Bockshornklee (Trigonella foenum-graecum)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Bockshornklee zählt zur Familie der Hülsenfrüchtler und ist bereits seit der Antike als Heilmittel und Gewürz bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Bockshornklee

Der Bockshornklee ist eine einjährige Pflanze, die zwischen 30 und 60cm hoch wird. Der Stängel trägt dreizählige Blätter, deren Stiele behaart sind. Die Blüten des Bockshornklees sind mittelgroß und sitzen einzeln in den Achseln der Blätter.

Die Pflanze blüht im Juni bzw. Juli, zur Verwendung geeignet sind die getrockneten Samen bzw. das getrocknete Kraut. Bockshornklee wächst in den Mittelmeerländern in freier Natur, wird aber auch in Kleinasien, Pakistan, Iran, China, der Ukraine, Indien und Nordafrika kultiviert. Die Hauptlieferanten sind heute Ägypten, China, Marokko, Indien sowie die Türkei.

Bedeutung für die Gesundheit

Bockshornklee ist ein sehr wirksames Mittel gegen Haarausfall, wobei dafür Packungen aus Bockshornkleeblättern aufgetragen und in die Kopfhaut einmassiert werden. Außerdem hilft Bockshornklee gegen starkes Schwitzen bzw. Appetitlosigkeit, da die Samen den Fluss von Gallen- und Magensäften anregen. Umgekehrt kann Bockshornklee aber auch den Appetit zügeln.

Nachweislich steigert die Pflanze außerdem die Produktion von Testosteron und führt zu einer Verbesserung des Blutbildes. Äußerlich wird Bockshornkleesamen bei Haut- und Atemwegserkrankungen verwendet, darüber hinaus können auch Wunden und Ekzeme effektiv gelindert werden.

Während der Schwangerschaft sollte auf eine medizinische Anwendung mit Bockshornklee verzichtet werden, da Kontraktionen in der Gebärmutter auftreten könnten. Bockshornkleesamen werden auch in Form von Teemischungen angeboten, die über eine blutreinigende Wirkung verfügen. Die Tees können innerlich angewendet werden, eignen sich aber auch zum Herstellen von Umschlägen gegen Entzündungen.

Außerdem sind die Extrakte und Samen des Bockshornklees auch als Kapseln, Tinkturen oder Shampoos erhältlich. Vor allem nach der Schwangerschaft wird Bockshornklee sehr häufig in Form von Kapseln oder Pulver eingenommen, da dadurch die Produktion von Muttermilch gefördert wird.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Bockshornklee enthält Vitamin C, Calcium und Eisen, das eine wesentliche Rolle für die Sauerstoffversorgung spielt. Weitere Inhaltsstoffe sind Vitamin B6, Magnesium, Vitamin A und Vitamin D. Die enthaltenen Bitterstoffe regen die Bildung von Gallen und Magensäure an, während Steroidsaponine die körpereigene Hormonproduktion anregen. Antibakteriell und desinfiziernd wirken die ätherischen Öle, Nikotinsäure, Vitamin B3 und Trigonellin haben eine positive Wirkung auf den Haarwuchs.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 347 kcal/ 1453 kj
Eiweiß 23 g
Kohlenhydrate 48,30 g
Fett 6,4 g
Wasser 8,97 g
Ballaststoffe 10 g
Vitamin B3 1640 µg

Unverträglichkeiten

In seltenen Fällen können nach dem Verzehr von Bockshornklee auch allergische Reaktionen auftreten. Typische Symptome sind dann rote Hautstellen, Augenrötungen, Niesreiz, Bauchschmerzen oder Durchfall.


Einkaufs- und Küchentipps

In Spanien, Nordafrika bzw. im Nahen Osten wird Bockshornklee als Nahrungsmittel angebaut. Darüber hinaus ist die Pflanze auch in Form von Pulver, Samen bzw. Blättern in diversen Orient- oder Asialäden erhältlich. Das Pulver verliert jedoch sehr rasch sein Aroma, sodass der Kauf von Bockshornkleesamen empfehlenswerter ist.

Die Samen bzw. Blätter sollten gut verschlossen und trocken gelagert werden und halten dann mehrere Jahre. Die Samen können ganz verwendet bzw. zerstoßen oder gemahlen werden. Sie verfügen über einen sehr markanten Duft, der an Liebstöckl bzw. Heu erinnert. Das ist auf den Duftstoff Satolon zurückzuführen, der mit den Aromastoffen, die im Liebstöckl enthalten sind, verwandt ist.

Wenn die Samen vor dem Mahlen geröstet werden, so nehmen sie eine karamellartige und nussige Note an, wodurch Gewürze wie Kreuzkümmel oder Chili harmonisiert werden können. Sehr bekannte Gewürzmischungen, in denen Bockshornklee enthalten ist, sind beispielsweise das bengalische Panch Pharan oder das so genannte Sambhar Podi, das aus Südostindien stammt.

Zubereitungstipps

Die Samen des Bockshornklees sind in Südeuropa, China, Nordostafrika, Sri Lanka bzw. Indien sehr beliebt. In Indien werden sie vor allem zur Zubereitung von Chutneys und Currys verwendet, in Ägypten sowie in Äthiopien als Gewürz für Fleisch- und Fischgerichte. In Russland kommt Bockshornklee auch für verschiedene Suppen oder Backwaren zum Einsatz.

Die frischen Blätter können darüber hinaus auch als Gemüse gegessen werden, eignen sich aber auch zum Würzen von Kräutersoßen, Omeletts bzw. Zwiebelsuppe. Außerdem können sie unter Salate gemischt werden.

In Indien, China und der Türkei dienen die Samen als Kaffeeersatz. Die Samen haben eine würzig-bitteren Geschmack, werden sie etwas angeröstet, so können sie ihr volles Aroma entfalten. Sehr gut können Brote, Lamm-, Schweine- oder Rinderbraten damit gewürzt werden. In Südtirol verwendet man Bockshornklee auch als Käsegewürz.

Da das Pulver sehr intensiv ist, sollte man jedoch sparsam damit umgehen. Bockshornklee ist darüber hinaus auch ein wichtiger Bestandteil von Currypulver. Wer möchte, kann Bockshornkleesprossen auch selber ziehen. Dafür werden zwei Esslöffel der Samen in ein Glas gegeben, dann wird ein Tuch darübergelegt, dass ein- bis zweimal pro Tag mit Wasser beträufelt werden muss. Bockshornkleesprossen passen gut zu Käse, Salaten, Tomaten bzw. Avocados.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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