Hagebutten

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Hagebutten sind die Früchte verschiedener Wildrosen-Arten. Sie gedeihen weltweit. Hagebuttensträucher sind demnach weit verbreitet. Hagebutten haben unterschiedliche, positive Wirkungen auf die menschliche Gesundheit. Besonders in der Behandlung von Arthrose-Erkrankungen ist die Hagebutte ein vielversprechendes Mittel.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeiner Überblick

Hagebutten enthalten viel Vitamin C und helfen somit gegen Erkältungen sowie auch bei Hautkrankheiten.

Die Hagebutte ist die Sammelnussfrucht unterschiedlicher Rosenarten. In europäischen Breitengraten ist besonders die Hundsrose weit verbreitet. Häufig wird auch die Hundsrose selbst als Hagebutte bezeichnet. Die Frucht ist orange bis rot, enthält kleine Nüsse im Inneren und hat einen süßsauren Geschmack. Alle Wildrosenarten haben Hagebutten. Neben der Hundsrose sind Sorten wie die Kartoffelrose, Gebirgsrose und die Wein-Rose bekannt. Es gibt circa 150 Arten von Hagebutten. Nach der Blütezeit der Pflanze reift die Hagebutte heran und kann im Spätherbst geerntet werden.

Vorkommen und Anbau

Alle Wildrosenarten tragen nach ihrer Blütezeit Hagebutten. Die Samenkapseln der Pflanze haben ein süßsäuerliches Fruchtfleisch und sind von rötlicher Farbe. Angebaut wird die Pflanze hauptsächlich in Europa und Asien. Auch südamerikanische Länder und Teile Nordafrikas kultivieren Wildrosen. Hauptanbaugebiete sind neben China zudem Chile, Russland und osteuropäische Staaten. Die Hagebutte favorisiert ein gemäßigtes Klima.

Bereits vor 4000 Jahren wurden die Gewächse in Persien kultviert und verwendet. Heutzutage wachsen die Rosen auf großen Plantagen. Artenabhängig erreichen die Hagebuttensträucher unterschiedliche Höhen. Kleinere Sorten werden nur knapp einen Meter hoch, wohingegen die größten Vertreter der Gattung mehrere Meter Wuchshöhe erreichen. Die in Europa vorkommende Hundsrose bevorzugt lehmhaltige Böden und gedeiht an Gebüschen und Waldrändern.

Zu Beginn des Winters verliert der Strauch der Wildrose seine Blätter. Im Mai und Juni blühen die Rosen und werfen bis in den Herbst hinein allmählich ihre Blätter ab. Nach der Blütezeit bilden sich die roten Früchte, die Hagebutten, an den Sträuchern. Hagebutten können ab September gepflückt werden. Voll reif sind sie meist erst im Oktober. Je später die Früchte geerntet werden, desto süßer ist ihr Geschmack. Hagebutten finden sich an vielen Hecken und Sträuchern ohne gezielte Kultivierung.

Anwendung und Wirkung

Hagebutten werden aufgrund ihrer zahlreichen positiven Effekte auf die Gesundheit sehr geschätzt. In der Volksmedizin steht besonders die schmerzlindernde, hautstraffende und immunfördernde Wirkung der Pflanze im Fokus. Hagebutten sind häufig Bestandteile hergestellter Früchtetees. Sie lassen sich jedoch auch gut zu Mus, Marmelade und Gelee verarbeiten.

Letztere sollen eine appetitanregende Wirkung haben. Aus Hagebutten gepresstes Öl findet häufig bei Erkrankungen der Haut Anwendung. Ein roher Verzehr der Frucht ist möglich, vorab sollten allerdings die haarigen Samen entfernt werden. Aus Samen und Blütenblättern kann ein Tee-Aufguss hergestellt werden. Dieser kann besonders bei Erkältungsleiden Linderung schaffen. Ein Tee aus der getrockneten Schale der Frucht ist besonders reich an Vitaminen. Durch enthaltenes Pektin und Pflanzensäure wirkt dieser harntreibend und leicht abführend.

Die Hagebutte findet demnach bei Nierenerkrankungen, Harnwegsinfektionen und Beschwerden des Magen-Darm-Traktes, wie zum Beispiel Verstopfung, Anwendung. Hagebutten wirken entschlackend und können eine Diät unterstützen. Durch ihren hohen Gehalt an Vitamin C wird unter anderem der Aufbau von Bindegewebe gefördert. Hagebuttenmus kann bei Beschwerden wie Gicht und Rheuma zum Einsatz kommen.

Wogegen hilft die Hagebutte?

Bedeutung für die Gesundheit

Hagebutten liefern weit mehr Vitamin C als Orangen. Vitamin C kann nachweislich Atembeschwerden wie Asthma entgegenwirken und beugt Entzündungen vor. Weiterhin ist es notwendig für die Eisenaufnahme im menschlichen Organismus. Durch den hohen Gehalt des Vitamins in Hagebutten kann das Immunsystem gestärkt werden. Weiterhin sind die Vitamine B1, B2 und K, Betakarotin, Niacin, Pektine und Flavonoide enthalten.

Enthaltene sekundäre Pflanzenstoffe weisen darauf hin, dass die Hagebutte das Risiko von Krebserkrankungen senken könnte. Lykopin, er rote Farbstoff der Hagebutten, steht besonders im Fokus medizinischer Wissenschaft. Es wird angenommen, dass er Krebserkrankungen sowie Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, wie dem Herzinfarkt, vorbeugen kann. Hagebuttenöl findet vor allem bei Problemen der Haut Anwendung.

Durch die enthaltenen Fettsäuren und der adstringierenden Eigenschaften des Öls wird die Hautregeneration gefördert. Menschen die an Akne, Schuppenflechte, Dermatitis, Narben oder Verbrennungen leiden, können durch die Anwendung von Hagebuttenöl Verbesserungen des Hautbildes erzielen. Hagebuttenöl kann weiterhin Anwendung nach Diät oder Schwangerschaft finden, da es Dehnungsstreifen entgegenwirkt.

Wissenschaftlich erwiesen und bemerkenswert sind die positiven Effekte des Hagebuttenpulvers bei Arthrose-Patienten. Eine dänische Forschergruppe verzeichnete eine deutlich verbesserte Beweglichkeit der Hüftgelenke untersuchter Probanden, welche mit Hagebuttenpulver behandelt wurden. Das Pulver hilft weiterhin die Entzündungen an den Gelenken zu reduzieren. Dadurch wird zum einen die Mobilität der Betroffenen gesteigert, zum anderen kann die medikamentöse Therapie mit Schmerzmitteln in vielen Fällen gesenkt werden.


Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.
 

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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