Zinkmangel

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Zinkmangel ist häufig eine Folge falscher Ernährungsweise. Das chemische Element Zink zählt zu den lebensnotwendigen (essenziellen) Spurenelementen, die der Mensch zum täglichen Leben benötigt. Zink ist ein wesentlicher Faktor für zahlreiche Regulationen der Stoffwechselprozesse im Körper und hat eine entzündungshemmende Wirkung. Es ist überaus wichtig für Augen, Haut und die körpereigenen Abwehrkräfte. Ein Zinkmangel kann daher schwere Folgen haben.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Zinkmangel?

Ein Zinkmangel hat verschiedene Auswirkungen auf den Körper. Spröde Nägel sowie trockene Haut sind typische Symptome.

Der Körper kann Zink selbst nicht herstellen, so dass dieses mit der täglichen Nahrung aufgenommen werden muss. Generell kann der erforderliche Zinkbedarf unproblematisch mit der Nahrungsaufnahme gedeckt werden. Der Körper speichert durchschnittlich in etwa zwei Gramm.

Zink spielt eine bedeutende Rolle beim Ablauf von zellulären und biochemischen Reaktionen des Körpers. Er stärkt das Immunsystem und hilft dabei, Wunden heilen zu lassen.

Eine wichtige Rolle spielt Zink bei der Bildung von Hormonen, wie beispielsweise Sexualhormonen, Adrenalin, Wachstumshormonen sowie der Insulinbildung und -speicherung.

Ursachen

Ein Zinkmangel kann verschiedene Ursachen haben. Zum einen kann krankheitsbedingt die Verwertung von Zink und deren körpereigene Nutzung oder Ausscheidung gestört sein. Bei etwa siebzig Prozent aller entzündlichen Darmkrankheiten (wie etwa Morbus Crohn) wird bei den Erkrankten ein Zinkmangel diagnostiziert.

Aber auch Erbkrankheiten können die Aufnahme und Verwertung von Zink empfindlich stören und so einen Zinkmangel verursachen. Vielfach liegt auch ein Zinkmangel vor, wenn einfach zuwenig Zink mit der Nahrung aufgenommen wird, wie etwa bei einseitigen Diäten oder der fortwährenden Einnahme von Abführmitteln und bestimmten Medikamenten.

Ein Zinkmangel kann ebenso sporadisch während einer Schwangerschaft, in der Stillzeit, nach Operationen, bei Krebserkrankungen und deren Behandlung, bei Durchfallerkrankungen, ja sogar bei schweren Verbrennungen auftreten.

Auch ältere Menschen können unter Zinkmangel leiden. Doch auch Leistungssportler haben meist einen erhöhten Zinkbedarf. Zinkmangel ist die Folge von regelmäßigem Alkoholkonsum, da Zink eine wichtige Rolle in der körpereigenen Entgiftung spielt. Auch phosphathaltige Getränke, wie etwa Cola, können bei dauerhaftem Konsum einen Zinkmangel bewirken.

Wann zum Arzt?

Wenn die eine oder andere Symptomatik von Zinkmangel bemerkt wird, leidet der Körper häufig schon über einen längeren Zeitraum an Zinkmangel. Ein geschwächtes Immunsystem durch Zinkmangel kann sich mit oft auftretendem Schnupfen aber auch Halsschmerzen und Husten bemerkbar machen. Auch ein immer wieder auftretender Herpes kann auf Zinkmangel beruhen.

Häufig sind auch die persönlichen Schwachstellen betroffen. Von einem Zinkmangel kann ausgegangen werden, wenn es häufig zu Infektionen der Atemwege (Bronchitis), der Blase, des Magen-Darm-Trakts sowie der Haut oder der Schleimhäute (Aphten an der Zunge oder der Mundschleimhaut) kommt. Auch eine häufig auftretende Entzündung der Mundhöhle oder der Nasennebenhöhle kann auf einem Zinkmangel beruhen. Damit es nicht zu einer Chronifizierung kommt, sollte durch einen Facharzt eine medizinische Abklärung erfolgen.

Darüber hinaus kann Zinkmangel auch zu hormonellen Störungen führen. Insbesondere sind hier prämenstruelle Symptome und Probleme bezüglich Potenz und Fruchtbarkeit zu erwähnen. Ernsthafte Erkrankungen können medizinisch abgeklärt werden. Die Sinnesorgane können von Zinkmangel betroffen sein, wenn Geruchs- und Geschmacksstörungen beobachtet werden oder das Sehen in Dunkelheit sich verschlechtert. Es sollte zur Sicherheit abgeklärt werden, ob nicht andere Ursachen vorliegen.

Zinkmangel kann bei Kindern auch zu Wachstumsstörungen sowie verzögerter Geschlechtsreife führen. Andere Ursachen sind auszuschließen. Wer an einer chronischen Venenschwäche, einem Morbus Crohn, einer Collitis ulcerosa oder einem Diabetes leidet, hat einen erhöhten Zinkbedarf.

Symptome und Verlauf

Der Mensch ist nicht in der Lage Zink in seinem Körper zu speichern. Deshalb ist er auf die regelmäßige Einnahme zinkhaltiger Nahrungsmittel angewiesen. Ist dies nicht der Fall können folgende Mangelsymptome auftreten:

Bei einem langanhaltenden Zinkmangel kann es insbesondere bei Kindern und Jugendlichen zu Wachstumsstörungen kommem. Zudem können psychische Beschwerden (Depressionen) auftreten. In schweren Fällen muss ein Zinkmangel unbedingt durch einen Arzt diagnostiziert und in der richtigen Medikation unter regelmäßiger medizinischer Kontrolle behandelt werden.

Diagnose

Zinkmangel kann sich durch verschiedene, für den Betroffenen sehr unangenehme, Symptome äußern. Der erste Weg bei Verdacht auf Zinkmangel sollte den Betroffenen zum Hausarzt führen, um die Diagnose Zinkmangel zu erhärten.

An dieser Stelle muss jedoch gesagt werden, dass die Diagnose bei Zinkmangel nicht einfach ist, denn der Zinkspiegel im Blut ist nur in dem Fall relevant, wenn er einen deutlich erniedrigten Wert anzeigt. Zinkmangel kann jedoch auch dann vorhanden sein, wenn der Wert im Normalbereich liegt. Grund hierfür: 98 Prozent des Zinks werden in Körperzellen gespeichert und nur 2 Prozent kreisen im Blut. Stellt der Körper das Absinken des Zinkgehaltes im Blut fest, mobilisiert er entsprechenden Nachschub aus seinen Vorräten. Somit wird auch bei einer zu geringen Zufuhr von Zink über lange Zeit ein normaler Blutspiegel erreicht.

Verlässlichere Aussagen könnten Messungen im Gewebe direkt, also den Speicherorten für Zink, bringen. Diese Untersuchung ist jedoch nicht für die tägliche Praxis geeignet. Eine Alternative zur Blutuntersuchung bei Verdacht auf Zinkmangel stellt die Haar-Analyse dar. Diese kann zwar vergleichsweise große Unterschiede von Mensch zu Mensch zeigen, kann aber problemlos durchgeführt werden.

Komplikationen

In Folge eines Zinkmangels können verschiedene Komplikationen auftreten. Zunächst kann es zu Stimmungsschwankungen und Müdigkeit sowie Konzentrationsmangel und Erschöpfung kommen. Bei längerem Bestehen können sich daraus mitunter auch Depressionen entwickeln. Ein akuter Zinkmangel führt außerdem zu Wundheilungsstörungen und trockenerer oder schuppiger Haut. Das Risiko für entzündliche Hauterkrankungen wie Dermatitis, Hautrötungen und Pusteln steigt im Verlauf weiter an. Zudem kommt es vermehrt zu Akne, Ekzemen und Hautpilzen. Der Mangel führt fast immer zu brüchigen Nägeln und einer generell nachlassenden Haarqualität, in deren Folge es zum Haarausfall kommt.

Des Weiteren können hormonelle Beschwerden wie Potenzstörungen, eine verminderte Libido oder Unfruchtbarkeit auftreten. Die Geruchs- und Geschmacksnerven sind von einem Mangel ebenso betroffen wie die Augen, wodurch es zu Sehstörungen und einer Reihe weitere Beschwerden kommen kann. Bei Kindern und Jugendlichen kann ein Zinkmangel Wachstumsstörungen bedingen. Bei älteren Menschen und Patienten einer Risikogruppe besteht in Folge der schweren Symptome das Risiko verschiedener Organ- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen und akuter Symptome wie Kreislaufkollaps oder Herzinfarkt. Aufgrund der Vielzahl der Komplikationen sollte ein Zinkmangel umgehend von einem Arzt abgeklärt werden.

Behandlung und Therapie

Zinkmangel geht einher mit Beschwerden, wie Müdigkeit, Infektionsanfälligkeit, Antriebsmangel, Depressionen, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust. Die Wundheilung verzögert sich und es können bei Zinkmangel weißliche Flecken auf den Fingernägeln auftreten. Eine Zinkvergiftung entsteht allerdings kaum mit einer normalen Ernährung.

Mittels einer Blutuntersuchung kann der Mediziner feststellen, ob es sich um einen Zinkmangel handelt. Die Behandlung von Zinkmangel ist immer von der Ursache abhängig. Sind Krankheiten für einen Zinkmangel verantwortlich, müssen diese Krankheiten behandelt werden. Ist eine falsche Ernährung der Grund, sollte diese umgestellt werden.

Ist eine Behandlung der Krankheitsursache nicht möglich, kann Zink, meist in Form von Nahrungsergänzungsmittel mit Tabletten, dem Körper zugeführt werden, um dem Zinkmangel zu begegnen. Allerdings ist es möglich, dass diese Zufuhr ein Leben lang vonnöten ist, sollte der Grund für den Zinkmangel in Störungen von Verstoffwechselungen oder Erbkrankheiten liegen.

Mitunter tritt auch nur sporadisch, beispielsweise bei Schwangerhaften oder in der Wachstumsphase ein Zinkmangel auf, so dass nur in dieser Zeit Zink zugeführt werden muss. Immer ist die Kontrolle durch den Arzt unerlässlich.


Vorbeugung

Bei gesunder Ernährung sowie ausgewogener Ernährung wird im Normalfall kein Zinkmangel eintreten. Einem leichten Zinkmangel kann mit entsprechend richtiger Nahrungsaufnahme effektiv begegnet werden, da dieses wichtige Spurenelement in Käse, Hülsenfrüchten, Getreide, Fisch sowie Fleisch enthalten ist.

Fehlt ihnen die Zeit für eine gesunde und ausgewogene Ernährung, dann hält der Markt eine Reihe von preiswerten und hochkonzentrierten Ersatzstoffen bzw. Nahrungsergänzungsmitteln bereit.

Zink-Präparate sind als Tabletten, Pulver oder Kapseln ohne Rezept bei großen und seriösen Online-Shops frei verkäuflich. Auch Internet-Versandapotheken bieten mittlerweile diese Produkte von verschiedenen Herstellern an.

Eine Selbstmedikation ist nicht empfehlenswert, da eine Zinküberdosierung im Körper zu Vergiftungserscheinungen (Zinkvergiftung) führen kann.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2011
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013
  • Arastéh, K., et al.: Duale Reihe. Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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