Arnika
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Heilkräfte der Arnika sind schon seit dem frühen 16. Jahrhundert bekannt. Noch heute wird ihre heilsame Wirkung in der alternativen Medizin hochgeschätzt. So wird die Pflanze insbesondere für die Herstellung von Arnika-Präparaten eingesetzt, die bei vielen Beschwerden Abhilfe leisten können.
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Definition und Vorkommen
Bei der Arnika handelt es sich um eine vielseitig wirksame Heilpflanze. Sie ist auch unter den Namen „Bergwohlverleih“ und „Johannisblume“ bekannt. Botanisch gehört sie zur Familie der Korbblütengewächse. Die Arnika ist eine sommergrüne, krautartige Pflanze, deren gelben Blüten einen besonders aromatischen Duft haben.
Ihre Wuchshöhe variiert je nach Sorte und Herkunft zwischen 20 und 60 Zentimetern. Die Pflanze zeichnet sich durch einen einfachen, drüsenhaarigen Stängel aus, welcher in Besitz von ein bis zwei Paaren Laubblätter ist. Die einzelnen Blütenstände haben einen Durchmesser von etwa 4,5 bis 8 Zentimetern.
Die Arnika kommt in den Bergregionen Europas, Sibiriens und Nordeuropas vor. Das heißt: Sie ist in den Alpen, den Pyrenäen, im Balkan und im Süden Skandinaviens zu finden. In Mitteleuropa, wo ihre Blütezeit von Mai bis August dauert, steht die Pflanze unter dem Naturschutzgesetz. Gedeihen kann sie vor allem auf sauren und kalkarmen Böden. Auch fühlt sich die Arnika in lichten Wäldern sowie in Tal- und Höhenlagen bis zu 2800 Metern wohl.
Inhaltsstoffe, Wirkung und Dosierung
Weitere, wertvolle Inhaltsstoffe der Arnika sind die Flavonoide, Flavonole, ätherische Öle sowie die Triterpene. Die Wirkstoffe Arnicin und Flavonoide sowie die ätherischen Öle sind jedoch nicht nur in den Blüten enthalten, sondern auch in anderen Teilen der Pflanze. Nicht zu unterschätzen ist außerdem ihr hoher Anteil an Fettsäuren, Polysacchariden, Zimtsäuren, Kaffeesäuren und Cumarinen. Dabei hängt die Konzentration an Kaffeesäuren auch von der Anbauhöhe der Pflanze ab.
Die Besonderheit der Arnika liegt insbesondere daran, dass ihr Anwendungsspektrum sehr breitgefächert ist. So wird sie nicht nur zur Behandlung von Muskel- und Gelenkbeschwerden eingesetzt. Auch bei Blutergüssen, Schwellungen oder Hämorrhoiden profitieren Patienten von der Heilkraft dieser Pflanze. Ihre |antiseptische Wirkung verdankt die Arnika den Flavonoiden und den ätherischen Ölen. Das Helenalin wirkt hingegen auf der Oberfläche gut, weshalb es für Behandlung von Blutergüssen ideal eignet ist. Auch wirkt es entzündungshemmend und beugt die Bildung von Ödemen vor.
Bei der Herstellung von pflanzlichen Präparaten werden die Arnikablüten entweder in frischer oder getrockneter Form verwendet. Insgesamt gibt es sowohl Arnika-Präparate für die äußerliche als auch solche für die innere Anwendung. Doch obwohl die Wirkung von Arnika weitaus sanfter ist als die von chemischen Präparaten, raten Mediziner und Fachleute von einer langfristigen Anwendung ab. Schließlich können pflanzliche Mittel auch allergische Reaktionen auslösen. Eine dauerhafte Anwendung von arnikahaltigen Produkten kann zu Hautirritationen und Ekzemen führen. Und wird ein Arnika-Präparat auf die offene Wunde aufgetragen, können sogar Infektionen entstehen. Auch sollte die Arnika nicht in ihrer natürlichen Form als Pflanze verzehrt werden, da Herzklopfen und im schlimmsten Falle auch Lähmungen und Fehlgeburten die Folge sein können.
Wogegen hilft Arnika?
Bedeutung für die Gesundheit
Insgesamt profitiert die menschliche Gesundheit in vielerlei Hinsicht von der Heilkraft der Arnika. Kein Wunder, denn die Pflanze wurde schon seit Jahrhunderten als natürliches Schmerzmittel eingesetzt. Bereits im 18. Jahrhundert wurde die Arnika als Droge zur Linderung diverser Beschwerden angewendet. Ihre Inhaltsstoffe haben schon damals bei der Behandlung von Krampfadern, Venenentzündungen, Blutergüssen, Rheuma und Gicht eine positive Wirkung gezeigt. Auch heute empfehlen die Fitnesstrainer und -experten bei Muskelzerrungen die Anwendung von arnikahaltigen Cremes und Salben.
Für Arthritis-Patienten sind Arnika-Präparate zum Einnehmen eine gutverträgliche Alternative zu den schulmedizinischen Schmerzmitteln. Zur äußerlichen Anwendung sind die Arnika-Präparate in verschiedenen Formen wie Cremes, Salben, Gels, Öle oder Tinkturen erhältlich. Diese werden auf die Haut aufgetragen, während Arnika-Kügelchen oral eingenommen werden. Letztere haben eine effektivere Wirkung, wenn sie auf der Zunge zergehen. Diese kommen bei stärkeren Schmerzen zum Einsatz. Dennoch sind die Kügelchen aufgrund ihrer sanften Dosierung auch für Kinder, Schwangere und ältere Menschen geeignet.
Quellen
- Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
- Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
- Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
- Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.
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