Kartoffeln

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Kartoffel, auch Erdapfel genannt, ist weltweit eines der wichtigsten Nahrungsmittel. Sie ist ausgesprochen gesund und nahrhaft. Außerdem zeichnet sie sich durch vielfältige Verwendungsmöglichkeiten aus.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Kartoffeln wissen

Die Kartoffel stammt ursprünglich aus Südamerika. Im 16. Jahrhundert kam sie nach Europa. Sie wurde anfangs hauptsächlich als Zierpflanze angepflanzt. Erst zum Ende des 17. bzw. Anfang des 18. Jahrhunderts begann der großflächige Anbau der Kartoffel als Nahrungsmittel. Da die Kartoffelpflanze sehr anpassungsfähig ist, findet man sie heute fast überall auf der Welt. In Europa gibt es heute ca. 200 Sorten Kartoffeln, weltweit etwa 5.000 Kartoffelarten.

Kartoffeln können rund, oval, länglich sein. Ihre Schale ist hell, dunkel, gelb, rot, blau oder violett. Kartoffeln werden als Lebensmittel, aber auch als Futtermittel oder zur Stärke- und Alkoholherstellung angepflanzt. Man unterscheidet zwischen Speisekartoffeln, Futterkartoffeln, Industriekartoffeln und Saatkartoffeln. Kartoffeln stehen ganzjährig zur Verfügung. Sie können gelagert und aus anderen Weltregionen importiert werden.

Bedeutung für die Gesundheit

Kartoffeln sind sehr gesund, weil sie viele Vitamine, essentielle Aminosäuren, Mineralstoffe und Ballaststoffe, aber sehr wenig Fett enthalten. Früher galt die Kartoffel als Dickmacher. Das trifft aber nicht zu. Die Kartoffel selber ist ein Lebensmittel, das sich sehr gut zum Abnehmen eignet. Die dickmachenden Eigenschaften von Kartoffelgerichten liegen an der Zubereitung mit fetten Soßen und kalorienreichen Beilagen, z.B. fettem Fleisch.

Der Kartoffel wird sogar eine blutdrucksenkende Wirkung nachgesagt. Kartoffeln sollen die Produktion des Enzyms ACE reduzieren, das die Bildung eines Hormons anregt, welches die Blutgefäße verengt und so zu einem höheren Blutdruck führt. Bluthochdruckpatienten werden deshalb häufig sogenannte ACE-Blocker verschrieben. Kartoffeln sollen eine ähnliche Wirkung haben.

Kartoffeln sind Nachschattengewächse. Sie sollten daher nicht in größeren Mengen roh verzehrt werden. In den grünen Teilen der Kartoffel sind sehr hohe Anteile an Alkaloiden, besonders an Solanin, enthalten. Diese grünen Teile der Pflanze oder der Kartoffel sind nicht genießbar.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Kartoffeln bestehen zu ungefähr 16 % aus Kohlehydraten. Diese liegen in der rohen Kartoffel in Form von Stärke vor und werden erst durch das Erhitzen für den menschlichen Körper nutzbar gemacht. Die Kartoffel enthält ca. 2 % Eiweiß. Das klingt nicht nach viel. Das Besondere daran ist, dass dieses Eiweiß zum größten Teil aus essenziellen Aminosäuren besteht, die der Körper braucht, aber nicht selber herstellen kann.

Zu ungefähr 1 % besteht die Kartoffel aus Mineralstoffen. Dies sind vor allem Kalium, Kalzium, Phosphor, Eisen, Zink und Natrium. Kartoffeln bestehen bis zu 1,7 % aus Ballaststoffen. Diese Stoffe sorgen für ein lange anhaltendes Sättigungsgefühl, da sie nur sehr langsam verdaut werden. Außerdem sind Kartoffeln reich an den Vitaminen C, A, B und E und enthalten Folsäure. Diese regulieren den Stoffwechsel, stärken das Immunsystem und wirken sich positiv auf Haare, Haut und Nägel aus. Nur ungefähr 0,1 % der Kartoffel bestehen aus Fett.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 76 kcal/ 317 kj
Eiweiß 1,94 g
Kohlenhydrate 15,62 g
Fett 0,01 g
Wasser 79,57 g
Ballaststoffe 1,23 g
Vitamin C 18,76 mg

Unverträglichkeiten

Unverträglichkeiten in Bezug auf den Verzehr von Kartoffeln sind nicht bekannt. Es muss nur darauf geachtet werden, dass eventuell vorhandene grüne Stellen und Keime der Kartoffel herausgeschnitten werden. Sie sind auf Grund ihres hohen Solanin-Gehaltes gesundheitsschädlich. Solanin ist in geringen Mengen auch in den Schalen der Kartoffeln enthalten. Allerdings treten echte Vergiftungserscheinungen bei gesunden Erwachsenen erst ab einer Menge von ca. 200 mg Solanin auf. Um auf diese Menge zu kommen, müsste man mindestens drei kg ungeschälte, rohe Kartoffeln essen.


Einkaufs- und Küchentipps

Kartoffeln können gut gelagert werden. Der Lagerplatz sollte dunkel und gut belüftet sein. Die optimale Lagertemperatur liegt um 10 °C herum. Speisekartoffeln werden nach ihren Kocheigenschaften eingeteilt. Sie werden durch die Buchstaben A bis D und in Deutschland zusätzlich durch einen farbigen Steifen auf der Verpackung gekennzeichnet.

Man unterscheidet festkochende Kartoffeln des Typ A und A-B, die mit grün markiert werden, vorwiegend festkochende Kartoffeln des Typs B bzw. B-A, die mit rot gekennzeichnet werden, mehlig kochende Kartoffeln der Typen C und B-C, die eine blaue Kennzeichnung haben und übrige der Typen D und C-D. Die letzteren haben keine farbliche Markierung. Sie haben eine besonders lockere Konsistenz und zerfallen beim Kochen leicht.

Zubereitungstipps

Kartoffeln können geschält als Salzkartoffeln in Salzwasser gekocht werden. Beliebt sind auch Pellkartoffel. Hierbei werden die Kartoffeln mit der Schale gekocht und erst vor dem Verzehr geschält. Kartoffelsalat aus gekochten Kartoffeln passt gut zu Fleischgerichten. Kartoffeln können auch für Suppen oder Eintöpfe verwendet werden. Auch die beliebten Pommes frites sind Kartoffeln, allerdings wenig figurfreundlich in Fett schwimmend frittiert. Ebenso sind Kartoffelchips nicht sehr gesund, da sie durch die Verarbeitung viel Fett, Salz und Zucker enthalten.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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