Hypokaliämie
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Eine Hypokaliämie bezeichnet einen Mangel an Kalium im menschlichen Blut. Dieser Mangelerscheinung können unterschiedliche Ursachen zugrunde liegen, wie beispielsweise ein starker Elektrolytverlust bei Durchfall und Erbrechen.
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Was ist eine Hypokaliämie?
Bei einer Hypokaliämie ist die Kaliumkonzentration im Blut zu niedrig. Es handelt sich dabei um eine Störung des Elektrolythaushalts, bei der weniger als 3,5 mmol Kalium pro Liter Blutserum vorhanden sind. Kalium spielt eine wichtige Rolle im Körperstoffwechsel. Weiterhin ist das Kalium gemeinsam mit Natrium für die Tätigkeit des Herzmuskels zuständig.
Dabei bewirkt das Kalium, dass alle Nerven- und Muskelzellen reizbar bleiben und entsprechende Reaktionen zeigen. Auch reguliert Kalium den Blutdruck. Bei einer Hypokaliämie treten hier Störungen und Komplikationen auf. Meist kann diese Mangelerscheinung gut therapiert werden. Nur in den wenigsten Fällen bewirkt sie einen lebensgefährlichen Zustand.
Ursachen
Ebenso kann es zu einem Verlust von Kalium kommen, wenn Abführmittel missbräuchlich eingenommen werden. Aber auch sehr starkes Schwitzen führt zu einem Verlust, der nicht so schnell wieder ausgeglichen werden kann. Bei chronischen und entzündlichen Erkrankungen des Darms wie zum Beispiel Morbus Crohn kann auch eine Hypokaliämie entstehen. Auch kann die Einnahme verschiedener Medikamente zu einem Kaliummangel führen. Das betrifft insbesondere Diuretika, welche eine entwässernde Wirkung aufweisen.
Besonders ältere Menschen laufen Gefahr, nicht ausreichend Kalium über die Ernährung aufzunehmen. Ist die Nahrung zu salzig, oder die Zufuhr an Flüssigkeit ist nicht hoch genug, tritt ebenfalls ein Kaliummangel auf. In diesem Fall kommt es zu einer Störung des Kalium-Natrium-Haushalts im Körper.
Symptome
Typische Symptome:
Diagnose und Verlauf
Zur Stellung der Diagnose des Hypokaliämie wird der Arzt zunächst eine Anamnese erstellen, um die Beschwerden zu analysieren. Auf diese Weise kann der Arzt schon einmal den Verdacht äußern, dass es sich um eine Hypokaliämie handeln könnte. Danach werden dann besondere Fragen zur Ernährung, zu Erkrankungen und zur Medikamenteneinnahme des Patienten erörtert. Im weiteren Verlauf bestimmt der Arzt im Labor die Konzentration des Kaliums im Blut. Ein Urintest kann ebenfalls zur Ermittlung des Kaliummangels beitragen. In schweren Fällen können auch Auffälligkeiten im EKG nachgewiesen werden. Diese beziehen sich auf Vorhofflimmern und Extrasystolen.
Für die Diagnose der Hypokaliämie ist es weiterhin von großer Bedeutung, andere Mangelerscheinungen im Elektrolythaushalt festzustellen. Weil Kalium insbesondere für die Muskelfunktion sehr wichtig ist, kann ein Defizit zu einer Muskelschwäche oder sogar zu Lähmungen führen. Ganz typisch für die Störung ist auch eine Trägheit des Darms, die mit Verstopfung einhergeht. Auch können Schmerzen und Blähungen auftreten. Diese Tatsache wiederum lässt den Betroffenen häufiger zu Abführmitteln greifen, die dann ihrerseits den Mangel an Kalium wieder verstärken.
So kommt es dann wieder zu Verstopfungen. Die typischen Symptome für einen ausgeprägten Mangel an Kalium sind Muskelkrämpfe und Herzrhythmusstörungen. Letztere können im schlimmsten Fall einen Herzstillstand verursachen, der dann zum Tod des Patienten führt. Allerdings ist dies sehr selten und tritt nur in äußerst schweren Fällen auf. Insgesamt ist die Hypokaliämie gut zu therapieren.
Komplikationen
Zunächst harmlos wirkende Beschwerden sind in bestimmten Fällen Signale für einen auffälligen Kaliummangel. Sie warnen vor den medizinischen Komplikationen einer Hypokaliämie. Den wenigsten Patienten ist bewusst, dass die Erkrankung eine unerwünschte Entwicklung nimmt. Betroffene sollten diese Hinweise des Organismus ernst nehmen und ärztlichen Rat einholen. Bei anhaltendem Erbrechen und Durchfall kommt es verstärkt zu Antriebslosigkeit, allgemeiner Erschöpfung und Kraftlosigkeit. Das betrifft auch zuvor Gesunde.
Die gleichen Symptome entwickeln Personen, die ständig zu Abführmitteln greifen. Der regelmäßig verflüssigte Stuhl schwemmt vermehrt Kalium aus. Ein Mangel an diesem Mineral ist die Folge. In beiden Fällen bringt ein Arztbesuch rasch Hilfe und schützt vor erschwertem Verlauf. Leiden Ältere ständig unter starker Darmentleerung, bilden sich fallweise weitere Anzeichen der Hypokaliämie. Es entstehen Missempfindungen und Lähmungserscheinungen an Händen und Füßen. Hier ist eine medizinische Therapie nötig, um Schäden für Magen, Darm, das Muskelgewebe und das Nervensystem zu vermeiden.
Eine andere Form von teils erheblichen Defekten durch Kaliummangel betrifft chronisch Kranke, die regelmäßig Arzneimittel für das Herz, den Blutdruck, die Atemwege oder die Niere benötigen. Klagen sie unerwartet über Gefühlsstörungen in der Brust, Herzbeschwerden oder Herzklopfen, ist zügig medizinische Hilfe gefragt. Sie schützt die Betroffenen vor gefährlichen kardialen Folgen.
Behandlung und Therapie
Die Therapie der Hypokaliämie wird abhängig von der Ursache und der Schwere der Erkrankung durchgeführt. Ist nur ein leichter Mangel an Kalium vorhanden, kann dieser durch eine entsprechende Ernährung ausgeglichen werden. Besonders reich an Kalium sind zum Beispiel Gemüse, Getreide, Nüsse und Früchte. Hierzu gehören insbesondere Kartoffeln, Trockenobst, Bananen und Petersilie. In ihnen ist besonders viel Kalium enthalten.
Weiterhin ist die Behandlung mit sogenannten Nahrungsergänzungsmitteln nur mit Einschränkung ratsam, da diese Vorgehensweise oftmals zu einer überhöhten Zufuhr an Kalium führt. Ist die Dosierung gering und findet unter ärztlicher Aufsicht statt, so kann die Hypokaliämie gut auf diese Weise behandelt werden. Auch kaliumhaltige Infusionen werden ausschließlich in äußerst schweren Fällen gegeben, wie zum Beispiel bei Rhythmusstörungen des Herzens.
Vorbeugung
Weil insbesondere ältere Menschen vom Hypokaliämie betroffen sind, müssen diese unbedingt auf ihre Ernährung achten, die sehr kaliumreich sein sollte. Auch die Flüssigkeitsaufnahme sollte ausreichend sein. Aber auch junge Menschen sollten jeden Tag etwa zwei Liter Flüssigkeit in Form von Wasser und Fruchtsäften zu sich nehmen. Weiterhin empfiehlt es sich, bei Magen-Darm-Erkrankungen darauf zu achten, dass dem Körper ausreichend Elektrolyte zugeführt werden, so dass keine Mangelerscheinungen auftreten können.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
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