Arthrose

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 3. Dezember 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Arthrose (Gelenkverschleiß) bezeichnet eine übermäßige Abnutzung von Gelenkknorpel. In den meisten Fällen wird Arthrose durch eine falsche oder übermäßige Belastung (Übergewicht) ausgelöst. Der Verschleiß kann verschiedene Gelenke (z.B. Knie, Hüfte) betreffen und sich auch auf Knochen, Muskulatur und Bänder ausdehnen. Arthrose ist nicht heilbar. Allerdings kann das Fortschreiten der Krankheit durch eine frühzeitige Therapie eingedämmt und die Beschwerden gelindert werden.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Arthrose?

Bei einer Arthrose kommt es häufig zu Gelenkentzündungen. Diese führen zu starken Schmerzen, die Betroffene bei Bewegungen verspüren.

Arthrose oder Gelenkverschleiß ist eine häufig vorkommende Gelenkerkrankung. Bei der Arthrose wird die Knorpelschicht im Gelenk zerstört. Es kommt zur Entzündung des betroffenen Gelenks. Als Folge ist Bewegung dann nur noch unter Schmerzen möglich.

Die Arthrose ist ein schleichender Prozess, welcher mit dem langsamen Abbau des Knorpels beginnt. Schreitet dieser weiter voran, spüren die Patienten Schmerzen in den betroffenen Gelenken.

Im weiteren Verlauf schließlich können sich die Gelenke versteifen oder gar verformen. Im Endstadium schließlich kann das betroffene Gelenk vollkommen verknöchern.

Die Schmerzen bei einer Arthrose verschlimmern sich meist bei einem Wetterumschwung. Vor allem bei kalter und feuchter Witterung klagen die Patienten vermehrt über Gelenkschmerzen.

Alle ruckartigen Bewegungen sollten weitestgehend vermieden werden - eine gewisse sportliche Betätigung wie Schwimmen oder Radfahren jedoch kann helfen, den Verlauf der Arthrose günstig zu beeinflussen. Ebenso kann sich die Arthrose durch einen Bluterguss oder eine Schwellung bemerkbar machen.

Um die Arthrose zu diagnostizieren, reichen meist schon Röntgenaufnahmen aus. Auch eine Ultraschalluntersuchung, ein MRT oder ein CT werden in Einzelfällen jedoch angeordnet.

Ursachen

Arthrose kann grundsätzlich alle Gelenke betreffen, am häufigsten jedoch leiden Knie- und Hüftgelenke. Grund ist, dass hier besonders viel Körpergewicht auf den Gelenken lastet und diese daher stark beansprucht werden.

Neben einer falschen oder zu starken Belastung als Hauptursache für die Arthrose kommen auch noch andere Ursachen infrage. So können beispielsweise Sportverletzungen wie ein Kreuzbandriss oder angeborene Defekte des Knorpels eine Arthrose auslösen.

Tritt Arthrose bereits im Kindesalter auf, kann man davon ausgehen, dass Fehlstellungen der Beine wie eine X-Stellung die Ursache für die Erkrankung ist. Auch bei unterschiedlich langen Beinen ist die Arthrose keine Seltenheit.

Menschen, die an Übergewicht leiden, sind deutlich häufiger von Arthrose betroffen - ganz einfach aus dem Grund, weil die Gelenke stärker arbeiten müssen. Auch andere Erkrankungen wie Gicht oder Diabetes können als Folgeerscheinung eine Arthrose mit sich bringen.

Das Risiko, an Arthrose zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Bei den über 70-jährigen sind immerhin über 80 Prozent von Arthrose betroffen, wobei Frauen prozentual gesehen häufiger an einer Arthrose erkranken.

Arthrose kann eine Arthritis hervorrufen. Links: gesundes Gelenk Mitte: Athritis (Gelenkentzündung) Rechts: Arthrose (Knorpelverschleiß im Gelenk)

Wann zum Arzt?

Bei Verdacht auf Arthrose ist es ratsam schon recht frühzeitig einen Arzt aufzusuchen, vor allem dann, wenn die Beschwerden nach mehreren Tagen nicht abklingen. Ob ein Verdacht besteht, kann der Arzt an Gelenk- und Anlaufschmerzen sowie anhand von Schwellungsgefühlen oder am Knacken und Knirschen in den Gelenken feststellen. Auch wenn sich die Gelenkserkrankung noch im Frühstadium befindet, ist ein Arztbesuch zur Prävention von Folgeschäden sinnvoll. Dann können die Beschwerden noch mit schmerzstillenden und entzündungshemmenden Arzneimitteln konservativ ohne Operation bekämpft werden.

Ist die Schädigung schon zu weit fortgeschritten, ist ein Arzt unverzichtbar, um eine Spülung des Gelenks vorzunehmen oder sogar ein operative Behandlung mittels Teil- oder Totalersatz des Gelenks durchzuführen. Meist ist bei Arthrose auch die Gelenkflüssigkeit erkrankt, sodass ärztliche Hilfe unverzichtbar ist. Der Arzt kann durch Einspritzung von Hyaluronsäure wieder die Gleitfähigkeit der Knorpelflächen herstellen, wodurch sich die Schmerzen zurückbilden. Des Weiteren ist der Arztbesuch wichtig, weil er individuell beurteilen kann welche Therapie für den Patienten am besten geeignet ist.

Symptome und Verlauf

Typische Symptome von Arthrose:

Eine Arthrose beginnt meist mit unspezifischen und intervallartigen Symptomen. Typische Anzeichen sind Spannungen, Steifheit und schubweise Schmerzen in den betroffenen Gelenken.

Häufig leiden die Betroffenen unter so genannten Startschwierigkeiten (Belastungs- bzw. Anlaufschmerzen). Das bedeutet, das sich der plötzlich auftretende Schmerz am Anfang einer Bewegung (z.B. Gehen, Treppensteigen) nach und nach verflüchtigt.

Mit Fortschreiten der Krankheit und weiterer Abnutzung der Gelenke nehmen auch die Schmerzen in den betroffenen Regionen deutlich zu. Sind anfangs vor allem gleitende Bewegungen (Schwimmen, Radfahren) noch schmerzfrei, treten im späteren Stadium der Krankheit auch während Ruhephasen starke Schmerzen auf.

Diagnose

Bei der Arthrose kommen verschiedene ärztliche Diagnosemethoden zum Einsatz. Zunächst macht der Arzt eine Anamnese – er führt ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten. Dabei stellt der Arzt Fragen zur Häufigkeit und Art der Beschwerden, zum Beispiel, ob die Schmerzen bei bestimmten Bewegungsabläufen oder Tageszeiten verstärkt vorhanden sind.

Anschließend folgt eine körperliche Untersuchung des betroffenen Gelenks. Zur weiteren Diagnose folgen in der Regel bildgebende Verfahren, wie eine Röntgenuntersuchung, eine Computertomographie oder eine Magnetresonanztomographie (MRT). Dadurch werden die typischen Anzeichen der Arthrose, wie eine Verkleinerung des Gelenkspalts, Knochendeformierungen oder -verdichtungen sichtbar.

In einigen Fällen wird eine minimalinvasive Gelenkspiegelung (Arthroskopie) durchgeführt. Auch eine Sonographie oder eine Szintigraphie kommt zum Einsatz, um vorhandene Entzündungsprozesse bei der Arthrose besser diagnostizieren zu können.

Komplikationen

Ohne eine entsprechende Behandlung verschlimmert sich die Arthrose weiter, was wiederum schwerwiegende Folgen haben kann. Diese bewirken eine erhebliche Verminderung der Lebensqualität der Betroffenen. Zu den problematischen Auswirkungen der Arthrose gehören u. a. Schlafstörungen. So verhindern die schmerzempfindlichen Gelenke oftmals einen erholsamen Schlaf. Wirkt sich nicht der Schmerz auf die Ruhephasen des Körpers negativ aus, sind es die Bewegungseinschränkungen, weil sie verhindern, dass der Patient eine bequeme Liegeposition im Bett einnehmen kann.

Ein weiteres Problem ist die eingeschränkte Produktivität der betroffenen Personen. Aufgrund ihrer ausgeprägten Gelenkschmerzen weisen sie höhere Fehlzeiten am Arbeitsplatz auf. Darüber hinaus sind sie beim Ausüben von ganz gewöhnlichen Tätigkeiten wie Kochen, Hausarbeiten oder Ankleiden eingeschränkt, was wiederum negative Folgen für ihre Lebensqualität hat.

Nicht selten wirkt sich eine Arthrose negativ auf das Bewegungsvermögen des Patienten aus. Davon betroffen sind nicht nur sportliche Betätigungen, sondern sogar einfache Spaziergänge. Der Mangel an Bewegung ruft außerdem eine Zunahme an Gewicht mit dessen ungesunden Folgeerscheinungen hervor. Dadurch verstärken sich die Beschwerden der Arthrose.

Außerdem besteht ein erhöhtes Risiko an Bluthochdruck, Herzbeschwerden oder Diabetes mellitus zu erkranken. Zu den am häufigsten auftretenden Komplikationen der Arthrose werden Gelenkentzündungen gezählt. In der Medizin ist dann von einer aktivierten Arthrose die Rede. Dabei kommt es zu erhöhten Schmerzen sowie zum Anschwellen der Gelenke.

Behandlung und Therapie

Da die Arthrose ein langwieriger Prozess ist, der im Anfangsstadium meist gar nicht wahrgenommen wird, kann man diesen auch bei leichten Schmerzen noch gut hinauszögern.

Wurde die Arthrose festgestellt, gilt es nun, die Schmerzen weitestgehend einzudämmen. Dies geschieht in der Regel mit Medikamenten, doch auch Gelenkspülungen oder -injektionen haben sich bereits gut bewährt.

Eine gezielte Krankengymnastik und Gesundheitssport in Verbindung mit gelenkschonenden Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren kann weiterhin helfen, den Verlauf der Krankheit positiv zu beeinflussen. Auch Wärme- oder Kältebehandlungen haben sich bewährt - hier allerdings reagiert jeder Patient unterschiedlich.

Die Arthrose kann zwar in ihrem Verlauf beeinflusst, meist aber nicht gestoppt werden. Als letzter Ausweg bleibt in der Regel nur ein künstliches Gelenk. Mittlerweile ist dies nahezu eine Routineoperation und die künstlichen Gelenke halten ohne Probleme 15 bis 20 Jahre.


Vorbeugung

Grundsätzlich ist es wichtig, auf sein Körpergewicht zu achten. Immerhin haben stark übergewichtige Personen ein deutlich höheres Risiko, an Arthrose zu erkranken.

Alle gelenkschonenden Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren eignen sich hervorragend, um einer Arthrose vorzubeugen. Insbesondere glenkbelastende Sportarten sind zu vermeiden. In diesem Zusammenhang sind besonders aprupte Bewegung sowie das Abstoppen für die Gelenke belastend.

↳ Weitere Informationen: Hausmittel gegen Arthrose

Entscheidend ist ebenso der Bodenbelag des Sportplatzes oder der Sporthalle, der den Verschleiß der Gelenke massiv belasten kann. Dabei sollte z.B. Hallenfussball vermieden werden.

Bei erblich vorbelasteten Personen empfiehlt es sich zudem, eine Ultraschalluntersuchung vornehmen zu lassen - Deformationen des Gelenks können so frühzeitig erkannt und gezielt behandelt werden.

Quellen

  • Rüther, W. & Lohmann, C.H.: Orthopädie und Unfallchirurgie, Urban & Fischer, 20. Auflage, 2014
  • Heisel, J.: Physikalische Medizin - Praxiswissen Halte- und Bewegungsorgane, Georg Thieme Verlag, 1.Auflage, 2005
  • Wülker N. Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme Verlag. 2. Auflage 2010.
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2012
  • Imhoff, A.B. et al.: Checkliste Orthopädie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2014

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 3. Dezember 2021

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