Hepatitis (Leberentzündung)
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Als Hepatitis bezeichnet man in der Medizin eine chronische oder akute Leberentzündung. Eine Hepatitis ist mitunter eine lebensbedrohliche Erkrankung. Jährlich sterben mehrere Tausend Menschen an einer Infektion mit den äußerst aggressiven Viren.
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Was ist eine Hepatitis (Leberentzündung)?
Eine Hepatitis bzw. Leberentzündung führt zu einer Schädigung von Lebergewebe. Die Ursachen einer Leberentzündung sind vielschichtig. Eine Hepatitis kann sowohl eine infektiöse Ursache (Viren, Bakterien, Pilze) als auch eine toxische Ursache haben. Abhängig von der Art der Virus-Infektion unterscheidet man verschiedene Hepatitis-Typen:
Häufig wird eine Hepatitis auch durch eine immunologische Erkrankung der Leber (Autoimmunhepatitis) verursacht. Im Rahmen der Erkrankung wird neben dem Bindegewebe der Leber auch deren Blutgefäßsystem unwiderruflich zerstört. Damit eine Hepatitis möglichst zuverlässig behandelt werden kann, ist die Ermittlung der verantwortlichen Ursachen von wesentlicher Bedeutung.
Ursachen
Sofern die Leber beispielsweise durch die Erreger einer anderen Infektionskrankheit angegriffen wird, sprechen die Mediziner nicht mehr von einer normalen Hepatitis. Vielmehr wird der Begriff der Begleithepatitis verwendet. So wird beispielsweise das Pfeiffersche Drüsenfieber als eine mögliche Ursache für das Auftreten einer Hepatitis angesehen.
Eine Hepatitis kann jedoch auch durch Bakterien oder Salmonellen verursacht werden. Nur in den wenigsten Fällen basiert eine Hepatitis auf einem akuten Parasitenbefall. Neben den bereits erwähnten Ursachen kann eine Hepatitis auch durch einen übermäßigen Konsum von Alkohol verursacht werden.
Ein besonders hohes Maß an Vorsicht ist auch im Rahmen der Pilzsuche geboten. Zahlreiche Pilzsorten wie beispielsweise der Knollenblätterpilz absorbieren ein Gift, welches maßgeblich zum Auftreten einer Hepatitis beitragen kann. Zur Vermeidung von lebensbedrohlichen Komplikationen sollten auftretende Symptome richtig gedeutet werden.
Wann zum Arzt?
Symptome wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen deuten auf eine Infektion mit dem Hepatitis-Virus hin. Ein Arztbesuch ist anzuraten, wenn die Beschwerden nach spätestens einer Woche nicht zurückgehen. Sollten die Symptome im Verlauf sogar noch an Intensität und Dauer zunehmen, ist ärztlicher Rat gefragt. Dies gilt insbesondere dann, wenn ernsthafte Komplikationen auftreten. Typische Warnzeichen, die einer sofortigen Abklärung durch den Hausarzt oder einen entsprechenden Facharzt bedürfen: Leberbeschwerden (Schmerzen, Symptome einer Gelbfieber-Erkrankung, veränderte Urin- und Stuhlfarbe), Anzeichen einer Blutvergiftung oder Bluthusten.
Ebenso sollte ein Arzt konsultiert werden, wenn starkes Fieber auftritt, dass sich rasch erhöht. Sollte das Fieber über 41,3 °C ansteigen, ist sofort ein Notarzt zu konsultieren. Hepatitis muss in jedem Fall von einem Arzt abgeklärt werden. Deshalb gilt: bei genannten Anzeichen mit dem Hausarzt sprechen und im Zweifelsfall die nächstgelegene Klinik aufsuchen. Sollte es zum Kreislaufzusammenbruch oder zu ernsten Herz-Kreislauf-Beschwerden kommen, ist ein Rettungsdienst zu alarmieren. Begleitend dazu müssen Erste-Hilfe-Maßnahmen geleistet werden.
Symptome und Verlauf
Typische Anzeichen einer Hepatitis:
Im Rahmen einer akuten Hepatitis klagen die betroffenen Patienten in der Regel über unterschiedliche Symptome. In der frühen Phase der Erkrankung wird von den betroffenen Patienten nicht selten ein starkes Gefühl der Müdigkeit verspürt. Da sich die Leber bereits in der frühen Phase der Erkrankung spürbar vergrößert werden nicht selten starke Schmerzen im Bereich der Rippen verspürt. Oftmals geht eine akute Hepatitis mit Symptomen wie beispielsweise Kopfschmerzen oder Schmerzen im Bereich der Gelenke einher.
Darüber hinaus kann auch ein leichter bis schwerer Hautausschlag ein erstes Anzeichen auf eine akute Hepatitis darstellen. Als besonders kritisch wird von führenden Medizinern die Phase der Gelbsucht angesehen. In diesem Stadium der Erkrankung nimmt unter anderem das Weiße der Augen eine leichte gelbliche Farbe an. Im weiteren Verlauf der Erkrankung verfärben sich auch die Haut sowie die Schleimhäute gelb. Nur sofern eine Hepatitis möglichst früh diagnostiziert wird, können die betroffenen Patienten vor eventuellen Spätfolgen bewahrt werden.
Diagnose
Für die Diagnose einer Hepatitis zeichnet sich in den meisten Fällen der Hausarzt verantwortlich. Im Rahmen einer umfangreichen Befragung werden unter anderem die vorliegenden Symptome einer näheren Betrachtung unterzogen. Im Anschluss an die Befragung der betroffenen Patienten wird eine umfangreiche Untersuchung in Angriff genommen. So werden unter anderem verschiedene Blutuntersuchungen durchgeführt. Nur so können beispielsweise die Leberwerte der betroffenen Patienten zuverlässig bestimmt werden. Darüber hinaus können im Blut der betroffenen Patienten erste Antikörper zur Bekämpfung der einzelnen Viren ermittelt werden.
Sofern ein konkreter Verdacht auf eine Hepatitis besteht, muss in den meisten Fällen eine Ultraschalluntersuchung in Erwägung gezogen werden. Eine eventuelle Entnahme von Gewebeproben sowie eine Untersuchung des Stuhlgangs können als weitere Diagnosemaßnahmen durchgeführt werden. Nur sofern eine aussagekräftige Diagnose erstellt wird, kann eine Hepatitis zuverlässig behandelt werden.
Komplikationen
Ob es bei einer Hepatitis zu Komplikationen kommt, hängt davon ab, welchen Verlauf die Leberentzündung nimmt. So sind spontane Abheilungen ebenso möglich wie eine Chronifizierung der Krankheit. Eine bedeutende Rolle spielt zudem die jeweilige Hepatitis-Form. Während Hepatitis A und Hepatitis E in den meisten Fällen spontan und ohne Folgeerscheinungen abheilen, besteht bei Hepatitis B und Hepatitis C die Gefahr eines chronischen Verlaufs, durch den sich wiederum das Risiko von Komplikationen erhöht.
Zu den gefürchteten Spätfolgen der Leberentzündung zählt die Leberzirrhose (Leberschrumpfung). Aufgrund von ständig anhaltenden oder sich wiederholenden Entzündungen der Leber, die u. a. durch übermäßigen Alkoholkonsum hervorgerufen werden, kommt es zur Zerstörung der Leberstruktur. Dabei ersetzen Bindegewebe, Narbengewebe und Gewebeknoten das normale Gewebe der Leber. Infolgedessen büßt das Organ mehr und mehr seine Funktionstüchtigkeit ein. Im Pfortaderkreislauf droht ein Blutrückstau, der mit der Entstehung von Umgehungskreisläufen einhergeht.
Versagt die Leber aufgrund einer chronischen Leberentzündung völlig, lassen sich die Funktionen des lebenswichtigen Organs nicht mehr gewährleisten. Aufgrund einer dadurch hervorgerufenen Beeinträchtigung der Blutgerinnungsfaktoren kommt es zu einer erhöhten Blutungsneigung. Da auch die Entgiftungsleistung der Leber eingeschränkt wird, können sich im Blut giftige Stoffwechselprodukte ansammeln. Im weiteren Verlauf drohen eine hepatische Enzephalopathie sowie ein Leberkoma. Auch die Niere kann durch fortwährende Leberentzündungen in Mitleidenschaft gezogen werden. In der Medizin ist dann von einem hepatorenalen Syndrom die Rede.
Behandlung und Therapie
Um eine Hepatitis möglichst zuverlässig behandelt werden kann, sollten einige grundlegende Verhaltensregeln befolgt werden. Ein besonders hohes Maß an Ruhe sowie ein striktes Alkoholverbot stehen während der gesamten Therapie stets im Vordergrund.
Das Auftreten einer Hepatitis kann in den meisten Fällen verhindert werden. So sollte unter anderem der Konsum von Alkohol auf ein Minimum reduziert werden. Im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung wird die Leber ebenfalls in einem besonders hohen Maß entlastet.
Da auch zahlreiche Medikamente für das Auftreten einer Hepatitis verantwortlich gemacht werden, sollten vor allem die möglichen Nebenwirkungen der einzelnen Präparate einer näheren Betrachtung unterzogen werden.
Bereits erkrankte Patienten sollten ihr Umfeld über die vorliegende Erkrankung ausreichend informieren. Nur so kann einer eventuellen Übertragung der Erreger wirksam vorgebeugt werden. Eine Impfung gegen Hepatitis kann darüber hinaus gefährdete Patienten wirksam schützen.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2011
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
- Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
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