Schmierblutung

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Schmierblutung wird eine meist bräunliche genitale Blutung der Frau bezeichnet. Diese ist in der Regel schwächer als die normale Regelblutung und tritt vor oder nach der Periode auf.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Schmierblutung?

Eine Schmierblutung tritt ausserhalb der gewöhnlichen Periode auf und ist durch einen bräunlichen Ausfluss gekennzeichnet. Diese kann einmalig auftreten oder aber sich jeden Monat wiederholen. Bei einigen Frauen dauern diese Zwischenblutungen nur wenige Stunden, andere wiederum beobachten Schmierblutungen über mehrere Tage hinweg.

Die Mediziner unterscheiden prämenstruelle, postmenstruelle Schmierblutungen und Ovulationsblutungen. Letztgenannte Blutung tritt immer zum Zeitpunkt des Eisprungs auf und wird auch als Mittelblutung bezeichnet. Prämenstruelle Blutungen hingegen sind zwei bis drei Tage vor der eigentlichen Regelblutung zu beobachten, während die postmentruelle Schmierblutung ein bis drei Tage nach der Monatsblutung auftritt.

Auch Schmierblutungen während der Schwangerschaft sind recht häufig zu beobachten. Diese sollte man in jedem Fall von einem Arzt abklären lassen, da sie Hinweis auf eine Eileiterschwangerschaft oder eine drohende Fehlgeburt sein können.

Ursachen

Es gibt sowohl von der Menstruation abhängige als auch von der Menstruation unabhängige Schmierblutungen. Letztgenannte können beispielsweise während oder nach den Wechseljahren ebenso auftreten wie nach einer Ausschabung. Auch nach dem Geschlechtsverkehr ist die Schmierblutung keine Seltenheit. Darüber hinaus kann diese eine Begleiterscheinung ernsthafter Erkrankungen wie etwa des Gebärmutterkrebses sein. Im Gegensatz zu den Schmierblutungen, die von der Regelblutung abhängig sind, treten diese jedoch nicht regelmäßig auf.

Die Ursachen für die Schmierblutung können also organischen, hormonellen oder auch mechanischen Ursprungs sein. Die meisten dieser Blutungen haben hormonelle Ursachen. Bei einer prämenstruellen Blutung beispielsweise kann eine Gelbkörperschwäche die Ursache sein. Ist die Konzentration des Progesterons zu gering, kann es passieren, dass der Zyklus zu kurz ist oder aber Schmierblutungen auftreten. Die Gelbkörperschwäche ist übrigens eine der häufigsten Ursachen für Unfruchtbarkeit.

Zu den häufigsten organischen Ursachen der Schmierblutung wiederum zählen Geschwulste oder Myome der Gebärmutter. Auch eine Entzündung der Gebärmutterschleimhaut kann zu einer Zwischenblutung führen. Ebenso kann die Schmierblutung durch eine hormonelle Behandlung auftreten. Das Hormongleichgewicht der Frau wird auch nach einer Geburt oder während der Stillzeit gehörig aus dem Gleichgewicht gebracht - aus diesem Grund sind Schmierblutungen während dieser Zeit besonders häufig.

Nur in sehr seltenen Fällen sind Krebserkrankungen (Gebärmutterkrebs oder Gebärmutterhalskrebs, seltener auch Scheidenkrebs kommen als Auslöser in Frage) die Ursache für die Blutungen. Zu den mechanischen Ursachen der Schmierblutung zählen insbesondere Reizungen der Gebärmutter- oder Scheidenschleimhaut, die etwa durch das Einsetzen oder Entfernen der Spirale oder aber durch Geschlechtsverkehr ausgelöst werden.

Symptome und Verlauf

Eine Schmierblutung ist meist eindeutig zu erkennen. Hierbei handelt es sich um einen zumeist bräunlichen Ausfluss, der deutlich schwächer als die normale Periode ist. Meist sind Schmierblutungen harmlos, sollten aber unbedingt von einem Arzt abgeklärt werden, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen. Dies gilt besonders dann, wenn die Schmierblutungen häufiger auftreten.

Insbesondere wenn eine Zwischenblutung viele Jahre nach den Wechseljahren auftritt, deutet dies häufiger auf einen bösartigen Tumor hin. Auch Schwangere sollten bei jeder Art der plötzlich auftretenden Zwischenblutung vorsichtig sein und die Ursachen von einem Frauenarzt abklären lassen.

Diagnose

Die Diagnose Schmierblutung ist meist recht einfach gestellt. Der Arzt wird nun herausfinden, ob diese hormonellen, organischen oder mechanischen Ursprungs ist. Mechanische und organische Ursachen können durch eine körperliche Untersuchung meist weitestgehend ausgeschlossen werden. Zu diesem Zweck wird der Frauenarzt sowohl die Vagina abtasten als auch eine Ultraschalluntersuchung durchführen.

Während dieser Untersuchung können Tumore oder Myome eindeutig diagnostiziert werden. Hormonelle Ursachen wie etwa die Gelbkörperschwäche können durch eine Blutuntersuchung diagnostiziert werden. Eine Untersuchung des Blutes kann zudem Hinweis darauf geben, ob eventuell eine Schwangerschaft vorliegt.

Behandlung und Therapie

Die Behandlung der Schmierblutung richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Eine zyklusabhängige oder eine mechanisch bedingte Schmierblutung muss nicht zwingend behandelt werden. Besonders Schmierblutungen bei schwangeren oder stillenden Frauen verschwinden in der Regel von selbst wieder und benötigen keine Behandlung.

Wenn die Schmierblutungen über einen längeren Zeitraum auftreten und hormonell bedingt sind, kann man den Hormonhaushalt gut mit Medikamenten regulieren. Eine Gestagen- oder Östrogentherapie beispielsweise kann gut helfen, den weiblichen Zyklus zu stabilisieren.

Bei einer Eileiterschwangerschaft als Ursache für die Schmierblutung ist es nötig, die Schwangerschaft zu beenden und eventuell eine Ausschabung vorzunehmen. Ist eine Krebserkrankung die Ursache für die Schmierblutung, gilt es, diese mithilfe einer Strahlen- oder Chemotherapie zu behandeln.


Vorbeugung

Vorbeugen kann man einer Schmierblutung kaum. Begibt man sich jedoch rechtzeitig zum Arzt und lässt die Ursachen abklären, kann man gut verhindern, dass diese sich häufen. Recht wirksam gegen die Schmierblutung sind einige bekannte Hausmittel wie Hirtentäschel oder Mönchspfeffer.

Quellen

  • Ludwig, M.: Gynäkologische Endokrinologie. Ein Handbuch für die Praxis, 2.Auflage, optimist Fachbuchverlag, 2011
  • Kirschbaum, M., et al.: Checkliste Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2005

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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