Magenschmerzen mit Übelkeit

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Magenschmerzen mit Übelkeit sind eine Beschwerde des Verdauungstraktes. Sie sind lediglich ein Symptom, aber keine eigenständige Erkrankung. Zunächst setzen die Magenschmerzen ein, es folgt Übelkeit und es kann zu Durchfall und Erbrechen kommen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Magenschmerzen mit Übelkeit?

Magenschmerzen sind ein Warnsignal des Körpers, das durch unterschiedlichste Auslöser getriggert wird. Dementsprechend sind sie ein unspezifisches Symptom, das sich mit Begleiterscheinungen manifestiert und dadurch erst Rückschlüsse auf die Ursache zulässt. Eine dieser möglichen Begleiterscheinungen bei Magenschmerzen ist Übelkeit. Der Betroffene entwickelt dabei meist zuerst Magenschmerzen, die in der Intensität zunehmen. Mit der Zeit tritt das Gefühl ein, sich bald übergeben zu müssen - dies ist die Übelkeit.

Es kann im weiteren Verlauf zu Durchfall und Erbrechen sowie zu weiteren Symptomen kommen. Magenschmerzen mit Übelkeit ist bei kleinen Kindern relativ häufig, beim Erwachsenen sollte es seltener werden und kann bestenfalls auf eine Ursache wie falsche Ernährung oder zu viel Alkohol zurückgeführt werden. Gehen die Magenschmerzen mit Übelkeit in starkes Erbrechen oder Durchfall über, werden sie dann gefährlich, wenn beides nicht mehr aufhört. Diese weitere Entwicklung von Magenschmerzen mit Übelkeit birgt das Risiko, den Körper auszutrocknen und eine gefährliche Dehydration entstehen zu lassen.

Magenschmerzen und Übelkeit können sehr unangenehm sein. Häufig kommt es im weiteren Verlauf zu Erbrechen und Durchfall.

Ursachen

Eine der häufigeren Ursachen von Magenschmerzen mit Übelkeit bei Kindern und Erwachsenen sind Infekte des Magen-Darm-Trakts, die sogenannte "Magen-Darm-Grippe". Es handelt sich um Infektionen meist mit Viren, etwa dem Noro- oder Rotavirus. Diese Viren treten immer wieder auf und Krankheitsfälle häufen sich besonders dort, wo Menschen eng beieinander leben. Schulen und Ausbildungsstätten, Büros oder öffentliche Orte, an denen gesunde Menschen auf bereits infizierte Personen treffen, sind für die Verbreitung ideal.

Magenschmerzen mit Übelkeit gehen hierbei schnell in Fieber und Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Durchfall und Erbrechen über. Beim Erwachsenen kommen für Magenschmerzen mit Übelkeit bereits weniger Ursachen in Frage als bei einem Kind, denn dessen Immunsystem funktioniert noch anders und haben auch einen anderen Lebensstil. Erwachsene leiden beispielsweise dann unter Magenschmerzen mit Übelkeit, wenn sie am Vorabend zu viel Alkohol getrunken haben - oder bereits während des Abends.

Bei Kindern dagegen kann schon ein (noch) schwer verdauliches Lebensmittel zu Magenschmerzen mit Übelkeit führen, während Erwachsene dies nicht so deutlich bemerken würden. Bei Lebensmittelunverträglichkeiten sind Magenschmerzen mit Übelkeit dagegen in jedem Alter normal. Als weitere mögliche Ursache kommen psychische Auslöser hinzu. Starker Stress, Trauer und insbesondere Angst führen schnell zu Magenschmerzen mit Übelkeit.

Krankheiten

Wann zum Arzt?

Magenschmerzen mit Übelkeit ist oftmals harmlos - insbesondere wenn die Symptome nur selten auftreten oder einem bestimmten Ereignis, beispielsweise fettigem Essen, zuzuordnen sind. Magenschmerzen und Übelkeit lassen sich dann mit einfachen Hausmitteln behandeln oder verschwinden nach kurzer Zeit von selbst. Ist dies nicht der Fall, ist ein Arztbesuch zu empfehlen.

Zudem sollte ein Arzt konsultiert werden, wenn Magenschmerzen und Übelkeit über einen längeren Zeitraum, d.h. mehrere Tage lang anhalten oder immer wieder auftreten und somit chronisch werden. Treten Magenschmerzen und Übelkeit nur kurze Zeit, aber sehr heftig, zum Beispiel in Verbindung mit starken Krämpfen auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Treten noch weitere Symptome auf, zum Beispiel Blut im Stuhl oder Erbrechen, ist ein Arztbesuch empfehlenswert.

Auch wenn die Entstehung der Magenschmerzen völlig unerklärlich ist, ist die Konsultation eines Arztes ratsam. In besonders schweren Fällen sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Dies ist zum Beispiel bei heftigen Magenkrämpfen mit gleichzeitigem Erbrechen der Fall. Hier könnte eine Lebensmittelvergiftung vorliegen. Magenschmerzen mit Übelkeit können auch auf einen Herzinfarkt hindeuten. Der Schmerz tritt dann oft linksseitig auf und kann sich bis in den Arm ziehen. Oftmals kommen Angstzustände und Spannungsgefühle in der Brust hinzu. Bei diesen Symptomen sollte sofort der Notarzt gerufen werden.

Diagnose und Verlauf

Magenschmerzen mit Übelkeit setzen meist schnell und plötzlich ein. Sie beginnen häufig als leichter Magenschmerz, der allerdings rasch schlimmer wird und dann in Übelkeit übergeht. Dies passiert häufig schon innerhalb einer Stunde, kann aber je nach Grunderkrankung kürzer oder länger dauern. Je nach Auslöser verschwinden die Magenschmerzen mit Übelkeit irgendwann von alleine wieder, sie können aber auch in Durchfall oder Erbrechen übergehen und anhalten. Wenn der Betroffene sich übergeben musste oder Durchfall hatte und von der Toilette kommt, sind die Magenschmerzen mit Übelkeit manchmal vollständig verschwunden, das hält aber nur kurze Zeit an und sie kehren zurück.

Magenschmerzen mit Übelkeit bessern sich, sobald das Immunsystem den Auslöser bekämpft hat oder sobald Medikamente gegen ihn oder das Symptom eingenommen wurden. Wenn es sich um immer wiederkehrende Magenschmerzen mit Übelkeit handelt, die über mehrere Tage oder Wochen schlimmer werden oder stetig in der gleichen Intensität wiederkehren, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Eine Diagnose geschieht mittels Blut- oder Stuhluntersuchung, Ultraschalldiagnostik und Befragung des Patienten. Kann die Ursache so nicht ermittelt werden, kommen Magen- oder Darmspiegelungen mit eventueller Biopsie zum Einsatz.

Komplikationen

Bei Magenschmerzen mit Übelkeit treten in den meisten Fällen keine besonderen Komplikationen auf und das Symptom verschwindet auch von alleine. Oft werden die Magenschmerzen mit Übelkeit durch eine Grippe, eine Erkältung oder ein Infekt des Magens ausgelöst. Das Infekt verschwindet oft von selbst innerhalb von wenigen Tagen und muss nicht von einem Arzt behandelt werden. Die Behandlung kann durch Medikamente unterstützt werden, damit sie schneller voranschreitet.

Sollten die Magenschmerzen mit Übelkeit länger anhalten und nicht von alleine verschwinden, so muss ein Arzt aufgesucht werden. Hier kann es sich um ein schweres Infekt handeln, welches mit Antibiotika bekämpft werden kann. Oft werden die Schmerzen auch von Durchfall, Kopfschmerzen und einer allgemeinen Müdigkeit begleitet. In wenigen Fällen werden die Magenschmerzen mit Übelkeit durch Geschwüre oder andere Entzündungen im Magen oder im Darm ausgelöst. Die Behandlung erfolgt meistens mit Hilfe von Medikamenten und nur selten operativ. Sie verläuft in der Regel ohne weiter Komplikationen oder Schwierigkeiten. Falls die Magenschmerzen mit Übelkeit durch eine Allergie oder eine Unverträglichkeit ausgelöst wurden, so verschwinden diese Schmerzen ebenfalls nach einer kurzen Zeit und müssen nicht behandelt werden.

Behandlung und Therapie

Zur Behandlung von Magenschmerzen mit Übelkeit wird der Arzt die Grundursache herausfinden müssen. Er wird den Patienten deswegen fragen, seit wann die Magenschmerzen mit Übelkeit bestehen, ob er Durchfall oder Erbrechen hatte, etwas anderes als sonst gegessen hat oder gerade psychische Belastungen im Alltag benennen kann. Bei Kindern, älteren Patienten oder gesundheitlich geschwächten Menschen kann der Arzt bereits bei leichtem Magenschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen oder Durchfall ein Medikament verabreichen, dass Letzteres stoppt.

Dadurch wird einer Dehydration des Betroffenen vorgebeugt und er kann sich leichter erholen. Handelt es sich um starken Durchfall und Erbrechen, würde der Arzt auch einem ansonsten gesunden Erwachsenen Medikamente spritzen, um dieses zu beenden. Damit bessern sich in der Regel auch die Magenschmerzen mit Übelkeit sofort. Handelt es sich um eine Magen-Darm-Grippe, wird der Erreger während der Diagnose bestimmt und der Patient bekommt eine Suspension, die er in nächster Zeit in Wasser gelöst trinken muss, um die Darmflora zu erneuern, die unter solchen Infektionen massiv leidet.

Weiterhin erklärt der Arzt dem Patienten, wie er sich in nächster Zeit ernähren muss. Die Ernährungsberatung braucht er auch dann, wenn Unverträglichkeiten die Ursache der Magenschmerzen mit Übelkeit waren. Wurden alle möglichen körperlichen Ursachen ausgeschlossen, kann davon ausgegangen werden, dass es seelische Gründe gibt. Sofern diese nicht klar vorübergehend sind, weil sie auf ein einmaliges Ereignis zurückzuführen sind, würde der Arzt den Patienten zur Behandlung an einen Psychologen überweisen und zur Überbrückung Medikamente gegen Magenschmerzen mit Übelkeit verschreiben, die jedoch nicht als Dauerlösung zu sehen sind.


Aussicht und Prognose

Magenschmerzen mit Übelkeit heilen in den meisten Fällen innerhalb einiger Wochen vollständig aus. Bei einem Infekt kommt es in der Anfangsphase zu einer Zunahme der Beschwerden. Sobald jedoch das Immunsystem gestärkt ist und sich genügend Abwehrkräfte im Organismus befinden, setzt die Heilung ein und es findet eine Regeneration des Wohlbefindens statt. Bei einer ärztlichen Unterstützung ist der Genesungsweg im Regelfall kürzer, da durch die medizinische Versorgung die Keime gezielt getötet werden. Ohne eine Behandlung verlängert sich der Prozess der Gesundung bei Menschen mit einem stabilen Immunsystem um einige Tage.

Sind psychosomatische Ursachen für die Beschwerden vorhanden, ist eine schnelle Genesung unwahrscheinlich, aber mit dem nötigen Bewusstsein für die Umstände möglich. Das Zeitfenster von der Diagnose, über die Krankheitseinsicht bis zu einer erfolgreichen Therapie, dauert im Normalfall mehrere Jahre. Innerhalb der Zeit bleiben die Beschwerden konstant erhalten oder treten in kurzen Zeitabständen wiederholt auf. Besteht eine Phase der besonders starken Aufregung oder des Stresses, verschwinden die Magenschmerzen mit Übelkeit meist innerhalb weniger Stunden nach der Bewältigung des Ereignisses vollständig. Bei einer Lebensmittelunverträglichkeit kommt es zu einer Spontanheilung mit dem fortschreitenden Verdauungsprozess. Sobald die Ursache gefunden und der Aufnahme des auslösenden Reizes grundsätzlich vermieden wird, tritt eine dauerhafte Beschwerdefreiheit ein.

Vorbeugung

Magenschmerzen mit Übelkeit wird jeder einmal erleben, doch gegen die meisten Ursachen kann Vorbeugung betrieben werden. Nach dem Besuch der Toilette ist die Hygiene wichtig. Händewaschen muss nach jedem Toilettengang erledigt werden, besonders nach dem Besuch öffentlicher Toiletten. Vor allem dann, wenn gerade ein Virus umgeht, sollten Toilettensitze, Türgriffe und am besten auch sonst nichts auf öffentlichen Toiletten angefasst werden. Desinfektionstücher sind zur Handreinigung danach empfehlen - auch, wenn ein Familienmitglied aktuell erkrankt ist. Wenn Unverträglichkeiten bekannt sind, sollten diese zur Vermeidung von Magenschmerzen mit Übelkeit berücksichtigt werden und es sollte nichts auch nur in kleiner Menge gegessen werden, was nicht vertragen wird. Außerdem ist es immer wichtig auf eine gesunde Ernährung zu achten.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013
  • Siewert, J., Rothmund, M., Schumpelick, V.: Praxis der Viszeralchirurgie: Gastroenterologische Chirurgie. Springer, Berlin 2011

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021

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