Naturheilmittel

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 21. Oktober 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Naturheilmittel auch Phytophamaka genannt, sind pflanzliche Arzneimittel. Naturheilmittel werden durch Extraktion, Destillation, Konzentration, Pressung sowie Reinigung von zerkleinerten sowie zerschnittenen Teilen von Pflanzen, Samen, Wurzeln und Blüten hergestellt. In diesem Zusammenhang gilt der Extrakt als Wirkstoff, deren Zusammensetzung von vielen unterschiedlichen Faktoren zusammenhängt. Der Patient sieht letztlich im fertigen Naturheilmittel lediglich das Extrakt-Verhältnis sowie das Extraktionsmittel.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Naturheilmittel?

Die Wirkung von Naturheilmitteln bewährt sich zunehmend. Mittlerweile sind die entsprechenden Präparate in jeder Drogerie zu bekommen.

Bei Naturheilmitteln handelt es sich immer Mehrstoffgemische. Ein Präparat, das lediglich eine einzelne, isolierte Substanz pflanzlichen Ursprungs besitzt, ist kein Naturheilmittel. Zu differenzieren sind pflanzliche Naturheilmittel zugleich von Arzneien der Homöopathie sowie der Anthroposophie.

Naturheilmittel setzen auf die Heilkraft von Produkten der Natur. Die auf Heilpflanzen basierenden Naturheilmittel sollen im Sinne der Gesundheit einen Gegensatz zu den chemisch-synthetischen Medikamenten bieten. Viele Naturheilmittel bewähren sich zunehmend. Ein Beispiel sind Johanniskrautextrakte gegen Depressionen.

Etwa rund 800 Betriebe in Deutschland bauen ungefähr fünfzig verschiedene Arzneipflanzen an. Durchschnittlich beträgt die Anbaufläche je Betrieb zwischen 12 bis 15 Hektar. Die wichtigsten Heilpflanzen sind Johanniskraut, Kümmel, Kamille, Thymian, Mariendistel, Weißdorn und Fenchel

Über zweitausend Naturheilmittel sind derzeit auf dem Markt erhältlich. Immer mehr Menschen nutzen Naturheilmittel. In den letzten 40 Jahren ist die Anzahl von etwa 50 Prozent auf bis zu 75 Prozent gestiegen

Die wichtigsten Heilpflanzen im Überblick

Die Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) ist eine der ältesten Heilmethoden der Welt und nutzt die Kraft von Heilpflanzen, um körperliche und seelische Beschwerden zu lindern. Über Jahrhunderte hinweg haben Menschen Pflanzen mit therapeutischen Eigenschaften entdeckt, die bis heute in der Naturheilkunde eingesetzt werden. Hier sind einige der wichtigsten Pflanzen, die in der Naturheilkunde eine zentrale Rolle spielen:

Kamille (Matricaria chamomilla)

Die Kamille ist eine der bekanntesten Heilpflanzen und wird vor allem wegen ihrer beruhigenden und entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt. Sie wird bei Magen-Darm-Beschwerden, Hautirritationen und zur Beruhigung von Nervosität und Schlafstörungen eingesetzt. Kamillentee wird oft zur Entspannung verwendet, während Kamillenbäder oder Umschläge Entzündungen der Haut lindern.

Arnika (Arnica montana)

Arnika ist besonders bei Verletzungen beliebt und wird zur äußerlichen Anwendung genutzt. Ihre entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften machen sie zu einem beliebten Mittel bei Prellungen, Verstauchungen und Muskelkater. In Form von Salben oder Tinkturen angewendet, kann Arnika die Heilung von Verletzungen fördern und Schwellungen reduzieren.

Pfefferminze (Mentha piperita)

Pfefferminze wird traditionell gegen Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Übelkeit und Krämpfe eingesetzt. Die in den Blättern enthaltenen ätherischen Öle wirken krampflösend und kühlend. Pfefferminztee ist ein bewährtes Hausmittel bei Verdauungsbeschwerden. Auch bei Kopfschmerzen kann Pfefferminzöl durch Einreiben auf die Schläfen Linderung verschaffen.

Lavendel (Lavandula angustifolia)

Lavendel hat beruhigende und entspannende Eigenschaften und wird häufig zur Behandlung von Stress, Angstzuständen und Schlafstörungen verwendet. Das ätherische Öl des Lavendels kann in der Aromatherapie zur Beruhigung des Nervensystems eingesetzt werden. Auch bei Hautproblemen wie leichten Verbrennungen oder Insektenstichen wird Lavendelöl wegen seiner antiseptischen Wirkung geschätzt.

Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Johanniskraut ist bekannt für seine stimmungsaufhellenden Eigenschaften und wird oft bei leichten bis mittelschweren Depressionen und Angstzuständen angewendet. Es kann auch bei Nervenschmerzen und zur Förderung der Wundheilung eingesetzt werden. Allerdings sollte Johanniskraut wegen möglicher Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten vorsichtig verwendet werden.

Ringelblume (Calendula officinalis)

Die Ringelblume wird vor allem wegen ihrer wundheilenden und entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt. Sie findet Anwendung bei Hautverletzungen, Ekzemen und Entzündungen. In Form von Salben und Cremes hilft sie, die Haut zu beruhigen und die Heilung zu fördern.

Echinacea (Echinacea purpurea)

Die Echinacea-Pflanze, auch als Sonnenhut bekannt, wird traditionell zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt. Sie kann die Abwehrkräfte des Körpers unterstützen und Erkältungen sowie Infektionen vorbeugen oder deren Dauer verkürzen. Echinacea-Präparate werden häufig in der kalten Jahreszeit zur Stärkung des Immunsystems verwendet.

Salbei (Salvia officinalis)

Salbei hat antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften und wird oft bei Halsentzündungen und Zahnfleischproblemen eingesetzt. Als Gurgellösung oder Tee hilft er, Entzündungen im Mund- und Rachenraum zu lindern. Darüber hinaus wirkt Salbei schweißhemmend und kann bei übermäßigem Schwitzen helfen.

Baldrian (Valeriana officinalis)

Baldrian wird vor allem wegen seiner beruhigenden und schlaffördernden Eigenschaften geschätzt. Er wird häufig bei Schlafstörungen, Nervosität und Unruhe eingesetzt. Baldriantropfen oder -tabletten sind ein beliebtes Mittel zur Entspannung und zum Stressabbau.

Schafgarbe (Achillea millefolium)

Die Schafgarbe hat entzündungshemmende, krampflösende und blutstillende Eigenschaften. Sie wird bei Verdauungsstörungen, Menstruationsbeschwerden und leichten Entzündungen eingesetzt. Schafgarbentee ist besonders bei Frauen beliebt, um den Menstruationszyklus zu regulieren und Krämpfe zu lindern.

Qualität und Herstellung

Die Qualität der pflanzlichen Naturheilmittel hängt von verschiedenen Faktoren ab und schwangt je nach Klima, Standort und letztlich des Erntezeitpunktes. Ob die Arzneipflanzen aus kontrolliertem Anbau oder aus unterschiedlichen Wildanbau stammen, macht qualitativ keinen Unterschied.

Während der konkreten Herstellung wird der pflanzliche Rohstoff getrocknet, bei einer bestimmten Temperatur und bei einer bestimmten Durchflussgeschwindigkeit sowie einer festgelegten Chargengröße extrahiert. Die entsprechenden Größen der Herstellung können dabei variieren und bilden zugleich einen Faktor für die Qualität des Produktes. Die Qualität wird durch diese Variation entsprechend beeinflusst.

Pflanzliche Schmerzmittel

Bei vielen Erkrankungen oder Verschleißerscheinungen ist die Bekämpfung bzw. die Verringerung des Schmerzes wichtig. Die Alternativen zu den chemisch-synthetischen Produkten wurden von Ökotest (5/11) getestet. Von 15 Schmerzmitteln aus Naturheilmitteln schneiden in den Testergebnissen zwei mit „gut“ ab. Die beiden Testsieger sind „Doloteffin“ (Tabletten) und „Rivoltan Teufelskralle 480 mg“ (Tabletten). Wichtig ist, die Produkte entsprechend der Gebrauchsinformationen bzw. der Verpackungsbeilage einzunehmen.

Pflanzliche Abführmittel

Viele Menschen leiden aufgrund von ballaststoffarmer Ernährung, Bewegungsmangel oder Nebenwirkungen diverser Medikamente an Verstopfung. Abführmittel helfen, den Darm wieder in Schwung zu bringen. Ein normaler Gang zur Toilette ist bei jedem Menschen verschieden. Der Normalwert liegt dabei von dreimal in der Woche bis zu dreimal am Tag.

Von 16 getesteten Abführmittel aus Naturheilmittel schneiden in den Testergebnissen von Ökotest (5/11) 8 mit „sehr gut“ ab. Unter den Testsiegern befinden sich die Produkte „Bekunis (Kräutertee N)“, „Flosine Balance“ (Granulat), „Laxopol 1,0 g“ (Weichkapseln), „Legapas“ (Tabletten), „Midro“ (Abführtabletten), „Mucofalk Orange“ (Granulat), „Pascomucil“ (Indisches Flosamenschalenpulver), „Ramand“ (Abführtee Instant N) Wichtig ist, die Produkte entsprechend der Gebrauchsinformationen bzw. der Verpackungsbeilage einzunehmen.

Pflanzliche Schlafmittel

Unruhige Nächte und Schlafstörungen sind Leiden, die immer mehr Menschen betreffen. Die Hauptursache ist häufig Stress. Von 18 getesteten Schlafmitteln aus Naturheilmittel schneiden in den Testergebnissen von Ökotest (5/11) 10 mit „sehr gut“ ab. Aus der Baldrianwurzel getestete Trockenextrakte schneiden am besten ab.

Unter den Testsiegern befinden sich die Produkte „Allunapret“ (Filmtabletten), „Baldrian-Dispert Nacht zum Einschlafen“ (Tabletten), „Baldrian-Ratiopharm 450 mg“ (Tabletten), „Baldrian zur Beruhigung“ (Tabletten), „Baldrivit 600mg“ (Tabletten), „Dolestan Baldrian 450 mg“ (Tabletten), „Doppelherz Aktiv Schlaf-Dragees Forte“, „Klosterfrau Nervenruh Baldrian Forte 600“ (Tabletten), Kneipp Gute Nacht Einschlafdragees.

Wichtig ist, die Produkte entsprechend der Verpackungsbeilage einzunehmen.

Natürliches Antibiotikum herstellen

Die Herstellung eines natürlichen Antibiotikums ist eine spannende Möglichkeit, auf pflanzliche und hausgemachte Alternativen zurückzugreifen, um Infektionen zu behandeln. Verschiedene Pflanzen und Zutaten besitzen antimikrobielle Eigenschaften, die helfen können, Bakterien zu bekämpfen und das Immunsystem zu stärken. Ein bekanntes Rezept für ein natürliches Antibiotikum basiert auf einer Kombination von Knoblauch, Ingwer, Zwiebeln, Apfelessig, Kurkuma und Honig. Diese Zutaten wirken auf unterschiedliche Weise antibakteriell, antiviral und entzündungshemmend.

Zutaten und ihre Wirkungen:

  • Knoblauch: Knoblauch enthält die Substanz Allicin, die starke antibakterielle und antivirale Eigenschaften besitzt. Allicin kann das Wachstum von Bakterien hemmen und das Immunsystem stimulieren.
  • Ingwer: Ingwer ist für seine entzündungshemmenden und antimikrobiellen Eigenschaften bekannt. Er kann helfen, das Immunsystem zu stärken und entzündliche Prozesse zu lindern.
  • Zwiebeln: Ähnlich wie Knoblauch enthält Zwiebeln Schwefelverbindungen, die antibakteriell und antiviral wirken. Zwiebeln können auch Schleim abbauen und helfen, Infektionen der Atemwege zu bekämpfen.
  • Apfelessig: Apfelessig hat eine leicht desinfizierende Wirkung und hilft dabei, den pH-Wert des Körpers zu regulieren. Dies kann das Wachstum von Bakterien hemmen und die Abwehrkräfte unterstützen.
  • Kurkuma: Das Curcumin in Kurkuma ist ein starkes entzündungshemmendes und antibakterielles Mittel. Es unterstützt die Immunfunktion und hilft, Infektionen zu bekämpfen.
  • Honig: Honig, insbesondere roher oder Manuka-Honig, hat antibakterielle und heilende Eigenschaften. Er kann helfen, Infektionen zu bekämpfen und das Immunsystem zu stärken.

Zubereitung:

Zutaten:

- 4-5 Knoblauchzehen

- 1 mittelgroße Zwiebel

- 1 Stück frischer Ingwer (ca. 5 cm)

- 2 Esslöffel Kurkumapulver oder ein kleines Stück frischer Kurkuma

- 500 ml Apfelessig

- 2 Esslöffel Honig

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  • Vorbereitung der Zutaten:

- Den Knoblauch schälen und fein hacken oder pressen.

- Die Zwiebel und den Ingwer schälen und fein schneiden oder reiben.

- Falls frischer Kurkuma verwendet wird, diesen ebenfalls fein hacken.

  • Mischen der Zutaten:

- Alle Zutaten in ein sauberes Glasgefäß geben.

- Den Apfelessig darüber gießen, bis die Mischung vollständig bedeckt ist.

- Das Glas gut verschließen und an einem dunklen, kühlen Ort für etwa 2 Wochen ziehen lassen.

  • Tägliches Schütteln:

- Während der Ziehzeit das Glas täglich gut schütteln, damit sich die Wirkstoffe gleichmäßig verteilen.

  • Abseihen:

- Nach 2 Wochen die Flüssigkeit durch ein feines Sieb oder ein Tuch abseihen und in eine saubere Flasche füllen.

  • Lagerung:

- Das fertige natürliche Antibiotikum sollte an einem kühlen, dunklen Ort gelagert werden. Es hält sich so mehrere Monate.

Anwendung:

- Zur Vorbeugung oder bei leichten Infektionen können Erwachsene täglich einen Esslöffel dieser Mischung einnehmen.

- Bei akuten Infektionen, wie beispielsweise Erkältungen oder Halsentzündungen, können 1-2 Esslöffel pro Tag eingenommen werden.

- Es kann pur eingenommen oder in warmes Wasser oder Tee gemischt werden.

Vorsichtsmaßnahmen:

- Allergien: Menschen mit Allergien gegen eine der genannten Zutaten sollten dieses Rezept nicht verwenden.

- Krankheiten oder Medikamente: Personen, die Medikamente einnehmen oder an chronischen Krankheiten leiden, sollten vor der Anwendung eines natürlichen Antibiotikums ihren Arzt konsultieren, insbesondere bei der Einnahme von Blutverdünnern (wegen Knoblauch und Ingwer).

- Dosierung: Da natürliche Antibiotika stark wirken können, sollten sie in Maßen und nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, um eine Überbelastung des Körpers zu vermeiden.

Zusammenfassung

Ein natürliches Antibiotikum aus Pflanzen und einfachen Zutaten kann eine wirkungsvolle Unterstützung des Immunsystems darstellen. Es ersetzt jedoch keine ärztliche Behandlung bei ernsthaften Infektionen, sondern dient zur Prävention oder zur Linderung leichter Beschwerden. Der Vorteil dieser natürlichen Mittel ist, dass sie meist wenig Nebenwirkungen haben und den Körper auf sanfte Weise unterstützen.

Honig-Kaffee gegen Reizhusten

Honig-Kaffee-Paste ist ein traditionelles Naturheilmittel, das bei Reizhusten eine effektive Linderung bieten kann. Die Kombination von Honig und Kaffee vereint die beruhigenden, entzündungshemmenden und schleimlösenden Eigenschaften beider Zutaten.

Honig:

Honig ist bekannt für seine antibakteriellen und heilenden Eigenschaften. Er wirkt beruhigend auf gereizte Schleimhäute und reduziert Entzündungen im Hals. Studien haben gezeigt, dass Honig bei nächtlichem Husten, insbesondere bei Kindern, wirksamer sein kann als einige herkömmliche Hustenmittel.

Kaffee:

Kaffee enthält Koffein, das eine leicht bronchienerweiternde Wirkung haben kann und somit das Atmen erleichtert. Außerdem wirkt das Koffein als Stimulans und hilft, die Atemwege zu öffnen, was bei Husten Erleichterung verschaffen kann. Rezept für die Honig-Kaffee-Paste:

  • 1 Teelöffel gemahlener Kaffee
  • 2 Teelöffel Honig

Die beiden Zutaten werden zu einer Paste vermischt. Diese Mischung kann bis zu dreimal täglich eingenommen werden, um den Hustenreiz zu lindern. Es ist ein einfaches, aber wirkungsvolles Hausmittel, das auf natürliche Weise hilft, die Symptome von Reizhusten zu reduzieren und den Hals zu beruhigen.

Flohsamen gegen Durchfall

Flohsamen (Plantago ovata) sind ein bewährtes Naturheilmittel gegen Durchfall. Sie stammen von der Pflanze Wegerich und enthalten Schleimstoffe, die eine regulierende Wirkung auf den Darm haben. Bei Durchfall wirken Flohsamen, indem sie Wasser im Darm binden und den Stuhl eindicken. So helfen sie, die Darmbewegungen zu normalisieren und den Flüssigkeitsverlust zu reduzieren. Flohsamen enthalten lösliche Ballaststoffe, die das Volumen des Stuhls erhöhen und die Darmschleimhaut schützen.

Das Besondere an Flohsamen ist, dass sie sowohl bei Durchfall als auch bei Verstopfung hilfreich sind. Bei Durchfall quellen sie im Darm auf und verlangsamen die Stuhlentleerung, während sie bei Verstopfung durch ihre Quellwirkung den Stuhl auflockern. Zur Anwendung wird empfohlen, 1-2 Esslöffel Flohsamenschalen in reichlich Wasser einzurühren und zügig zu trinken. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, damit die Samen ihre volle Wirkung entfalten können. Flohsamen sind dabei sanft und haben kaum Nebenwirkungen, weshalb sie sich auch für eine längerfristige Anwendung eignen.

Trotz ihrer Wirksamkeit sollten sie bei schwerem oder langanhaltendem Durchfall nicht allein verwendet werden; eine Rücksprache mit einem Arzt ist ratsam.

Borretschsamenöl gegen Neurodermitis

Borretschsamenöl ist ein wirksames Naturheilmittel zur Behandlung von Neurodermitis. Das Öl wird aus den Samen des Borretsch (Borago officinalis) gewonnen und enthält einen hohen Anteil an Gamma-Linolensäure (GLA), einer Omega-6-Fettsäure, die entzündungshemmend wirkt. Diese Fettsäure spielt eine wichtige Rolle in der Hautgesundheit, da sie die Hautbarriere stärkt und den Feuchtigkeitsverlust reduziert.

Neurodermitis, auch als atopische Dermatitis bekannt, ist eine chronische Hauterkrankung, die durch trockene, entzündete und juckende Haut gekennzeichnet ist. Da Menschen mit Neurodermitis häufig einen Mangel an Gamma-Linolensäure haben, kann die Anwendung von Borretschsamenöl helfen, diesen Mangel auszugleichen und die Haut zu beruhigen.

Borretschsamenöl kann sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet werden. Bei äußerlicher Anwendung wird das Öl direkt auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen, um Entzündungen zu lindern und die Hautfeuchtigkeit zu verbessern. Bei innerlicher Einnahme (zum Beispiel in Kapseln) unterstützt es den Körper von innen, die Entzündungsreaktionen zu regulieren.

Wichtig ist, dass vor der Einnahme oder Anwendung von Borretschsamenöl ein Arzt konsultiert wird, da es in seltenen Fällen zu Nebenwirkungen kommen kann.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 21. Oktober 2024

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