Mirabellen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Mirabellen gehören zu den 2000 Pflaumenarten. Sie sind die Kleinsten ihrer Familie und gedeihen heutzutage unter anderem in Mittel- und Südeuropa. Mirabellen haben eine verdauungsfördernde und entwässernde Wirkung. Aufgrund ihres hohen Fruchtzuckergehaltes eignen sie sich gut für die Herstellung von Spirituosen.

Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Mirabellen

Mirabellen gehören zu den Rosengewächsen. Die kugelförmige gelbe Frucht ist eine Unterart der Pflaume. Insgesamt gibt es etwa 2000 Pflaumenarten. Die Mirabelle ist eine der Kleinsten. Sie sind nur etwas größer als Kirschen und sind den Steinfrüchten zugehörig. Ihr Kern ist leicht vom Fruchtfleisch lösbar. Dieses hat eine grüngelbe bis orangegelbe Färbung. Mirabellen schmecken sehr aromatisch und süß.

Ursprünglich kommt die gelbe kleine Pflaume aus Kleinasien und den Norden Persiens. Von dort gelang sie nach Europa. Heutzutage wird sie in Mitteleuropa und Südeuropa in großen Mengen kultiviert. Hauptanbaugebiete sind Lothringen, Mainfranken, Mittelrhein und die Pfalz. Die Blütezeit der Mirabellen ist von April bis Mai. In dieser Zeit ist der Baum mit weißen Blüten geschmückt. Mirabellenbäume erreichen Wuchshöhen von bis zu fünf Metern.

Die Erntezeit ist von Juli bis September. Zur Ernte wird kräftig an den Bäumen geschüttelt. Mirabellenbäume gedeihen am besten auf sandigen Böden und favorisieren viel Sonne. Mirabellen enthalten viel Fruchtzucker. Deswegen werden sie häufig für die Herstellung von Schnaps verwendet.

Bedeutung für die Gesundheit

Mirabellen liefern viel Kalium. Der Mineralstoff wirkt stark entwässernd. Daher sind Mirabellen als diätetisches Mittel geeignet und können eine entgiftende Wirkung haben. Weiterhin wirken die Früchte, wie alle Pflaumensorten, verdauungsfördernd. Sie regen den Magen-Darm-Trakt an und können bei Problemen wie Verstopfung Abhilfe schaffen. Enthaltenes Pektin und Zellulose wirken zudem positiv auf den Gastrointestinaltrakt.

Die harntreibende Wirkung der Frucht kann die Nierentätigkeit positiv fördern. Der Verzehr von Mirabellen kann bei Sodbrennen Linderung bieten. Die Früchte enthalten zudem wertvolle Vitamine der B-Gruppe. Diese Vitamine braucht der Körper für unterschiedliche Stoffwechselvorgänge. Enthaltenes Vitamin C stärkt die Abwehrkräfte des menschlichen Körpers. Das Spurenelement Zink in Mirabellenwirkt sich positiv auf Haut, Haare und Nägel aus.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Die Frucht enthält mit 230 Milligramm pro 100 Gramm relativ viel Magnesium. Weitere Mineralstoffe wie Magnesium und Phosphor sind zudem enthalten. Mirabellen liefern Vitamin C, B1, B2, B6 und Beta-Carotin.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 64 kcal/ 269 kj
Eiweiß 0,70 g
Kohlenhydrate 14,00 g
Fett 0,20 g
Wasser 82,40 g
Ballaststoffe 1,30 g
Vitamin E 500 µg

Unverträglichkeiten

Unverträglichkeiten sind überempfindliche Reaktionen des menschlichen Körpers gegen bestimmte Allergene. Eine allergische Reaktion äußerst sich typischerweise durch Juckreiz, Hautauschläge und Atembeschwerden. Das Allergen der Mirabelle gehört zu der Kategorie Steinobst.

Bei einer bestehenden Unverträglichkeit gegenüber Mirabellen sollte auch der Konsum anderer Sorten dieser Gattung eingeschränkt werden. Dazu gehören alle Pflaumenarten und Aprikosen. Eine Kreuzallergie zu Kernobstfrüchten wie Apfel und Birne ist möglich.


Einkaufs- und Küchentipps

Beim Einkauf von Mirabellen sollte darauf geachtet werden, dass die Frucht eine unversehrte Schale hat. Zudem sollten die Früchte von einer voll gelben Farbe sein.

Mirabellen sind erntefrisch in den Monaten Juli, August und September erhältlich. Sie sind im Sortiment vieler Supermärkte gelistet und werden von Obsthändlern und auf Märkten zum Kauf angeboten. Es ist weniger empfehlenswert, bereits voll reife Früchte zu kaufen.

Mirabellen sollten nach dem Einkauf rasch verzehrt werden, da sie sehr schnell verderben. Im Kühlschrank gelagert hält sich die Frucht nur etwa zwei bis drei Tage. Generell sollten die gelben Früchte bei einer hohen Luftfeuchtigkeit und kühl gelagert werden.

Wie andere Früchte auch sollten sie erst kurz vor dem Verzehr gewaschen werden. Durch das Waschen wird der wertvolle Schutzfilm der Frucht zerstört. Dadurch verdirbt sie schneller. Mirabellen können eingefrorener oder eingekocht werden und sind somit länger haltbar. Zum Einfrieren sollte die Frucht vorab halbiert und vom Kern getrennt werden.

Zubereitungstipps

Mirabellen eignen sich aufgrund ihres hohen Fruchtzuckergehaltes vor allem für die Herstellung von Likören. Diese schmecken besonders wenn sie mit Gewürzen wie Zimt oder Nelken verfeinert werden. Weiterhin sind die Pflaumenfrüchte gut zur Verarbeitung zu Marmelade und Gelee geeignet. Ein Mirabellen-Mus kann auch zu deftigen Speisen gereicht werden.

In Georgien wird aus der gelben Frucht die typische Sauce „Tkemali“ hergestellt. Dieser wird mit Gewürzen wie Koriander, Knoblauch und Peperoni ein scharf saurer Geschmack gegeben. Sie passt gut zu Kartoffeln und Fleisch. Mirabellen sind weiterhin gut für die Herstellung von Mehlspeisen, Kuchen und zur Dekoration auf Torten geeignet. Die kleinen Früchte eignen sich aufgrund des süßen, aromatischen Geschmacks auch für den Rohverzehr.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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