • Bei topischer Anwendung auf der Haut kann es einige Stunden bis Tage dauern, bis eine signifikante Verbesserung sichtbar wird, abhängig von der Schwere der Hauterkrankung und der behandelten Fläche.

Inhalativ (Sprays):

  • Kortison in Form von Inhalationssprays für Asthma und andere Atemwegserkrankungen kann innerhalb von Minuten bis Stunden wirken.

Dauer der Wirkung

Die Dauer der Wirkung von Kortison hängt ebenfalls von der Verabreichungsform und der Dosierung ab:

Kurzzeitwirkung:

  • In akuten Situationen, wie bei allergischen Reaktionen, kann die Wirkung von einer Einzeldosis Kortison mehrere Stunden bis Tage anhalten.
  • Langzeitwirkung:

Bei chronischen Erkrankungen, die eine kontinuierliche Behandlung erfordern, wird Kortison oft in einer Erhaltungsdosis verabreicht, die regelmäßig eingenommen wird, um eine langfristige Kontrolle der Symptome zu gewährleisten.

Abbau und Ausscheidung

Kortison wird in der Leber zu seiner aktiven Form, Hydrokortison (Cortisol), metabolisiert. Das Cortisol wird dann weiter abgebaut und hauptsächlich über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden. Die Halbwertszeit von Cortisol im Blut beträgt etwa 1,5 bis 2 Stunden, was bedeutet, dass es relativ schnell aus dem Körper entfernt wird. Die biologischen Effekte von Kortison können jedoch länger anhalten, insbesondere bei Langzeittherapien, da die Anpassung der Zellen und Gewebe an die veränderte Hormonkonzentration Zeit benötigt.

Langzeitwirkungen und Anpassungen

Bei langfristiger Anwendung passt sich der Körper an die erhöhte Kortisonzufuhr an. Dies kann zu einer Suppression der körpereigenen Cortisolproduktion führen, weshalb ein abruptes Absetzen der Medikation gefährlich sein kann. Das Ausschleichen der Dosis ist notwendig, um der Nebennierenrinde Zeit zu geben, die eigene Cortisolproduktion wieder aufzunehmen.

Insgesamt ist Kortison ein wirksames Mittel zur Behandlung vieler entzündlicher und immunologischer Erkrankungen. Seine Wirkung setzt relativ schnell ein, kann je nach Behandlungsform und Dosis unterschiedlich lange anhalten, und der Abbau erfolgt hauptsächlich über die Leber und Nieren. Die sorgfältige Überwachung und Anpassung der Therapie durch einen Arzt ist entscheidend, um die gewünschten therapeutischen Effekte zu erzielen und Nebenwirkungen zu minimieren.

Welche Kortison-Präparate gibt es?

Kortison und seine Derivate sind eine Gruppe von Medikamenten, die zur Behandlung einer Vielzahl von entzündlichen und Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden. Es gibt verschiedene Arten von Kortisonpräparaten, die sich in ihrer Wirksamkeit, Anwendungsdauer und Verabreichungsform unterscheiden. Im Folgenden werden einige der wichtigsten Arten von Kortisonpräparaten beschrieben:

1. Hydrokortison

Hydrokortison ist die aktive Form von Kortison und wird häufig zur Behandlung von Entzündungen und Allergien verwendet. Es kann topisch (auf die Haut), oral (als Tablette) oder intravenös (in die Vene) verabreicht werden. Hydrokortisoncremes und -salben sind besonders nützlich bei Hauterkrankungen wie Ekzemen und Dermatitis.

2. Prednison und Prednisolon

Prednison ist eine synthetische Form von Kortison, die im Körper zu Prednisolon umgewandelt wird. Prednisolon ist die aktive Form des Medikaments. Diese Präparate werden häufig zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Lupus und entzündlichen Darmerkrankungen eingesetzt. Sie sind in Tablettenform erhältlich und wirken länger als Hydrokortison.

3. Methylprednisolon

Methylprednisolon ist ein stärkeres Glukokortikoid als Prednison und wird oft bei schweren Entzündungen und allergischen Reaktionen verwendet. Es kann oral, intravenös oder intramuskulär verabreicht werden. Methylprednisolon wird häufig in der Akutbehandlung von schweren Asthmaanfällen und allergischen Reaktionen eingesetzt.

4. Dexamethason

Dexamethason ist ein sehr starkes Glukokortikoid mit einer langen Wirkdauer. Es wird bei einer Vielzahl von entzündlichen und Autoimmunerkrankungen eingesetzt und ist besonders nützlich bei der Behandlung von Hirnschwellungen, schweren allergischen Reaktionen und bestimmten Krebsarten. Dexamethason kann oral, intravenös oder intramuskulär verabreicht werden.

5. Triamcinolon

Triamcinolon ist ein weiteres starkes Kortikosteroid, das sowohl topisch als auch systemisch angewendet werden kann. Es wird häufig in Form von Injektionen zur Behandlung von Gelenkentzündungen, Bursitis und anderen entzündlichen Erkrankungen des Bewegungsapparates verwendet. Topische Formen von Triamcinolon werden bei Hauterkrankungen eingesetzt.

6. Betamethason

Betamethason ist ein starkes Kortikosteroid, das in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich ist, einschließlich Cremes, Injektionen und Tabletten. Es wird zur Behandlung einer Vielzahl von entzündlichen Erkrankungen, einschließlich Hauterkrankungen, allergischen Reaktionen und Gelenkentzündungen, verwendet. Betamethason hat eine lange Wirkdauer und eine starke entzündungshemmende Wirkung.

7. Fludrokortison

Fludrokortison ist ein synthetisches Kortikosteroid, das hauptsächlich als Mineralokortikoid wirkt. Es wird hauptsächlich zur Behandlung von Nebenniereninsuffizienz (Addison-Krankheit) eingesetzt, da es hilft, den Natrium- und Kaliumhaushalt im Körper zu regulieren. Fludrokortison hat eine geringere entzündungshemmende Wirkung im Vergleich zu anderen Kortikosteroiden.

Die Wahl des Kortisonpräparats hängt von der Art und Schwere der Erkrankung sowie der gewünschten Dauer der Behandlung ab. Während diese Medikamente sehr effektiv bei der Kontrolle von Entzündungen und autoimmunen Reaktionen sind, können sie bei langfristiger Anwendung eine Reihe von Nebenwirkungen verursachen, wie z.B. Gewichtszunahme, Osteoporose, Bluthochdruck, Diabetes und ein erhöhtes Infektionsrisiko. Daher ist es wichtig, dass die Anwendung von Kortisonpräparaten stets unter ärztlicher Aufsicht erfolgt und die niedrigste wirksame Dosis verwendet wird.

Kortison und seine Derivate sind unverzichtbare Werkzeuge in der modernen Medizin, die bei richtiger Anwendung signifikante Verbesserungen der Lebensqualität für viele Patienten bieten können.

Darreichungsformen und Anwendung

Kortison, ein vielseitiges und wirksames Medikament, wird in verschiedenen Darreichungsformen angeboten, um eine breite Palette von medizinischen Zuständen zu behandeln. Jede Darreichungsform hat ihre spezifischen Anwendungen, Vorteile und Herausforderungen. Hier sind die wichtigsten Darreichungsformen von Kortison und ihre Einsatzgebiete:

Orale Darreichungsformen (Tabletten und Kapseln)

  • Anwendung: Kortison in Tabletten- oder Kapselform wird häufig zur Behandlung systemischer entzündlicher und autoimmuner Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Lupus, Asthma und entzündlicher Darmerkrankungen eingesetzt.
  • Vorteile: Diese Form ermöglicht eine genaue Dosierung und ist einfach einzunehmen.
  • Nachteile: Kann Magenreizungen verursachen und hat systemische Nebenwirkungen, da das Medikament den gesamten Körper betrifft.

Intravenöse (IV) und intramuskuläre (IM) Injektionen

  • Anwendung: Diese Formen werden in akuten Situationen verwendet, wie bei schweren allergischen Reaktionen, Asthmaanfällen oder bei Patienten, die nicht in der Lage sind, orale Medikamente einzunehmen.
  • Vorteile: Bieten eine schnelle Wirkung und sind nützlich in Notfallsituationen.
  • Nachteile: Können schmerzhaft sein und erfordern eine medizinische Fachkraft zur Verabreichung.

Topische Darreichungsformen (Cremes, Salben, Gele)

  • Anwendung: Topische Kortisonpräparate werden bei Hauterkrankungen wie Ekzemen, Psoriasis und allergischen Dermatitis angewendet.
  • Vorteile: Wirken direkt an der betroffenen Stelle, was systemische Nebenwirkungen minimiert.
  • Nachteile: Können bei langfristiger Anwendung Hautverdünnung und andere lokale Nebenwirkungen verursachen.

Inhalative Darreichungsformen (Sprays, Pulverinhalatoren)

  • Anwendung: Inhalative Kortisonpräparate werden hauptsächlich zur Behandlung von Asthma und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) eingesetzt.
  • Vorteile: Bieten eine direkte Wirkung in den Atemwegen und minimieren systemische Nebenwirkungen.
  • Nachteile: Können Mundtrockenheit und Heiserkeit verursachen, und die Anwendung erfordert eine korrekte Inhalationstechnik.

Nasale Darreichungsformen (Nasensprays)

  • Anwendung: Nasale Kortisonpräparate werden zur Behandlung von allergischer Rhinitis und Nasenpolypen eingesetzt.
  • Vorteile: Wirken direkt auf die Nasenschleimhaut und haben minimale systemische Nebenwirkungen.
  • Nachteile: Können Nasenbluten und Trockenheit der Nasenschleimhaut verursachen.

Ophthalmische Darreichungsformen (Augentropfen und -salben)

  • Anwendung: Diese Form wird zur Behandlung von entzündlichen Augenerkrankungen wie Uveitis, Konjunktivitis und nach Augenoperationen verwendet.
  • Vorteile: Wirken direkt am Auge und minimieren systemische Nebenwirkungen.
  • Nachteile: Können bei längerer Anwendung zu Augeninnendruckanstieg und Kataraktbildung führen.

Rektale Darreichungsformen (Zäpfchen, Einläufe)

  • Anwendung: Werden bei entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa verwendet.
  • Vorteile: Wirken direkt im Darm und minimieren systemische Nebenwirkungen.
  • Nachteile: Können lokal Reizungen verursachen und sind in der Anwendung manchmal unangenehm.

Worauf sollte man bei der Anwendung achten?

Die Einnahme von Kortison, einem Medikament, das entzündungshemmend und immunsuppressiv wirkt, sollte stets unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Hier sind einige allgemeine Anwendungshinweise zur richtigen Einnahme von Kortison:

Ärztliche Verschreibung und Anweisungen befolgen:

Kortison sollte nur nach ärztlicher Verschreibung eingenommen werden. Der Arzt bestimmt die genaue Dosierung und die Dauer der Behandlung, basierend auf der spezifischen Erkrankung und den individuellen Bedürfnissen des Patienten.

Einhalten des Dosierungsschemas:

Es ist wichtig, die verschriebene Dosis genau einzuhalten. Verpasste Dosen sollten so schnell wie möglich nachgeholt werden, es sei denn, es ist fast Zeit für die nächste Dosis. In diesem Fall sollte die verpasste Dosis ausgelassen und die nächste Dosis zur gewohnten Zeit eingenommen werden. Eine doppelte Dosis zur Kompensation sollte vermieden werden.

Einnahmezeitpunkt:

Kortison wird oft morgens eingenommen, um den natürlichen Tagesrhythmus des körpereigenen Cortisols zu imitieren und Nebenwirkungen zu minimieren. Einige Präparate können jedoch unterschiedliche Einnahmezeitpunkte erfordern, je nach ärztlicher Anweisung.

Mit Nahrung einnehmen:

Kortison sollte in der Regel mit Nahrung oder Milch eingenommen werden, um Magenreizungen zu vermeiden.

Langsames Absetzen:

Wenn Kortison über einen längeren Zeitraum eingenommen wurde, sollte es nicht abrupt abgesetzt werden. Das Absetzen muss schrittweise erfolgen, um dem Körper Zeit zu geben, die eigene Cortisolproduktion wieder aufzunehmen und Entzugserscheinungen zu vermeiden. Der Arzt wird einen geeigneten Plan zum Ausschleichen des Medikaments erstellen.

Beobachtung von Nebenwirkungen:

Patienten sollten auf mögliche Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, erhöhte Blutzuckerwerte, Bluthochdruck, Osteoporose und erhöhter Infektionsanfälligkeit achten und diese dem Arzt melden. Regelmäßige ärztliche Kontrollen sind wichtig, um die Wirksamkeit und Sicherheit der Behandlung zu überwachen.

Interaktion mit anderen Medikamenten:

Kortison kann mit anderen Medikamenten interagieren. Es ist wichtig, den Arzt über alle eingenommenen Medikamente, einschließlich rezeptfreier Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel, zu informieren.

Vermeidung von Infektionen:

Da Kortison das Immunsystem unterdrückt, sollten Patienten den Kontakt mit Personen, die an ansteckenden Krankheiten leiden, vermeiden und auf gute Hygiene achten.

Lebensstil-Anpassungen:

Eine ausgewogene Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und regelmäßige Bewegung können helfen, einige Nebenwirkungen der Kortisontherapie zu reduzieren. Auch die regelmäßige Überprüfung der Knochendichte kann wichtig sein, um Osteoporose vorzubeugen.

Durch die sorgfältige Beachtung dieser Anwendungshinweise kann die Wirksamkeit der Kortisontherapie maximiert und das Risiko von Nebenwirkungen minimiert werden. Patienten sollten bei Unsicherheiten oder Fragen stets ihren Arzt oder Apotheker konsultieren.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Bei der Behandlung mit Kortison kann es bei paralleler Gabe verschiedener Medikamente zu Wechselwirkungen kommen - das bedeutet, dass die Wirkung der Medikamente geschwächt oder sogar aufgehoben wird. Bekannt sind Wechselwirkungen von Kortison beispielsweise mit sogenannten östrogenhaltigen Kontrazeptiva - umgangssprachlich bekannt als 'Anti-Baby-Pille'.

Auch bestimmte Antibiotika können zu Wechselwirkungen mit Kortison führen und ebenso ist bei der Kortison-Behandlung chronischer Erkrankungen wie Rheuma zu beachten, dass sich bei paralleler Gabe bestimmter Antirheumatika Wechselwirkungen entfalten können. Gegen eine effektive Kortison-Behandlung aufgrund von möglichen Wechselwirkungen kann des Weiteren eine vorliegende Zucker-Erkrankung (Diabetes) sprechen, wenn der Betroffene gleichzeitig orale Antidiabetika einnimmt oder sich Insulin verabreicht.

Wechselwirkend durch Kortison eingeschränkt werden kann weiterhin die Wirksamkeit von sogenannten Herzglykosiden - Medikamenten, die eingesetzt werden gegen Herzerkrankungen, die einher gehen mit Schwächungen des Herzmuskels. Ähnliches gilt hier bei gleichzeitiger Gabe sogenannter ACE-Hemmstoffe - ebenfalls zur therapeutischen Behandlung von Herzschwächen.

Risiken und Nebenwirkungen

Risiken und mögliche Nebenwirkungen von Kortison hängen unter anderem zusammen mit der verabreichten Dosis und dem Behandlungszeitraums: So kann man sagen, dass sehr kurze Kortison-Therapien in der Regel selten bis nie zu Nebenwirkungen führen - auch bei relativ hoher Dosierung.

Bei langfristigen Behandlungen mit Kortison hängen mögliche Nebenwirkungen auch ab von der Anwendungsart: Wird Kortison beispielsweise lokal auf die Haut aufgetragen, so kann diese an entsprechenden Stellen dünner und trocken werde - in der Regel sind diese Nebenwirkungen dann aber lokal beschränkt.

Ähnliches gilt für die Verabreichung von Kortison über Sprays. Nebenwirkungen, die den ganzen Körper betreffen, sind in der Regel nur möglich, wenn das Kortison auf verschiedenen Wegen in die Blutbahn gerät.

Quellen

  • Furter, S., Jasch, K.C.: Crashkurs Dermatologie. Urban & Fischer, München 2007
  • Dirschka, T., Hartwig, R., Oster-Schmidt, C. (Hrsg.): Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2010
  • Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin: Klinik, Diagnose, Therapie, Springer Verlag, 2. Auflage, 2011

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 4. Juni 2024

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