Uterussarkom
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Das Uterussarkom ist eine zwar seltene, aber bösartige Form des Tumors. Es tritt in der Muskulatur oder dem Schleimhaut-Gewebe der Gebärmutter auf und kann in fortgeschrittenen Stadien auch auf andere Körperteile streuen.
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Was ist ein Uterussarkom?
Das Uterussarkom ist ein maligner (bösartiger) Tumor in der Muskulatur oder in der Schleimhaut der Gebärmutter. Er zählt zu der Gruppe der Sarkome, der bösartigen Tumorerkrankungen, die grundsätzlich sämtliche Körperteile betreffen können. Bei etwa 4,5 Prozent aller Tumore in der Gebärmutter handelt es sich um Uterussarkome. Somit ist das Uterussarkom eine seltene Krebsform. Man unterscheidet zwischen Leiomyosarkomen, malignen mesodermalen Mischtumoren und endometrialen Stromasarkomen.
Ursachen
Nur rund 0,1 Prozent aller bei Frauen festgestellter Tumore sind bösartig. Es besteht allerdings die Möglichkeit, dass entsprechend der Ursachen dieser Erkrankung die gutartigen Myome einen Einfluss auf die Entstehung der bösartigen Sarkome innerhalb der Gebärmutter haben.
Symptome und Verlauf
Typische Symptome des Uterussarkoms:
Das erste Anzeichen eines Uterussarkoms ist meist eine Schwellung, die aufgrund ihrer Schmerzfreiheit jedoch lange unentdeckt bleiben kann. Ein deutliches Zeichen, das auf ein Uterussarkom hinweisen kann, ist eine Blutung außerhalb der normalen Regelblutung. Bei menstruierenden Frauen kann es in diesem Rahmen zu einer stärkeren und länger anhaltenden Monatsblutung als im Normalfall kommen, bei Frauen ab der Menopause können trotz der bereits eingesetzten Wechseljahre wieder Schmierblutungen auftreten.
Im weiteren Verlauf der Erkrankung wächst der Tumor und übt mit der Zeit Druck auf die Nerven in seiner Umgebung aus, was sich durch eine Vergrößerung des Uterus und durch Schmerzen äußert. Auch Schmerzen im Bereich des Unterbauchs, beispielsweise durch einen im Becken entstandenen Tumor, können ein Hinweis auf ein Uterussarkom sein. Zudem können Symptome, die zunächst nicht direkt mit Beschwerden in der Gebärmutter in Bezug gesetzt werden, auf ein Uterussarkom hinweisen. Dazu zählen insbesondere Magen-Darm-Beschwerden wie eine Verstopfung.
Diagnose
Die Diagnose eines Uterussarkoms erfolgt durch den Gynäkologen. Erste Schritte für die Diagnose eines Uterussarkoms sind das Röntgen, eine Computertomographie oder eine Magnetresonanztomographie. Auch die Blutwerte können indirekt Hinweise auf ein Sarkom geben. Ein Schritt, der endgültige Klarheit über das Bestehen eines bösartigen Uterussarkoms bringt, ist die mikroskopische Untersuchung einer Gewebeprobe des Tumors.
Dazu wird Gewebe aus dem Zervixbereich oder dem Corpusbereich des Uterus entnommen. Etwa die Hälfte dieser Untersuchung führt zu einem negativen Ergebnis. Nur bei rund 50 Prozent der vermuteten Fälle handelt es sich demnach tatsächlich um ein Uterussarkom. Auch ein Ultraschall oder eine endoskopische Untersuchung der Gebärmutter können für die Diagnose herangezogen werden.
Behandlung und Therapie
Die Therapie eines Uterussarkoms ist stark abhängig vom Zeitpunkt der Diagnose und dem entsprechenden Stadium. Im niedrigsten Stadium beschränkt sich der Tumor auf den Gebärmutterkörper, danach breitet er sich über den Gebärmutterhals hinaus auf Teile des Beckens wie die Harnblase und den Enddarm und anschließend auch außerhalb des Beckens aus. Kehrt der Krebs nach der Therapie wieder zurück, ist von einem Rezidiv (Rückfall) die Rede.
Die Standardbehandlung eines Uterussarkoms umfasst die operative Entfernung der Gebärmutter inklusive der Eierstöcke. Je nach Stadium der Krebserkrankung können zusätzlich weitere Behandlungen notwendig sein. Sobald ein Uterussarkom festgestellt wurde, muss der Arzt demnach weitere Untersuchungen durchführen um das Ausmaß der Verbreitung bestimmen zu können.
Da die Tumorzellen eines Uterussarkoms auch in andere Körperteile streuen können, ist bei einem positiven Befund ein zeitnaher operativer Eingriff notwendig, in dem die Gebärmutter entfernt wird. Im Anfangsstadium ist der Tumor meist noch in seiner Größe begrenzt und das bösartige Gewebe kann mit der Gebärmutter meist noch problemlos entfernt werden, ohne bereits auf andere Körperteile gestreut zu haben.
Die betroffene Person wird bei außerhalb des Uterus auftretenden Metastasen zusätzlich durch eine Chemotherapie behandelt. Bleibt diese ohne Erfolg, kann eine Bestrahlung bei der Zerstörung des Tumorgewebes helfen. Unterstützend können Medikamente zum Einsatz kommen, die diverse Stoffwechselvorgänge innerhalb der Tumorzellen unterbinden. Auch eine Hormontherapie mit weiblichen Hormonen kann die Krebszellen abtöten. Ziel aller Behandlungsformen ist zunächst die Feststellung, wie weit sich der Tumor bereits ausgebreitet hat. Außerdem gilt es, die Krebszellen abzutöten und somit an ihrer weiteren Verbreitung zu hindern.
Vorbeugung
Quellen
- Ludwig, M.: Gynäkologische Endokrinologie. Ein Handbuch für die Praxis, 2.Auflage, optimist Fachbuchverlag, 2011
- Kuhl, H.: Sexualhormone und Psyche: Grundlagen, Symptomatik, Erkrankungen, Therapie,1. Auflage, Georg Thieme Verlag, 2002
- Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
- Kirschbaum, M., et al.: Checkliste Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2005
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
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