Kirsche

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei der Kirsche handelt es sich um beliebte Sommerfrucht. Es wird zwischen Süßkirschen und Sauerkirschen unterschieden.

Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Kirschen

Die Kirsche gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und wird dem Steinobst zugerechnet. Es gilt, zwischen Süßkirschen und Sauerkirschen zu unterscheiden. Die kultivierte Süßkirsche besteht aus zwei Arten. Dabei handelt es sich um die Herzkirschen, die früh reifen und weichfleischig sind, sowie die festfleischigen Knorpelkirschen. Deren Farbe und Größe fällt verschieden aus und kann von gelbrot bis fast schwarz reichen. Es gibt unzählige unterschiedliche Arten.

Sauerkirschen lassen sich wiederum in Echte Sauerkirschen und Bastardkirschen differenzieren. Zu den Echten Sauerkirschen zählen Amarellen, deren Saft farblos ist, sowie die Weichseln, die mit einem färbenden Saft ausgestattet sind. Sorten der Bastardkirschen sind die Glaskirschen sowie die Süßweichseln. Der Anbau der kleinen winterharten Sauerkirschen findet auf der Nordhalbkugel der Erde statt. Sogar auf leichten Erdböden kann das Steinobst im Schatten gedeihen. Zu den Eigenschaften der hellroten oder dunkelroten Kirschen gehört ihr lockeres, saftiges Fruchtfleisch.

Die Herkunft der Kirschen ist je nach Art unterschiedlich. So geht die Süßkirsche aus der Vogelkirsche hervor, die wild in der Kaukasusregion vorkommt. Die kultivierten Sorten stammen allerdings aus Kleinasien, wo sie schon in früheren Zeiten am Schwarzen Meer angebaut wurden. Die ersten Kirschen gelangten im Jahr 74 v. Chr. durch den römischen Konsul Lucullus ins römische Reich.

In der heutigen Zeit findet der Anbau der Süßkirschen rund um den Erdball in gemäßigten Klimazonen statt. Der größte Anbau erfolgt in europäischen Ländern wie Italien, Frankreich und Deutschland. Die Sauerkirschen haben ihren Ursprung in Westasien sowie in Südosteuropa.

In Deutschland findet die Kirschensaison von Mitte Juni bis in den August hinein statt. Ihren Höhepunkt erreicht sie im Juli. Grundsätzlich lassen sich die Kirschen jedoch das ganze Jahr über erhalten.

Der Geschmack der Kirschen ist je nach Art unterschiedlich. So weisen die Sauerkirschen ein angenehm würziges und mildsäuerlich herbes Aroma auf. Zu den bekanntesten Sauerkirscharten zählt die Schattenmorelle, während die Süßkirschen eher süß schmecken. Zurückzuführen ist der säuerliche Geschmack der Sauerkirschen auf ihren Fruchtsäuregehalt, der deutlich höher ausfällt als bei Süßkirschen.

Bedeutung für die Gesundheit

Sowohl Sauerkirschen als auch Süßkirschen werden als gesundes Obst eingestuft. Sie enthalten nur wenige Kalorien, verfügen dafür aber über wertvolle Mineralstoffe, wenn auch eher in kleineren Mengen. Außerdem kommen auf 100 Gramm Kirschen 12 bis 15 Milligramm gesundes Vitamin C.

Als wichtiger Inhaltsstoff gelten zudem die Anthocyane. Gemeint sind damit natürliche Farbstoffe, die zu den Polyphenolen gehören. Anthocyane wirken sich schützend gegen Entzündungen, verschiedene Krankheiten sowie eine frühzeitige Alterung aus. Sogar rheumatische Beschwerden sollen sich neueren Studien zufolge von den Anthocyanen lindern lassen. Besonders reichhaltig vertreten sind diese natürlichen Farbstoffe in den Sauerkirschen.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Zu den wichtigen Inhaltsstoffen der Kirschen gehören neben Vitamin C Mineralien wie Zink, Magnesium, Kalzium, Kalium und Phosphor. Sauerkirschen und Süßkirschen weisen größtenteils die gleichen Stoffe auf, allerdings sind sie in den Sauerkirschen umfangreicher vertreten.

Die Nährwerte der Kirschen liegen je 100 Gramm bei 53 Kalorien bei Sauerkirschen und 63 Kalorien Süßkirschen. Weitere Nährwerte sind 10 Gramm Kohlenhydrate bei Sauerkirschen bis 13 Gramm bei Süßkirschen, 1 Gramm Ballaststoffe bei Sauerkirschen bis 1,3 Gramm bei Süßkirschen, 0,3 Gramm Fett bei Süßkirschen bis 0,5 Gramm bei Sauerkirschen, sowie 0,9 Gramm Eiweiß.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 60 kcal/ 253 kj
Eiweiß 0,90 g
Kohlenhydrate 13,27 g
Fett 0,31 g
Wasser 82,18 g
Ballaststoffe 1,90 g
Vitamin E 130 µg

Unverträglichkeiten

Bei manchen Menschen können nach dem Genuss von Kirschen allergische Reaktionen auftreten. Über eine spezielle Kirschenallergie gibt es jedoch keine Literatur. Mitunter sind auch Kreuzallergien zwischen Kirschen, Pfirsichen und Äpfeln möglich.


Einkaufs- und Küchentipps

Am besten schmecken Kirschen, wenn sie frisch vom Baum gepflückt wurden. Wer das Steinobst lieber im Handel erwerben möchte, tut dies am besten erst, wenn die Saison begonnen hat. Ansonsten besteht das Risiko eines wässrigen Geschmacks.

Als wichtiges Qualitätskriterium gilt die pralle Form der Kirschen, während die Farbe hingegen nicht immer auf gute Qualität hindeutet. Dunkle Kirschen weisen in der Regel einen süßen Geschmack auf. Dies kann aber ebenso bei hellen Sorten der Fall sein.

Kein Problem ist die Vorbereitung der Kirschen. Etwas mehr zeitlichen Aufwand erfordert allerdings das Entsteinen der Früchte. Zur Anwendung können dafür entweder ein spitzes Messer oder ein Kirschentkerner kommen, der die Arbeit deutlich erleichtert.

Zubereitungstipps

Ob letztlich Sauerkirschen oder Süßkirschen verzehrt werden, richtet sich nach dem persönlichen Geschmack. Besonders gut geeignet sind Süßkirschen zum Naschen. Außerdem lassen sie sich für Eis, Obstsalat, Fruchtgrütze, Gelees oder Cremes verwenden.

Als ideal für Torten und Kuchen gelten dagegen Sauerkirschen. Gleiches gilt für Kirschmarmelade, da die sauren Kirschen einen aromatischeren Geschmack aufweisen.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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