Rauchen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Hinter der umgangssprachlichen und eher lapidaren Bezeichnung der Tätigkeit Rauchen verbirgt sich die Aufnahme oder der der Genuss von Tabak in Form von Rauch durch das Einatmen über die Atemwege. Beim Rauchen gelangen das im Tabakrauch enthaltene Nikotin sowie auch andere gesundheitsschädigende Substanzen über die oberen Atemwege und die Lunge beim Gasaustausch in den Organismus. Beim Rauchen erfolgt eine Anlagerung der süchtig machenden Substanz Nikotin an speziellen Rezeptoren im Gehirn, die zunächst ein Wohlbefinden suggerieren.

Inhaltsverzeichnis

Wie wirkt Rauchen auf den Organismus?

Nikotin hat viele negative Auswirkungen auf den Körper. Neben körperlichen Auswirkungen (z.B. erhöhter Blutdruck, Schwitzen und ein erhöhtes Krebsrisiko) kann es auch zu seelischen Nebenwirkungen kommen (z.B. Aggressivität, Nervosität und Angststörungen).

Das Rauchen basiert auf unterschiedlichen Tabakwaren, zu denen neben den Zigaretten, Zigarillos und dem Pfeifentabak gleichsam die Verwendung des Shishatabaks gehört. Beim Rauchen erfolgt das Einatmen von Rauch willentlich, das bedeutet, dass Raucher bewusst und gewollt den Tabakkonsum durchführen.

Das Rauchen ist durch ganz verschiedenartige Wirkungsarten und Effekte gekennzeichnet, die sowohl eher allgemeiner als auch spezieller Natur sind. Zunächst ist erwiesen, dass beim Rauchen zahlreiche Substanzen aufgenommen werden, die sowohl als auslösende als auch erregende Faktoren für die Entstehung von Krebs gelten.

Das Rauchen beeinträchtigt verschiedene Organe und Organsystem des Organismus, zu denen neben dem Herz-Kreislauf-System das Atmungs- und Nervensystem gehören. Rauchen führt zu einer Verdickung des Blutes, weil im Knochenmark eine gesteigerte Produktion der roten Blutkörperchen erfolgt, die eine zusätzliche Versorgung mit Sauerstoff gewährleisten müssen.

Beim Rauchen treten deutliche Anzeichen auf, die darauf hinweisen, dass das Immunsystem des Organismus nicht mehr vollkommen gesund ist und eher durch eine Abschwächung der Funktionstüchtigkeit gekennzeichnet ist. Das Rauchen führt zu einer Zunahme der im Blut gelösten Fettkonzentration und beeinträchtigt die enzymgebundenen Funktionen.

Folgen und Auswirkungen

Da das Rauchen zu einer deutlichen Reduzierung der Leistungsfähigkeit, der Fitness und der Widerstandsfähigkeit des Körpers führt, treten beim Sport spezifische Einschränkungen auf. Das Rauchen führt dazu, dass bei einer intensiven und ausdauernden, bei starken Rauchern sogar schon bei einer kurzzeitigen körperlichen Anstrengung, eine Kurzatmigkeit oder Atemnot wahrgenommen werden kann.

Schwindel, Leistungsabfall und mangelnde Sauerstoffversorgung durch Erkrankungen der Lunge können zu einer massiven Reduzierung der sportlichen Aktivitäten durch das Rauchen führen. Rauchen und Sport sind miteinander unvereinbar. Bei starken Rauchern stellt Sport sogar ein erhöhtes Risiko dar, einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt zu erleiden.

Rauchen schädigt die Lunge. Das Teer in den Zigaretten verklebt die Flimmerhärchen der Atemwege. Die Lunge kann ihren Aufgaben nicht mehr nachgehen.

Risiken und Gefahren

Nicht nur das aktive, sondern auch das passive Rauchen bergen große gesundheitliche Risiken und Gefahren, die dazu beitragen, dass Menschen erkranken und starke Einbuße in Bezug auf ihre Lebensqualität hinnehmen müssen.

Wenn es nicht gleich durch die Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einer Entstehung des Raucherbeins, Krebserkrankungen in der Lunge und in den oberen Bereichen wie im Nasen-Rachenraums und Kehlkopf zu Tumoren kommt, dann verlieren starke Raucher dennoch viel Leistungsfähigkeit.

Die Gefahren des Rauchens warten auf einen Raucher insbesondere dann, wenn keine gesundheitlichen Kontrollen wie Lungenfunktionstest und Untersuchungen der Blutwerte erfolgen. Die Risiken und Gefahren sind in diesem Zusammenhang der Herzinfarkt oder der Schlaganfall, Atemnot bis hin zu akuten Erstickungsanfällen und Krebs.

Darüber hinaus sind diese körperlichen Risiken und Gefahren nur die eine negative Facette, unter welcher Menschen leiden, die bereits seit sehr jungen Jahren, lang anhaltend und intensiv rauchen.

Die anderen Risiken und Gefahren beziehen sich auf die Veränderungen in psychischer und neurologischer Hinsicht, denn Nikotin macht abhängig. Aus diesem Grund birgt das Rauchen eine starke Suchtgefährdung in sich und gilt im Rahmen wissenschaftlicher Erhebungen vielfach sogar als Einstieg für den Konsum von inhalierbaren Drogen.

Endlich Rauchfrei - Wie werde ich Nichtraucher?

Rauchen ist ungesund. Rauchen verursacht tödlichen Lungenkrebs. Raucher sterben früher. Rauchen verursacht Schlaganfälle, Herzinfarkte und Bluthochdruck. Es gibt zahlreiche Gründe mit dem Rauchen aufzuhören. So können Sie es schaffen:

Endlich Rauchfrei!

Motivationsliste erstellen

Wenn Sie sich dazu entschlossen haben mit dem Rauchen aufzuhören, sollten sie zunächst eine Motivationsliste erstellen, auf der sie alle Vorteile eines rauchfreien Lebens zusammentragen. Denn ein Leben ohne Zigaretten bedeutet mehr Lebensqualität. Sie klagen morgens nicht mehr über Husten, ihre Lebenserwartung steigt, sie fallen nicht mehr negativ auf, weil ihre Kleidung nach Rauch stinkt und sie schmecken endlich wieder richtig!

Versuchen sie ihre Motivation zu steigern, indem sie sich von dem Geld was sie jetzt sparen, Dinge leisten, auf die sie sonst verzichtet haben. Sie werden staunen, wenn sie erst mal sehen wie viel Geld am Ende des Monats auf dem Konto übrig bleibt. Auf diese Liste an Vorteilen können sie immer zurückgreifen, wenn die Gefahr eines Rückfalls besteht.

Rituale durchbrechen

Nachdem sie sich diese lange Liste an Vorteilen vor Augen gehalten haben, entsorgen sie alles aus ihrem Umfeld, was sie mit dem Rauchen assoziieren und vermeiden stressige Situationen. Auch wenn es nie den richtigen Moment zum Aufhören gibt, sollten Sie darauf achten, dass sie sich nicht ausgerechnet in einer vorhersehbar stressigen Zeit befinden, wenn sich von der Zigarette verabschieden.

Um dann das Gefühl zu verhindern, auf etwas verzichten zu müssen, durchbrechen sie bisherige Rituale, welche sie mit dem Rauchen verbinden und legen sich neue Gewohnheiten zu. Statt des gewohnten Kaffees und der Zigarette am Morgen könnten sie sich beispielsweise einen schönen Tee kochen. Sie lassen so nichts weg, sondern ersetzen die Zigarette.

Gewichtszunahme vermeiden

Zur Zelebrierung des neuen Lebensabschnitts als Nichtraucher und Verhinderung einer Gewichtszunahme ist eine gesunde Ernährung in Kombination mit Sport empfehlenswert. Zum einen werden sie nicht rückfällig, weil sie der Frust über die zusätzlichen Kilos plagt und zum anderen stoßen sie beim Sport Glückshormone aus, die ihnen den Verzicht auf Zigaretten erleichtern. Darüber hinaus wird ihnen der Sport auch wieder leichter fallen, da der Körper nun stärker mit Sauerstoff versorgt werden kann.


Rückfall vermeiden

Um einen Rückfall zu verhindern, informieren sie am besten ihre Familie und Freunde über ihr Vorhaben von nun an Nichtraucher zu sein. Denn das steigert den Druck durchhalten zu müssen. Wobei sie nicht vergessen sollten, dass sie sich in erster Linie natürlich selber einen Gefallen tun, wenn sie mit dem Rauchen aufhören.

Um Rückfälle endgültig auszuschließen, sollten sie ihr eigenes Verhalten im Bezug auf das Rauchen reflektieren. Verändern sie ihre Reaktion auf kritische Situationen, indem sie ihre Einstellung schon vorsorglich überdenken. Und das aller wichtigste:

Greifen sie nie wieder zur „ersten“ Zigarette, denn auf die erste folgt auch immer eine Zweite.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
  • Zenner, H.P.: Praktische Therapie von Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten, Schattauer Verlag, 2008 3
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
  • Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013
  • Probst, R.: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Thieme, Stuttgart 2008

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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