Eiweiß

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Eiweiße, auch Proteine genannt, sind nach Wasser die häufigste Substanz im menschlichen Körper und ein unverzichtbarer Teil unserer Ernährung. Eiweiße sind komplexe Substanze, die aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff sowie Sauerstoff bestehen. Jedes Eiweiß oder Protein besteht aus Aminosäuren. Anders als bei den Kohlenhydraten und Fetten beginnt die Verdauung der Eiweiße bereits im Magen. Anschließend werden sie im Dünndarm zu Aminosäuren abgebaut, gelangen durch die Darmwand ins Blut und werden letztlich zu den Zellen überall im Körper transportiert.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Eiweiße?

Eiweißhaltige Lebensmittel (Proteine).

Eiweiße oder Proteine sind Bestandteile des Blutes, der Enzyme, der Gene, der Haut, der Nägel, der Haare und der Muskeln und werden für das Wachstum sowie der Erhaltung und Erneuerung der Zellen benötigt.

Eiweiße sind wichtige Regulatoren bei der Erhaltung des osmotischen Drucks, des Säuregehalts (pH-Wert) sowie des Flüssigkeitsgleichgewichts. Zugleich erhalten und stabilisieren sie den Stoffwechsel, den Blutdruck und den Blutzuckerspiegel. Eiweiße wirken teilweise als Antikörper, regulieren die Gerinnung des Blutes und transportieren Sauerstoff und Nährstoffe.

Eine Eiweißüberversorgung entsteht, wenn der Körper mehr Eiweiße zugeführt bekommt, als er verbraucht. Die Folge ist, dass das überschüssige Eiweiß im Körper in Form von Fett gespeichert wird.

Eine Eiweißunterversorgung schwächt das Immunsystem, führt zur Müdigkeit, hemmt das Wachstum und mindert die geistige Entwicklung. Ein besonderer Bedarf an Einweißzufuhr gilt für Kinder, Jugendliche, ältere Menschen sowie Sportler.

Aminosäuren - Bausteine der Eiweiße

Aminosäuren sind die Grundbausteine der Eiweiße. Zwanzig unterschiedliche Aminosäuren benötigt der menschliche Körper, um die für ihn notwendigen Proteine zu synthetisieren. Für den menschlichen Organismus ist die Hälfte der benötigten Aminosäuren essenziell, das heißt, der Körper ist nicht selbst in der Lage diese zu produzieren, sondern sie müssen ihm über die Nahrung zugefügt werden.

Aminosäuren finden im medizinischen Bereich ein breites Anwendungsfeld. Besonders Arginin und Histidin werden während der Genesung nach schweren Verletzungen eingesetzt und unterstützten den Körper bei der Heilung.

Bei medizinischen Diagnosen können einige weitere Aminosäuren festgestellt werden, die aufgrund gestörter Stoffwechselfunktionen vom Körper ebenfalls nicht selbst produziert werden können.

Liegen derartige Erkrankungen vor, muss der Betroffene seine Nahrung auf ausreichende Deckung der fehlenden Aminosäuren ausrichten und die Nahrung gesondert ergänzen. Aber auch bei vielen weiteren Krankheiten konnte man den positiven Einfluss bestimmter Aminosäuren auf den Körper feststellen.

Neben der Behandlung von Formen der Diabetes, der Arthrose in Gelenken, werden Aminosäuren auch gezielt gegen Stoffwechselstörungen eingesetzt, die Fettverbrennung und Blutfettregulation beeinflussen. Aber auch während empfohlener Diäten wird eine Nahrungsergänzung mit bestimmten Aminosäuren empfohlen, um den Abbau von Muskelgewebe während einer Diät zu verhindern.

Sind nicht mehr genügend Kohlenhydrate zum Energiegewinn vorhanden, greift der Körper zuerst auf die Proteine zurück, bevor Fette verstoffwechselt werden. Werden in diesem Falle keine Aminosäuren zur Verfügung gestellt, verstoffwechselt der Körper die Muskulatur.

Eiweiße im Sport

Eiweiße sind im Sport eine wesentliche Komponente, da sie Hauptbestandteile der Muskeln sowie der Knochen sind und eine wichtige Rolle bei der Übertragung der Impulse auf die Nerven spielen. Eiweiße sind eine Grundsubstanz der Hormone sowie der Enzyme und eine strukturelle Substanz von Muskeleiweiß. In diesem Zusammenhang sind Eiweiße für den Muskelaufbau sowie für den Kraftsport enorm wichtig.

Aber auch bei längerer körperlicher Belastung von diversen Ausdauersportarten, z.B. Joggen oder Sportspielen, z.B. Tennis oder Handball, ist die Versorgung von Eiweißen, besonders nach der sportlichen Betätigung, wichtig. Derartige Sportarten führen zu einem Verschleiß an Muskelzellen, Hormonen, Zellmembranen und Enzymen. Besitzt der Körper nicht genügend Kohlenhydrate oder Fette, baut der Körper als Energiequelle Eiweiße ab.

Die Zufuhr von Eiweißen ist je nach Sportart, Alter, Krafteinsatz sowie den Trainings- und Wettkampfzyklen verschieden. Leistungssportler in der Leichtathletik gilt die Aufnahme von Eiweißen von bis zu 2 Gramm je Kilogramm des Körpergewichts. Im Kraftsport oder Bodybuilding sind sogar bis zu 3 Gramm je Kilogramm des Körpergewichts erforderlich.

Welche Nahrungsmittel enthalten viel Eiweiß?

Durch eine breite Skala an Nahrungsmitteln kann der Eiweißbedarf gedeckt werden. Tierisches Eiweiß aus Fisch, Fleisch, Eiern und Milchprodukten ist sehr hochwertig. Es hat allerdings den Nachteil, dass mit diesen Nahrungsmitteln zugleich Cholesterin, Fett und entsprechend viel Kalorien zugeführt wird.

Pflanzliches Eiweiß aus Getreide, Gemüse, Hülsenfrüchten und Obst bieten zwar weniger hochwertiges Eiweiß, sind allerdings eine wichtige Quelle für Vitamine, Mineralien (Mineralstoffe) sowie Aminosäuren.

Neuste Untersuchungen haben ergeben, dass eine Kombination aus verschiedenen Eiweißen unterschiedlichen Ursprungs eine bessere Versorgung bietet, als ein einzelnes proteinhaltiges Nahrungsmittel. Dabei kann eine vollwertige Kost bereits eine Kombination aus Mais und Bohnen sein. Eine gesunde Ernährung mit eiweißhaltigen Nahrungsmitteln sollte dabei das Gewicht auf Geflügel, Fisch, Hülsenfrüchte sowie Magermilchprodukte legen.


Ist die Einnahme von Nahrungsergänzungmitteln sinnvoll?

Bei der Einnahme von Aminosäuren ist es sehr wichtig, die empfohlene Tagesdosis, die für die Produkte angegeben wird, nicht zu überschreiten, da sonst Nebenwirkungen auftreten können.

Besonders Durchfall, allgemeine Magen- und Darmbeschwerden und ein dadurch erzeugter Wasserverlust treten gehäuft auf. Schwindelgefühle, Müdigkeit oder auch Kopfschmerzen sind ebenfalls bei Einnahme bestimmter Aminosäuren beobachtet worden.

Werden Aminosäuren über einen langen Zeitraum in zu hoher Dosis eingenommen, kann es sogar zur Schädigung von Leber und Nieren kommen. Die Liste der Nebenwirkungen bei Überdosierung oder Überempfindlichkeit von Aminosäuren ist lang.

Trotz der Nebenwirkungen sind Aminosäuren ein wesentlicher Bestandteil und essentiell für den menschlichen Organismus. Bei angemessener und empfohlener Dosierung kann die gezielte Einnahme positive Wirkungen hervorrufen.

Die essenziellen Aminosäuren findet man in tierischen Produkten, aber auch eine ausgewogene Kost aus pflanzlichen Produkten wird dem notwendigen Bedarf gerecht.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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