Gebärmutter
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Neben den Eierstöcken ist die Gebärmutter das zentrale weibliche Geschlechtsorgan. In den Eierstöcken produziert der weibliche Körper Eizellen, die bei Befruchtung in die Gebärmutter wandern. Dort wächst in der Schwangerschaft das Ungeborene heran und wird vom Körper der Frau mit den nötigen Nährstoffen versorgt.
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Definition
Der medizinische Begriff für die Gebärmutter ist „Uterus“. Sie bildet einen Teil der Geschlechtsorgane, ohne die keine Fortpflanzung und Schwangerschaft möglich wäre. Kein anderer Muskel kann sich so ausdehnen wie der Uterus. Vor einer Schwangerschaft ist er circa 7 cm lang, danach bis zu 9 cm.
Während der Schwangerschaft dehnt sich die Gebärmutter bis zum Rippenbereich aus. Ihr Normalgewicht beträgt zwischen 60 und 100 Gramm. Innerhalb dieses zentralen Organs entwickelt sich der Embryo nach seiner Befruchtung zum Fötus. Über die Nabelschnur wird das Kind bis zur Geburt versorgt.
Anatomie
Die Gebärmutter unterteilt sich in den Gebärmutterkörper (Corpus uteri), eine als „Isthmus“ bezeichnete Engstelle sowie den Gebärmutterhals (Cervix uteri). Sie ist leicht nach vorn geneigt, was mit den sie umgebenden Organen und Muskeln zusammenhängt. Umschlossen wird sie von der Harnblase, dem Darm, den Eierstöcken sowie den Beckengefäßen. Nach unten hin wird der Uterus vom Beckenboden abgegrenzt. Seine Blutversorgung erfolgt über Arterien, die von den Beckenschlagadern ausgehen.
Aufgebaut ist die Gebärmutter in drei Schichten. Bei der äußeren Schicht handelt es sich um einen mit Bauchfell überzogenen, glänzenden Überzug, der auch „Perimetrium“ genannt wird. Den Hauptteil bildet eine Muskelschicht (Hyometrium). Die dritte Schicht ist die Schleimhaut, „Endometrium“ genannt, welche die mitunter häufigste Ursache für weibliche Beschwerden bildet.
Funktion
Die Geschlechtsorgane der Frau stehen in komplizierter hormoneller Wechselwirkung zueinander. Diese lässt alle 28 Tage Eizellen in den Eierstöcken der Frau heranwachsen. Sofern sie nicht befruchtet werden, werden sie über die Menstruationsblutung durch die Gebärmutter aus dem Körper gespült.
Die weibliche Menstruation hält rund eine Woche an. Dabei werden auch Schleimhautreste und Sekret ausgeschieden. Eine Frau verliert zwischen 65 und 200 ml Flüssigkeit während einer Periode. Wurde eine Eizelle befruchtet, nistet sie sich in der Gebärmutter ein. Die Menstruationsblutung wird hormonell verhindert und der Fötus wächst in der Gebärmutter heran.
Dort verbleibt er während der Schwangerschaft und wird mit allen lebenswichtigen Nährstoffen versorgt. In dieser Zeit wächst die Muskelmasse des Uterus auf 1000 bis 1500 Gramm an. In der Breite legt er bis zum Dreifachen zu, in der Länge bis zum Vierzigfachen. In der 36. Woche hat sich die Gebärmutter bis zum Brustbein ausgedehnt.
Der Uterus bildet somit das Zentrum des Hormonkreislaufs und beeinträchtigt so auch das Gefühlsleben der Frau. Er regelt neben der Menstruation und Schwangerschaft auch die Wechseljahre nach der letzten Menstruation (Menopause).
Erkrankungen
Verschiedene Beschwerden und Erkrankungen können im Zusammenhang mit der Gebärmutter auftreten. Darunter fallen beispielsweise Fehlbildungen und verschiedene Entzündungen, die durch eine gestörte Flora ausgelöst werden können. Häufig leiden Frauen an Blutungsunregelmäßigkeiten. Dazu gehört insbesondere das unregelmäßige Eintreten der Menstruation. Dies wird in den meisten Fällen durch die Einnahme hormoneller Präparate wie der Anti-Baby-Pille reguliert.
Aber auch übermäßiger Blutverlust während der Periode fallen in diesen Bereich. Andere Beschwerden kann eine Gebärmuttersenkung hervorrufen, die durch zu schwache Beckenbodenmuskulatur ausgelöst wird. Hierbei wird ein Mediziner entsprechende Übungen zur Stärkung selbiger empfehlen.
Nach der Geburt kann es zudem zur Kontraktionsschwäche der Muskeln kommen. Dies kann beispielsweise das Sexualleben der Frau beeinträchtigen. Neben eher harmlosen Beschwerden können sich auch im Uterus Wucherungen oder Tumoren ausbilden.
Zudem kann es zu Zysten im Uterus kommen, die in einigen Fällen entfernt werden müssen. Auch Schleim und Blut können sich dort sammeln. Je nach Verlauf, Ursache und Beschwerde der Erkrankung ist eine Entfernung der Gebärmutter möglich. Ein solcher Eingriff wird „Hysterektomie" genannt und hat weitreichende Folgen für den Hormonhaushalt der Frau. Zudem ist eine Schwangerschaft dann nicht mehr möglich. Daher sollte dem Eingriff ein ausführliches Beratungsgespräch vorausgehen.
Quellen
- Ludwig, M.: Gynäkologische Endokrinologie. Ein Handbuch für die Praxis, 2.Auflage, optimist Fachbuchverlag, 2011
- Kuhl, H.: Sexualhormone und Psyche: Grundlagen, Symptomatik, Erkrankungen, Therapie,1. Auflage, Georg Thieme Verlag, 2002
- Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
- Weyerstahl, T., Stauber, M. (Hrsg.): Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2013
- Kirschbaum, M., et al.: Checkliste Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2005
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
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