Mineralwasser

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Mineralwasser ist Trinkwasser aus unterirdischen Quellen, das hierdurch einen hohen Mineralgehalt aufweist. Im Handel ist Mineralwasser mit oder ohne Kohlensäure sowie mit Aromen versetzt erhältlich.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Mineralwasser wissen

Mineralwasser: Wasser mit besonderen Inhaltsstoffen.

Als Mineralwasser wird Wasser in Trinkwasserqualität bezeichnet, das im Handel in Flaschen abgefüllt verkauft wird. Seine Herkunft liegt in tiefen unterirdischen Quellen. Es handelt sich bei Mineralwasser um ehemaliges Wasser aus Niederschlägen, die in diesen Regionen beim Versickern durch Gesteinsschichten geraten sind, aus denen sie Mineralstoffe mitgenommen haben. Das Wasser sammelt sich anschließend mineralisiert im Grundwasser und wird als Mineralwasser im Handel verkauft.

Nicht in allen Regionen treffen Niederschläge auf solche Gesteinsschichten, sodass das Trinkwasser auch nicht in jeder Region qualitativ gleichauf ist mit Mineralwasser. Vor allem in Gebirgslagen kann es jedoch durchaus vorkommen, dass das Leitungswasser in dieser Form dem Mineralwasser aus dem Handel gleicht.

Manchmal werden Mineralwässer vor dem Verkauf auch noch zusätzlich mit Mineralstoffen versetzt, meistens allerdings handelt es sich um natürliche Vorkommen.

Die Mineralstoffgehalte werden von unabhängigen Instituten regelmäßig geprüft, die kontrollierte Zusammensetzung findet sich auf der Flasche.

Neben so genanntem stillem Wasser, das keine Kohlensäure enthält, wird Mineralwasser vor allem hierzulande mit Kohlensäure versetzt angeboten. Bezeichnungen sind "medium" für wenig Kohlensäure und "classic" oder "sprudelnd" für spürbare Mengen Kohlensäure. Mineralwässer mit Aromen sowie mit Geschmacks- und Süßstoffen sind ebenfalls im Handel käuflich.

Bedeutung für die Gesundheit

Da das Leitungswasser nicht in jeder Region qualitativ dem Mineralwasser gleichkommt, gilt Mineralwasser als wichtiger Lieferant verschiedener Mineralstoffe. Diese sind bei vielen Wässern relativ ähnlich und unterscheiden sich abhängig von der Quelle lediglich in ihrer Menge. Meistens sind Calcium, Kalium, Hydrogencarbonat (Kohlensäure), Natrium, Chlorid und Kalium im Mineralwasser enthalten.

Darüber hinaus gibt es Wässer, die zusätzliches Jod beinhalten, womit Abfüller versuchen, dem hierzulande problematischen Jodmangel vorzubeugen, der aufgrund des eher niedrigen Fischkonsums fast jedermann betrifft. Für Wässer mit einem Jodgehalt von mehr als 10 µg Jod/l ist die Bezeichnung "Heilwasser" üblich.

Grundsätzlich wird Mineralwasser als primäre Flüssigkeitsquelle empfohlen, da es neben der Regulierung des Elektrolythaushalts als reine Flüssigkeit auch einen Teil des Mineralstoffbedarfs deckt. Weniger förderlich für die Gesundheit sind Mineralwässer mit Geschmack. Es spricht nichts dagegen, das Mineralwasser zu Hause beispielsweise mit frischer Zitrone zu versetzen. Bei aromatisiert gekauftem Mineralwasser handelt es sich aber meist um Aromen mit Süßstoffen, die weniger gesunde Auswirkungen auf den Körper haben.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Die genaue Zusammensetzung der Inhaltsstoffe variiert je nach Mineralwasser-Quelle. Die Art der enthaltenen Mineralien ist jedoch meistens relativ ähnlich. Auch bei Heilwässern, die sich als Mineralwasser mit Jodgehalt verstehen, sind die übrigen Mineralstoffe ähnlich denen des herkömmlichen Mineralwassers.

Wasser enthält kein Fett, keine Proteine und normalerweise keine Kohlenhydrate. Anders kann das bei Mineralwasser mit Aroma sein, da der Geschmacksträger häufig mit Süßstoffen oder Zucker verbunden ist und dieser vom Körper als Kohlenhydrat erkannt und verstoffwechselt wird.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 0 kcal/ 0 kj
Eiweiß 0 g
Kohlenhydrate 0 g
Fett 0 g
Wasser 99,75 g
Ballaststoffe g
Calzium 35 mg
Flour 21 µg

Unverträglichkeiten

Gegen Mineralwasser sind keine Unverträglichkeiten bekannt. Nahezu jedes Mineralwasser trägt auf seinem Etikett den Vermerk, für die Zubereitung von Babynahrung geeignet zu sein. Auch bei Babys sorgt es für die nötige Mineralstoffzufuhr, außerdem handelt es sich dabei um gereinigtes und absolut keimfreies Wasser. Somit kann es das Abkochen des Leitungswassers für Babynahrung ersetzen.

Beim Erwachsenen kann es sein, dass Mineralwasser mit Kohlensäure zu Blähungen und Aufstoßen führt. Nicht jeder Erwachsene verträgt stark mit Kohlensäure versetztes Mineralwasser. Als Alternative bleiben dann Wässer mit weniger Kohlensäure oder die stille Variante, die wiederum wie Leitungswasser vertragen wird.


Einkaufs- und Küchentipps

Die im Mineralwasser enthaltenen Mineralstoffe sind nur sehr schwer zu zerstören. In der verschlossenen Flasche kann das Produkt gar nicht verderben und die enthaltenen Mineralstoffe können auch nicht verderben. Das Mineralwasser muss dabei nicht dunkel gelagert werden, es sollte nur nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt sein.

Am empfindlichsten am Mineralwasser ist wahrscheinlich die Kohlensäure, falls diese enthalten ist. Kohlensäure ist eine sehr instabile Verbindung: schon sehr bald nach dem Öffnen einer Flasche Mineralwasser ist sie nicht mehr im Wasser enthalten. Sie entweicht ferner mit jeder Bewegung der Flasche. Ein einmaliges Schütteln kann reichen, um die Kohlensäure komplett aus der Mineralwasserflasche zu entfernen.

Dasselbe passiert beim Kochen des Mineralwassers, was aber wiederum hierbei erwünscht sein kann - beispielsweise für die Zubereitung von Babynahrung. In dieser sollte keine Kohlensäure enthalten sein, da sie den Stoffwechsel des Babys sehr wahrscheinlich überfordert.

Beim Kauf ist zu beachten, dass grüne Flaschen für Heilwasser stehen und Mineralwasser in jeder anderen Flaschenfarbe verkauft wird. Empfehlenswert sind dabei Glasflaschen, da sie erstens ökologisch besser sind und zweitens sicher keine Weichmacher enthalten, die in manchen Plastikflaschen vorkommen. Inzwischen gilt als erwiesen, dass Weichmacher aus einer Plastikflasche in das darin befindliche Wasser übergeben und sich somit auf die Gesundheit des Menschen auswirken können.

Darüber hinaus ist Mineralwasser allerdings auch bezüglich der Temperatur unempfindlich. Es kann sowohl gekühlt als auch bei Zimmertemperatur gelagert werden, ohne dass sich am Mineralstoffgehalt etwas verändert. Lediglich am Siedepunkt von 100°C können die Mineralstoffe beginnen, sich zusammen mit der Wasserdampfbildung aufzulösen.

Zubereitungstipps

Mineralwasser wird entweder gekühlt oder bei Zimmertemperatur getrunken, ohne es zu verändern. Den meisten Menschen genügt die enthaltene Kohlensäure, auch Mineralwasser ohne Kohlensäure wird gerne pur und unverändert getrunken. Es wird dabei direkt aus der Flasche entnommen.

Um es ansehnlich zu servieren, wird Mineralwasser gerne mit Eiswürfeln oder dekorativen Elementen wie einem Minzeblatt oder einer Orangen-, Zitronen- oder Limettenscheibe im Wasser oder am Glasrand serviert. All das nimmt kaum oder gar keinen Einfluss auf die Inhaltsstoffe.

Um Mineralwasser geschmackvoller zu machen, ohne auf die mit Aroma und Zucker versetzte käufliche Variante auszuweichen, wird es seit einigen Jahren auf etlichen Food Blogs und in Rezeptverzeichnissen gerne mit Früchten und sogar mit Gemüse verfeinert. Je länger die Früchte im Mineralwasser liegen, desto mehr ihres Safts und somit ihrer Inhaltsstoffe geht ins Mineralwasser über.

Besonders beliebt sind Zitrusfrüchte, Salatgurken oder Beeren. Hierfür können Mineralwässer mit oder ohne Kohlensäure verwendet und mit Gewürzen wie Minze, Thymian oder Oregano verfeinert werden. Gesüßt werden diese Mixturen nicht.

Mineralwasser kann darüber hinaus für jeden Zweck verwendet werden, zu dem generell Wasser genutzt wird. Sinnvoll ist das beispielsweise für Suppen oder Eintöpfe, bei denen das Wasser nicht mehr weggeschüttet wird. Empfindliche Zimmerpflanzen können ebenfalls von Mineralwasser profitieren.

Wie sinnvoll sind Wasserfilter?

Um "sauberes" Trinkwasser zu bekommen, nutzen viele Deutsche so genannte Wasserfilter bzw. Aktivkohlefilter. Sie erhoffen sich damit das Wasser reiner oder zumindest kalkarmer zu bekommen. Doch welche Stoffe werden tatsächlich gefiltert und welche Keime gelangen trotzdem ins Wasser?

Keime, vor denen häufig gewarnt wird, sind sogenannte Legionellen (Legionellen-Infektion). Sie entstehen jedoch erst im Haus, etwa durch eine zu geringe Temperatur des Grundwassers oder durch defekte bzw. nicht ausreichend gepflegte Leitungen. Legionellen kann der Aktivkohlefilter jedoch nicht herausfiltern.

Andere Keime werden allerdings von einem Wasserfilter gut aufgenommen. Aber eben nicht alle. Zudem bleiben viele auch am Filter selbst hängen, vermehren sich und können sich plötzlich als Ganzes lösen und unbemerkt im Trinkwasser landen. Als Reaktion darauf, haben einige Wasserfilter-Hersteller ihre Filter mit Silberionen besetzt.

Diese Silberionen töten jedoch nicht alle Bakterien ab. Zudem lösen sich einige Ionen und werden mit ins Trinkwasser gespült. Dies ist zwar nach aktuellem Stand der Wissenschaft nicht gefährlich. Aber der Stoff wird vom Körper auch nicht benötigt, somit sollte man ihm diesen nicht unnötig zuführen.

Mehr Geschmack für Kaffee- und Teetrinker

Aktivkohlefilter halten den Kalk aus dem Trinkwasser heraus. Für Kaffee- und Teetrinker bedeutet dies mehr Geschmack, denn die Bitterstoffe werden beim entkalken vermindert. Durch das Abkochen des Wassers für Tee und Kaffee, werden auch die restlichen Keime, die noch im gefilterten Wasser sind, abgetötet.

Zudem beugt das Filtern dem Verkalken von Kaffeemaschine oder Wasserkocher vor. Man sollte jedoch den Anweisungen der Hersteller folgen, wie lange der Filter verwendet werden darf, wie er korrekt gereinigt wird und ob er zum Beispiel immer feucht gehalten werden muss.

Kalk nicht schädlich

Für den Menschen ist der kalziumhaltige Kalk jedoch nicht schädlich. Im Gegenteil: Der Mensch benötigt das Kalzium. Besonders viel davon ist ohnehin nicht im Trinkwasser, denn der Tagesbedarf an Kalzium kann nicht durch das Leitungswasser abgedeckt werden. Selbst Säuglinge erleiden keinen Schaden durch das Kalzium im Trinkwasser. Für sie wird es erst kritisch, wenn sich etwa Blei oder andere Schwermetallionen aus alten Leitungen lösen. Leider bieten auch hier Wasserfilter keinen ausreichenden Schutz.

Gesundheitsschäden durch Plastikflaschen

Plastikflaschen (PET) stehen nicht nur in Verdacht Gesundheitsschäden zu verursachen, sondern belasten die Umwelt.

Die Mehrheit der Deutschen trinkt heutzutage Wasser aus Plastikflaschen. Schließlich ist es leichter beim Transport, zerbricht nicht und ist meist auch günstiger. Jüngste Forschungsergebnisse sorgen jedoch für Beunruhigung. Denn die chemischen Stoffe aus dem Plastik sowie hormonähnliche Stoffe gehen in das Mineralwasser über.

Östrogene in PET-Flaschen

Deutsche Wissenschaftler haben kürzlich bei 12 von 20 verschiedenen Marken von Mineralwasser schädliche Weichmacher aus dem Plastik, darunter auch Östrogen nachweisen können.

Die sogenannten Weichmachungsmittel werden dem Kunstoff zugesetzt, um diesen für den Endverbraucher flexibler und elastischer zu machen. Weichmacher auf Basis von Phthalaten stehen in Verdacht eine hormonähnliche Wirkung (Östrogene) zu haben. Als Folge kann dies zu Unfruchtbarkeit, Übergewicht und Diabetes beim Mann führen.

Ein direkter Schaden für die Gesundheit konnte nicht nachgewiesen werden. Doch die Ergebnisse sind eine gute Basis um nun weiterzuforschen, woher die Belastung kommt. Denn ob sie tatsächlich dem Material, sprich den PET-Flaschen zuzuordnen ist, ist noch nicht bekannt.

In den USA hingegen hat man bereits nachweisen können, dass bestimmte Weichmacher, die in Trinkflaschen für Babys verwendet werden, negativen Einfluss auf die Hirnentwicklung der Babies nehmen.

Im Vergleich dazu ist das Leitungswasser deutlich weniger belastet. Auch Mineralwasser, dass in Glasflaschen abgefüllt ist, weist eine halb so hohe Belastung durch Weichmacher auf.

Glasflaschen oder BPA-freie Trinkflaschen besser geeignet

Wer auf Nummer Sicher gehen und kein chemisch belastetes Wasser trinken möchte, sollte auf Glasflaschen umstellen. Hier wurden nur halb so viele hormonähnliche Substanzen nachgewiesen.

Wer dennoch nicht auf die Plastikflasche verzichten möchte, sollte zumindest zur Mehrwegflasche greifen. Deren Kunststoff ist fester und enthält daher weniger Weichmacher. Außerdem sollten die Flaschen nicht zu oft aufgefüllt werden, da sich andernfalls auch noch gesundheitsschädliche Keime Bakterien zu den Schadstoffen sammeln.

Als alternative Flaschen zum Mitnehmen sind Trinkflaschen ohne BPA, aus Glas oder aus Stahl. Sie können ohne Gesundheitsrisiko nachgefüllt werden.

Plastikflaschen vor Sonneneinstrahlung und Wärme schützen

Wärme und UV-Strahlung lösen die Schadstoffe leichter aus dem Plastik und gelangen somit schneller ins Wasser. Plastikflaschen sollten daher nicht an warmen Orten gelagert werden. Flaschen, die also schon länger im Auto lagern, sollten besser entsorgt werden. Schmeckt oder riecht das Wasser womöglich schon nach Plastik, lassen Sie besser von vorn herein die Finger davon.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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