Infektion

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Eine Infektion kann unabhängig ihres Ursprungs (Infektionsherd) zu schwerwiegenden Erkrankungen führen. Die Arten der Infektionskrankheiten reichen von einer harmlosen Erkältung bis hin zu einer lebensbedrohlichen Krankheit wie Hepatitis oder HIV. Als eine der wichtigsten Hygiene-Grundregeln zur Vorbeugung einer Infektion gilt das gründliche Händewaschen. Vor allem sind Kinder, Senioren und kranke Menschen gehören zur Risikogruppe.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Infektion?

Das am häufigsten auftretende Symptom bei einer Infektion ist Fieber.

Zu einer Infektion kommt es, wenn Bakterien, Pilze oder Parasiten, also pathogene Lebewesen, oder pathogene Moleküle, wie zum Beispiel Viren, in einen Organismus eindringen, dort verbleiben und sich schließlich vermehren. Diese pathogenen Lebewesen oder Moleküle sind die Krankheitserreger, die den Organismus angreifen. Die daraus resultierenden Krankheiten nennt man Infektionskrankheiten.

Vor allem Kinder, ältere Menschen und chronisch Erkrankte sind anfällig für Infektionskrankheiten. Eine Infektion kann jedoch alle befallen, deren Immunsystem dauerhaft oder vorübergehend geschwächt ist.

Ursachen

Eine Infektion kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen. Krankheitserreger, die für eine Infektion verantwortlich sind, können über den Darm, die Haut, die Schleimhäute, die Atemwege, den Harntrakt oder die Geschlechtsorgane in den Organismus eindringen.

Man unterscheidet unter anderem Tröpfcheninfektionen, Schmierinfektionen, Infektionen über den Austausch von Körperflüssigkeiten und Infektionen über Insekten. Diese vier Infektionswege nennt man zusammenfassend exogene Infektionen, denn der Erreger stammt aus der Umgebung. Im Gegensatz dazu geht es bei einer Autoinfektion (oder endogenen Infektion) um eine Infektion durch einen Erreger, der nicht aus der Außenwelt, sondern aus der körpereigenen Flora stammt.

Wenn das Immunsystem geschwächt ist, gelangt der Krankheitserreger zum Beispiel aus dem Darm oder aus der Lunge in das Blut. Es kommt in einzelnen Fällen vor, dass man in einer medizinischen Einrichtung, häufig in Folge von einem medizinischen Eingriff, infiziert wird. Diese Krankheitserreger sind gegen Antibiotika äußerst resistent.

Symptome und Verlauf

Typische Symptome einer Infektion:

Eine Infektionskrankheit ist nicht sofort bemerkbar, denn die Krankheitserreger brauchen in der Regel eine bestimmte Zeit (Inkubationszeit) , d. h. ein bestimmtes Zeitintervall von der Infektion bis zum Ausbruch einer Krankheit. Erst am Höhepunkt der Infektion zeigen sich Symptome, die je nach Art der Infektion unterschiedlich sein können. Manche Infektionen rufen keine Symptome hervor. Diese Infektionen werden als inapparente Infektionen bezeichnet. Meistens zeigen sich nach einer bestimmten Inkubationszeit Symptome, wie zum Beispiel Fieber, Juckreiz, Abgeschlagenheit, Schmerzen, in schwerwiegenden Fällen Krämpfe.

Im weiteren Verlauf können sich Schwellungen, Ausschläge und Entzündungen zeigen. Die Schwellung der Lymphknoten zeigt ebenfalls das Vorhandensein einer Infektion. Eine unbehandelte Infektion kann nämlich dazu führen, dass die Krankheitserreger in das lymphatische Gewebe gelangen und von dort aus in weitere Organe transportiert werden. Nach diesem Vorgang greifen die Krankheitserreger andere Organe an. Die Ansteckungsgefahr ist je nach Art der Infektion und der auslösenden Krankheit spezifisch. Nach einer einschlägigen Behandlung hat der Patient immer weniger Beschwerden, und die Genesung nimmt zu.

Diagnose

Die Diagnose beginnt mit einer Patientenbefragung (Anamnese), um die Herkunft der Infektion festzustellen. Der Arzt fragt unter anderem nach aktuellen Ereignissen im Alltag des Patienten, zum Beispiel nach Auslandsreisen, medizinischen Eingriffen und nach der Einnahme von Medikamenten. Nach dem Gespräch kommt es zu einer körperlichen Untersuchung. Die Untersuchung kann Röntgenaufnahmen, Ultraschalluntersuchungen, Blutabnahme und Urinuntersuchung beinhalten. Je nach Lokalisation der Infektion kann der behandelnde Arzt einen Abstrich nehmen und ihn ins Labor zur Analyse schicken. Einen Abstrich kann er von der Nase, dem Mund, aus dem Genitalbereich und von Sekreten nehmen.

Komplikationen

Natürlich ist eine Infektion mit verschiedenen Komplikationen verbunden, die in einigen Fällen auch eine ärztliche Behandlung erfordert. In der Regel kommt eine Infektion auch mit unterschiedlichen Begleiterscheinungen daher. Zu den Begleiterscheinungen zählen beispielsweise Kopfschmerzen, eine verstopfte Nase, eine erhöhte Temperatur, Übelkeit oder auch Erbrechen. Treten diese Begleiterscheinungen auf, so ist der Gang zum Arzt durchaus ratsam. Wenn ein Arzt zeitnah aufgesucht wird, dann kann eine bestehende Infektion schnell und effektiv bekämpft werden.

Erfolgt bei einer solchen Infektion keine Behandlung mit entsprechenden Medikamenten, dann ist mit einer deutlichen Verschlimmerung zu rechnen. Die einzelnen Symptome werden sich zunehmen verstärken, wenn auf die Einnahme von entsprechenden Medikamenten verzichtet wird.

Bestehende Kopfschmerzen werden sich in so einem Fall erheblich verschlimmern und auch das Fieber kann sich bis zu einer gefährlichen Temperatur erhöhen. Spätestens in so einem Fall darf der Besuch beim Arzt nicht auf die lange Bank geschoben werden. Wer sich früh genug für einen Besuch beim Arzt entscheidet, der kann mit einer schnellen und zeitnahen Genesung rechnen. Aus diesem Grund ist eine Infektion eine ernstzunehmende Krankheit, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden darf.

Behandlung und Therapie

Abhängig von der Art der Infektion werden vom Arzt unterschiedliche Behandlungsmethoden verordnet. Für die Behandlung einer bakteriellen Infektion sind Antibiotika geeignet. Das passende Antibiotikum wird immer von einem Facharzt verschrieben.

Eine Virusinfektion kann im Gegensatz zu der bakteriellen Infektion nicht mit Antibiotika behandelt werden. Die Symptome einer Virusinfektion kann man nur symptomatisch behandeln, d.h. bloß die Symptome können gelindert werden. Ein grippaler Infekt ist zum Beispiel ein Virusinfekt. Zur Symptomlinderung können Schmerzmittel sowie entzündungshemmende (Diclofenac) und fiebersenkende (Paracetamol, Ibuprofen) Medikamente verabreicht werden.

Pilzinfektionen werden in der Regel mit Antimykotika behandelt. Gegen einen lokalen Pilzinfekt verschreibt der Arzt meistens eine Salbe oder ein Gel. Da die Infektionen in ihrer Gefährlichkeit und Verlauf sehr unterschiedlich sein können, beziehen sich unterschiedliche Behandlungsmethoden auf unterschiedliche Infektionen. Bei der Bekämpfung von leichten lokal begrenzten Infektionen können natürliche bzw. homöopathische Heilmittel helfen.


Vorbeugung

Die Übertragung von Krankheitserregern kann vor allem durch häufiges, gründliches Händewaschen vermieden werden. Gründlich bedeutet, dass man 20 Sekunden lang mit Seife und Wasser die Hände säubert. Wenn die Ansteckungsgefahr höher als normalerweise ist, also wenn jemand im Umfeld krank ist, empfiehlt es sich, die Hände regelmäßig zu desinfizieren.

Beim Verzehr von rohen Lebensmitteln, zum Beispiel von Obst und Gemüse, muss man darauf achten, dass man es gründlich wäscht. Fleisch und Fisch sollte man selbstverständlich nicht in rohem Zustand essen, sondern richtig kochen oder braten. Weiterhin muss man im Alltagsleben auf jeder Ebene auf die Hygiene achten, also beispielsweise nicht die Zahnbürsten einer anderen Person benutzen.

Allgemein ist die gesunde Ernährung und Lebensweise die wichtigste Vorbeugungsmethode, denn eine Infektion betrifft in erster Linie Menschen, die keine starke Abwehrkraft haben. Gegen manche, aber weitaus nicht alle Virusinfektionen gibt es eine Schutzimpfung.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2011
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
  • Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013
  • Arastéh, K., et al.: Duale Reihe. Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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