Lymphknotenschwellung

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Lymphknotenschwellung bzw. Geschwollene Lymphknoten kann verschiedene Ursachen haben. Leichte und harmlose Infekte können genauso zu einer Schwellung der Lymphknoten führen wie ernsthafte Erkrankungen. Lymphknoten befinden sich überall im Körper und funktionieren wie ein Filter für die Lymphflüssigkeit.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Lymphknotenschwellung?

Ein Tastbefund am Hals kann dem Arzt wichtige Hinweise über die Lymphknotenschwellung geben.

Eine Lymphknotenschwellung kann entweder lokal im Bereich einer Infektion oder systemisch, also über den ganzen Körper verteilt, auftreten. Der ganze Körper ist mit dem Lymphsystem durchzogen, welches zur Abwehr von Krankheitserregern dient.

Lymphknoten befinden sich am Hals, in der Achsel, in der Leiste und in den inneren Organen. Sie sind unterschiedlich groß und dienen als Filter- und Auffangstation für die Lymphflüssigkeit.

Diese Flüssigkeit besteht aus Gewebewasser und den Lymphzellen, auch Lymphozyten genannt, welche zu den weißen Blutkörperchen gehören. Die verschiedensten Erkrankungen, wie Infektionen, Entzündungen oder gut- und bösartige Tumore, können eine Lymphknotenschwellung auslösen.

Lymphsystem und Lymphknoten.

Ursachen

Oftmals sind die Ursachen für eine Lymphknotenschwellung harmlos. In den meisten Fällen lösen bakterielle Infekte oder Virus-Infektionen die Schwellung aus. Dazu gehören Erkältungen und grippale Infekte, Mandelentzündungen, aber auch spezielle bakterielle Infektionen wie Tuberkulose, Syphilis oder Salmonellose.

Virusinfektionen wie Röteln, Masern und HIV-Infektion können genau wie Infektionen mit Toxoplasmose oder Malaria mit einer Schwellung der Lymphknoten einhergehen.

Darüber hinaus werden geschwollenen Lymphknoten auch von rheumatischen Erkrankungen und gut- oder bösartigen Tumoren verursacht.

In einigen Fällen kann die Einnahme bestimmter Medikamente das Symptom auslösen. Da die Ursachen einer Lymphknotenschwellung äußerst vielfältig sein können, ist eine ärztliche Abklärung empfehlenswert.

Krankheiten

Aufbau eines Lymphknoten.

Wann zum Arzt?

Bei einer raschen Schwellung der Lymphknoten ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen. In harmlosen Fällen liegt eine Entzündung oder Infektion vor, die sich im Organismus weiter ausbreitet und behandelt werden muss. In schweren Fällen kann sich hinter dem Symptom eine Krebserkrankung verbergen. Hier besteht akuter Handlungsbedarf, da sonst ein lebensbedrohlicher Zustand droht. Ärztliche Untersuchungen sind dringend notwendig, um die Ausbreitung des Krebses nach Möglichkeit zu vermeiden. Die Lymphknoten sind bei einer Krebserkrankung oftmals hart und schmerzlos.

Geschwollene Lymphknoten, die weich und gut verschiebbar sind, stellen ein Symptom einer Erkältungserkrankung dar. Ist der Betroffene aus diesem Grund bereits in ärztlicher Behandlung, muss kein erneuter Arztbesuch erfolgen. Die Schwellung geht mit dem Abklingen der Erkältung innerhalb einiger Tage oder Wochen ebenfalls zurück. Ist dies nicht der Fall oder treten strukturelle Veränderungen der Lymphknoten auf, ist ein Arzt zu konsultieren.

Bei einer chronischen Lymphknotenschwellung sind Mutationen genau zu beobachten. Kommt es zu einer Ausbreitung, treten zusätzlich Schmerzen auf oder ändert sich die Struktur, ist ein Arzt aufzusuchen. Besonders bei Kindern treten häufig Lymphknotenschwellungen auf. Die Lymphdrüsen sind vergrößert und das Immunsystem muss erst lernen, wie es mit bestimmten Erregern umgehen kann. Schwellungen, die länger als 3-4 Wochen anhalten, sind dennoch einem Arzt vorzustellen.

Diagnose und Verlauf

Um eine bestehende Lymphknotenschwellung zu therapieren, ist eine richtige Diagnose unerlässlich. Eine Prüfung des allgemeinen Gesundheitszustands, die Vorgeschichte des Patienten, sowie weitere Beschwerden und die Lokalisation der vergrößerten Lymphknoten geben dem Arzt erste Anhaltspunkte zur Diagnosefindung.

Auch die genaue Untersuchung der geschwollenen Lymphknoten gibt weitere Hinweise auf vorliegende Grunderkrankung. Dabei prüft der Arzt die Schmerzhaftigkeit, die Verschiebbarkeit und die Konsistenz des vergrößerten Lymphknotens. Im Normalzustand sind Lymphknoten elastisch und weich und lassen sich etwas verschieben.

Entzündete Lymphknoten sind schmerzhaft und in ihrer Konsistenz fester. Harte, nicht schmerzhafte und kaum verschiebbare Lymphknoten lassen auf eine bösartige Lymphknotenschwellung schließen. Darüber hinaus prüft der Arzt, ob auch Lymphknoten an anderen Körperstellen und/ oder die Milz vergrößert sind.

Bei einer Lymphknotenschwellung erfolgt immer die Messung der Körpertemperatur und eine Blutuntersuchungen, um genauere Auskünfte über die Ursache zu erhalten. Ultraschalluntersuchung, Biopsie, Röntgenuntersuchung, Computer- oder Kernspintomographie oder auch spezielle Bluttests können je nach der vermuteten Ursache notwendig werden, um genaue Auskunft über den Grund der Lymphknotenschwellung zu erhalten.

Komplikationen

Lymphknotenschwellungen lösen bei vielen Menschen ganz unwillkürlich ein Angsterleben aus. Die haben die Befürchtung, dass sie unheilbar erkrankt sind und sterben müssten, bereits vor der Konsultation eines Arztes. Da eine Krebserkrankung der Lymphe mit einer Knotenbildung verbunden ist, besteht die Möglichkeit, eine Tumorerkrankung zu erleiden. Diese ist mit einem operativen Eingriff sowie einer anschließend Chemo- oder Strahlentherapie verbunden. Zu den Nebenwirkungen der Therapie gehören der Verlust der Haare, ein allgemeines starkes Unwohlsein, Schmerzen und eine schlechte emotionale Verfassung. Die Therapie dauert mehrere Monate an und ist verbunden mit einer erhöhten Müdigkeit, Lustlosigkeit sowie sozialem Rückzugsverhalten. Psychische Störungen können eintreten und den allgemeinen Gesundheitszustand verschlechtern. Die Angst vor dem Tod ist während der gesamten Therapiezeit allgegenwärtig und belastet den Betroffenen sowie sein gesamtes Umfeld.

In den meisten Fällen ist die Lymphknotenschwellung mit einer Viruserkrankung verbunden. Ein grippaler Infekt führt zu den Beschwerden. Weitere Symptome sind Husten, Halsschmerzen, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Heiserkeit. Es besteht eine hohe Ansteckungsgefahr für alle Menschen der näheren Umgebung. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind grundsätzlich sehr anfällig für den Befall der Viren. Ihnen mangelt es häufig an ausreichenden Abwehrkräften. Dies muss bei der Behandlung berücksichtigt werden, da sonst bleibende Schäden oder das Ableben drohen.

Behandlung und Therapie

Die Therapie bei einer Lymphknotenschwellung richtet sich immer nach der bestehenden Grunderkrankung. Liegt eine Schwellung der Lymphknoten aufgrund einer lokalen Infektion oder Entzündung vor, geht die Schwellung von alleine wieder zurück, sobald die Infektion oder Entzündung ausgeheilt ist.

Bei bakteriellen Infektionen ist häufig eine Behandlung mit Antibiotika notwendig. Virusinfektionen werden meist nur durch eine symptomatische Behandlung bekämpft. Virenhemmende Mittel, auch Virostatika genannt, werden nur bei bestimmten Viruserkrankungen eingesetzt.

Rheumatische Erkrankungen können medikamentös und mit speziellen Rheumatherapien behandelt werden. Sind gut- oder bösartige Tumore die Ursache für eine Lymphknotenschwellung, erfolgt eine spezielle Tumorbehandlung, welche in der Regel auch eine Chemo- und Strahlentherapie beinhaltet.

Wird die Lymphknotenschwellung durch die Einnahme bestimmter Medikamente verursacht, muss der Arzt entscheiden, ob das Medikament abgesetzt oder durch ein anderes ersetzt werden muss.


Aussicht und Prognose

Der weitere Verlauf einer Lymphknotenschwellung hängt in der Regel relativ stark von der Grunderkrankung ab, sodass ein universeller Krankheitsverlauf in den meisten Fällen nicht vorausgesagt werden kann. Sollte es sich dabei um eine gewöhnliche Erkältung oder um einen grippalen Infekt handeln, so kann die Lymphknotenschwellung relativ leicht bekämpft werden und es kommt zu einem stets positiven Krankheitsverlauf.

Die Betroffenen sind durch diese Beschwerde in ihrem Alltag stark eingeschränkt und leiden auch an einem geschwächten Immunsystem oder an Lähmungen. Bei den gewöhnlichen Infekten oder Entzündungen kann die Lymphknotenschwellung schon mit Hilfe von Medikamenten relativ einfach eingeschränkt werden. Auch die Milz ist in vielen Fällen von dieser Schwellung betroffen. Weiterhin kann es in einem ungünstigen Falle auch zu einer Blutvergiftung kommen, die für den Betroffenen tödlich verlaufen kann. Ob die Behandlung der Grunderkrankung möglich ist, kann in der Regel ebenso nicht universell vorausgesagt werden. Bei einer frühzeitigen Behandlung können die Beschwerden der Lymphknotenschwellung allerdings relativ gut eingeschränkt werden, sodass die Lebenserwartung des Patienten dadurch nicht verringert wird.

Vorbeugung

Niemand kann dem Auftreten einer Lymphknotenschwellung auf direktem Weg vorbeugen. Vorbeugende Maßnahmen können nur in gewissem Umfang gegen die möglichen Ursachen ergriffen werden. So kann beispielsweise eine Grippeschutzimpfung gegen das Auftreten grippaler Infekte schützen. Ganz allgemein schützen eine gesunde Ernährung, ausreichende Bewegung und die Einhaltung allgemeiner Hygieneregeln vor einer Vielzahl von Erkrankungen, die zum Teil auch eine Lymphknotenschwellung verursachen können.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2011
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
  • Neurath, F., Lohse, A.: Checkliste Anamnese und klinische Untersuchung. Thieme, Stuttgart 2015
  • Arastéh, K., et al.: Duale Reihe. Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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