Koffein

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. Mai 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Koffein oder Coffein ist ein Stoff mit anregender und belebender Wirkung. Auf natürliche Weise kommt Koffein in Genussmitteln, wie Kaffee oder verschiedenen Teesorten vor. Koffein gehört zu der Gruppe der Stimulanzien, mit einer stimulierenden (belebenden) Wirkung auf das zentrale Nervensystem und den Stoffwechsel. Koffein, vor allem in Form von Kaffee, gehört zu den am häufigsten konsumierten Lebensmitteln.

Inhaltsverzeichnis

Überblick: Was ist Koffein?

Guarana ist eine Pflanze aus dem Amazonasgebiet, deren Samen natürlicherweise Koffein enthalten. Diese Samen werden oft in Energydrinks und Nahrungsergänzungsmitteln verwendet, um eine langsamere und gleichmäßigere Freisetzung von Koffein zu erreichen im Vergleich zu anderen koffeinhaltigen Quellen.

Koffein ist eine natürliche chemische Verbindung, die zur Gruppe der Alkaloide gehört. Es ist bekannt für seine stimulierende Wirkung auf das zentrale Nervensystem und wird häufig konsumiert, um die Wachsamkeit, Konzentration und Leistungsfähigkeit zu steigern. Koffein kommt in einer Vielzahl von Lebensmitteln und Getränken vor, darunter Kaffee, Tee, Energy-Drinks, bestimmte Softdrinks, Schokolade und einige Medikamente.

Die Wirkung von Koffein beruht auf seiner Fähigkeit, die Aktivität des Neurotransmitters Adenosin zu blockieren, der normalerweise beruhigend auf das Gehirn wirkt. Durch die Blockade von Adenosin erhöht Koffein die Freisetzung anderer Neurotransmitter wie Dopamin und Noradrenalin, was zu einer gesteigerten Wachheit und Aufmerksamkeit führt.

Die Reaktion auf Koffein kann von Person zu Person variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die individuelle Empfindlichkeit, die Konsumgewohnheiten und die genetische Veranlagung. Während moderate Mengen Koffein für die meisten Menschen unbedenklich sind, können übermäßiger Konsum oder empfindliche Personen Nebenwirkungen wie Schlaflosigkeit, Nervosität, Magen-Darm-Beschwerden, erhöhten Herzschlag und Kopfschmerzen verursachen.

Trotz möglicher Nebenwirkungen wird Koffein aufgrund seiner stimulierenden Wirkung weltweit weit verbreitet konsumiert und ist für viele Menschen ein fester Bestandteil ihres täglichen Lebens. Es wird auch in der Medizin verwendet, um Müdigkeit zu bekämpfen und die Wirksamkeit bestimmter Schmerzmittel und Medikamente zu verbessern.

Koffein gesund oder ungesund?

Koffein ist seit langem ein Bestandteil von Kopfschmerztabletten. Die schmerzlindernde Wirkung dieser Tabletten wird zu einem großen Teil dem enthaltenen Koffein zugeschrieben.

Koffein und Tabletten wird allgemein ein gewisses Suchtpotential nachgesagt. Wissenschaftlich bewiesen ist dies war nicht, allerdings ist von einer kontinuierlich hohen Koffeineinnahme in Form von Tabletten, ohne medizinischen Rat abzuraten.

Koffein kann in größeren Mengen über eine längeren Zeitraum konsumiert, zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen (Herzrasen). Gegen ein bis zwei Tassen Kaffee, schwarzen oder grünen Tee ist jedoch nichts einzuwenden. Dem richtigen Genuss von Kaffee oder Tee werden sogar positive Eigenschaften für Körper und Seele nachgesagt.

Die allgemeine Meinung, dass Koffein dem Körper das Wasser entzieht, ist nur bedingt richtig. Allenfalls kurz nach der Einnahme wirkt Koffein verstärkt harntreibend. Nach einiger Zeit hat der Körper seinen Flüssigkeitshaushalt wieder ausgeglichen. Somit könnte man theoretisch seinen Flüssigkeitsbedarf nur mit Kaffee decken. Aber nur theoretisch, aus Sicht einer gesunden und ausgewogenen Ernährung ist Kaffee als Durstlöscher nicht sinnvoll. Genießen sie stattdessen lieber ab und zu gemütlich ihre Tasse Kaffee.

Wie wirkt Koffein auf unseren Körper?

Koffein ist eine psychoaktive Substanz, die natürlicherweise in Kaffee, Tee, Kakao und anderen Pflanzen vorkommt. Es beeinflusst den Körper auf vielfältige Weise, insbesondere das zentrale Nervensystem. Hier sind einige der Hauptwirkungen von Koffein im Körper:

  • Stimulation des zentralen Nervensystems:

Koffein blockiert die Wirkung eines Neurotransmitters namens Adenosin, der normalerweise beruhigend auf das Gehirn wirkt. Durch die Blockierung von Adenosin erhöht Koffein die Aktivität des zentralen Nervensystems, was zu einem Gefühl der Wachsamkeit, gesteigerter Aufmerksamkeit und verbesserter Stimmung führen kann.

  • Erhöhung der Herzfrequenz und des Blutdrucks:

Koffein stimuliert das sympathische Nervensystem, das für die "Kampf-oder-Flucht"-Reaktion verantwortlich ist. Dies führt zu einer Erhöhung der Herzfrequenz und des Blutdrucks, was die körperliche Leistungsfähigkeit vorübergehend steigern kann.

  • Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit:

Koffein kann die Freisetzung von Adrenalin im Körper erhöhen, was die Mobilisierung von Energiereserven fördert. Dies kann die Ausdauer verbessern und die Müdigkeit verzögern, insbesondere bei Ausdaueraktivitäten wie Laufen oder Radfahren.

  • Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit:

Koffein kann die kognitive Funktion verbessern, einschließlich der Aufmerksamkeit, des Gedächtnisses, der Reaktionszeit und der Problemlösungsfähigkeiten. Dies kann dazu beitragen, die Leistung bei mentalen Aufgaben zu steigern und die Müdigkeit zu verringern.

  • Diuretische Wirkung:

Koffein hat eine leicht diuretische Wirkung, was bedeutet, dass es die Urinproduktion erhöhen kann. Obwohl moderate Koffeinaufnahme normalerweise nicht zu signifikantem Flüssigkeitsverlust führt, kann eine übermäßige Aufnahme möglicherweise zu einer erhöhten Flüssigkeitsausscheidung führen.

Die Wirkungsweise von Koffein im Körper kann je nach individueller Empfindlichkeit, Toleranz und Dosis variieren. Während moderate Mengen Koffein für die meisten Menschen sicher sind und potenzielle gesundheitliche Vorteile bieten können, ist es wichtig, den Konsum im Auge zu behalten und mögliche negative Auswirkungen zu beachten, insbesondere bei übermäßigem Gebrauch oder bei Personen mit bestimmten gesundheitlichen Bedingungen.

Übersicht koffeinhaltiger Lebensmittel

Koffein kommt natürlich in einer Vielzahl von Lebensmitteln vor, vor allem in Kaffee, Tee, Kakao und einigen anderen Pflanzen. Hier ist eine Liste von Lebensmitteln und Getränken, die Koffein enthalten, sowie die ungefähren Mengen an Koffein, die sie typischerweise enthalten:

Kaffee:

  • Tasse (240 ml) Filterkaffee: 95 mg
  • Tasse (240 ml) koffeinreicher Kaffee (z.B. Arabica): 130 mg
  • Espresso (30 ml): 63 mg
  • Tasse (240 ml) entkoffeinierter Kaffee: 2-5 mg

Tee:

  • Tasse (240 ml) schwarzer Tee: 25-48 mg
  • Tasse (240 ml) grüner Tee: 25-29 mg
  • Tasse (240 ml) weißer Tee: 15-30 mg
  • Tasse (240 ml) Oolong-Tee: 37-55 mg

Kakao und Schokolade:

  • Tasse (240 ml) heiße Schokolade: 5-20 mg
  • Tasse (240 ml) koffeinhaltige Kakaogetränke: 5-20 mg
  • Ungefähr eine Tafel (40 g) dunkle Schokolade (70-85% Kakao): 12-25 mg

Energiedrinks:

  • Dose (250 ml) handelsüblicher Energydrink: 80 mg
  • Dose (250 ml) koffeinhaltige Limonaden: variiert, typischerweise 30-40 mg

Softdrinks:

  • Dose (355 ml) Cola: ungefähr 34 mg
  • Dose (355 ml) koffeinfreie Cola: keine oder vernachlässigbare Menge

Medikamente:

  • Koffeintabletten oder koffeinreiche Schmerzmittel: variiert, typischerweise 100-200 mg pro Tablette

Diese Mengen können je nach Marke, Zubereitungsmethode und anderen Faktoren variieren.

Koffein zum Abnehmen

Aufgrund der belebenden Wirkung auf den Stoffwechsel führt Koffein tatsächlich zu einer leichten Anregung der Fettverbrennung und damit zu einem erhöhten Energieverbrauch. Aber alle die jetzt denken: Kaffeekränzchen mit Kuchen und trotzdem abnehmen, müssen wir leider enttäuschen. Zum einen ist der Verbrennungseffekt nur sehr gering und zum anderen hat Koffein die Eigenschaft die Magenschleimhaut zu aktivieren, was zu einem erhöhten Appetit bzw. Hungerempfinden führt. Es gibt Erkenntnisse wonach einige Schlucke Kaffee oder schwarzer Tee vor dem Ausdauersport (Joggen, Schwimmen, Walking) den Fettstoffwechsel anregen und damit den Energieverbrauch ankurbeln. Unser Tipp ist: Genießen sie ihren Kaffee in Maßen und nutzen sie die positive und anregende Stimmung für Aktivitäten an der frischen Luft.

Koffein zur Leistungssteigerung

Koffein kann zeitweise die Konzentrations- und die Reaktionsfähigkeit steigern sowie das Herz-Kreislauf-Systems und die Muskelaktivität anregen. Dies erklärt kurzfristige Leistungssteigerungen und die Beseitigung von Müdigkeitserscheinungen. Diesen Effekt nutzt in letzter Zeit verstärkt die Lebensmittelindustrie zur Vermarktung verschiedener koffeinhaltiger Trendprodukte (Cola, Energy Drinks, Matedrinks). Diese Produkte sind insbesondere auf Partys ein beliebtes Erfrischungs – und Mixgetränk.


Koffeintabletten

Wie bereits erläutert, besitzt Koffein aufputschende und wachmachende Eigenschaften. Damit können vorübergehend Energiedefizite, wie Müdigkeit und Erschöpfung ausgeglichen werden.

Vor allem Tätigkeiten mit langen monotonen Konzentrationsphasen können schnell ermüden.

So greifen Berufsautofahrer oder Studenten gerne zu Koffeintabletten, um die Müdigkeit zu überwinden. Studenten geben an, dadurch effektiver und länger lernen zu können. Koffeintabletten besitzen zwischen 50mg und 200mg reines Koffein (je Tablette).

Die Tabletten sind ohne Rezept in konventionellen Apotheken frei verkäuflich. Auch Internet-Apotheken bieten mittlerweile diese Produkte von verschiedenen Herstellern an.

Zum Vergleich: Eine normale Tasse Kaffee hat in etwa zwischen 80mg und 100mg Koffein. Damit entspricht der Koffeingehalt einer Tasse Kaffee ungefähr dem Wert einer durchschnittlich dosierten Koffeintablette. Grundsätzlich ist in Ausnahmefällen (z.B. Prüfungsvorbereitung), gegen eine kurzzeitige und dosierte Einnahme von Koffeintabletten, nichts einzuwenden.

Was passiert bei Koffeinentzug?

Der Koffeinentzug tritt auf, wenn eine Person, die regelmäßig Koffein konsumiert hat, plötzlich ihren Konsum reduziert oder vollständig einstellt. Dies kann zu einer Reihe von Symptomen führen, die typischerweise innerhalb von 12 bis 24 Stunden nach der letzten Koffeindosis auftreten und normalerweise ein bis mehrere Tage anhalten können. Die Schwere der Entzugssymptome kann je nach individueller Empfindlichkeit, Menge des zuvor konsumierten Koffeins und der Dauer des Koffeinkonsums variieren.

Die häufigsten Symptome des Koffeinentzugs umfassen:

Kopfschmerzen:

  • Dies ist eines der häufigsten Symptome des Koffeinentzugs und kann mild bis stark sein.

Müdigkeit und Schläfrigkeit:

  • Da Koffein die Aktivität des zentralen Nervensystems stimuliert, kann der plötzliche Entzug zu Müdigkeit und vermehrtem Schlafbedürfnis führen.

Reizbarkeit:

  • Koffein wirkt stimmungsaufhellend, daher kann der Entzug zu Reizbarkeit, Nervosität und einer verminderten Frustrationstoleranz führen.

Konzentrationsprobleme:

  • Ein plötzlicher Koffeinentzug kann zu einer vorübergehenden Beeinträchtigung der kognitiven Funktionen führen, einschließlich verminderter Aufmerksamkeit und Gedächtnisproblemen.

Depression und Angst:

  • Einige Menschen erleben während des Koffeinentzugs depressive Verstimmungen, Ängstlichkeit oder sogar Panikattacken.

Gliederschmerzen und Muskelsteifheit:

  • Einige Personen berichten von Muskelschmerzen oder Gelenksteifheit während des Koffeinentzugs.

Übelkeit und Magenbeschwerden:

Einige Menschen erleben Magenbeschwerden, Übelkeit oder sogar Erbrechen als Reaktion auf den plötzlichen Koffeinentzug.

Um die Symptome des Koffeinentzugs zu lindern, kann es hilfreich sein, den Koffeinkonsum schrittweise zu reduzieren, anstatt abrupt aufzuhören. Dies ermöglicht es dem Körper, sich allmählich an die niedrigeren Koffeindosen anzupassen und die Entzugssymptome zu minimieren. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine gesunde Ernährung können ebenfalls dazu beitragen, die Entzugssymptome zu lindern. In den meisten Fällen sind die Symptome des Koffeinentzugs vorübergehend und verschwinden innerhalb weniger Tage, wenn der Körper sich an die veränderte Koffeinzufuhr angepasst hat.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 13. Mai 2024

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