Durchfall und Gliederschmerzen
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Durchfall und Gliederschmerzen treten nicht selten in Kombination auf. In den meisten Fällen ist die damit einhergehende Krankheit relativ harmlos, allerdings sollten die Symptome nicht unterschätzt werden. Gliederschmerzen sind verbunden mit Durchfall sehr unangenehm. Vor allem bei kleinen Kindern und älteren Personen sollte hier vorsichtig vorgegangen werden.
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Was ist Durchfall mit Gliederschmerzen?
Durchfall ist grundsätzlich durch die Häufigkeit, die Konsistenz und die Menge des Stuhls definiert. Im Gegensatz zum regulären Stuhlgang tritt Durchfall mehr als drei Mal am Tag auf. Durchfall ist außerdem durch die fast flüssige, dünne Konsistenz gekennzeichnet und tritt meistens in größeren Mengen als normaler Stuhlgang auf. Je nach Person und Alter kann die Definition eines „normalen“ Stuhlgangs jedoch variieren: Bei Babys ist eine Frequenz von etwa fünf Mal am Tag normal, während Erwachsene ein Bereich von drei Mal am Tag bis zu drei Mal in der Woche als normal angesehen wird.
Gliederschmerzen treten als Schmerzen in den Armen und Beinen auf. Die Beschwerden können in einzelnen Extremitäten lokalisiert sein – zum Beispiel nur in einem Bein oder nur in den Händen, den Knien oder den Schultern – oder in beiden Armen und beiden Beinen gleichzeitig auftreten.
Ursachen
Die Ursachen für Gliederschmerzen sind ebenso unterschiedlich. Ebenso wie bei Durchfall wird hier zwischen chronischen und akuten Erkrankungen unterschieden: Akute Gliederschmerzen treten meistens durch Verletzungen beim Sport, bei Infektionen mit Bakterien der Viren oder durch Muskelkater auf. Chronische Beschwerden können schwereren Krankheiten wie der Osteoporose zugrunde liegen. Treten die Gliederschmerzen gemeinsam mit dem Durchfall auf, liegt meistens eine Infektion vor. Diese Infektionen (z.B. Norovirus-Infektion) fangen sich die meisten Personen durch Ansteckungen ein, da die Bakterien und Viren auch an Türklinken, Handtüchern und anderen häufig genutzten Gegenständen überleben können. Häufige Ursache von plötzlich auftretenden Symptomen einer Magen-Darm-Grippe mit starkem Durchfall, Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit, Übelkeit und Erbrechen ist die Infektion mit dem Noro-Virus (Norovirus-Infektion).
Krankheiten
Wann zum Arzt?
Bei Durchfall und Gliederschmerzen ist ein Arzt aufzusuchen, sobald die Symptome länger als ein bis zwei Tage anhalten. In diesen Fällen handelt es sich häufig um eine Infektion oder Entzündung. Diese werden durch Viren oder Bakterien ausgelöst. Da sich die Keime innerhalb kurzer Zeit stark vermehren, müssen sie von einem Arzt behandelt werden. Darüber hinaus sind sie leicht übertragbar, was zu einer starken Ansteckungsgefahr für Menschen des soziales Umfeldes führt.
Befindet sich der Betroffene in einer Überlastungssituation aufgrund starker körperlicher Anstrengungen, können sich Durchfall und Gliederschmerzen einstellen. In diesem Fall reicht es aus, wenn eine Zeit der Schonung und Regeneration eingelegt wird. Ausreichender Nachtschlaf kann bereits dazu führen, dass die Beschwerden verschwinden.
Bei anhaltenden psychischen Belastungen, Stress oder einem traumatischen Erlebnis kommt es bei vielen Menschen zu Symptomen wie Durchfall und Gliederschmerzen. Es ist ratsam, wenn der Betroffene einen Arzt aufsucht, um die psychosomatischen Beschwerden zu lindern. Darüber hinaus ist eine Psychotherapie hilfreich, um die eigene Psyche zu stabilisieren oder Erlebtes zu verarbeiten.
Eine Lebensmittelunverträglichkeit kann einen chronischen Zustand von Durchfall und Gliederschmerzen auslösen. Menschen im Erwachsenenalter leiden häufig an einer Laktoseintoleranz. Ein Arzt ist zu konsultieren, um mit einem Allergietest herauszufinden, gegen welche Nährstoffe oder Mineralien eine Unverträglichkeit besteht.
Diagnose und Verlauf
Wenn eine Person an Durchfall oder Gliederschmerzen leidet, wird die Diagnose meistens hinsichtlich der Dauer der Beschwerden gestellt. In den meisten Fällen handelt es sich um Infektionen, bei denen der akute Durchfall und die akuten Gliederschmerzen meistens mit Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen einhergehen. Neben einem gewöhnlichen Magen-Darm-Infekt wird auch die Noroviren-Infektion oft nachgewiesen. Bei dieser Infektion kann eine Stuhlprobe helfen, den Verdacht zu bestätigen, häufig wird die Diagnose aber nach dem Verlauf der Erkrankung gestellt.
Kennzeichnend für diese Infektionen sind die starken Beschwerden in den ersten zwei bis drei Tagen, die dann langsam abklingen. Der Verlauf der Erkrankung ist von Patient zu Patient verschieden: Während einige Personen nur unter leichten Beschwerden leiden, die nach wenigen Tagen vollständig abklingen, kann sich die Krankheit bei einigen Menschen wochenlang ziehen. Auch die Symptome variieren: In vielen Fällen tritt Fieber auf, diese Beschwerde ist jedoch nicht zwingend.
Bei den meisten erkrankten Personen gehen der Durchfall und die Gliederschmerzen mit einem grundsätzlichen Gefühl der Schlappheit und der Müdigkeit einher. Bei chronischen Erkrankungen ist die Ursache herauszufinden, um eine exakte Diagnose stellen zu können. Bei Durchfall handelt es sich häufig um eine Form der Lebensmittelunverträglichkeit, während die Gliederschmerzen durch organische Ursachen wie dem Knochenschwund auftreten können.
Behandlung und Therapie
Handelt es sich bei den aufgetretenen Durchfallbeschwerden und Gliederschmerzen tatsächlich um eine Magen-Darm-Infektion, ist die Behandlung relativ einfach. Meistens klingen die Beschwerden nach einigen Tagen oder Wochen von selbst ab. Allerdings sollte während der Krankheit natürlich darauf geachtet werden, dass sich die erkrankte Person möglichst schont und ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, denn durch den Durchfall verliert der Körper sehr viel Flüssigkeit und Elektrolyte.
Hier sollte daher ausreichend viel Wasser und ungesüßter Tee getrunken werden. Handelt es sich bei dem Durchfall um ein Symptom, das aus einer Lebensmittelunverträglichkeit hervorgeht, muss natürlich die Ernährung umgestellt werden. Liegt zum Beispiel eine Laktoseintoleranz vor, muss entsprechend auf Milchprodukte verzichtet werden. Hier sind die Verordnungen des Arztes zu beachten, denn die Behandlung von Lebensmittelunverträglichkeiten kann sich über Monate und Jahre hinweg erstrecken.
Auch die Behandlung von Gliederschmerzen läuft ähnlich ab. Ruhe ist hier besonders wichtig, um die schmerzenden Extremitäten nicht noch mehr zu belasten und die Beschwerden so noch zu verstärken. In den meisten Fällen lindert ein heißes Bad die Beschwerden. Bei einer Infektion, die mit anderen Schmerzen einhergeht, kann Paracetamol helfen. Handelt es sich bei der Ursache jedoch um ein chronisches Problem, können Medikamente oder sogar eine Operation helfen. Auch die Anwendung eines Homöopathikums hat sich in vielen Fällen bewährt. Hier gilt jedoch ebenfalls, dass ein Arzt unbedingt konsultiert werden sollte, um den Verlauf der Therapie zu klären.
Vorbeugung
Der Ursache Stress kann natürlich nur schwierig vorgebeugt werden. Hier ist darauf zu achten, sich selbst ausreichend viele Ruhephasen zu gönnen und dem Körper Gelegenheit zur Entspannung zu geben. Um Gliederschmerzen vorzubeugen, die beim Sport entstehen, sollte zudem auf die korrekte Ausführung der einzelnen Sportart sowie den nötigen Schutz – also zum Beispiel Ellbogenschoner – geachtet werden.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
- Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
- Siewert, J., Rothmund, M., Schumpelick, V.: Praxis der Viszeralchirurgie: Gastroenterologische Chirurgie. Springer, Berlin 2011
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024
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