Koriander

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Koriander zählt zu den ältesten Kräutern die in der Küche Anwendung finden. Doch Koriander ist nicht nur zum Kochen verwendbar. Besonders das Korianderöl hat sich durch seine bemerkenswert positiven Wirkungen auf die menschliche Gesundheit als anerkanntes Heilmittel etabliert.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeiner Überblick

Die Wirkstoffe des Koriander werden in Form von Korianderöl gegen Probleme der Verdauungsorgane eingesetzt.

Der Koriander gehört zur Gattung der Doldenblütler. Er ist unter anderem mit Anis, Fenchel, Petersilie, Kümmel und Möhren verwandt. Das grüne Kraut wurde bereits 5000 Jahre vor Christus als Gewürz- und Heilpflanze verwendet. Im 17. Jahrhundert verbreitete sich das einjährige Kraut allmählich auch in Nordeuropa. Zunächst wurde es für die Parfümherstellung benutzt. Heutzutage wird Koriander hauptsächlich zu Currypulver verarbeitet. Er gehört zu den ältesten Küchenkräutern weltweit.

Vorkommen und Anbau

Koriander blüht von Juni bis Juli und kann eine Wuchshöhe von 30 – 90 Zentimetern erreichen. Heimisch ist das Kraut vermutlich im Mittelmeerraum. Heutzutage ist er weltweit verbreitet. Anbaugebiete erstrecken sich über Zentral-, Süd- und Nordamerika. Im europäischen Raum sind unter anderem Deutschland, Frankreich und Ungarn Hauptanbaugebiete. In Asien gedeiht der Koriander vor allem in China, Iran, Indien und Thailand. Koriander hat weiße Blüten und wird direkt im Freiland gesät. Zudem ist der Anbau in Treibhäusern weit verbreitet.

Koriander stellt geringe Ansprüche an die Fruchtfolge. Er gedeiht am besten bei Temperaturen von 5-25 Grad Celsius. Besonders Jungpflanzen brauchen genügend Wasser um sich zu entwickeln. Koriander wird von Juli bis Anfang August geerntet. Die Kultivierung beträgt ein Jahr. Das Kraut wird über Samen vermehrt. Die Keimung erfolgt lichtunabhängig. Koriander hat ein süßliches Aroma und wird als Gewürz sowie als Heilpflanze hoch geschätzt. Koriander wird auch chinesische Petersilie und Wanzenkraut genannt. Letztere Bezeichnung ist auf seinen wanzenartigen Geruch zurückzuführen.

Anwendung und Wirkung

Die wirksamsten Stoffe im Koriander finden sich in den Früchten der krautigen Pflanze. Aus ihnen wird wertvolles Korianderöl hergestellt. Dieses besteht zu 60-75 Prozent aus Linalool. Dieser Stoff wirkt keimtötend und kann nachweislich das Wachstum von Mikroorganismen wie Bakterien und Pilzen einschränken. Die ätherischen Öle des Korianders regen den Appetit an und wirken verdauungsfördernd und krampflösend. Daher ist Koriander in einigen Medikamenten gegen Magen-Darm-Probleme enthalten.

Bei der Herstellung ist es notwendig, die Samen der Früchte zu quetschen, damit sich das Öl löst. Korianderkraut findet in der Naturheilkunde Anwendung zur Ausleitung von Schwermetallen aus dem menschlichen Körper und wird für Entgiftungskuren eingesetzt. Bestimmte Inhaltstoffe des Krautes sorgen für den Abttransport von angelagerten Fremdstoffen, wie zum Beispiel Quecksilber. Die Früchte der Pflanze bestehen neben ätherischen Ölen aus Eisen, Flavonoiden, Gerbstoffen und Vitamin C.

Die Früchte, bzw. Samen können pulverisiert oder als Tee in der Volksmedizin gegen Haut- und Mundgeschwüre sowie bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes Anwendung finden. In der Volksmedizin wird das Öl des Krautes zur Behandlung nicht heilender Wunden genutzt. Es hat eine antibakterielle und antiseptische Wirkung. Da es zudem entzündungshemmend wirkt, kann es auch bei Erkrankungen wie Neuralgien und Rheuma Linderung schaffen. Das intensive Aroma des Öls kann zudem unangenehme Düfte, wie Zigarettenrauch, überlagern und für ein wohligeren Geruch sorgen.

Wogegen hilft Koriander?

  • Hautgeschwür
  • Mundgeschwür

Bedeutung für die Gesundheit

Die Wirkmechanismen von Koriander sind bemerkenswert. Allen voran steht die keimtötende Wirkung des Korianderöls. In medizinischen Studien konnte belegt werden, dass das Öl der Pflanze den Körper in der Bekämpfung von Bakterien und Pilzen unterstützt. Es tötet die Keime ab und hindert die Mikroorganismen an einer weiteren Vermehrung. In einer Vergleichsstudie mit antibiotischen Medikamenten zur Behandlung von Salmonellen, konnte dem Korianderöl eine doppelt so hohe Wirkung zugesprochen werden.

Es ist denkbar, dass Korianderöl als natürliches Antibiotikum in der Heilkunde Einzug erhalten könnte. Besonders positiv ist zu bewerten, dass das Öl auch bei antibiotikaresistenten Krankenhauskeimen Wirkung zeigte. Weiterhin wird Koriander zur Linderung von Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes eingesetzt. Es wirkt krampflösend und kann bei Blähungen, Durchfall, Völlegefühl und dem Reizdarmsyndrom Abhilfe schaffen. Das Koriandergrün besteht aus Antioxidantien und Chlorophyll. Diese Stoffe stärken das Abwehrsystem des menschlichen Organismus und können so vor Infektionen schützen.

Antioxidantien wirken im Körper als freie Radikalfänger. Sie fangen unerwünschte Stoffe ein und machen sie unschädlich. So ist es möglich, dass Koriander zur Vorbeugung für Krebs- sowie Herzkreislauferkrankungen positive Effekte aufweist. Enthaltene Phenole regen die Produktion von Enzymen und Verdauungssäften an.

Sekundäre Pflanzenstoffe des Korianders fördern die Bekämpfung von Giftstoffen im menschlichen Körper. Besonders durch die Erfolge in der Bekämpfung von Bakterien und Pilzen ist der Koriander eine nicht zu verachtende Heilpflanze.

 

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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