Amaranth
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Amaranth sind kleine Samen, die reich an Ballaststoffen, sehr proteinreich und vollkommen frei von Gluten sind. Schon die alten Azteken wussten die positive gesundheitliche Wirkung von Amaranth zu schätzen.
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Definition und Vorkommen
Genau genommen ist Amaranth eine Pflanze, von der allerdings meist lediglich die Kügelchen, also die Samen, verwendet werden. Eine einzige Pflanze, die sich in ihrer Blütezeit oft in den schönsten Farben zeigt, kann bis zu 60.000 Samen herstellen. Amaranth kann auch im eigenen Garten kultiviert werden, wie beispielsweise der Fuchsschwanz-Amaranth. Er benötigt nur eine geringe Bewässerung und ist relativ unempfindlich gegenüber der Bodenbeschaffenheit.
Die genaue Herkunft des Amaranths ist allerdings Mittel- bzw. Südamerika, doch auch in Vorderasien bzw. in Indien ist er heimisch. Heutzutage gibt es auch in Deutschland größere Anbaugebiete, die allerdings zumeist kommerziell sind. Amaranth hat als Heil- und Nutzpflanze eine sehr lange Geschichte, die bis in die Ära der mexikanischen Azteken zurückgeht. Die Samen zählten danach zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln der Menschen, was auch daran lag, dass man ihnen wahre Wunderheilkräfte nachsagte.
Daher kamen sie neben dem reinen Verzehr recht häufig sogar bei religiösen Riten zum Einsatz. Genau wie Quinoa wird Amaranth häufig als ein "Superfood" bezeichnet, da es viele wertvolle Proteine, Aminosäuren und andere hochwertige Inhaltsstoffe besitzt - obwohl die Kügelchen so klein sind. Deren Größe lässt sich in etwa mit Mohnkörnern vergleichen.
Inhaltsstoffe, Wirkung und Dosierung
Die Samen lassen sich als Pops verwenden, schmecken aber auch auf Obstsalaten oder als Ersatz von Semmelbrösel auf Aufläufen hervorragend. Besonders lecker sind sie, wenn man sie wie Popcorn zubereitet: Dazu werden die Samen in einer Pfanne - ohne die Beigabe von Fett - erwärmt, bis sie aufpoppen. Dieser leckere Snack kann auf vielerlei Arten verwendet werden, wie zum Beispiel in Suppen oder auch als knuspriges Extra in Salaten. Auch das Garen in heißem Wasser ist möglich - dann ist Amaranth sehr lecker zu deftigen Fleischgerichten.
Amaranth ist völlig frei von Gluten und weist einen hohen Gehalt wertvoller Nährstoffe aus, daher ist er eine hervorragende Ergänzung zu einer ausgewogenene, vollkornreichen Ernährung. Weiterhin enthält Amaranth einige wertvolle phytochemische Verbindungen, wie zum Beispiel Peptide oder auch Rutin. Diesen wird nachgesagt, den Blutdruck nachhaltig zu senken und teilweise sogar Krebs vorzubeugen. Weil Amaranth einen sehr hohen Gehalt an Eisen aufweist, wird der Verzehr von Medizinern häufig während der Schwangerschaft, in der Frauen häufig unter Eisenmangel leiden, empfohlen. Für Kinder und Babys ist der Verzehr jedoch nicht geeignet, da die darin enthaltenen Stoffe die Aufnahme von wichtigen Proteinen und Vitaminen blockieren können!
Wogegen hilft Amaranth?
Bedeutung für die Gesundheit
Amaranth eignet sich sehr gut für einen ausgewogenen Ernährungsplan und hilft zudem, verschiedenen Erkrankungen effektiv entgegenzuwirken bzw. vorzubeugen. So weist Amaranth einen deutlich höheren Gehalt an Nährstoffen auf als viele Gemüsesorten, auch ist der Eiweißgehalt nahezu so hoch wie jener in Milch. Im Gegensatz zu vielen Produkten aus hellem Weizen ist Amaranth viel leichter verdaulich, dank seiner Ballaststoffe aber trotzdem sehr sättigend. In den Samen selbst sind ungefähr 10% wertvolle Fette enthalten, davon bestehen rund 80% aus hochwertigen ungesättigten Fettsäuren, die der Körper wunderbar verwerten kann. Zudem ist Amaranth die einzige Getreideart, in der Vitamin C vorkommt.
Viele Studien der letzten Jahre haben ergeben, dass die in Amaranth enthaltenen Peptide sich sehr positiv auf unsere Gesundheit auswirken können. Lunasin ist beispielsweise ein Stoff, der äußerst krebshemmende Eigenschaften hat und auch zahlreiche andere Erkrankungen wie unter anderem Herzprobleme, Schlaganfälle, Kreislaufschwierigkeiten oder auch Diabetes präventiv vorbeugen kann. Auch der Blutdruck soll dadurch gesenkt werden.
Quellen
- Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
- Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
- Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
- Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.
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