Nelken

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Unter Nelken werden die getrockneten Blütenknospen des Gewürznelkenbaums verstanden. Sie tragen auch die Bezeichnung Gewürznelken.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeiner Überblick

Gewürznelken in getrockneter Form oder auch als Öl helfen die Verdauung anzuregen und zu unterstützen. Zudem lindern sie u.a. Zahnschmerzen.

Bei den Nelken oder Gewürznelken handelt es sich um getrocknete Blütenknospen, die dem Gewürznelkenbaum (Syzygium aromaticum) entstammen. Dieser gehört der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae) an. Die kleinen Gewürznelken ähneln von ihrer Form her einem Nagel und verfügen über einen brennend scharfen Geschmack sowie einen intensiven Duft. In der Heilkunde werden sie zu unterschiedlichen Zwecken eingesetzt. Keine Ähnlichkeit hat die Gewürznelke aus botanischer Sicht mit der Nelkenblume, die in Deutschland in zahlreichen Gärten wächst. Es wird vermutet, dass die Gleichheit des Namens auf den ähnlichen Duft einiger Nelkenblumen zurückgeht.

Vorkommen und Anbau

Der Gewürznelkenbaum hat eine pyramidenähnliche Form. Seine Heimat liegt auf den Molukken sowie auf den Philippinen. In der heutigen Zeit findet sein Anbau als Nutzpflanze in zahlreichen tropischen Ländern statt. Der Artenbegriff „aromaticum“ ist auf den intensiven aromatischen Duft des in ihm enthaltenen ätherischen Öls zurückzuführen. So weisen sämtliche Teile des Baums einen starken würzigen Duft auf.

Der immergrüne Nelkenbaum kann eine Wuchshöhe von bis zu 20 Metern erzielen. Seine ovalen Blätter sind spitz und erreichen eine Länge von maximal 15 Zentimetern. Die gelblich-roten Blüten des Nelkenbaums sind in Trugdolden angeordnet. Auch sie verströmen einen intensiven Duft. Im Laufe der Zeit gehen aus den Blüten Beerenfrüchte mit dunkelroter Färbung hervor.

Die Ernte der Blüten findet noch in der Form von Knospen statt. Bei diesen Knospen handelt es sich um die Nelken. Sie kommen in erster Linie als Gewürz für die unterschiedlichsten Speisen zur Anwendung. Aus jedem Baum lassen sich 5 bis 10 Kilogramm Gewürznelken gewinnen. Wird eine Nelke zwischen den Fingern zerrieben, versprüht sie den charakteristischen Duft der Pflanze. Das Nelkenöl hat zudem heilende Effekte, die sich therapeutisch nutzen lassen.

Anwendung und Wirkung

Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen der Nelken zählt das ätherische Öl, dessen Hauptwirkstoff aus Eugenol besteht. Des Weiteren verfügen die Gewürznelken über Triterpene, Gerbstoffe, Flavonoide und Phenolcarbonsäuren. Die Inhaltsstoffe der Nelken weisen einige therapeutische Effekte auf. So wirken sie krampflösend, antibakteriell, antiviral, pilzabtötend und antiseptisch. Besondere Bekanntheit erlangte die Nelke jedoch bei der Behandlung von Entzündungen in der Mund- und Rachenregion. Darüber hinaus kommen die Nelken in der Zahnheilkunde zur Anwendung.

Die Nelken haben die Eigenschaft, den Appetit und die Verdauung anzuregen. Aus diesem Grund werden sie häufig in Magen-Darm-Tees, Tinkturen und Magenbittern verwendet. Aufgrund des intensiven Geschmacks und Geruchs gelangen jedoch nur kleinere Mengen zum Einsatz. Auch in Zahnpasta und Mundwasser sind nicht selten Nelken enthalten. Im Falle von Zahnschmerzen hilft eine Gewürznelke bereits, wenn sie im Mund zwischen Lippe und Zahnfleisch platziert wird und für einen gewissen Zeitraum einwirkt. Aber auch Mundspülungen mit Nelkenöl sind erhältlich oder lassen sich selbst herstellen. Zu diesem Zweck werden 100 Milliliter Wasser mit fünf Tropfen Nelkenöl vermischt. Zur Linderung von Zahnschmerzen kann etwas von dem Nelkenöl auf ein Wattestäbchen gegeben werden, mit dem dann das Bestreichen der schmerzenden Stelle erfolgt.

Weil das Nelkenöl über schmerzstillende Effekte verfügt, lässt es sich vorzüglich für Einreibungen auf der Haut verwenden. Mitunter wird das Öl der Nelken auch mit anderen Massageölen kombiniert. Als hilfreich gelten die Einreibelösungen gegen Rheuma, Muskelschmerzen und Gelenkbeschwerden. Zur Behandlung von Blähungen oder Erbrechen gibt es keine konkreten Dosierungen. Es wird empfohlen, drei bis sechs Gramm Nelken mit heißem Wasser aufzugießen und täglich einzunehmen.

Wogegen helfen Nelken?

Bedeutung für die Gesundheit

Nelken lassen sich gegen unterschiedliche Beschwerden verabreichen. Dazu gehören Zahnschmerzen, Entzündungen der Mundschleimhaut, Appetitlosigkeit, Blähungen, Gastritis, Erbrechen, Verdauungsprobleme, Verstopfung und Mundgeruch. Zur äußerlichen Anwendung sind die Gewürznelken geeignet, um Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen oder Rückenschmerzen zu behandeln.

Klassisch zur Anwendung kommen die Nelken auch als Gewürz. So bilden sie einen wichtigen Bestandteil von indischen Gewürztees sowie als Zutat in Glühwein. Da die Nelken die Verdauung des Menschen fördern, dienen sie nicht selten als Beilage von Gerichten, die schwer zu verdauen sind. Dazu gehören beispielsweise Wild, Sauerkraut und Rotkohl. Außerdem zählen die Nelken zu den typischen Gewürzen von Lebkuchen.

In früheren Zeiten wurden die Nelken schon von den alten Ägyptern und Chinesen geschätzt. Über die Araber hielten sie auch in Europa Einzug. Im Mittelalter empfahl Hildegard von Bingen die Nelke als wertvolle Heil- und Gewürzpflanze. Werden die Nelken niedrig dosiert, sind in der Regel keine Nebenwirkungen zu befürchten.

Bei einer zu hohen Dosis an Nelkenöl besteht jedoch das Risiko von Gewebereizungen oder allergischen Reaktionen. In solchen Fällen muss die Behandlung mit den Nelken abgebrochen werden. Grundsätzlich nicht geeignet ist das ätherische Nelkenöl für Babys und Kleinkinder.

 

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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