Esche
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die hierzulande weit verbreitete Esche gehört zu den höchsten europäischen Laubbäumen. Sie unterscheidet sich von anderen Laubbäumen durch ihre bis fast zum Boden reichende Krone. Ihre Pflanzenteile wurden schon im antiken Griechenland und später im Mittelalter zur Behandlung bestimmter Krankheiten eingesetzt. Die Esche wurde erstmals 1753 von dem Botaniker Carl von Linné beschrieben.
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Definition und Vorkommen
Die Esche oder - wie sie richtiger heißt: Gewöhnliche/Gemeine Esche (Fraxinus excelsior) - gehört zur Familie der Ölbaum-Gewächse (Oleaceae) und ist mit Jasmin und Flieder verwandt. In Europa kommt sie zusammen mit zwei weiteren, ebenfalls winterharten Eschen-Arten vor: mit der Schmalblättrigen Esche und der Manna-Esche (Blumen-Esche). Weltweit gibt es etwa 65 Eschen-Arten.
Die Gewöhnliche Esche kann mehr als 40 Meter hoch und mehrere Jahrhunderte alt werden. Sie wirft im Herbst ihre immer noch grünen Blätter ab. Ihre Laubblätter können bis zu 30 cm lang werden, sind gegenständig angeordnet und haben einen an der Basis verbreiterten Stiel. Der Baum blüht erstmals im 20. Lebensjahr und bildet im Frühjahr ährenförmige Blütenstände mit vielen Blüten aus. Seine Pflanzenteile werden ab Ende Mai gesammelt. Die geflügelten bräunlichen Früchte fallen erst im nächsten Frühjahr ab. Sie enthalten je ein Samenkorn.
Die schnell wachsende Esche bildet als junger Baum Wurzeln, die bis zu 1,50 m tief in die Erde hineinreichen. Einige Jahrzehnte später wächst das Wurzelwerk ausschließlich in die Breite.
Die Esche kommt auf der gesamten nördlichen Erdhalbkugel in den gemäßigten Klimazonen und auch in den Subtropen vor. In den USA und China ist der Laubbaum ebenfalls stark verbreitet. Die sehr anpassungsfähige Esche bevorzugt sonnige Standorte in Laub und Mischwäldern und an Flussauen, wo sie auf feuchtem basischem oder trockenem, kalkhaltigem und humusreichem Boden mit Grundwasser-Anbindung gedeiht. Ihr hartes, aber dennoch elastisches Holz gilt als Edel-Holz. Eschen Holz wird zur Herstellung von Möbeln und Musikinstrumenten sowie zum Innenausbau von Häusern genutzt.
Inhaltsstoffe, Wirkung und Dosierung
Blätter, Rinde und die Fertig-Produkte Eschen-Salbe und Tinktur sind in der Apotheke erhältlich. Tinktur und Salbe werden auf die Haut aufgetragen. Die Eschen Heilmittel haben eine schweißtreibende, harnbildende und ausschwemmende, adstringierende, tonisierende, entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung. Um sich eine Tasse Eschen Tee zuzubereiten, gießt der Patient 1,5 bis 5 g getrocknete zerkleinerte Blätter mit 1 Tasse kochendem Wasser auf und lässt den Tee 10 Minuten ziehen. Nach dem Abseihen trinkt er ihn in kleinen Schlucken. Pro Tag sollte er insgesamt drei Tassen Eschen-Tee zu sich nehmen. Möchte er damit seinen Blasen oder Harnwegsinfekt behandeln, so empfiehlt es sich, den Eschen Tee noch mit Brennnessel- oder Birkenblättern zu kombinieren.
Die Manna-Esche hat noch zusätzlich einen süßlich schmeckenden Saft, der ebenfalls gesundheitsfördernd wirkt. Das Manna beseitigt Verstopfung. Wendet der Nutzer die Eschen-Heilmittel in der richtigen Dosierung an, kommt es zu keinen Nebenwirkungen. Darauf verzichten sollte er jedoch, wenn er an Herzschwäche und Nieren-Problemen leidet. Auch Schwangeren, Stillenden und Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird vom Konsum der Eschen Naturheilmittel abgeraten, da für diese Patientengruppen keine aussagefähigen klinischen Studien vorliegen.
Wogegen hilft die Esche?
Bedeutung für die Gesundheit
Patienten, die Esche Produkte kaufen, können damit ihren Stoffwechsel stärken und in Form von Umschlägen Rheuma und Gicht lokal behandeln. Wegen seiner harntreibenden Eigenschaften hilft Eschen-Tee bei rheumatischen Erkrankungen, Blasen und Nieren-Beschwerden sowie Ödemen. Die Blätter und Samen der Esche wirken sich außerdem positiv auf Lebererkrankungen und Gallensteine aus: Die Leber wird entgiftet und gestärkt, die Gallensteine bilden sich langsam zurück.
Quellen
- Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
- Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
- Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
- Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.
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