Apfel

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Ein Apfel ist eine beliebte nährstoffhaltige Kernobstfrucht mit süßem oder säuerlichem Geschmack. Weltweit werden weit über 20.000 verschiedene Sorten angebaut. Vor allem direkt in und unter der dünnen Schale befinden sich zahlreiche wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.

Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Äpfel

Wie gesund Äpfel sind, ist bekannt. Zudem sind sie ein wirkungsvolles Hausmittel gegen Durchfall.

Die Erwähnung des Apfels in der biblischen Geschichte deutet darauf hin, dass es sich dabei um eine Frucht handelt, die schon seit Jahrtausenden bekannt ist. Tatsächlich wuchsen bereits 10.000 Jahre vor Christus auf dem Gebiet des heutigen Kasachstans die aus heutiger Sicht ersten Äpfel.

Die Hauptstadt Alma-Ata trug früher den Namen Almaty. Dies bedeutet übersetzt: „Stadt des Apfels“. Beschaffenheit und Geschmack waren damals mit der heutigen Apfelqualität allerdings noch nicht vergleichbar. Der asiatische Apfel war klein, holzig und enthielt sehr viele Kerne. Außerdem war der Geschmack sehr sauer.

Über die damaligen Handelswege fand der Apfel in der Antike den Weg zu den Römern und Griechen. Hier sorgten veränderte Anbaumethoden dafür, dass der Apfel mit der Zeit vor allem über einen süßlicheren Geschmack verfügte. Der Apfel wurde zunehmend attraktiver und es erfolgte eine größere Verbreitung. Ebenfalls erreichte der Apfel einen immer größeren Grad an symbolischer Bedeutung und anerkennende Bewertungen bezogen auf die gesundheitliche Wirkung.

Durch die Ausdehnung des Römischen Reiches gelang der Apfel nach Nordeuropa. An sommergrünen Bäumen und Sträuchern werden bereits seit dem ersten Jahrhundert nach Christus im Rheintal Äpfel angebaut. In Deutschland werden derzeit im Durchschnitt pro Einwohner jährlich circa 30 Kilogramm Äpfel verzehrt. Vier Hauptapfelsorten sorgen mit ihrem Ertrag für 70 Prozent der gesamten deutschen Apfelernte von über einer Million Tonnen.

Hinter Zitrusfrüchten, Bananen und Trauben zählen Äpfel zu den weltweit gefragtesten Früchten. Das führende europäische Anbauland für Äpfel ist Italien (vor allem Südtirol), gefolgt von Frankreich. Der nach der Blüte aus einem Fruchtknoten wachsende Apfel ist in grünen, gelben oder rötlichen Farben erhältlich. Je nach dem Reifezustand werden Äpfel in Sommer-, Herbst- oder Winteräpfel (wie zum Beispiel Boskop) klassifiziert. Wegen ihrer Süße sind unter anderem die Sorten Royal Gala, Delicious und Braeburn beliebt.

Bedeutung für die Gesundheit

Die gesundheitliche Bedeutung des Apfels wird aufgrund des umfassenden Wirkungsspektrums zutreffend durch das bekannte englische Sprichwort umschrieben. Die These, dass der tägliche Verzehr eines Apfels gegen Krankheiten schützen und den Arzt fernhalten kann, ist wohlbegründet.

Der dauerhafte Konsum von Äpfeln stärkt das körpereigene Immunsystem. Mehr als 30 wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente erzeugen eine regelnde Wirkung auf die Darmtätigkeit, den Wasserhaushalt und den Cholesterinspiegel. Außerdem werden dabei Schadstoffe gebunden und verstärkt wieder ausgeschwemmt.

Die in der Apfelfrucht enthaltenen Carotinoide und Flavonoide können sogar das Krebsrisiko senken. Diese Wirkstoffe besitzen eine nachweisbar antioxidative Eigenschaft (Radikalfänger). Die Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen erhärten die Annahme, dass regelmäßiger Apfelverzehr die Gefahr von Bronchial- und Lungenkrankheiten reduziert.

Geriebene Äpfel gelten als Hausmittel gegen Durchfallerkrankungen. Gegen Halsschmerzen wird in vermischt mit heißem Wasser und Honig Apfelessig empfohlen, der auch zur Reduzierung des Körpergewichts benutzt wird.

Ein Nebeneffekt beim Essen eines Apfels stellt aufgrund der Fruchtsäure das natürliche Reinigen der Zähne dar. Eine Maske aus geriebenem Apfel und Honig soll sich vorteilhaft auf die Haut auswirken. Die im Apfel enthaltenen Ballaststoffe regen die Verdauung an und sorgen für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl. Dadurch verhindern Äpfel als willkommene Zwischenmahlzeit erfolgreich den fatalen Heißhunger.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Im Einzelnen enthält ein Apfel vor allem einen wirksamen Anteil an Vitamin C. Das klassische Schutzvitamin ist für die Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit besonders wichtig. Außerdem sind in einem Apfel Provitamin A, die Vitamine B 1, B 2, B 6 und E sowie Folsäure und Niacin enthalten.

In den Zellwänden eines Apfels ist der Ballaststoff Pektin vorhanden. Im Kerngehäuse ist unter anderem Jod zu finden. Kalium, Kalzium, Eisen sowie Magnesium und Phosphor machen den Apfel zu einem vorteilhaften Speicher an Mineralien und Spurenelementen. Der hohe Fruchtzuckergehalt eines Apfels eignet sich als schneller Energielieferant. Zu ungefähr 85 Prozent besteht ein Apfel aus Wasser. Er enthält kaum Fett.

Unverträglichkeiten

Der Verzehr eines Apfels ist oftmals problematisch, weil die daran befindlichen chemischen Substanzen zuvor nicht oder nicht vollständig durch ein Abwaschen entfernt wurden. Die zur Schädlingsbekämpfung gespritzten Mittel können zu Unwohlsein und Durchfall führen. Eine Alternative sind Bioäpfel.

Bei einer Fruchtzuckerunverträglichkeit können sich beim Verzehr eines Apfels Symptome wie Übelkeit und Bauchschmerzen sowie Kopfschmerzen oder Schwindel einstellen. Durch die Anordnung der in einem Apfel enthaltenen Aminosäuren kann es auch zu allergischen Reaktionen kommen. Verarbeitete, vor allem gekochte Äpfel wie zum Beispiel Apfelmus oder Apfelsaft können in der Regel jedoch beschwerdefrei verzehrt werden.


Einkaufs- und Küchentipps

Frische Äpfel sind in Deutschland während des gesamten Jahres erhältlich. Die Preise differieren je nach Sorte und Jahreszeit. Äpfel können in Supermärkten, Einzelhandelsgeschäften, speziellen Obst- und Gemüseläden oder auf Wochenmärkten erworben werden. Teilweise erfolgt auch ein Direktverkauf in Bauernhöfen und Apfelanbaugebieten. Außer den heimischen Produkten werden auch importierte Äpfel angeboten.

Die Lagerfähigkeit ist von der Sorte, dem Reifezustand und den Lagerungsbedingungen abhängig. An der prallen, glänzenden Farbe des Apfels ist der Frischezustand beim Einkauf erkennbar. Es sollte auch darauf geachtet werden, dass keine Druck- oder Faulstellen vorhanden sind. Der Stiel sollte noch nicht allzu trocken wirken. Die separate Lagerung sollte an einem kühlen, dunklen Ort wie zum Beispiel im Keller erfolgen.

Je nach Sorte und Reifezustand zum Zeitpunkt der Einlagerung können Äpfel so einige Monate gelagert werden. Während des Lagerungsprozesses sondern Äpfel Kohlendioxid ab. Eine Umhüllung wie ein Plastikbeutel mit kleinen Luftlöchern sorgt durch die Sauerstoffarmut für eine möglichst lange Lagerfähigkeit. Im Gegensatz zu Apfelmus oder Apfelkompott eignen sich Äpfel nicht zum Einfrieren.

Zubereitungstipps

Äpfel können in verschiedenen Formen zubereitet werden und dienen als auch als Ergänzung bei vielen Speisen, Desserts und Backprodukten. Ein Apfel kann roh, gekocht oder gebraten in Stücken oder ganz zerkleinert verzehrt werden. Als Snack für zwischendurch oder als Bestandteil in Obstsalaten, Müslis oder Kuchen sind Äpfel sehr beliebt.

Der Bratapfel stellt einen besonderen Genuss im Winter dar. Äpfel sind auch Bestandteil in vielen Hauptmahlzeiten. Sie können in Rotkohl, als Füllung in einer Gans oder beispielsweise in Fruchtsäften enthalten sein. Ein leckeres Dessert werden unter anderem Apfelmus oder Äpfel mit Vanillesoße angeboten.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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