Kaffee

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als alkoholfreies Genussmittel zählt Kaffee zu den beliebtesten Getränken. Jeder Deutsche trinkt täglich im Durchschnitt fast einen halben Liter Kaffee. Dabei wurde der Kaffeegenuss lange Zeit undifferenziert durch eine Vielzahl nicht bewiesener Hinweise als gesundheitliche Gefahr eingestuft. Aktuelle Ergebnisse einschlägiger wissenschaftlicher Studien belegen erfreulicherweise eher das Gegenteil.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Kaffee wissen

Anfang des 17. Jahrhunderts wurde erstmals Kaffee in größeren Mengen auf dem Seeweg aus den arabischen Ländern nach Europa gebracht. Die schnell steigende Beliebtheit und Nachfrage nach dem aromatischen Genussprodukt führte zu einem schwunghaften Handel mit Kaffeebohnen. Diese unterscheiden sich bereits optisch durch verschiedene Größen und Brauntöne.

Im Rahmen der Verarbeitung werden die Kaffeebohnen umso dunkler, je länger das Röstverfahren andauert. Allerdings bedingt ein lang anhaltendes Rösten auch Qualitätsverluste bezogen auf den Kaffeebohnencharakter. Ein weiteres Kriterium ist der Koffeingehalt der Kaffeebohnen. Dies wirkt sich vor allem dabei aus, Wachsamkeit und Konzentrationsfähigkeit zu fördern. Von Bedeutung ist die Koffeinkonzentration aber auch im Hinblick auf mögliche Herz-Kreislaufbelastungen. Dabei spielt auch die Auswahl der Kaffeebohnensorte eine Rolle.

Weltweit sind ungefähr 40 verschiedene Kaffeebohnensorten bekannt. Neben der Sorte wird die Kaffeequalität durch die Beschaffenheit des Anbaugebietes, den Transport sowie die Röstung beeinflusst. Das Marktangebot ist dabei überwiegend auf zwei bestimmte Sorten ausgerichtet: Arabica und Robusta.

Die auf dem Weltmarkt mit einem Anteil von circa 60 Prozent gefragteste Kaffeesorte ist Arabica. Sie wird nur im Hochland von Mittel- und Südamerika sowie Afrika in einer Höhe von über 800 Metern angebaut. Die Robusta Sorte wird als schnellwüchsige Kaffeesorte in Regionen mit einer Höhe von über 600 Metern angebaut. Sie ist besonders widerstandsfähig gegen Hitze, Frost, Parasiten oder Krankheiten und hat einen höheren Koffeingehalt als die Arabica Sorte.

Dadurch, dass die Arabica Sorte langsamer als die Robusta Sorte reift, kann sie deutlich mehr Aromastoffe entwickeln. Ebenso ist dadurch der Gehalt an Bitterstoffen vergleichsweise geringer. Dies bildet die Grundlage für einen exzellenten Geschmack und ein fantastisches Aroma. Außerdem ist der Koffeingehalt der Arabica Sorte herzschonend niedrig. Aufgrund dieser Eigenschaften verfügt die Arabica Sorte über eine höhere Qualität als die Robusta Sorte.

Bedeutung für die Gesundheit

Der maßvolle Kaffeegenuss soll nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen eine präventive Wirkung bezogen auf eine Vielzahl von Erkrankungen haben. Der tägliche Genuss von Kaffee stellt außerdem eine willkommene Pause für viele Berufstätige im Alltagsstress dar, bevor dann die Arbeitsverrichtung wieder mit verbessertem Konzentrationsvermögen fortgesetzt wird.

Ein Privathaushaushalt ohne Kaffeemaschine ist kaum noch vorstellbar. Kaffeegenuss in gemütlicher Atmosphäre hat internationalen Kultstatus. Der stressige Berufsalltag, zahlreiche Veranstaltungen oder viele gesellschaftliche Kontakte können es mit sich bringen, dem Kaffeegenuss übermäßig zuzusprechen. Dies kann zu Herz-Kreislauf-Beeinträchtigungen führen.

Durch den Konsum von Kaffee wird auch der Stoffwechsel und somit die Fettverbrennung angeregt. Die positiv stimulierende Wirkung von Kaffee soll auch zur Verbesserung von sportlichen Trainingsleistungen dienen. Nach neueren wissenschaftlichen Forschungsergebnissen soll Kaffee auch eine vorbeugende Wirkung gegen Krebserkrankungen, Diabetes und Parkinson besitzen.

Die vorbeugende Wirkung vor allem gegen Hautkrebs, aber auch gegen andere Krebserkrankungen sollen täglich drei bis fünf Tassen Kaffee durch den Gehalt an Antioxidantien und sekundären Pflanzenstoffen bieten. Das im Kaffee enthaltene Koffein ist eine organische, stickstoffhaltige Verbindung, die je nach Dosierung anregend bis tödlich wirken kann.

Das Koffein braucht circa 30 Minuten, um nach dem Konsum in den Blutkreislauf zu gelangen. Es erhöht dabei die Konzentrations- und Speicherfähigkeit des Gehirns. Koffein fördert ebenfalls die Konzentration des Botenstoffes Dopamin an den passenden Nervenzellen des Gehirns, wodurch Kaffeetrinker seltener an Parkinson und Alzheimer erkranken. Die Halbwertszeit des Koffeins im Blut beträgt durchschnittlich ungefähr vier Stunden.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Die Bitterstoffe sind in den Kaffee eigenen Säuren enthalten und je nach Kaffeesorte und Röstverfahren unterschiedlich stark ausgeprägt. Kaffee enthält auch wertvolle B-Vitamine wie B 2, B 3, B 5 und B 6. Außerdem enthält er Kohlehydrate, Eiweiß, Lipide, Mineralstoffe und Niacin sowie eine Vielzahl von Aromastoffen. Eine Kaffeebohne enthält 10 bis 13 Prozent Wasser. Nach der Röstung hat sich der Wasseranteil auf zwei bis drei Prozent reduziert. Auf dem Markt ist auch Kaffee erhältlich, bei dem das Koffein entzogen wurde.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 2 kcal/ 9 kj
Eiweiß 0,20 g
Kohlenhydrate 0,30 g
Fett 0,00 g
Wasser 99,40 g
Ballaststoffe 0,00 g
Vitamin B3 700 µg

Unverträglichkeiten

Vor allem Personen, die bereits mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen belastet sind, sollten die Intensität des Koffeins beim Kaffeekonsum beachten. Negative Auswirkungen könnten ansonsten starke Nervosität, Einschlafprobleme oder sogar Herzbeschwerden sein. Vorzugsweise sollte die koffeinärmere Kaffeesorte Arabica gewählt werden.

Koffein wirkt zusätzlich auch noch harntreibend. Wer einen säureempfindlichen Magen hat, wird sich für eine möglichst magenschonende Kaffeebohne entscheiden wollen. Die Bitterstoffe können Sodbrennen sowie Magen-Darm-Beschwerden verursachen. Nur wenige Bitterstoffe enthält die Sorte Arabica. Während der Röstung können sich außerdem zusätzliche Reizstoffe entwickeln, die zu diesen Beeinträchtigungen führen können.


Einkaufs- und Küchentipps

Beim Kauf des Kaffees sollte neben dem Preis und dem Haltbarkeitsdatum in jedem Fall auch auf die Kaffeesorte geachtet werden. Dabei ist je nach persönlicher Vorliebe und gesundheitlicher Verfassung zu berücksichtigen, ob der auszuwählende Kaffee besonders koffeinhaltig, aromatisch oder säurearm sein soll.

Kaffee in Pulverform oder als ganze Bohnen sind in vielen Supermärkten, Einzelhandels- und Feinkostgeschäften sowie auf Märkten zu erwerben. Eine beschädigte Vakuumverpackung ist daran leicht zu erkennen, dass kein Vakuum mehr vorhanden ist. Kaffee ist ein Naturprodukt, das schonend aufbewahrt werden muss. Die Aromaqualität muss vor allem vor Licht, Wärme, Feuchtigkeit und Sauerstoff geschützt werden. Dazu sollte eine Lagerung in einem licht- und luftdichten Gefäß bei einer kühlen Raumtemperatur erfolgen.

Umlagerungen in andere Behältnisse sollten möglichst aufgrund des dadurch entstehenden verstärkten Sauerstoffkontaktes vermieden werden. Lebensmittel mit einem starken Geruch sollten möglichst nicht in der Nähe des Kaffees aufbewahrt werden. Ungeöffnet bleibt der Kaffee in der Regel auch noch eine längere Zeit über das Haltbarkeitsdatum hinaus haltbar.

Zubereitungstipps

Die Zubereitung des begehrten Heißgetränkes richtet sich in erster Linie nach den persönlichen Vorlieben. Dazu stehen zahlreiche Kaffeemaschinen, Vollautomaten oder Geräte für die French-Press-Methode in unterschiedlichen Preiskategorien zur Verfügung. Ob Filterkaffee, Espresso oder Cappuccino: Die Auswahlmöglichkeiten sind riesig.

Ein umfangreiches Angebot an Formen, Designs, Farben und Größen ist neben den Geräten zur Kaffeezubereitung auch für einzelne Kaffeetassen, Kaffeekannen oder das gewünschte Kaffeeservice verfügbar. Einem köstlichen Eiskaffee mit Vanilleeis, einer einladenden Schaumkrone oder einem Espresso mit einem Schuss Brandy kann kaum jemand widerstehen.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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