Beta-Carotin

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 11. Mai 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei Beta-Carotin handelt es sich um eine Vorstufe von Vitamin A (Retinol), weshalb es auch als Provitamin A bezeichnet wird. Es gehört zu den in Pflanzen vorkommenden natürlichen Farbstoffen, den Carotinoiden, und wird mit der Nahrung aufgenommen. Da Beta-Carotin innerhalb der Nahrungsmittel an bestimmte Fette gebunden ist, erfolgt die Verwertung des Stoffes im menschlichen Körper unter Beteiligung des Fettstoffwechsels.

Inhaltsverzeichnis

Wie wirkt Beta-Carotin?

Im Körper wird das Beta-Carotin mithilfe der Gallensäure und verschiedener Enzyme aufgespalten. Über die Darmschleimhaut des Dünndarms wird ein Teil des zerlegten Beta-Carotins in Vitamin A umgewandelt. Die restlichen Bestandteile werden im Fettgewebe eingelagert. Das Vitamin A wird vom Dünndarm zur Leber weitertransportiert und dort gespeichert.

Besteht ein Bedarf des Körpers an Vitamin A, wird es wieder von der Leber abgegeben. Ist dagegen schon genug Vitamin A im Körper vorhanden, wird die Umwandlung des Beta-Carotins in Vitamin A reduziert. Wurde zuviel Beta-Carotin aufgenommen, wird auch dieses vom Körper im Fettgewebe gespeichert.

Bedeutung für die Gesundheit

Beta-Carotin ist insbesondere als Radikalfänger von Bedeutung, wodurch ihm eine vorbeugende Wirkung gegen Krebserkrankungen zugeschrieben wird. Darüber hinaus ist es unter anderem am Stoffwechsel der Haut und Schleimhäute beteiligt. Da auch die Zellen des Auges betroffen sind, beeinflusst es zudem das Sehvermögen.

Außerdem besteht eine Mitwirkung des Beta-Carotins an der Spermata- und Plazentaentwicklung sowie an der Testosteronproduktion. Bei Kindern beeinflusst es zudem das Wachstum und die Knochenbildung.

Der Tagesbedarf an Beta-Carotin kann grundsätzlich mit der Nahrung aufgenommen werden. Ein Mangel tritt meist nur bei Menschen mit einem erhöhten Bedarf auf. Hierzu zählen vor allem Kranke, Frauen während der Schwangerschaft und Stillzeit, Raucher und Alkoholiker.

Eine dauerhafte Unterversorgung mit Beta-Carotin und somit mit Vitamin A kann unter anderem zu einer Verschlechterung des Sehens mit Nachtblindheit und Lichtempfindlichkeit führen. Auch trockene Haut aufgrund einer Störung des Hautstoffwechsels kann eine Folge sein.

Dagegen ist eine Überversorgung mit Beta-Carotin nicht möglich. Signalisiert der Körper eine ausreichende Menge an Vitamin A, wird die Umwandlung von Beta-Carotin gestoppt und überschüssiges Beta-Carotin im Fettgewebe eingelagert. Eine zu hohe Aufnahme kann allerdings vorübergehend zu einer unbedenklichen Gelbfärbung der Haut führen. Gewarnt wird jedoch vor einer Überdosierung von Beta-Carotin durch die Einnahme von Vitamintabletten, da dieses krebserregend wirken kann.


Beta-Carotin in Lebensmitteln

Beta-Carotin wird aufgrund seiner intensiven orangenen Farbe als Farbstoff für verschiedene Lebensmittel wie z.B. Butter oder Margarine verwendet. In natürlicher Form kommt es nur in Pflanzen vor. Quellen für Beta-Carotin sind hauptsächlich Gemüse- und Obstsorten mit tiefgelber bis oranger Färbung.

So ist es unter anderem in Karotten, Paprika, Kürbissen, Süßkartoffeln, Mangos, Aprikosen, Pfirsichen, Kirschen oder Pflaumen enthalten. Zudem ist Beta-Carotin auch in einigen dunkelgrünen Pflanzen wie Spinat, Brokkoli, Grünkohl, Salat, Kresse oder Löwenzahn zu finden.

Grundsätzlich ist der Gehalt an Beta-Carotin in Gemüsesorten höher als in Früchten, er hängt jedoch auch vom Reifegrad sowie von der Jahreszeit der Ernte ab. Zudem können eine helle, ungekühlte Lagerung der Lebensmittel sowie lange Kochzeiten zu einer Verringerung der Inhaltsstoffe führen.

Damit der Körper das Beta-Carotin besser aus der Nahrung aufnehmen kann, sollten die Nahrungsmittel gedünstet oder blanchiert werden. Zudem empfiehlt sich eine gleichzeitige Aufnahme von Fett mit der Mahlzeit, da Beta-Carotin fettlöslich ist.

Kann Beta-Carotin die natürliche Bräune steigern?

Beta-Carotin kann die natürliche Bräune unterstützen, obwohl seine Wirkung möglicherweise nicht so stark ist wie die direkte Sonneneinstrahlung oder der Einsatz von Bräunungscremes.

Beta-Carotin ist ein natürliches Pigment, das in vielen gelben, orangefarbenen und grünen Obst- und Gemüsesorten vorkommt. Es ist eine Vorstufe von Vitamin A und wird im Körper in dieses wichtige Vitamin umgewandelt. Beta-Carotin hat antioxidative Eigenschaften und kann dazu beitragen, die Hautgesundheit zu unterstützen, indem es freie Radikale neutralisiert, die durch UV-Strahlung verursacht werden.

Indem Beta-Carotin die Produktion von Melanin unterstützt, dem natürlichen Pigment der Haut, das für die Bräunung verantwortlich ist, kann es dazu beitragen, dass die Haut schneller bräunt und die Bräune länger anhält. Die Einnahme von Beta-Carotin in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder durch eine Ernährung, die reich an Beta-Carotin-haltigen Lebensmitteln ist, kann dazu beitragen, die Haut von innen heraus zu unterstützen und eine schöne, gleichmäßige Bräune zu fördern.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Beta-Carotin allein nicht ausreicht, um eine Bräune zu erzielen, und es sollte nicht als Ersatz für den Einsatz von Sonnenschutzmitteln angesehen werden. Der Schutz vor UV-Strahlung durch Sonnencreme, Schutzkleidung und das Vermeiden der Mittagssonne ist entscheidend, um Sonnenbrand und langfristige Hautschäden zu verhindern.

Darüber hinaus kann die Wirkung von Beta-Carotin auf die Bräunung je nach individueller Veranlagung und Hauttyp variieren. Personen, die Beta-Carotin zur Unterstützung einer natürlichen Bräune verwenden möchten, sollten dies vorher mit ihrem Arzt besprechen, insbesondere Personen mit Hauterkrankungen oder Allergien.

UV-Schutz durch Beta-Carotin?

Beta-Carotin wird oft als natürlicher Sonnenschutz beworben, da es die Haut von innen heraus schützen kann. Als Vorstufe von Vitamin A spielt Beta-Carotin eine wichtige Rolle bei der Gesundheit der Haut und kann dazu beitragen, die Haut vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung der Sonne zu schützen.

Die antioxidativen Eigenschaften von Beta-Carotin können dazu beitragen, freie Radikale zu neutralisieren, die durch UV-Strahlung verursacht werden und Zellschäden verursachen können. Darüber hinaus kann Beta-Carotin dazu beitragen, die Produktion von Melanin zu unterstützen, dem natürlichen Pigment, das die Haut vor UV-Strahlung schützt, indem es als natürlicher Sonnenschutz wirkt und die Haut vor Sonnenbrand schützt.

Studien deuten darauf hin, dass eine ausreichende Zufuhr von Beta-Carotin durch die Ernährung oder durch Nahrungsergänzungsmittel dazu beitragen kann, die Empfindlichkeit der Haut gegenüber Sonnenlicht zu verringern und den natürlichen Schutzmechanismus der Haut zu stärken. Dies kann dazu beitragen, Sonnenbrand zu verhindern und das Risiko von langfristigen Schäden durch UV-Strahlung wie vorzeitige Hautalterung und Hautkrebs zu reduzieren.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Beta-Carotin allein nicht ausreicht, um einen ausreichenden Sonnenschutz zu gewährleisten. Es sollte nicht als Ersatz für herkömmliche Sonnenschutzmittel angesehen werden, die einen breiteren Schutz bieten und speziell entwickelt wurden, um die Haut vor UV-Strahlung zu schützen. Beta-Carotin kann jedoch als Ergänzung zu einem umfassenden Sonnenschutzprogramm dienen, das den Gebrauch von Sonnencreme, Schutzkleidung und den Vermeidung der Mittagssonne einschließt.

Darüber hinaus sollten Personen, die Beta-Carotin als Sonnenschutzmittel verwenden möchten, dies vorher mit ihrem Arzt besprechen, insbesondere Personen, die bereits anfällig für Sonnenbrand oder Hautprobleme sind. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Beta-Carotin-haltigen Lebensmitteln wie Karotten, Süßkartoffeln, Spinat und Kürbis ist, kann ebenfalls dazu beitragen, die Hautgesundheit zu unterstützen und den natürlichen Sonnenschutz zu verbessern.

Risiken und Nebenwirkungen

Trotz seiner Vorteile kann die Einnahme von Beta-Carotin in hohen Dosen oder in Form von Nahrungsergänzungsmitteln auch zu einigen möglichen Nebenwirkungen führen:

Hautverfärbung:

Ein häufiges und harmloses Nebenwirkung von Beta-Carotin ist eine gelbliche oder orangefarbene Verfärbung der Haut. Dies tritt aufgrund der Ablagerung von überschüssigem Beta-Carotin im Gewebe auf und ist in der Regel reversibel, wenn die Einnahme reduziert wird.

Karotenämie:

Karotenämie ist ein Zustand, der durch einen hohen Konsum von Beta-Carotin verursacht wird und zu einer gelblichen Verfärbung der Haut führen kann, insbesondere an den Handflächen und Fußsohlen. Dieser Zustand ist harmlos und tritt normalerweise bei Menschen auf, die große Mengen an Beta-Carotin-haltigen Lebensmitteln wie Karotten oder Süßkartoffeln konsumieren.

Raucherlunge:

Eine Langzeitstudie ergab, dass Raucher, die Beta-Carotin-Präparate einnehmen, möglicherweise ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs haben. Obwohl die genauen Mechanismen nicht vollständig verstanden werden, wird vermutet, dass Beta-Carotin in Kombination mit anderen Faktoren wie Tabakrauch das Lungenkrebsrisiko erhöhen könnte.

Krebsrisiko bei Nichtrauchern:

Es gibt einige Hinweise darauf, dass die Einnahme von Beta-Carotin-Präparaten das Krebsrisiko bei Nichtrauchern erhöhen könnte, insbesondere bei Personen, die bereits ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs haben, wie beispielsweise Personen mit einer starken genetischen Veranlagung oder einer Exposition gegenüber Umweltgiften.

Es ist wichtig zu beachten, dass die meisten Menschen durch eine ausgewogene Ernährung ausreichend Beta-Carotin aus natürlichen Quellen wie Obst und Gemüse erhalten. Die Einnahme von Beta-Carotin-Präparaten sollte daher in der Regel nicht erforderlich sein, es sei denn, es liegt ein spezifischer medizinischer Bedarf vor und unter ärztlicher Aufsicht. Personen, die Beta-Carotin-Präparate einnehmen möchten, sollten dies vorher mit ihrem Arzt besprechen, insbesondere Raucher oder Personen mit einem erhöhten Krebsrisiko.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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