Rosenwurz

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Rosenwurz wird erstmals bei dem griechischen Arzt Dioskurides (1. vorchristliches Jahrhundert) erwähnt. Wikinger und sibirische Völkerstämme nutzten das frostharte Gewächs zur Steigerung der körperlichen und geistigen Vitalität. Heute wird die Rosenwurz in der Naturheilkunde meist als standardisiertes Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeiner Überblick

Die Rosenwurz (Rhodiola rosea) gehört zur botanischen Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae). Das Gewächs verdankt seinen Namen seiner intensiv nach Rosen duftenden Wurzel. Die mehrjährige sukkulente Heilpflanze wächst sehr langsam und ist frosthart. Sie besiedelt bevorzugt arktische, subalpine und alpine Regionen und wird meist 60 cm hoch. Unter günstigen klimatischen Bedingungen kann sie jedoch noch größer werden.

Die Rosenwurz wächst aus einer Pfahlwurzel und bildet ein unterirdisches Überdauerungsorgan mit knollenartig verdickten horizontalen und vertikalen Verzweigungen. Stängel, Blätter und Wurzel der Pflanze sind fleischig. Im Frühjahr treiben die weiblichen Rosenwurz Pflanzen gelbe, die männlichen rote Blüten aus. Sie befinden sich endständig an einem langen Stängel, der dicht mit Schuppen besetzt ist. Die Rosenwurz kommt üblicherweise wildwachsend vor und wird in letzter Zeit auch gezielt angebaut.

Vorkommen und Anbau

Rosenwurz wirkt angstlösend und hilft somit bei der Heilung von Depressionen, Unruhe, Stress und Burnout.

Die Rosenwurz kommt im nördlichen Teil Europas (Skandinavien, Großbritannien), Nordamerika, Sibirien und der Himalaya Region vor. Sie wächst in alpinen und subalpinen Höhenlagen und kommt auch gut mit arktischem Klima zurecht. Man findet die hübsche Pflanze auf Hochebenen, im Gebirge, in Mooren, auf Klippen und sogar in Felsritzen. Die Rosenwurz bevorzugt sonnige und voll-sonnige Standorte und gedeiht optimal in leicht feuchtem stark durchlässigem leicht saurem und kalkarmem Boden. Boden-Gemische mit Sand und Kies hat sie besonders gern.

Wer sie bei sich im Garten ziehen möchte, kann sie auch in einem großen Topf unterbringen. Ideal für die winterharte Heilpflanze ist ein Mix aus Blumenerde und Sandboden. Wichtig ist allerdings, dass das überschüssige Wasser stets gut ablaufen kann. Die heute im Handel erhältlichen Rosenwurz Wurzeln stammen überwiegend aus dem Altai-Gebirge, dem Ural und den Karpaten. Zur Gewinnung des medizinisch wertvollen Rosenwurz Extrakts wird die alte Heilpflanze mittlerweile in der Schweiz und auch in Deutschland großflächig angebaut.

Anwendung und Wirkung

Die Rosenwurz enthält Flavonoide, Proanthocyanidine, Monoterpene, Terpenoide, organische Säuren (Phenolcarbonsäure), viel Aglykon p-Tyrosol und viele Glykoside (vor allem Rosarin und Salidrosid). Den Nahrungsergänzungsmitteln sind noch zusätzlich Mineralstoffe und Vitamine zugesetzt. Sie sind auf den Hauptwirkstoff Rosarin standardisiert. Zur Wirksamkeit der Rosenwurz Naturheilmittel liegen inzwischen sogar diverse klinische Studien vor, die die Angaben der traditionellen Volksmedizin bestätigen.

Rosenwurz hat eine adaptogene, anti-oxidative, vitalisierende, Herz und Leber schützende, angstlösende, antidepressive, beruhigende, leistungssteigernde, nervenstärkende, stressreduzierende und allgemein kräftigende Wirkung. Medizinisch nutzbar ist das gesamte Wurzelwerk der Pflanze. In der Naturheilkunde wird sie auch heute noch in Form von Tee und Extrakt eingesetzt. Seit einigen Jahren sind standardisierte alkoholbasierte Trockenextrakte aus der Rosenwurz Wurzel in Form von Filmtabletten und Kapseln rezeptfrei erhältlich.

Der Rosenwurz Extrakt wird schon seit mehr als 35 Jahren wissenschaftlich untersucht. Als gesichert gilt, dass er Einfluss auf die Neurotransmitter, Herzfunktion und das zentrale Nervensystem hat. Die Pflanze wirkt adaptogen, das heißt, sie hilft dem Körper und der Psyche, sich besser an veränderte Lebenssituationen anzupassen. Außerdem verringert sie die Ausschüttung von Stress-Hormonen. Laut neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen sind Rosenwurz Mittel außerdem noch geeignet, die Nebenwirkungen bestimmter Medikamente wie beispielsweise der trizyklischen Antidepressiva zu verringern und die Parkinson Symptome zu bessern. Wird das Nahrungsergänzungsmittel zusammen mit Krebsmedikamenten wie Cyclophosphamid verabreicht, kann es dessen metastasenhemmende Eigenschaften noch verstärken. Die normale Tagesdosis der Rosenwurz Langzeittherapie hängt von der jeweiligen Standardisierung ab (1, 2 oder 3,6% Rosarin).

Wogegen hilft Rosenwurz?

Bedeutung für die Gesundheit

Rosenwurz hat ein umfangreiches Anwendungsspektrum. Das Mittel erhöht die Stress-Toleranz, indem seine anti-oxidativen Wirkstoffe die durch psychischen oder körperlichen Stress geschädigten Körper und Nervenzellen reparieren. Burnout Zustände wie Überarbeitung, Müdigkeit, nervöse Erschöpfung und nachlassende Leistungsfähigkeit werden mit einer Langzeittherapie von mindestens 4 Monaten wirkungsvoll behandelt.

Rosenwurz stärkt die Nerven und fördert Konzentration, kognitive Fähigkeiten, Gedächtnisleistung und Lernfähigkeit. Es mindert die mit dem Gefühl des Überfordert-Seins einhergehende Reizbarkeit und verringert Erregungszustände. Die beruhigenden Eigenschaften des traditionellen Naturheilmittels reduzieren außerdem Angstzustände und leichte bis mittelschwere Depressionen. Man erhält mehr Vitalität und fühlt sich gekräftigt.

Auch bei nachlassender körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit in höherem Lebensalter kann die Rosenwurz mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen helfen. Bei Patienten mit Gehirnverletzungen kann sie zusammen mit Piracetam die Symptome der Altersdemenz wirkungsvoll verringern. In der Volksheilkunde wird die Rosenwurz seit Hunderten von Jahren noch zusätzlich bei degenerativen altersbedingten Gehirnerkrankungen, ausbleibenden Menstruationsblutungen (Amenorrhoe), Wechseljahresbeschwerden und sexuellen Funktionsstörungen (männliche Impotenz) angewandt.

 

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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