Vitamin B6

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. Mai 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Vitamin B6 bezeichnen Ernährungswissenschaftler eine Reihe biologischer Stickstoff-Verbindungen. Vitamin B6 zählt zur Klasse der wasserlöslichen Vitamine. In Organismen erfüllt Vitamin B6 die Funktion sogenannter Co-Enzyme. Das sind Substanzen, die für den Stoffwechsel unentbehrlich sind. Damit ist Vitamin B6 für alle Lebewesen notwendig.

Inhaltsverzeichnis

Überblick: Was ist Vitamin B6?

Ist eine Einnahme von Vitamin-B6-Präparaten sinnvoll?

Vitamin B6, auch bekannt als Pyridoxin, ist ein wasserlösliches Vitamin aus dem B-Komplex, das eine wichtige Rolle im Stoffwechsel spielt. Es ist an über hundert enzymatischen Reaktionen im Körper beteiligt, die für den Abbau von Proteinen, die Synthese von Neurotransmittern, den Stoffwechsel von Aminosäuren und die Bildung von roten Blutkörperchen erforderlich sind.

Vitamin B6 ist essenziell für die normale Funktion des Nervensystems und spielt eine Schlüsselrolle bei der Bildung von Neurotransmittern wie Serotonin, Dopamin und GABA, die wichtige Botenstoffe sind, die die Stimmung, den Schlaf und die Stressreaktion regulieren. Es unterstützt auch die Bildung von Hämoglobin, dem sauerstofftransportierenden Protein in roten Blutkörperchen, sowie die Regulation des Homocystein-Stoffwechsels, was wichtig für die Gesundheit von Herz und Gefäßen ist.

Die empfohlene Tagesdosis für Vitamin B6 variiert je nach Alter, Geschlecht und individuellen Bedürfnissen, beträgt jedoch in der Regel für Erwachsene zwischen 1,3 und 1,7 mg pro Tag. Gute natürliche Quellen für Vitamin B6 sind Fleisch, Fisch, Geflügel, Nüsse, Samen, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und einige Gemüsesorten wie Kartoffeln und Bananen.

Ein Mangel an Vitamin B6 kann zu einer Reihe von gesundheitlichen Problemen führen, darunter neurologische Störungen, Hautveränderungen, Anämie und beeinträchtigte Immunfunktion. Obwohl ein Mangel relativ selten ist, können bestimmte Personen ein erhöhtes Risiko haben, darunter ältere Menschen, Schwangere, Alkoholkonsumenten und Personen mit bestimmten Erkrankungen des Verdauungstrakts.

Übermäßige Aufnahme von Vitamin B6 durch Nahrungsergänzungsmittel kann zu Nebenwirkungen wie neuropathischen Symptomen, Nervenschäden und gastrointestinalen Beschwerden führen.

Warum benötigt der Körper Vitamin B6?

Der menschliche Körper kann Vitamin B6 nicht selbst produzieren, sondern ist auf dessen Zufuhr mit der Nahrung angewiesen. Die größte Rolle spielt Vitamin B6 für den Auf- und Abbau der Eiweiße im Organismus. Daneben kann der rote Blutfarbstoff Hämoglobin nur unter der Mitwirkung von Vitamin B6 gebildet werden.

Auch manche Botenstoffe des Nervensystems sind ohne die Aktivität von Vitamin B6 nicht denkbar. Damit kommt Vitamin B6 auch eine wesentliche Bedeutung für den Hormonhaushalt zu. Wichtig ist Vitamin B6 auch für einzelne Vorgänge des Immunsystems, so ist das Co-Enzym an der Produktion von Histamin beteiligt.

Histamin ist ein Aktivator bei entzündlichen und allergischen Prozessen. Darüber hinaus funktioniert der Abbau der Leberstärke nur, wenn Vitamin B6 anwesend ist.

Vitamin B6–Mangel

Ein Mangel an Vitamin B6 führt sofort zu Symptomen, die auch die Bedeutung des Co-Enzyms für die Gesundheit zeigen. Ein gestörter Eiweißstoffwechsel verursacht Entzündungen der Haut und speziell der Schleimhäute in Mund und Nase. Bei Kindern und Jugendlichen kommt es bei einem Mangel an Vitamin B6 zu Wachstumsstörungen. In jedem Lebensalter ist Blutarmut ein mögliches Symptom für die Unterversorgung mit Vitamin B6.

Auch das Verdauungs-System leidet unter zu geringer Verfügbarkeit von Vitamin B6, sodass Durchfall, Erbrechen und Appetitlosigkeit die Folge sind. Eine Schädigung der Nerven äußert sich in leichten Lähmungserscheinungen, die vor allem die Feinmotorik betreffen. Eine Beeinträchtigung des Gehirns führt zu psychischen Problemen wie verminderte Konzentrationsfähigkeit bis hin zu Verwirrtheitszuständen. Sogar Depressionen können ihre Ursache in einem Mangel an Vitamin B6 haben. Auch Krämpfe treten im Rahmen einer Mangelzufuhr von Vitamin B6 auf.

Vitamin B6-Bedarf

Einige Lebensumstände bedingen einen erhöhten Bedarf an Vitamin B6. Starke Raucher und Trinker müssen auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B6 besonders achten. Mehr zu sich nehmen sollten auch ältere Menschen. Auch Sportler merken den Mangel an Vitamin B6 sofort. Ihr Körper kann nicht mehr genügend Blutzucker bereitstellen, sodass die Leistungskurve spürbar abfällt.

Fehlt ihnen mal die Zeit für eine gesunde und ausgewogene Ernährung, dann hält der Markt eine Reihe von preiswerten und hochkonzentrierten Ersatzstoffen bzw. Nahrungsergänzungsmitteln bereit.

Vorkommen in Lebensmitteln

Vitamin B6 ist in hoher Konzentration in Innereien wie Leber, Gehirn und Niere enthalten. Doch auch die gängigen Fleischsorten wie Schwein, Rind und Geflügel liefern Vitamin B6 in ausreichenden Mengen. Ein hervorragendes Lebensmittel für eine optimale Zufuhr von Vitamin B6 ist Hefe. Backwaren aus Hefeteig und ungefiltertes Weißbier enthalten daher hohe Mengen an Vitamin B6.

Unter den Hülsenfrüchten sind es besonders grüne Bohnen und Linsen, deren Gehalt an Vitamin B6 sehr hoch ist. Viel Vitamin B6 wird in Weizenkeimen gebildet, doch auch Getreideprodukte aus Vollkorn sind gute Lieferanten. Daneben sind Grünblattgemüse wie Kohl und Salat empfehlenswert, wenn Vitamin B6 in der Ernährung speziell berücksichtigt werden soll. Aus der Gruppe der exotischen Früchte stellen Avocados und Bananen sichere Quellen dar.

Vitamin B6 ist ein temperaturempfindlicher Inhaltsstoff. Schonende Garmethoden wie Dünsten und Kochen garantieren, dass der Vitamin B6 weitestgehend erhalten bleibt. Tiefkühlkost hat stets einen reduzierten Anteil des Vitamins. Optimal sind rohe Lebensmittel wie Salate und frisches Obst zur Versorgung mit Vitamin B6.

Übersicht Vitamin-B6-haltiger Lebensmittel

Hier sind einige Lebensmittel, die reich an Vitamin B6 sind, zusammen mit ihrem ungefähren Gehalt pro 100 Gramm:

  • Hähnchenbrust: Enthält etwa 0,9 mg Vitamin B6 pro 100 g.
  • Thunfisch: Enthält etwa 0,9 mg Vitamin B6 pro 100 g.
  • Kartoffeln: Enthalten etwa 0,3 mg Vitamin B6 pro 100 g.
  • Sonnenblumenkerne: Enthalten etwa 1,3 mg Vitamin B6 pro 100 g.
  • Banane: Enthält etwa 0,4 mg Vitamin B6 pro 100 g.
  • Avocado: Enthält etwa 0,3 mg Vitamin B6 pro 100 g.
  • Haferflocken: Enthalten etwa 0,5 mg Vitamin B6 pro 100 g.
  • Kichererbsen: Enthalten etwa 0,6 mg Vitamin B6 pro 100 g.
  • Lachs: Enthält etwa 0,9 mg Vitamin B6 pro 100 g.
  • Spinat: Enthält etwa 0,2 mg Vitamin B6 pro 100 g.

Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Gehalte an Vitamin B6 in Lebensmitteln je nach Anbau- und Verarbeitungsbedingungen variieren können.

Vitamin-B6 Präparate - Worauf sollte man achten?

Bei der Einnahme von Vitamin-B6-Präparaten gibt es einige wichtige Punkte zu beachten, um eine sichere und effektive Nutzung sicherzustellen:

Empfohlene Dosierung:

Achten Sie darauf, die empfohlene Dosierung nicht zu überschreiten. Die empfohlene Tagesdosis für Vitamin B6 beträgt für Erwachsene in der Regel etwa 1,3 bis 1,7 mg. Eine übermäßige Einnahme von Vitamin B6 kann zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.

Qualität der Präparate:

Wählen Sie hochwertige Vitamin-B6-Präparate von vertrauenswürdigen Herstellern, um die Reinheit und Wirksamkeit des Produkts zu gewährleisten. Überprüfen Sie das Etikett auf Inhaltsstoffe und achten Sie auf mögliche Zusatzstoffe oder Allergene.

Wechselwirkungen mit Medikamenten:

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Vitamin-B6-Präparate einnehmen, insbesondere wenn Sie andere Medikamente einnehmen. Vitamin B6 kann mit bestimmten Medikamenten interagieren, einschließlich Medikamenten gegen Epilepsie, Parkinson-Krankheit und bestimmten Antibiotika.

Individuelle Bedürfnisse:

Berücksichtigen Sie Ihre individuellen Bedürfnisse und Gesundheitszustände. Personen mit bestimmten Erkrankungen wie Nierenproblemen oder bestimmten genetischen Störungen können möglicherweise eine spezielle Überwachung oder Anpassung der Vitamin-B6-Einnahme benötigen.


Nebenwirkungen beobachten:

Obwohl Vitamin B6 in der Regel sicher ist, kann eine übermäßige Einnahme zu Nebenwirkungen wie Nervenschäden, Taubheitsgefühl in den Extremitäten, Übelkeit und Magenbeschwerden führen. Wenn Sie ungewöhnliche Symptome bemerken, brechen Sie die Einnahme ab und konsultieren Sie einen Arzt.

Berücksichtigung der Ernährung:

Versuchen Sie, Ihren Vitamin-B6-Bedarf hauptsächlich durch eine ausgewogene Ernährung zu decken, die reich an Lebensmitteln ist, die natürlicherweise Vitamin B6 enthalten. Ergänzungen sollten nur verwendet werden, um eine ausreichende Zufuhr zu gewährleisten, wenn dies durch die Ernährung nicht erreicht werden kann.

Folgen einer Überdosierung

Eine Überdosierung von Vitamin B6, auch bekannt als Pyridoxin, kann zu unerwünschten Nebenwirkungen führen, insbesondere wenn die Einnahme über einen längeren Zeitraum oder in hohen Dosen erfolgt. Hier sind einige mögliche Folgen einer Überdosierung von Vitamin B6:

Neurologische Probleme:

  • Eine übermäßige Einnahme von Vitamin B6 kann zu neurologischen Problemen führen, einschließlich sensorischer Neuropathien, die zu Kribbeln, Taubheitsgefühl oder Schmerzen in den Händen und Füßen führen können. In einigen Fällen können diese Symptome schwerwiegend sein und die täglichen Aktivitäten beeinträchtigen.

Gastrointestinale Beschwerden:

  • Zu den häufigsten Nebenwirkungen einer Überdosierung von Vitamin B6 gehören gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall. Diese Symptome können besonders belastend sein und die Lebensqualität beeinträchtigen.

Photosensitivität:

  • Einige Studien legen nahe, dass hohe Dosen von Vitamin B6 die Empfindlichkeit der Haut gegenüber Sonnenlicht erhöhen können, was zu Sonnenbrand und anderen Hautproblemen führen kann.

Störung der Blutgerinnung:

In einigen Fällen wurde eine Überdosierung von Vitamin B6 mit einer Störung der Blutgerinnung in Verbindung gebracht. Dies kann zu vermehrten Blutungen führen und das Risiko von Blutergüssen erhöhen.

Interaktionen mit Medikamenten:

Eine übermäßige Einnahme von Vitamin B6 kann die Wirksamkeit bestimmter Medikamente beeinträchtigen oder zu unerwünschten Wechselwirkungen führen. Dies betrifft insbesondere Medikamente, die zur Behandlung von Epilepsie, Parkinson-Krankheit und Tuberkulose eingesetzt werden.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 13. Mai 2024

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