Durchblutungsstörungen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Von Durchblutungsstörungen spricht man dann, wenn bestimmte Organe des menschlichen Körpers nicht ausreichend durchblutet werden. Diese können an verschiedenen Stellen im menschlichen Körper auftreten - besonders häufig sind die Beine betroffen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Durchblutungsstörungen?

Häufig sind die Beine von Durchblutungsstörungen betroffen. Regelmäßige Bewegung sowie regelmäßiges Massieren regen die Durchblutung an.

Eine Durchblutungsstörungen des Herzmuskels ist keine Seltenheit. Folge dieser Durchblutungsstörungen ist, dass die inneren Organe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Dies führt dazu, dass die betroffenen Organe weniger leistungsfähig sind. Werden die Durchblutungsstörungen nicht rechtzeitig behandelt, können sie eine Vielzahl anderer Erkrankungen auslösen.

Die Schaufensterkrankheit und die koronare Herzkrankheit sind zwei der Folgeerkrankungen, die sich in Folge von Durchblutungsstörungen entwickeln können. Etwa zehn Prozent der über 60-Jährigen leiden an Durchblutungsstörungen, wobei Männer deutlich häufiger betroffen sind.

Mangelnde Bewegung, ungesunde Ernährung, erhöhte Blutfettwerte, Rauchen, Bluthochdruck und Diabetes mellitus erhöhen das Risiko, an Durchblutungsstörungen zu erkranken.

Ursachen

Unsere Blutgefäße sind die Leitungsbahnen, in denen das Blut durch den gesamten Körper kreist. Jede Zelle wird durch das Blut ernährt und mit Sauerstoff versorgt. Die Endprodukte des Stoffwechsels in den Zellen werden ebenfalls über die Blutbahn abtransportiert.

Im Laufe des Lebens können sich die Blutgefäße durch Ablagerung von arteriosklerotischen Plaques an den Wänden der Arterien verengen. Die Gefäßwände verlieren ihre Elastizität, sie werden steif und brüchig. Ein ungesunder Lebensstil fördert diesen Prozess.

Durchblutungsstörungen treten vermehrt bei älteren Personen auf, doch auch in jungem Alter können diese vorkommen, wenn bestimmte Risikofaktoren vorliegen. Bei einer mangelnden Bewegung etwa sind Durchblutungsstörungen keine Seltenheit.

Gleiches gilt für starke Raucher - diese haben häufig mit Durchblutungsstörungen zu kämpfen. Durch diese ungesunde Lebensweise verlieren die Gefäße an Elastizität und verengen sich schließlich, was zu den Durchblutungsstörungen führt.

Doch auch eine fettreiche Ernährung und damit einhergehender Bluthochdruck ist häufig die Ursache für Durchblutungsstörungen. Ebenso sollten Diabetiker vorsichtig sein, denn diese sind statistisch gesehen ebenfalls häufiger von Durchblutungsstörungen betroffen. Gefäßverschlüsse, die sogenannten Embolien, und die Arterienverkalkung sind die häufigsten Ursachen für Durchblutungsstörungen.

Wann zum Arzt?

Durchblutungsstörungen können eine Reihe von Ursachen haben und müssen nicht immer medizinisch behandelt werden. Bei chronischen Durchblutungsstörungen oder dem bloßen Verdacht auf ein ernstes Grundleiden muss allerdings immer ein Arzt konsultiert werden. Akute Durchblutungsstörungen, die sich durch Schwindel, Atemnot und ein Stechen in der Brust äußern können, sind ein medizinischer Notfall. Womöglich handelt es sich um einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt, der umgehend behandelt werden muss. Ein Notarzt sollte konsultiert werden, wenn die genannten Symptome ganz plötzlich auftreten und nach spätestens ein bis zwei Minuten nicht zurückgehen.

Kommen Sehstörungen und starke Kreislaufbeschwerden hinzu, sollte ein Notarzt eingeschaltet werden. Selbiges gilt, wenn die Hände oder Füße plötzlich erkalten und blass werden oder sich stechende Schmerzen einstellen. Grundsätzlich sollten Durchblutungsstörungen abgeklärt werden, wenn eine Vorerkrankung der Gefäße vorliegt oder der Gesundheitszustand des Patienten generell nicht optimal ist. Je früher die gestörte Durchblutung behandelt wird, desto wahrscheinlicher ist eine rasche Genesung ohne Komplikationen.

Symptome und Verlauf

Grundsätzlich unterscheidet man akute und chronische Durchblutungsstörungen. Akute Durchblutungsstörungen treten sehr plötzlich auf und verursachen innerhalb kürzester Zeit Beschwerden. Muskelschwäche, Muskelschmerzen, ein schwacher Puls, Schmerzen und Wahrnehmungstrübungen zählen zu den häufigsten Symptomen bei diesen akuten Durchblutungsstörungen.

Bei den chronischen Durchblutungsstörungen dagegen entwickeln sich die Symptome schleichend. Während in der Anfangsphase kaum Beschwerden auftreten, müssen Betroffene schließlich bereits nach wenigen Schritten innehalten. Hauptsächlich in Bewegung treten die Schmerzen auf, während sie in Ruhe nachlassen.

Häufig sind Arme und Beine von Durchblutungsstörungen betroffen. Typisch für eine chronische Verlaufsform ist die sogenannte Schaufensterkrankheit (Claudicatio intermittens). Auch alle Formen der koronaren Herzerkrankungen werden durch einen gestörten und verminderten Blutfluss zum Herzen verursacht. Die Folge von Durchblutungsstörungen können Schlaganfälle, Herzinfarkte oder Amputationen der unzureichend durchbluteten Extremitäten sein.

Diagnose

Patienten, die von Durchblutungsstörungen betroffen sind, klagen meist über typische Beschwerden, nach denen eine vorläufige Diagnose gestellt werden kann. Ein wichtiger Hinweis für die Bestätigung der Diagnose kann ein voneinander abweichendes Ergebnis der Blutdruckmessung am rechten und linken Arm sein.

Bei einer deutlichen Abweichung der Messwerte ist von einer Veränderung der Gefäßwände auszugehen. Ein Provokationstest, bei dem geprüft wird, wie weit der Patient schmerzfrei laufen kann, weist auf Durchblutungsstörungen in den Beinen hin. Mit Verfahren wie der Dopplersonografie oder der Angiografie lässt sich die gestellte Diagnose Durchblutungsstörung untermauern.

Komplikationen

Durchblutungsstörungen führen zu verschiedenen Beschwerden und Komplikationen. Der weitere Verlauf hängt dabei stark vom physischen und psychischen Zustand des Patienten ab. In der Regel kommt es bei Durchblutungsstörungen zu kalten Extremitäten und zu einer Abgeschlagenheit des Patienten. Bestimmte Tätigkeiten oder Sportarten können dabei nicht mehr durchgeführt werden. Auch die Organe können bei dauerhaften Störungen der Durchblutung irreversible Schäden aufweisen, die nicht mehr behandelt werden können. Dabei ist möglicherweise eine Transplantation notwendig, damit der Betroffene überlebt. Der Puls des Patienten wird in der Regel langsame und es treten Lähmungen am gesamten Körper auf.

Weiterhin kann es auch zu einem Bewusstseinsverlust kommen. Die Muskeln sind geschwächt und es treten Gefühlsstörungen und Sensibilitätsstörungen m gesamten Körper auf. Nicht selten leiden die Patienten auch an stechenden Schmerzen und an einem Engegefühl in der Brust. Weiterhin treten auch Sehstörungen und Hörbeschwerden auf, sodass der Alltag des Betroffenen durch die Durchblutungsstörungen extrem eingeschränkt und die Lebensqualität deutlich verringert wird. Die Behandlung dieser Störungen erfolgt immer kausal und richtet sich nach der Grunderkrankung. Bei der Behandlung selbst kommt es in der Regel nicht zu besonderen Komplikationen. Allerdings kann nicht in jedem Fall ein positiver Krankheitsverlauf garantiert werden.

Behandlung und Therapie

Werden Durchblutungsstörungen nicht richtig behandelt, kann dies irreparable Schäden mit sich bringen. Bei einem länger andauernden Sauerstoffmangel nämlich stirbt Gewebe ab und ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall können die Folge sein.

Aufgrund der typischen Beschwerden jedoch können Durchblutungsstörungen meist eindeutig diagnostiziert werden. Zunächst wird der Blutdruck des Patienten bestimmt - weichen die Messergebnisse des rechten und linken Arms deutlich voneinander ab, kann dies ein Hinweis auf eine einseitige Gefäßveränderung sein.

Ebenso häufig kommen dann sogenannte Provokationstests zum Einsatz - mit diesen wird die Bewegungsfähigkeit der Patienten geprüft.

Der Arzt wird dann schmerzstillende Medikamente verschreiben. Besonders beliebt ist das Heparin, da dieses das Blut verdünnt. Bei einem akuten Verschluss der Gefäße, welcher als medizinischer Notfall gilt, ist schnelle medizinische Hilfe gefragt.

Flüssigkeit und Infusionen werden dann verabreicht, wenn sich der Patient in einem schlechten Allgemeinzustand befindet. In manchen Fällen ist sogar eine Operation notwendig - häufig wird die sogenannte Ausschälplastik angewandt.


Vorbeugung

Die beste Vorbeugung gegen Durchblutungsstörungen ist es, mit dem Rauchen aufzuhören. Darüber hinaus sollte man u.a. Joggen und sich regelmäßig und ausreichend bewegen sowie fit halten. Vor allem wenn man seinen Arbeitsalltag hauptsächlich in sitzender Tätigkeit verbringt, ist es nötig, für Ausgleich zu sorgen. Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck, die zu Durchblutungsstörungen führen können, sollten schnellstmöglich behandelt werden. Patienten, die bereits an Durchblutungsstörungen leiden, sollten eine Bewegungstherapie in Anspruch nehmen.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin, Gerd Herold, 1. Auflage, 2013
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
  • Roskamm, H., et al.: Herzkrankheiten. Springer, Heidelberg 2004
  • Kindermann, W., et al.: Sportkardiologie. Steinkopff, Darmstadt 2007
  • Bieber, C. et al.: Duale Reihe Innere Medizin, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2012
  • Böhm M, Hallek M, Schmiegel W (Hrsg): Innere Medizin, begr. von Classen M, Diehl V, Kochsiek K, 6. Auflage, München Elsevier Urban & Fischer Verlag 2009

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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