Sarkom

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Das Sarkom zählt zu den bösartigen Krebstumoren. Es tritt jedoch nur in seltenen Fällen auf. Es gilt, zwischen unterschiedlichen Formen eines Sarkoms zu unterscheiden.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Sarkom?

Unter einem Sarkom wird ein bösartiger Tumor verstanden. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie „Fleisch“ und „Geschwulst“. Das Sarkom geht aus mesenchymalem Gewebe hervor und bildet oft schon nach kurzer Zeit Metastasen (Tochtergeschwülste) in den Blutgefäßen. Zu den bekanntesten zählen das Ewing-Sarkom, bei dem es sich um eine Form von Knochenkrebs handelt, und das Kaposi-Sarkom. Dieses macht sich durch die Bildung von Tumoren auf der Haut und der Schleimhaut bemerkbar.

Weitere Sarkomformen sind das Angiosarkom, das Chondrosarkom, das Fibrosarkom, das Leiomyosarkom, das Liposarkom sowie das Osteosarkom und das Rhabdomyosarkom. Nach der Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation (WHO) lassen sich Sarkome in über einhundert unterschiedliche Entitäten einteilen. Dabei wird u. a. nach Morphologie, Biologie, molekulargenetischen Veränderungen und Herkunft differenziert.

Ursachen

Aus welchem Grund Sarkome entstehen, ist noch immer unbekannt. Als eventuelle Ursache gilt der Kontakt mit giftigen Stoffen aus der Industrie. Beweise für diese These ließen sich jedoch noch nicht erbringen. In manchen Fällen kann auch eine Strahlentherapie an bestimmten Körperstellen für die Bildung eines Sarkoms verantwortlich sein.

Gelegentlich treten die Tumore auch im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen auf. Dazu gehören in erster Linie das Fraumeni-Syndrom, das Retinoblastom oder Neurofibromatose. Dabei zeigen sich die Geschwülste insbesondere an den Weichteilen des Körpers. Als weiterer möglicher Auslöser gelten genetische Defekte des Betroffenen. So werden sie durch diese die Entstehung von Tumoren wie Sarkomen begünstigt. In den meisten Fällen lässt sich jedoch kein eindeutiger Grund für das Auftreten eines Sarkoms finden.

Symptome und Verlauf

Bei einem Sarkom handelt es sich um einen Verbund mehrerer entarteter Körperzellen. Diese krankhaften Zellen vermehren sich in größerer Geschwindigkeit als die gesunden Körperzellen. Das rasche Wachstum der bösartigen Zellen führt zu Funktionsstörungen des betroffenen Gewebes oder der befallenen Organe. Da es sich bei einem Sarkom um einen bösartigen Tumor handelt, bleibt dessen negatives Wirken nicht auf seinen Ursprungsort beschränkt. So kann er das benachbarte Gewebe befallen oder über die Blutbahn bzw. die Lymphbahn weiter zu anderen Körperstrukturen vordringen. Dort bilden sich dann Metastasen.

Zu unterscheiden ist bei Sarkomen zwischen Knochensarkomen und Weichteilgewebssarkomen. Knochensarkome entstehen innerhalb des Knochens, in den Gelenken oder den Knorpeln. Auch das Knochenmark kann betroffen sein. Diese Form zeigt sich insbesondere bei jungen Menschen zwischen 10 und 30 Jahren. Weichteilgewebssarkome treten dagegen im Fettgewebe, Bindegewebe oder in den Muskeln auf. Besonders betroffen sind Menschen im Alter von 45 bis 55 Jahren.

Als erstes Anzeichen eines Sarkoms gilt das Entstehen einer schmerzlosen Schwellung. Diese bildet sich über Wochen oder sogar Monate. Breitet sich der Tumor weiter aus und zieht Gewebe und Nerven in Mitleidenschaft, treten auch Schmerzen auf. Darüber hinaus leidet die Funktionstüchtigkeit des Gewebes unter der Ausbreitung des Sarkoms.

Diagnose

Zur Diagnose eines Sarkoms werden vom Arzt bildgebende Untersuchungen durchgeführt. Dazu eignen sich das Röntgenverfahren, eine Computertomographie (CT) sowie eine Magnetresonanztomographie (MRT). Ebenfalls von Bedeutung ist das Vornehmen einer Blutuntersuchung. So können spezielle Blutwerte Hinweise auf die Existenz eines Sarkoms liefern. Abschließende Gewissheit bringt eine Gewebeentnahme (Biopsie).

Dabei entnimmt der Arzt dem Patienten operativ eine Gewebeprobe. Diese wird anschließend in einem Labor mikroskopisch untersucht. Bei diesem Verfahren besteht allerdings das Risiko einer Verschleppung der Tumorzellen. Aus diesem Grund muss im Falle eines positiven Resultats rasch ein operativer Eingriff erfolgen.

Behandlung und Therapie

Auf welche Weise die Behandlung eines Sarkoms erfolgt, hängt davon ab, wie stark die Krankheit bereits fortgeschritten ist. Beschränkt sich der Tumor nur auf eine kleine Stelle im Organismus, wird eine Operation vorgenommen. Im Rahmen des chirurgischen Eingriffes entfernt der Operateur das bösartige Gewebe komplett aus dem Körper. Dabei erfolgt auch das Entfernen von gesundem Gewebe, denn in diesem können bereits Tumorzellen vorhanden sein, die dann im weiteren Verlauf zu einer Metastase führen.

Hat der Tumor bereits größere Ausmaße angenommen, wird im Vorfeld der Operation eine Chemotherapie durchgeführt. Diese dient zur Verkleinerung des Sarkoms. Liegen Metastasen vor, erfolgt ebenfalls eine Chemotherapie. Dabei erhält der Patient spezielle Medikamente in Form von Tabletten, Spritzen oder einer Infusion. Zeigt die Chemotherapie keinen Erfolg, kann eine Strahlentherapie vorgenommen werden. Mithilfe der Strahlen wird das Tumorgewebe vernichtet. Neueren Studien zufolge gilt auch die Einnahme von Medikamenten, die die Stoffwechselwege der Krebszellen blockieren, als sinnvoll.

Eine wichtige Behandlungsmaßnahme ist das Erstellen eines individuellen Therapieplans. So reagiert jeder Patient unterschiedlich auf die Medikamente, die bei einer Chemotherapie verabreicht werden.


Vorbeugung

Spezielle Maßnahmen zur Vorbeugung eines Sarkoms gibt es nicht. So hat das Verhalten des Patienten keinen bekannten Einfluss auf den Ausbruch der Krankheit. Grundsätzlich wird eine gesunde Lebensweise empfohlen. Zu dieser gehören eine ausgewogene Ernährung und reichlich Bewegung. Außerdem ist es ratsam, regelmäßig die Krebsvorsorgeuntersuchungen aufzusuchen.

Quellen

  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Arastéh, K., et al.: Duale Reihe. Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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