Septischer Schock

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Ein septischer Schock tritt meist als Folge einer Blutvergiftung durch Mikroorganismen auf und führt zum Versagen eines oder mehrerer Organe. Dies ist ein medizinischer Notfall, der lebensbedrohlich sein kann.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein septischer Schock?

Gelangen Bakterien in die Blutbahn, können sie im Körper schwere Schäden anrichten. Fieber ist ein typisches Symptom bei einer Blutvergiftung, ein Arzt sollte dann dringend aufgesucht werden, damit es zu keinem septischen Schock kommt.

Als septischen Schock bezeichnet man eine inflammatorische Reaktion des Körpers auf das Eindringen von Viren, Toxinen, Pilzen oder Bakterien in den Organismus, die mit einem Multiorganversagen einhergeht. Des Weiteren beträgt der systolische Blutdruck des Betroffenen eine Stunde oder länger weniger als 90 mmHg trotz ausreichender Flüssigkeitszufuhr in Form von Infusionen.

Ein septischer Schock muss medikamentös und mit Infusionen behandelt werden; im schlimmsten Falle kann dieser Zustand jedoch auch zum Tod des Betroffenen führen.

Ursachen

Ursachen für einen septischen Schock sind Viren, Toxine, Pilze oder Bakterien, die oft durch andere medizinische Behandlungen wie beispielsweise Operationen oder Katheterlegungen in den Organismus gelangt sind.

Dem septischen Schock geht in den meisten aller Fälle eine sogenannte Sepsis, d.h. eine Blutvergiftung voraus. Jedoch kann auch eine andere, bereits vorhandene Infektion mit Mikroorganismen wie beispielsweise eine Entzündung der Lungen (Pneumonie), des Bauchfells (Peritonitis), der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis), des Nierenbeckens (Pyelonephritis), der Gallenblase (Cholezystitis), oder der Gallengänge (Cholangitis) sowie völlig andere Krankheiten wie Krebs oder ein Nierenleiden zu einem septischen Schock führen.

Auch offene Wunden, vor allem großflächige, wie sie etwa durch Verbrennungen oder Abschürfungen verursacht werden, bieten einen guten Nährboden für Mikroorganismen aller Art, besonders dann, wenn sie nicht richtig versorgt werden.

Krankheiten

Symptome und Verlauf

Bei einem septischen Schock liegen die Symptome des systemischen inflammatorischen Response-Syndroms (SIRS) vor. Das heißt, dass der Betroffene unter einem erhöhten Puls (Tachykardie), erhöhter Atemfrequenz (Tachypnoe, bzw. Hyperventilation), Fieber über 38◦C und einem auffälligen Blutbild mit unnatürlich hoher, bzw. niedriger Anzahl weißer Blutkörperchen (Leukozytose, bzw. Leukopenie) leidet.

Die typischen, mit einer Blutvergiftung einhergehenden Symptome wie Hautausschlag oder blaue Linien an den Extremitäten können ebenfalls vorliegen. Außerdem beträgt der systolische Blutdruck des Patienten eine Stunde oder länger weniger als 90 mmHg trotz Volumensubstitution, d.h. Flüssigkeitsgabe in Form von Infusionen.

Im weiteren Verlauf kommt es zum Versagen von einem oder mehreren oft lebenswichtigen Organen. Der Grund hierfür ist, dass der geschwächte Körper nicht in der Lage ist, die Entzündung an der Quelle zu bekämpfen und daher den ganzen Organismus mit Entzündungsstoffen geradezu überflutet, also eine systemische Entzündungsreaktion einleitet. Dieser Zustand ist lebensbedrohlich und lebensrettende Sofortmaßnahmen, wie Beatmung oder Herzdruckmassage, sowie die Gabe von Medikamenten sind unbedingt erforderlich.

Diagnose

Um einen septischen Schock zu diagnostizieren, wird eine Blutuntersuchung durchgeführt, bei der nach dem Erreger gesucht wird, der die Reaktion des Organismus hervorgerufen hat. Auch die oben aufgeführten Symptome helfen den behandelnden Medizinern, die richtige Diagnose zu stellen.


Behandlung und Therapie

Therapiert wird ein septischer Schock wie bereits oben beschrieben mit den erforderlichen lebensrettenden Sofortmaßnahmen. Je nach Ergebnis der Blutuntersuchung wird dem Patienten das passende Medikament, also Antibiotika, Virostatika, Antimykotika oder Antiparasitika verabreicht. Um Austrocknung entgegenzuwirken und diese zu vermeiden, erfolgt eine Volumensubstitution durch Infusionen. Diese Flüssigkeitsgabe bringt den Wasser- und Elektrolythaushalt im Körper des Betroffenen wieder ins Gleichgewicht. Die vom Organversagen in Mitleidenschaft gezogenen Organe werden, wenn möglich, wieder stabilisiert.

Der dauerhaft niedrige Blutdruck führt zu einer geringeren Zirkulation des Blutes und einer Unterversorgung der Extremitäten und des Gehirns mit Sauerstoff. Kommt es obendrein auch noch zu einer Blutgerinnungsstörung, besteht das Risiko, dass Embolien oder Thrombosen auftreten. In einem solchen Fall ist die Gabe von Blutverdünnern erforderlich.

Ist eine entzündete Wunde die Ursache für den septischen Schock, muss diese großflächig operativ entfernt werden, um die Kette der Entzündungsreaktionen des Körpers zu durchbrechen. Die Sterblichkeitsrate der von einem septischen Schock Betroffenen liegt im Durchschnitt bei 50-60%.

Vorbeugung

Vorbeugen kann man einem septischen Schock, indem man bei jedem noch so kleinen operativen Eingriff nur sterile Instrumente und Materialien verwendet und auf gründliche Desinfektion achtet. Beim Verbandswechsel von Wunden muss unbedingt sauber gearbeitet werden.

Auch bei kleineren Wunden, die mit Pflastern aus der Hausapotheke zu Hause versorgt werden können, sollte vor dem Verbinden oder Bekleben eine gründliche Desinfektion der Wunde und der umgebenden Hautpartien erfolgen. Die hierfür benötigten antiseptischen Sprays und/ oder Cremes sind in Apotheken frei verkäuflich und sollten in keinem Arzneischränkchen fehlen.

Menschen, die unter einer schlechten Wundheilung leiden, etwa altersbedingt oder weil sie Diabetiker sind, neigen zu chronischen Wunden. Diese Gruppe sollte bei jeder noch so kleinen, unbedeutend erscheinenden Verletzung einen Arzt aufsuchen, damit eine adäquate Versorgung gewährleistet ist.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin, Gerd Herold, 1. Auflage, 2013
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
  • Roskamm, H., et al.: Herzkrankheiten. Springer, Heidelberg 2004
  • Bieber, C. et al.: Duale Reihe Innere Medizin, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2012
  • Böhm M, Hallek M, Schmiegel W (Hrsg): Innere Medizin, begr. von Classen M, Diehl V, Kochsiek K, 6. Auflage, München Elsevier Urban & Fischer Verlag 2009

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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